Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.Genff ist ein treffliche alte Stat/ als deren auch bey C. Caesare in seinen Commentarijs gedacht wirdt/ ligt an einem lustigen fruchtbaren Ort/ auff einem Bühel/ da der Rhodan / auß dem grossen See lauffet/ vnnd sind zu vnser Zeit zwo Stätte daselbst zu beyden seyten deß Rhodans erbawet/ vnd mit einer höltzern Brücken widerumb zusammen gefüget. Ist mit den Stätten Bern/ vnd Freyburg in Bindnaß/ ist aber zu vnderschiedlichen malen/ zwische dem Hertzogen von Saphoy/ als welche sich der Kastenvogtey vber die Statt anmassete/ vnd Krafft deren allerhand Eingriff versuchten/ vnd der Statt grosse vnruhe entstanden/ wie bey andern nach länge zu finden. Delphinat. Das Delphinat/ so gleichfals zu diesem theil Franckreich gehörig / stösset zu nechst an Saphoyen/ vnd wird dero Vrsachen den Allobrogen zugeschrieben / dieweil bey etlichen die Statt Wien das Haupt deß Delphinats/ der Allobrogen Wien genennet wirdt Wird in das vndere/ vnd obere abgetheilet/ seine Hauptstatt ist Embrum, die nechste nach deren Valentz/ deß vndere vornemmste Statt ist Granoble/ in welcher ein vornehms Parlament/ vnd Vienna/ oder Wien/ von diesem theil aber ist droben etwas weitlaufftiger meldung geschehen. Was aber vber dieses das Westerreich/ Schweitzer Land/ Elsaß/ vnd andere Ort belanget welche vor zeiten vnder Galliam/ oder Franckreich gehörig/ nunmehr aber dauon gantz abgesondert/ wöllen wir/ vmb besser Nachrichtung willen deß Lesers/ vnder der Beschreibung Teutschlandes begreiffen/ vnd den günstigen Leser dahin verwiesen haben. Ende deß ersten Buchs. Genff ist ein treffliche alte Stat/ als deren auch bey C. Caesare in seinen Commentarijs gedacht wirdt/ ligt an einem lustigen fruchtbaren Ort/ auff einem Bühel/ da der Rhodan / auß dem grossen See lauffet/ vnnd sind zu vnser Zeit zwo Stätte daselbst zu beyden seyten deß Rhodans erbawet/ vñ mit einer höltzern Brücken widerumb zusammen gefüget. Ist mit den Stätten Bern/ vnd Freyburg in Bindnaß/ ist aber zu vnderschiedlichen malen/ zwischë dem Hertzogen von Saphoy/ als welche sich der Kastenvogtey vber die Statt anmassetë/ vñ Krafft derẽ allerhand Eingriff versuchten/ vnd der Statt grosse vnruhe entstanden/ wie bey andern nach länge zu finden. Delphinat. Das Delphinat/ so gleichfals zu diesem theil Frãckreich gehörig / stösset zu nechst an Saphoyen/ vñ wird dero Vrsachen den Allobrogen zugeschrieben / dieweil bey etlichen die Statt Wien das Haupt deß Delphinats/ der Allobrogen Wien genennet wirdt Wird in das vndere/ vnd obere abgetheilet/ seine Hauptstatt ist Embrum, die nechste nach deren Valentz/ deß vnderë vornem̃ste Statt ist Granoble/ in welcher ein vornehms Parlament/ vnd Vienna/ oder Wien/ von diesem theil aber ist droben etwas weitlaufftiger meldung geschehen. Was aber vber dieses das Westerreich/ Schweitzer Land/ Elsaß/ vñ andere Ort belanget welche vor zeiten vnder Galliam/ oder Franckreich gehörig/ nunmehr aber dauon gantz abgesondert/ wöllen wir/ vmb besser Nachrichtung willen deß Lesers/ vnder der Beschreibung Teutschlandes begreiffen/ vnd den günstigen Leser dahin verwiesen haben. Ende deß ersten Buchs. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0152" n="132"/> <p>Genff ist ein treffliche alte Stat/ als deren auch bey C. Caesare in seinen Commentarijs gedacht wirdt/ ligt an einem lustigen fruchtbaren Ort/ auff einem Bühel/ da der Rhodan / auß dem grossen See lauffet/ vnnd sind zu vnser Zeit zwo Stätte daselbst zu beyden seyten deß Rhodans erbawet/ vñ mit einer höltzern Brücken widerumb zusammen gefüget. Ist mit den Stätten Bern/ vnd Freyburg in Bindnaß/ ist aber zu vnderschiedlichen malen/ zwischë dem Hertzogen von Saphoy/ als welche sich der Kastenvogtey vber die Statt anmassetë/ vñ Krafft derẽ allerhand Eingriff versuchten/ vnd der Statt grosse vnruhe entstanden/ wie bey andern nach länge zu finden.</p> <p>Delphinat. Das Delphinat/ so gleichfals zu diesem theil Frãckreich gehörig / stösset zu nechst an Saphoyen/ vñ wird dero Vrsachen den Allobrogen zugeschrieben / dieweil bey etlichen die Statt Wien das Haupt deß Delphinats/ der Allobrogen Wien genennet wirdt Wird in das vndere/ vnd obere abgetheilet/ seine Hauptstatt ist Embrum, die nechste nach deren Valentz/ deß vnderë vornem̃ste Statt ist Granoble/ in welcher ein vornehms Parlament/ vnd Vienna/ oder Wien/ von diesem theil aber ist droben etwas weitlaufftiger meldung geschehen.</p> <p>Was aber vber dieses das Westerreich/ Schweitzer Land/ Elsaß/ vñ andere Ort belanget welche vor zeiten vnder Galliam/ oder Franckreich gehörig/ nunmehr aber dauon gantz abgesondert/ wöllen wir/ vmb besser Nachrichtung willen deß Lesers/ vnder der Beschreibung Teutschlandes begreiffen/ vnd den günstigen Leser dahin verwiesen haben.</p> <p>Ende deß ersten Buchs.</p> </div> <div> </div> </body> </text> </TEI> [132/0152]
Genff ist ein treffliche alte Stat/ als deren auch bey C. Caesare in seinen Commentarijs gedacht wirdt/ ligt an einem lustigen fruchtbaren Ort/ auff einem Bühel/ da der Rhodan / auß dem grossen See lauffet/ vnnd sind zu vnser Zeit zwo Stätte daselbst zu beyden seyten deß Rhodans erbawet/ vñ mit einer höltzern Brücken widerumb zusammen gefüget. Ist mit den Stätten Bern/ vnd Freyburg in Bindnaß/ ist aber zu vnderschiedlichen malen/ zwischë dem Hertzogen von Saphoy/ als welche sich der Kastenvogtey vber die Statt anmassetë/ vñ Krafft derẽ allerhand Eingriff versuchten/ vnd der Statt grosse vnruhe entstanden/ wie bey andern nach länge zu finden.
Delphinat. Das Delphinat/ so gleichfals zu diesem theil Frãckreich gehörig / stösset zu nechst an Saphoyen/ vñ wird dero Vrsachen den Allobrogen zugeschrieben / dieweil bey etlichen die Statt Wien das Haupt deß Delphinats/ der Allobrogen Wien genennet wirdt Wird in das vndere/ vnd obere abgetheilet/ seine Hauptstatt ist Embrum, die nechste nach deren Valentz/ deß vnderë vornem̃ste Statt ist Granoble/ in welcher ein vornehms Parlament/ vnd Vienna/ oder Wien/ von diesem theil aber ist droben etwas weitlaufftiger meldung geschehen.
Was aber vber dieses das Westerreich/ Schweitzer Land/ Elsaß/ vñ andere Ort belanget welche vor zeiten vnder Galliam/ oder Franckreich gehörig/ nunmehr aber dauon gantz abgesondert/ wöllen wir/ vmb besser Nachrichtung willen deß Lesers/ vnder der Beschreibung Teutschlandes begreiffen/ vnd den günstigen Leser dahin verwiesen haben.
Ende deß ersten Buchs.
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