Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

Bild:
<< vorherige Seite
Rau. I. 39. 239. 277. 286. III. 245. Lotz Handb. I. §. 15. S. 39. S. auch
oben §. 57. N. 2. und §. 61. N. Kraus Staatsw. I. 78. Rau pol. Oecon. I.
§. 146. der 2. und §. 158. der 1. Ausg. Hermann staatsw. Untersuch. S. 66.
Canard Principes d'Econ. polit. p. 26. Ganilh Des systemes. II. 33. Tooke On the
high and low Prices. Lond. 1823. II. Tom.
vergl. mit Quarterly Review. T. 29.
p. 214 sqq. Ricardo Principles. p. 78. 492. Mill Elements. p. 87. Torrens
On the Production. p. 1. 339. Mac-Culloch Principles. p. 248.
Uebers. von
v. Weber. S. 197. Babbage Maschinenwesen. §. 149. 165. 169. oder 15. 16.
und 17. Kap. Gioja Nuovo Prospetto. III. p. 1-75. Montanari Della Moneta
= Economisti. P. A. III. 43. 93. 119. Neri Osservazioni sopro il Prezzo legale
delle Monete = Economisti. P. A. VI. p. 106. 127. Pagnini saggio sopra il
giusto Pregio delle Cose = Economisti. P. M. II. 155. 316 Galiani Della
Moneta. I. 58. Carli Dell' Origine e del Commercio della Moneta = Econo-
misti. P. M. XIII. 299. solera sur les Valeurs (saggio sui Valori) = Econo-
misti. P. M. XXXIX. 256. Bandini Discurso economico = Economisti. P. M.
I. p. 148. Genovesi Lezioni. I. 267. III. 151.
Desselben Digressioni econo-
miche = Economisti. P. M. X. 326. Beccaria Elementi. I. 29. 339. II. 8.
Verri Meditazioni. p. 12. 121. Ortes Dell' Economia nazionale. II. 44.
2) Das Wesen des Preises, so leicht es auch aufzufassen ist, gehörig vom
Werthe zu unterscheiden, ist durch die große Menge von nutzlosen Wortstreitigkeiten
und vergeblichen Versuchen, auf den Sprachgebrauch mitzuwirken, sowie durch eine
Menge von kleinlichen unförderlichen Unterscheidungen, die sich in unsere Wissen-
schaft eingeschlichen haben, erschwert. Selbst Rau (polit. Oeconom. §. 57.) gibt
Criterien des Preises an, die es in der That nicht sind. So z. B. sagt derselbe,
der Preis sei von der Handlungsweise eines einzelnen Menschen in der Regel
unabhängig, und doch hat die Subjectivität der Menschen in Betreff der Beurthei-
lung des Werthes und der Größe des Preises den weitesten Spielraum bei der
Preisbildung. Ferner heißt es dort, der Preis sei die im Verkehre Statt findende
Gleichsetzung gewisser Quantitäten zweier Güter, deren Werth dabei sehr ungleich
sein könne. Man kann füglich fragen, wie dies gemeint sei? Denn der Quantität
nach ist es nicht der Fall, ausgenommen bei ganz gleichen Gütern zweier Besitzer,
in welchem Falle sie aber unter diesen beiden keinen Tauschwerth haben und keinen
gegenseitigen Preis bilden können. Wie können also die Werthe ungleich sein, da
es doch die Quantitäten sind, wenn man nicht eine Ueberlistung als Regel statuirt?
Man fühlt hier recht die Lücke, wenn man keinen Tauschwerth annimmt. Es findet
bei der Preisbildung eine Vergleichung des Gebrauchswerthes und eine Gleich-
setzung des Tauschwerthes der beiden Gütermengen und nur dann eine Vergleichung
und Gleichsetzung der Quantitäten Statt, wenn jene Werthe der beiden Güter sich
gleich sind. Rau schreibt jenen Satz Condillac Le Commerce et le Gouverne-
ment. I. ch. 6.
zu und sagt, Say (Handbuch. I. 104. II. 154. = Cours. I. 141.
163. II. 208.
und Anmerkungen zur französischen Ausgabe von Ricardo. II. 89.)
sehe den Preis als den von vielen Menschen anerkannten Werth an und bekämpfe
obige Ansicht von Coudillac. Allein dieser Letzte sagt blos, die Meinung, daß
im Tausche nur zwei gleiche Werthe vorkommen, sei zwar allgemein, aber unrich-
tig, da jeder Tauschende für einen höheren einen geringeren Werth hingebe und
ohne dies kein Gewinn Statt finden könnte. So begeht Condillac nur aus
Mangel an Kenntniß der Beziehungen des Werthes eine Einseitigkeit, denn der
Werth, von welchem er spricht, ist offenbar der Gebrauchswerth in Bezug auf die
Individualität der Tauschenden und ihre besondern Verhältnisse, -- eine Beziehung,
worin derselbe ganz Recht hat, da der Gebrauchswerth beim Tausche blos einseitig
verglichen wird. Von dieser Seite greift ihn Say auch nicht an, aber wegen des
Tauschwerthes, weil dieser bei beiden Tauschgütern gleich sein muß. Auch sieht
Say den Preis nicht so, wie Rau behauptet, sondern vielmehr den Tausch-
werth als den durch die Industrie gegebenen und durch das Publicum anerkannten
Werth an.

Rau. I. 39. 239. 277. 286. III. 245. Lotz Handb. I. §. 15. S. 39. S. auch
oben §. 57. N. 2. und §. 61. N. Kraus Staatsw. I. 78. Rau pol. Oecon. I.
§. 146. der 2. und §. 158. der 1. Ausg. Hermann ſtaatsw. Unterſuch. S. 66.
Canard Principes d'Econ. polit. p. 26. Ganilh Des systemes. II. 33. Tooke On the
high and low Prices. Lond. 1823. II. Tom.
vergl. mit Quarterly Review. T. 29.
p. 214 sqq. Ricardo Principles. p. 78. 492. Mill Elements. p. 87. Torrens
On the Production. p. 1. 339. Mac-Culloch Principles. p. 248.
Ueberſ. von
v. Weber. S. 197. Babbage Maſchinenweſen. §. 149. 165. 169. oder 15. 16.
und 17. Kap. Gioja Nuovo Prospetto. III. p. 1–75. Montanari Della Moneta
= Economisti. P. A. III. 43. 93. 119. Neri Osservazioni sopro il Prezzo legale
delle Monete = Economisti. P. A. VI. p. 106. 127. Pagnini saggio sopra il
giusto Pregio delle Cose = Economisti. P. M. II. 155. 316 Galiani Della
Moneta. I. 58. Carli Dell' Origine e del Commercio della Moneta = Econo-
misti. P. M. XIII. 299. solera sur les Valeurs (saggio sui Valori) = Econo-
misti. P. M. XXXIX. 256. Bandini Discurso economico = Economisti. P. M.
I. p. 148. Genovesi Lezioni. I. 267. III. 151.
Deſſelben Digressioni econo-
miche = Economisti. P. M. X. 326. Beccaria Elementi. I. 29. 339. II. 8.
Verri Meditazioni. p. 12. 121. Ortes Dell' Economia nazionale. II. 44.
2) Das Weſen des Preiſes, ſo leicht es auch aufzufaſſen iſt, gehörig vom
Werthe zu unterſcheiden, iſt durch die große Menge von nutzloſen Wortſtreitigkeiten
und vergeblichen Verſuchen, auf den Sprachgebrauch mitzuwirken, ſowie durch eine
Menge von kleinlichen unförderlichen Unterſcheidungen, die ſich in unſere Wiſſen-
ſchaft eingeſchlichen haben, erſchwert. Selbſt Rau (polit. Oeconom. §. 57.) gibt
Criterien des Preiſes an, die es in der That nicht ſind. So z. B. ſagt derſelbe,
der Preis ſei von der Handlungsweiſe eines einzelnen Menſchen in der Regel
unabhängig, und doch hat die Subjectivität der Menſchen in Betreff der Beurthei-
lung des Werthes und der Größe des Preiſes den weiteſten Spielraum bei der
Preisbildung. Ferner heißt es dort, der Preis ſei die im Verkehre Statt findende
Gleichſetzung gewiſſer Quantitäten zweier Güter, deren Werth dabei ſehr ungleich
ſein könne. Man kann füglich fragen, wie dies gemeint ſei? Denn der Quantität
nach iſt es nicht der Fall, ausgenommen bei ganz gleichen Gütern zweier Beſitzer,
in welchem Falle ſie aber unter dieſen beiden keinen Tauſchwerth haben und keinen
gegenſeitigen Preis bilden können. Wie können alſo die Werthe ungleich ſein, da
es doch die Quantitäten ſind, wenn man nicht eine Ueberliſtung als Regel ſtatuirt?
Man fühlt hier recht die Lücke, wenn man keinen Tauſchwerth annimmt. Es findet
bei der Preisbildung eine Vergleichung des Gebrauchswerthes und eine Gleich-
ſetzung des Tauſchwerthes der beiden Gütermengen und nur dann eine Vergleichung
und Gleichſetzung der Quantitäten Statt, wenn jene Werthe der beiden Güter ſich
gleich ſind. Rau ſchreibt jenen Satz Condillac Le Commerce et le Gouverne-
ment. I. ch. 6.
zu und ſagt, Say (Handbuch. I. 104. II. 154. = Cours. I. 141.
163. II. 208.
und Anmerkungen zur franzöſiſchen Ausgabe von Ricardo. II. 89.)
ſehe den Preis als den von vielen Menſchen anerkannten Werth an und bekämpfe
obige Anſicht von Coudillac. Allein dieſer Letzte ſagt blos, die Meinung, daß
im Tauſche nur zwei gleiche Werthe vorkommen, ſei zwar allgemein, aber unrich-
tig, da jeder Tauſchende für einen höheren einen geringeren Werth hingebe und
ohne dies kein Gewinn Statt finden könnte. So begeht Condillac nur aus
Mangel an Kenntniß der Beziehungen des Werthes eine Einſeitigkeit, denn der
Werth, von welchem er ſpricht, iſt offenbar der Gebrauchswerth in Bezug auf die
Individualität der Tauſchenden und ihre beſondern Verhältniſſe, — eine Beziehung,
worin derſelbe ganz Recht hat, da der Gebrauchswerth beim Tauſche blos einſeitig
verglichen wird. Von dieſer Seite greift ihn Say auch nicht an, aber wegen des
Tauſchwerthes, weil dieſer bei beiden Tauſchgütern gleich ſein muß. Auch ſieht
Say den Preis nicht ſo, wie Rau behauptet, ſondern vielmehr den Tauſch-
werth als den durch die Induſtrie gegebenen und durch das Publicum anerkannten
Werth an.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <div n="7">
                    <div n="8">
                      <div n="9">
                        <note place="end" n="1)"><pb facs="#f0606" n="584"/><hi rendition="#g">Rau</hi>. I. 39. 239. 277. 286. III. 245. <hi rendition="#g">Lotz</hi> Handb. I. §. 15. S. 39. S. auch<lb/>
oben §. 57. N. 2. und §. 61. N. <hi rendition="#g">Kraus</hi> Staatsw. I. 78. <hi rendition="#g">Rau</hi> pol. Oecon. I.<lb/>
§. 146. der 2. und §. 158. der 1. Ausg. <hi rendition="#g">Hermann</hi> &#x017F;taatsw. Unter&#x017F;uch. S. 66.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Canard</hi> Principes d'Econ. polit. p. 26. <hi rendition="#i">Ganilh</hi> Des systemes. II. 33. <hi rendition="#i">Tooke</hi> On the<lb/>
high and low Prices. Lond. 1823. II. Tom.</hi> vergl. mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Quarterly</hi> Review. T. 29.<lb/>
p. 214 sqq. <hi rendition="#i">Ricardo</hi> Principles. p. 78. 492. <hi rendition="#i">Mill</hi> Elements. p. 87. <hi rendition="#i">Torrens</hi><lb/>
On the Production. p. 1. 339. <hi rendition="#i">Mac-Culloch</hi> Principles. p. 248.</hi> Ueber&#x017F;. von<lb/>
v. <hi rendition="#g">Weber</hi>. S. 197. <hi rendition="#g">Babbage</hi> Ma&#x017F;chinenwe&#x017F;en. §. 149. 165. 169. oder 15. 16.<lb/>
und 17. Kap. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gioja</hi> Nuovo Prospetto. III. p. 1&#x2013;75. <hi rendition="#i">Montanari</hi> Della Moneta<lb/>
= Economisti. P. A. III. 43. 93. 119. <hi rendition="#i">Neri</hi> Osservazioni sopro il Prezzo legale<lb/>
delle Monete = Economisti. P. A. VI. p. 106. 127. <hi rendition="#i">Pagnini</hi> saggio sopra il<lb/>
giusto Pregio delle Cose = Economisti. P. M. II. 155. 316 <hi rendition="#i">Galiani</hi> Della<lb/>
Moneta. I. 58. <hi rendition="#i">Carli</hi> Dell' Origine e del Commercio della Moneta = Econo-<lb/>
misti. P. M. XIII. 299. <hi rendition="#i">solera</hi> sur les Valeurs (saggio sui Valori) = Econo-<lb/>
misti. P. M. XXXIX. 256. <hi rendition="#i">Bandini</hi> Discurso economico = Economisti. P. M.<lb/>
I. p. 148. <hi rendition="#i">Genovesi</hi> Lezioni. I. 267. III. 151.</hi> <hi rendition="#g">De&#x017F;&#x017F;elben</hi> <hi rendition="#aq">Digressioni econo-<lb/>
miche = Economisti. P. M. X. 326. <hi rendition="#i">Beccaria</hi> Elementi. I. 29. 339. II. 8.<lb/><hi rendition="#i">Verri</hi> Meditazioni. p. 12. 121. <hi rendition="#i">Ortes</hi> Dell' Economia nazionale. II. 44.</hi></note><lb/>
                        <note place="end" n="2)">Das We&#x017F;en des Prei&#x017F;es, &#x017F;o leicht es auch aufzufa&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t, gehörig vom<lb/>
Werthe zu unter&#x017F;cheiden, i&#x017F;t durch die große Menge von nutzlo&#x017F;en Wort&#x017F;treitigkeiten<lb/>
und vergeblichen Ver&#x017F;uchen, auf den Sprachgebrauch mitzuwirken, &#x017F;owie durch eine<lb/>
Menge von kleinlichen unförderlichen Unter&#x017F;cheidungen, die &#x017F;ich in un&#x017F;ere Wi&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;chaft einge&#x017F;chlichen haben, er&#x017F;chwert. Selb&#x017F;t <hi rendition="#g">Rau</hi> (polit. Oeconom. §. 57.) gibt<lb/>
Criterien des Prei&#x017F;es an, die es in der That nicht &#x017F;ind. So z. B. &#x017F;agt der&#x017F;elbe,<lb/>
der Preis &#x017F;ei von der Handlungswei&#x017F;e eines einzelnen Men&#x017F;chen in der Regel<lb/>
unabhängig, und doch hat die Subjectivität der Men&#x017F;chen in Betreff der Beurthei-<lb/>
lung des Werthes und der Größe des Prei&#x017F;es den weite&#x017F;ten Spielraum bei der<lb/>
Preisbildung. Ferner heißt es dort, der Preis &#x017F;ei die im Verkehre Statt findende<lb/>
Gleich&#x017F;etzung gewi&#x017F;&#x017F;er Quantitäten zweier Güter, deren Werth dabei &#x017F;ehr ungleich<lb/>
&#x017F;ein könne. Man kann füglich fragen, wie dies gemeint &#x017F;ei? Denn der Quantität<lb/>
nach i&#x017F;t es nicht der Fall, ausgenommen bei ganz gleichen Gütern zweier Be&#x017F;itzer,<lb/>
in welchem Falle &#x017F;ie aber unter die&#x017F;en beiden keinen Tau&#x017F;chwerth haben und keinen<lb/>
gegen&#x017F;eitigen Preis bilden können. Wie können al&#x017F;o die Werthe ungleich &#x017F;ein, da<lb/>
es doch die Quantitäten &#x017F;ind, wenn man nicht eine Ueberli&#x017F;tung als Regel &#x017F;tatuirt?<lb/>
Man fühlt hier recht die Lücke, wenn man keinen Tau&#x017F;chwerth annimmt. Es findet<lb/>
bei der Preisbildung eine Vergleichung des Gebrauchswerthes und eine Gleich-<lb/>
&#x017F;etzung des Tau&#x017F;chwerthes der beiden Gütermengen und nur dann eine Vergleichung<lb/>
und Gleich&#x017F;etzung der Quantitäten Statt, wenn jene Werthe der beiden Güter &#x017F;ich<lb/>
gleich &#x017F;ind. <hi rendition="#g">Rau</hi> &#x017F;chreibt jenen Satz <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Condillac</hi> Le Commerce et le Gouverne-<lb/>
ment. I. ch. 6.</hi> zu und &#x017F;agt, <hi rendition="#g">Say</hi> (Handbuch. I. 104. II. 154. = <hi rendition="#aq">Cours. I. 141.<lb/>
163. II. 208.</hi> und Anmerkungen zur franzö&#x017F;i&#x017F;chen Ausgabe von <hi rendition="#g">Ricardo</hi>. II. 89.)<lb/>
&#x017F;ehe den Preis als den von vielen Men&#x017F;chen anerkannten Werth an und bekämpfe<lb/>
obige An&#x017F;icht von <hi rendition="#g">Coudillac</hi>. Allein die&#x017F;er Letzte &#x017F;agt blos, die Meinung, daß<lb/>
im Tau&#x017F;che nur zwei gleiche Werthe vorkommen, &#x017F;ei zwar allgemein, aber unrich-<lb/>
tig, da jeder Tau&#x017F;chende für einen höheren einen geringeren Werth hingebe und<lb/>
ohne dies kein Gewinn Statt finden könnte. So begeht <hi rendition="#g">Condillac</hi> nur aus<lb/>
Mangel an Kenntniß der Beziehungen des Werthes eine Ein&#x017F;eitigkeit, denn der<lb/>
Werth, von welchem er &#x017F;pricht, i&#x017F;t offenbar der Gebrauchswerth in Bezug auf die<lb/>
Individualität der Tau&#x017F;chenden und ihre be&#x017F;ondern Verhältni&#x017F;&#x017F;e, &#x2014; eine Beziehung,<lb/>
worin der&#x017F;elbe ganz Recht hat, da der Gebrauchswerth beim Tau&#x017F;che blos ein&#x017F;eitig<lb/>
verglichen wird. Von die&#x017F;er Seite greift ihn <hi rendition="#g">Say</hi> auch nicht an, aber wegen des<lb/>
Tau&#x017F;chwerthes, weil die&#x017F;er bei beiden Tau&#x017F;chgütern gleich &#x017F;ein muß. Auch &#x017F;ieht<lb/><hi rendition="#g">Say</hi> den Preis nicht &#x017F;o, wie <hi rendition="#g">Rau</hi> behauptet, &#x017F;ondern vielmehr den Tau&#x017F;ch-<lb/>
werth als den durch die Indu&#x017F;trie gegebenen und durch das Publicum anerkannten<lb/>
Werth an.</note>
                      </div><lb/>
                    </div>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[584/0606] ¹⁾ Rau. I. 39. 239. 277. 286. III. 245. Lotz Handb. I. §. 15. S. 39. S. auch oben §. 57. N. 2. und §. 61. N. Kraus Staatsw. I. 78. Rau pol. Oecon. I. §. 146. der 2. und §. 158. der 1. Ausg. Hermann ſtaatsw. Unterſuch. S. 66. Canard Principes d'Econ. polit. p. 26. Ganilh Des systemes. II. 33. Tooke On the high and low Prices. Lond. 1823. II. Tom. vergl. mit Quarterly Review. T. 29. p. 214 sqq. Ricardo Principles. p. 78. 492. Mill Elements. p. 87. Torrens On the Production. p. 1. 339. Mac-Culloch Principles. p. 248. Ueberſ. von v. Weber. S. 197. Babbage Maſchinenweſen. §. 149. 165. 169. oder 15. 16. und 17. Kap. Gioja Nuovo Prospetto. III. p. 1–75. Montanari Della Moneta = Economisti. P. A. III. 43. 93. 119. Neri Osservazioni sopro il Prezzo legale delle Monete = Economisti. P. A. VI. p. 106. 127. Pagnini saggio sopra il giusto Pregio delle Cose = Economisti. P. M. II. 155. 316 Galiani Della Moneta. I. 58. Carli Dell' Origine e del Commercio della Moneta = Econo- misti. P. M. XIII. 299. solera sur les Valeurs (saggio sui Valori) = Econo- misti. P. M. XXXIX. 256. Bandini Discurso economico = Economisti. P. M. I. p. 148. Genovesi Lezioni. I. 267. III. 151. Deſſelben Digressioni econo- miche = Economisti. P. M. X. 326. Beccaria Elementi. I. 29. 339. II. 8. Verri Meditazioni. p. 12. 121. Ortes Dell' Economia nazionale. II. 44. ²⁾ Das Weſen des Preiſes, ſo leicht es auch aufzufaſſen iſt, gehörig vom Werthe zu unterſcheiden, iſt durch die große Menge von nutzloſen Wortſtreitigkeiten und vergeblichen Verſuchen, auf den Sprachgebrauch mitzuwirken, ſowie durch eine Menge von kleinlichen unförderlichen Unterſcheidungen, die ſich in unſere Wiſſen- ſchaft eingeſchlichen haben, erſchwert. Selbſt Rau (polit. Oeconom. §. 57.) gibt Criterien des Preiſes an, die es in der That nicht ſind. So z. B. ſagt derſelbe, der Preis ſei von der Handlungsweiſe eines einzelnen Menſchen in der Regel unabhängig, und doch hat die Subjectivität der Menſchen in Betreff der Beurthei- lung des Werthes und der Größe des Preiſes den weiteſten Spielraum bei der Preisbildung. Ferner heißt es dort, der Preis ſei die im Verkehre Statt findende Gleichſetzung gewiſſer Quantitäten zweier Güter, deren Werth dabei ſehr ungleich ſein könne. Man kann füglich fragen, wie dies gemeint ſei? Denn der Quantität nach iſt es nicht der Fall, ausgenommen bei ganz gleichen Gütern zweier Beſitzer, in welchem Falle ſie aber unter dieſen beiden keinen Tauſchwerth haben und keinen gegenſeitigen Preis bilden können. Wie können alſo die Werthe ungleich ſein, da es doch die Quantitäten ſind, wenn man nicht eine Ueberliſtung als Regel ſtatuirt? Man fühlt hier recht die Lücke, wenn man keinen Tauſchwerth annimmt. Es findet bei der Preisbildung eine Vergleichung des Gebrauchswerthes und eine Gleich- ſetzung des Tauſchwerthes der beiden Gütermengen und nur dann eine Vergleichung und Gleichſetzung der Quantitäten Statt, wenn jene Werthe der beiden Güter ſich gleich ſind. Rau ſchreibt jenen Satz Condillac Le Commerce et le Gouverne- ment. I. ch. 6. zu und ſagt, Say (Handbuch. I. 104. II. 154. = Cours. I. 141. 163. II. 208. und Anmerkungen zur franzöſiſchen Ausgabe von Ricardo. II. 89.) ſehe den Preis als den von vielen Menſchen anerkannten Werth an und bekämpfe obige Anſicht von Coudillac. Allein dieſer Letzte ſagt blos, die Meinung, daß im Tauſche nur zwei gleiche Werthe vorkommen, ſei zwar allgemein, aber unrich- tig, da jeder Tauſchende für einen höheren einen geringeren Werth hingebe und ohne dies kein Gewinn Statt finden könnte. So begeht Condillac nur aus Mangel an Kenntniß der Beziehungen des Werthes eine Einſeitigkeit, denn der Werth, von welchem er ſpricht, iſt offenbar der Gebrauchswerth in Bezug auf die Individualität der Tauſchenden und ihre beſondern Verhältniſſe, — eine Beziehung, worin derſelbe ganz Recht hat, da der Gebrauchswerth beim Tauſche blos einſeitig verglichen wird. Von dieſer Seite greift ihn Say auch nicht an, aber wegen des Tauſchwerthes, weil dieſer bei beiden Tauſchgütern gleich ſein muß. Auch ſieht Say den Preis nicht ſo, wie Rau behauptet, ſondern vielmehr den Tauſch- werth als den durch die Induſtrie gegebenen und durch das Publicum anerkannten Werth an.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/606
Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 584. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/606>, abgerufen am 23.11.2024.