Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

Bild:
<< vorherige Seite

sie verliessen sich auff jren grossen starcken Leib/ vnd mit newersundenen waffen vndertruckten sie jedermann. Sie giengen nach deß Leibs lüsten/ vnd erfunden Gezellt / Seitenspiel vnd allen Lust. Sie frassen die menschen/ verderbten die entpfangene Kinder / trieben Vnkeuschheit mit ihren Müttern/ Töchtern/ Schwestern/ Knaben/ vnnd Thieren / vnd ware kein Laster daß sie nicht begiengen/ mit Verachtung der Geistlichkeit/ vnd der Götter. Aber nach dem die Welt nach der Sündtflut widerumb trucken wardt von dem Wasser / sindt nicht mehr dann acht Menschen gewesen in Armenia Saga/ von denen ist gepflantzet worden das gantze Menschliche Geschlecht auff Erden. Vnnd es gieng also zu. Nach dem das Schiff sich gesetzt hatte auff den Gipffel deß Bergs Gordies/ gelegen in Armenia/ vnd das Erdtrich widerumb ertrocknet war/ ist Noha mit feinem Gesindt von dem Berg herab gestiegen auff die Ebne deß Feldts/ das dann voller todter Cörper lage/ vnnd darumb auch noch auff den heutigen Tage Methe Adam genennet wirdt/ das ist todte Menschen/ vnnd sindt da die Ehelent zusammen kommen/ vnd haben allweg einen Zwilling geboren/ ein Knäblein/ vnd Mägdlein/ vnd da diese auffkamen/ vnd auch Eheleut wurden/ haben sie auch zwey auff ein Geburt gebracht. Dann Gott vnd die natur hat nie die Creatur in nöthen lassen ste-

sie verliessen sich auff jrẽ grossen starckẽ Leib/ vnd mit newersundenẽ waffen vndertruckten sie jedermann. Sie giengen nach deß Leibs lüsten/ vnd erfunden Gezellt / Seitenspiel vnd allen Lust. Sie frassen die menschen/ verderbten die entpfangene Kinder / trieben Vnkeuschheit mit ihren Müttern/ Töchtern/ Schwestern/ Knaben/ vnnd Thieren / vnd ware kein Laster daß sie nicht begiengen/ mit Verachtung der Geistlichkeit/ vnd der Götter. Aber nach dem die Welt nach der Sündtflut widerumb trucken wardt von dem Wasser / sindt nicht mehr dann acht Menschen gewesen in Armenia Saga/ von denen ist gepflantzet worden das gantze Menschliche Geschlecht auff Erden. Vnnd es gieng also zu. Nach dem das Schiff sich gesetzt hatte auff den Gipffel deß Bergs Gordies/ gelegen in Armenia/ vnd das Erdtrich widerumb ertrocknet war/ ist Noha mit feinem Gesindt von dem Berg herab gestiegen auff die Ebne deß Feldts/ das dann voller todter Cörper lage/ vnnd darumb auch noch auff den heutigen Tage Methe Adam genennet wirdt/ das ist todte Menschen/ vnnd sindt da die Ehelent zusammen kommen/ vnd haben allweg einen Zwilling geboren/ ein Knäblein/ vnd Mägdlein/ vnd da diese auffkamen/ vnd auch Eheleut wurden/ haben sie auch zwey auff ein Geburt gebracht. Dañ Gott vnd die natur hat nie die Creatur in nöthen lassen ste-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0027" n="7"/>
sie verliessen sich auff            jre&#x0303; grossen starcke&#x0303; Leib/ vnd mit newersundene&#x0303; waffen            vndertruckten sie jedermann. Sie giengen nach deß Leibs lüsten/ vnd erfunden Gezellt /            Seitenspiel vnd allen Lust. Sie frassen die menschen/ verderbten die entpfangene Kinder /            trieben Vnkeuschheit mit ihren Müttern/ Töchtern/ Schwestern/ Knaben/ vnnd Thieren /            vnd ware kein Laster daß sie nicht begiengen/ mit Verachtung der Geistlichkeit/ vnd der            Götter. Aber nach dem die Welt nach der Sündtflut widerumb trucken wardt von dem Wasser /            sindt nicht mehr dann acht Menschen gewesen in Armenia Saga/ von denen ist gepflantzet            worden das gantze Menschliche Geschlecht auff Erden. Vnnd es gieng also zu. Nach dem das            Schiff sich gesetzt hatte auff den Gipffel deß Bergs Gordies/ gelegen in Armenia/ vnd            das Erdtrich widerumb ertrocknet war/ ist Noha mit feinem Gesindt von dem Berg herab            gestiegen auff die Ebne deß Feldts/ das dann voller todter Cörper lage/ vnnd darumb auch            noch auff den heutigen Tage Methe Adam genennet wirdt/ das ist todte Menschen/ vnnd            sindt da die Ehelent zusammen kommen/ vnd haben allweg einen Zwilling geboren/ ein            Knäblein/ vnd Mägdlein/ vnd da diese auffkamen/ vnd auch Eheleut wurden/ haben sie            auch zwey auff ein Geburt gebracht. Dan&#x0303; Gott vnd die natur hat nie die Creatur in            nöthen lassen ste-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[7/0027] sie verliessen sich auff jrẽ grossen starckẽ Leib/ vnd mit newersundenẽ waffen vndertruckten sie jedermann. Sie giengen nach deß Leibs lüsten/ vnd erfunden Gezellt / Seitenspiel vnd allen Lust. Sie frassen die menschen/ verderbten die entpfangene Kinder / trieben Vnkeuschheit mit ihren Müttern/ Töchtern/ Schwestern/ Knaben/ vnnd Thieren / vnd ware kein Laster daß sie nicht begiengen/ mit Verachtung der Geistlichkeit/ vnd der Götter. Aber nach dem die Welt nach der Sündtflut widerumb trucken wardt von dem Wasser / sindt nicht mehr dann acht Menschen gewesen in Armenia Saga/ von denen ist gepflantzet worden das gantze Menschliche Geschlecht auff Erden. Vnnd es gieng also zu. Nach dem das Schiff sich gesetzt hatte auff den Gipffel deß Bergs Gordies/ gelegen in Armenia/ vnd das Erdtrich widerumb ertrocknet war/ ist Noha mit feinem Gesindt von dem Berg herab gestiegen auff die Ebne deß Feldts/ das dann voller todter Cörper lage/ vnnd darumb auch noch auff den heutigen Tage Methe Adam genennet wirdt/ das ist todte Menschen/ vnnd sindt da die Ehelent zusammen kommen/ vnd haben allweg einen Zwilling geboren/ ein Knäblein/ vnd Mägdlein/ vnd da diese auffkamen/ vnd auch Eheleut wurden/ haben sie auch zwey auff ein Geburt gebracht. Dañ Gott vnd die natur hat nie die Creatur in nöthen lassen ste-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/27
Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/27>, abgerufen am 25.11.2024.