Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.auff deß Königs Vnkosten gegraben/ etliche aber von Privat Personen bestellet/ welche dem König zu dem zehenden teil an dreyen Kupffer Bergwercken jährliche dreyssig tausend Thaler erlegen / welche summen aber die zehenden an den Bley vnnd Silberbergwerck höchlich vbertreffen. Es hat auch der König den zehenden an sonsten allerley sachen fallen / nemlich von Getreid/ Fischen/ Ochsen/ Fell/ vnd Rauchwerck/ wie jhme dann zu mehren maln järlich 18000. Ochsen zu zehenden gefallen. Deß Königs Töchter werden von dem volck außgestewret/ vnnd vber das Silbergeschirr vnd Cleinodien jhnen 10000. Thaler zur Morgengabe gereichet. Von den Bawren/ welche keine zulage von Proviand geben / nimpt der König/ zu fünff/ oder etlich mehr Thalern jährlich. Die Zöll werden zu Calmar / Lodhuß/ Stockheim/ Rangen/ Abo/ Ange/ Reuel/ Parnow vnd andern orten auffgehaben. Mann will auch vermeinen/ daß der Königjährlichs/ mehr dann sechs/ oder siebenmal hundert tausend thaler in seine Schatzkammer hinderlegen könne/ wiewol er einen grossen trefflichen Vnkosten in Besatzung der Vestungen Ren[unleserliches Material]/ vnnd Viburg auffwendet. In Schweden werden gezehlet vngefehrlich zween- vnd dreyssig hauffen Kriegsvolcks/ deren ein jeder Fünff/ oder Sechs. hundert Mann starck ist/ vnnd mit Rohren wolgerüstet: wie sich dann auch die Reuterch der Rohren sehr gebrauchet/ vnnd wirdt dieselbe in 13 Geschwader auß getheilet/ deren werden Eylffe von Schweden vnd Gothia/ die andern von Finlandt außgerüstet: wie dann allein das Hertzogthumb Wermlandt/ 10000. Pferdt auffbringe kan. In Marchia ist ein solche menge Pferdte/ daß sie bey nahe vmb sonst gegeben werden. Ihre Pferdte sindt etwas geringer an der grösse/ als die Frießischen/ sonsten aber starck/ arbeitsam/ vnd leicht an Futter zu erhalten. Die Rüstung zu Wasser belangedt/ helt der König allein fünfftzig Kriegsschiffe/ deren jedes 40. stück Geschützes hat. König Gustanus hat auch Galleen gebrauchet: Vnd wirdt vermeinet daß der König bey die 8000. stück Geschützes vermöget/ wie dann allein in dem Schloß zu Stockholm/ 400. stück gezehlet werden. Das 15. Capit. Von Gotia/ oder Gudtlandt/ auch der Insul Gothlandt. Gothlandia/ oder Gutlandt/ vnder allen Mitnächtischen Ländern/ das beste/ ist an Obs Getreid/ vnd Honig vberauß reich/ hat auch beneben solchen ein trefflichen Wißwachs/ die Inwohner treiben mit den Außländischen Völckern/ durch köstliche Wahren / auff deß Königs Vnkosten gegraben/ etliche aber von Privat Personen bestellet/ welche dem König zu dem zehenden teil an dreyen Kupffer Bergwercken jährliche dreyssig tausend Thaler erlegen / welche summen aber die zehenden an den Bley vnnd Silberbergwerck höchlich vbertreffẽ. Es hat auch der König den zehenden an sonsten allerley sachen fallen / nemlich võ Getreid/ Fischẽ/ Ochsen/ Fell/ vnd Rauchwerck/ wie jhme dann zu mehren maln järlich 18000. Ochsen zu zehenden gefallen. Deß Königs Töchter werden von dem volck außgestewret/ vnnd vber das Silbergeschirr vnd Cleinodien jhnen 10000. Thaler zur Morgengabe gereichet. Von den Bawren/ welche keine zulage von Proviand geben / nimpt der König/ zu fünff/ oder etlich mehr Thalern jährlich. Die Zöll werden zu Calmar / Lodhuß/ Stockheim/ Rangen/ Abo/ Ange/ Reuel/ Parnow vnd andern orten auffgehaben. Mann will auch vermeinen/ daß der Königjährlichs/ mehr dann sechs/ oder siebenmal hundert tausend thaler in seine Schatzkammer hinderlegen könne/ wiewol er einen grossen trefflichen Vnkosten in Besatzung der Vestungen Ren[unleserliches Material]/ vnnd Viburg auffwendet. In Schweden werden gezehlet vngefehrlich zween- vnd dreyssig hauffen Kriegsvolcks/ deren ein jeder Fünff/ oder Sechs. hundert Mann starck ist/ vnnd mit Rohren wolgerüstet: wie sich dann auch die Reuterch der Rohren sehr gebrauchet/ vnnd wirdt dieselbe in 13 Geschwader auß getheilet/ deren werden Eylffe von Schweden vnd Gothia/ die andern von Finlandt außgerüstet: wie dann allein das Hertzogthumb Wermlandt/ 10000. Pferdt auffbringe kan. In Marchia ist ein solche menge Pferdte/ daß sie bey nahe vmb sonst gegeben werden. Ihre Pferdte sindt etwas geringer an der grösse/ als die Frießischẽ/ sonsten aber starck/ arbeitsam/ vnd leicht an Futter zu erhalten. Die Rüstung zu Wasser belangedt/ helt der König allein fünfftzig Kriegsschiffe/ deren jedes 40. stück Geschützes hat. König Gustanus hat auch Galleen gebrauchet: Vnd wirdt vermeinet daß der König bey die 8000. stück Geschützes vermöget/ wie dann allein in dem Schloß zu Stockholm/ 400. stück gezehlet werden. Das 15. Capit. Von Gotia/ oder Gudtlandt/ auch der Insul Gothlandt. Gothlandia/ oder Gutlandt/ vnder allen Mitnächtischen Ländern/ das beste/ ist an Obs Getreid/ vñ Honig vberauß reich/ hat auch beneben solchen ein trefflichen Wißwachs/ die Inwohner treiben mit den Außländischen Völckern/ durch köstliche Wahren / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0220" n="200"/> auff deß Königs Vnkosten gegraben/ etliche aber von Privat Personen bestellet/ welche dem König zu dem zehenden teil an dreyen Kupffer Bergwercken jährliche dreyssig tausend Thaler erlegen / welche summen aber die zehenden an den Bley vnnd Silberbergwerck höchlich vbertreffẽ. Es hat auch der König den zehenden an sonsten allerley sachen fallen / nemlich võ Getreid/ Fischẽ/ Ochsen/ Fell/ vnd Rauchwerck/ wie jhme dann zu mehren maln järlich 18000. Ochsen zu zehenden gefallen. Deß Königs Töchter werden von dem volck außgestewret/ vnnd vber das Silbergeschirr vnd Cleinodien jhnen 10000. Thaler zur Morgengabe gereichet. Von den Bawren/ welche keine zulage von Proviand geben / nimpt der König/ zu fünff/ oder etlich mehr Thalern jährlich. Die Zöll werden zu Calmar / Lodhuß/ Stockheim/ Rangen/ Abo/ Ange/ Reuel/ Parnow vnd andern orten auffgehaben. Mann will auch vermeinen/ daß der Königjährlichs/ mehr dann sechs/ oder siebenmal hundert tausend thaler in seine Schatzkammer hinderlegen könne/ wiewol er einen grossen trefflichen Vnkosten in Besatzung der Vestungen Ren<gap reason="illegible"/>/ vnnd Viburg auffwendet. In Schweden werden gezehlet vngefehrlich zween- vnd dreyssig hauffen Kriegsvolcks/ deren ein jeder Fünff/ oder Sechs. hundert Mann starck ist/ vnnd mit Rohren wolgerüstet: wie sich dann auch die Reuterch der Rohren sehr gebrauchet/ vnnd wirdt dieselbe in 13 Geschwader auß getheilet/ deren werden Eylffe von Schweden vnd Gothia/ die andern von Finlandt außgerüstet: wie dann allein das Hertzogthumb Wermlandt/ 10000. Pferdt auffbringe kan. In Marchia ist ein solche menge Pferdte/ daß sie bey nahe vmb sonst gegeben werden. Ihre Pferdte sindt etwas geringer an der grösse/ als die Frießischẽ/ sonsten aber starck/ arbeitsam/ vnd leicht an Futter zu erhalten.</p> <p>Die Rüstung zu Wasser belangedt/ helt der König allein fünfftzig Kriegsschiffe/ deren jedes 40. stück Geschützes hat. König Gustanus hat auch Galleen gebrauchet: Vnd wirdt vermeinet daß der König bey die 8000. stück Geschützes vermöget/ wie dann allein in dem Schloß zu Stockholm/ 400. stück gezehlet werden.</p> <p>Das 15. Capit.</p> <p>Von Gotia/ oder Gudtlandt/ auch der Insul Gothlandt.</p> <p>Gothlandia/ oder Gutlandt/ vnder allen Mitnächtischen Ländern/ das beste/ ist an Obs Getreid/ vñ Honig vberauß reich/ hat auch beneben solchen ein trefflichen Wißwachs/ die Inwohner treiben mit den Außländischen Völckern/ durch köstliche Wahren / </p> </div> </body> </text> </TEI> [200/0220]
auff deß Königs Vnkosten gegraben/ etliche aber von Privat Personen bestellet/ welche dem König zu dem zehenden teil an dreyen Kupffer Bergwercken jährliche dreyssig tausend Thaler erlegen / welche summen aber die zehenden an den Bley vnnd Silberbergwerck höchlich vbertreffẽ. Es hat auch der König den zehenden an sonsten allerley sachen fallen / nemlich võ Getreid/ Fischẽ/ Ochsen/ Fell/ vnd Rauchwerck/ wie jhme dann zu mehren maln järlich 18000. Ochsen zu zehenden gefallen. Deß Königs Töchter werden von dem volck außgestewret/ vnnd vber das Silbergeschirr vnd Cleinodien jhnen 10000. Thaler zur Morgengabe gereichet. Von den Bawren/ welche keine zulage von Proviand geben / nimpt der König/ zu fünff/ oder etlich mehr Thalern jährlich. Die Zöll werden zu Calmar / Lodhuß/ Stockheim/ Rangen/ Abo/ Ange/ Reuel/ Parnow vnd andern orten auffgehaben. Mann will auch vermeinen/ daß der Königjährlichs/ mehr dann sechs/ oder siebenmal hundert tausend thaler in seine Schatzkammer hinderlegen könne/ wiewol er einen grossen trefflichen Vnkosten in Besatzung der Vestungen Ren_ / vnnd Viburg auffwendet. In Schweden werden gezehlet vngefehrlich zween- vnd dreyssig hauffen Kriegsvolcks/ deren ein jeder Fünff/ oder Sechs. hundert Mann starck ist/ vnnd mit Rohren wolgerüstet: wie sich dann auch die Reuterch der Rohren sehr gebrauchet/ vnnd wirdt dieselbe in 13 Geschwader auß getheilet/ deren werden Eylffe von Schweden vnd Gothia/ die andern von Finlandt außgerüstet: wie dann allein das Hertzogthumb Wermlandt/ 10000. Pferdt auffbringe kan. In Marchia ist ein solche menge Pferdte/ daß sie bey nahe vmb sonst gegeben werden. Ihre Pferdte sindt etwas geringer an der grösse/ als die Frießischẽ/ sonsten aber starck/ arbeitsam/ vnd leicht an Futter zu erhalten.
Die Rüstung zu Wasser belangedt/ helt der König allein fünfftzig Kriegsschiffe/ deren jedes 40. stück Geschützes hat. König Gustanus hat auch Galleen gebrauchet: Vnd wirdt vermeinet daß der König bey die 8000. stück Geschützes vermöget/ wie dann allein in dem Schloß zu Stockholm/ 400. stück gezehlet werden.
Das 15. Capit.
Von Gotia/ oder Gudtlandt/ auch der Insul Gothlandt.
Gothlandia/ oder Gutlandt/ vnder allen Mitnächtischen Ländern/ das beste/ ist an Obs Getreid/ vñ Honig vberauß reich/ hat auch beneben solchen ein trefflichen Wißwachs/ die Inwohner treiben mit den Außländischen Völckern/ durch köstliche Wahren /
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Zitationshilfe: | Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/220>, abgerufen am 22.07.2024. |