Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

Bild:
<< vorherige Seite
5) Das natürliche Werthsverhältniß richtet sich nach den verschiedenen pro-
ducirten Mengen dieser Metalle auf der Erde. Das merkantilische aber nach
dem Zu- und Abflusse derselben von einem Erdtheile oder Lande in ein anderes,
und das gesetzliche ist durch den Münzfuß der Länder bestimmt. Flörke Münz-
kunst. S. 290. Galiani, Della Moneta. II. 10. Buse Geldkunde. I. 48. Busse
Kenntnisse und Betrachtungen. I. S. 68. smith, The science of Money. I. Book.
9. ch. §. 11. p. 211. Wheatley Essay. p. 116.
Klüber, das Münzwesen. 199.
204. Meine Versuche über Staatskredit. S. 93. 101. 132., wo auch noch mehr
Literatur angegeben ist. Man findet das merkantilische Werthsverhältniß
a) aus dem Preise des ungemünzten Goldes und Silbers, b) aus den Courantpreisen
der Münzen gegen Barren (d. h. gegen ungemünzte Metallstangen), indem man
den Kettensatz zu Hilfe nimmt, z. B.
a) ? Mark fein Silber = 1 Mark fein Gold.
1 M. f. Gold = 204 Thlr. preuß. Cour.
7 Thlr. preuß. Cour. = 12 fl. im 24 fl. Fuße.
24 fl. = 1 Mark fein Silber.
7x24:12x204 = 1:x = 1:14
b) ? Mark fein Silber = 1 Mark fein Gold.
1 M. f. Gold = 38,72     Friedrichsd'or.
1 Friedr. d'or = 5,66     Thlr. preuß. Cour.
14 Thlr. = 1 Mark fein Silber.
14:5,66x38,72 = 1:x = 1:15,6542
Das gesetzliche Werthsverhältniß findet man aus der Proportion
v:V = 1:x
worin v = dem Werthe, wozu die feine Mark Silber, und V = demjenigen,
wozu die feine Mark Gold, in einer bestimmten Münzsorte ausgemünzt oder gesetz-
lich angenommen wird. Z. B. a. 1793 wurde der Werth des brabanter Thalers
gesetzlich auf 2 fl. 42 kr. im 24 fl. Fuße tarifirt, und der Ducate auf 5 fl. 24 kr.,
der Souverain d'or auf 16 fl. taxifirt (Cleynmann Materialien. S. 377.). Die
Mark fein Silber wurde zu 16,01 fl. und die Mark fein Gold in Ducaten zu
270,27 fl., in Souv. d'or aber zu 367,35 fl. ausgeprägt; folglich entstehen für diese
Fälle folgende Proportionen
16,01:270,27 = 1:x = 1:16,88
16,01:367,36 = 1:x = 1:22,94
6) Die Nationalökonomie zeigt, daß es verwerflich ist, ein gesetzliches Verhält-
niß zu bestimmen. Dennoch besteht ein solches noch in den meisten Staaten.
7) Hier also nachträglich blos die Methoden der Berechnung jener Punkte.
Man findet a) das Schrot einer Münze durch die Proportion Z:1 = M:S,
wobei Z = der Zahl der aus der rauhen Mark geschlagenen Stücke, und M =
dem Gewichte der Mark in holländ. Assen; b) den Feingehalt durch die Pro-
portion Z:1 = M:F, wobei Z = der Stückelung der feinen Mark; c) das
Korn, für Silbermünzen in der Proportion S:F = 16:K, für Goldmünzen
in folgender: S:F = 24:K, wobei S = dem Schrote, und F = dem Fein-
gehalte der Münze ist, deren Korn man finden will; d) die Stückelung der
rauhen oder feinen Mark durch Umkehrung der unter a. und b. angegebenen Pro-
portionen, wenn S, F und M bekannt sind; e) den Schlagschatz aber aus der
Proportion P:M = Z:x, wobei P = dem Preise, um welchen die Münzstätte
die Mark fein oder rauh kauft, und Z = der Stückelung der rauhen Mark in
derselben Münzsorte, worin P bestimmt wird, und x = der Summe ist, deren
Mehrbetrag über M den Schlagschatz angibt, den man aber dann noch in Procen-
ten berechnen muß.

5) Das natürliche Werthsverhältniß richtet ſich nach den verſchiedenen pro-
ducirten Mengen dieſer Metalle auf der Erde. Das merkantiliſche aber nach
dem Zu- und Abfluſſe derſelben von einem Erdtheile oder Lande in ein anderes,
und das geſetzliche iſt durch den Münzfuß der Länder beſtimmt. Flörke Münz-
kunſt. S. 290. Galiani, Della Moneta. II. 10. Buſe Geldkunde. I. 48. Buſſe
Kenntniſſe und Betrachtungen. I. S. 68. smith, The science of Money. I. Book.
9. ch. §. 11. p. 211. Wheatley Essay. p. 116.
Klüber, das Münzweſen. 199.
204. Meine Verſuche über Staatskredit. S. 93. 101. 132., wo auch noch mehr
Literatur angegeben iſt. Man findet das merkantiliſche Werthsverhältniß
a) aus dem Preiſe des ungemünzten Goldes und Silbers, b) aus den Courantpreiſen
der Münzen gegen Barren (d. h. gegen ungemünzte Metallſtangen), indem man
den Kettenſatz zu Hilfe nimmt, z. B.
a) ? Mark fein Silber = 1 Mark fein Gold.
1 M. f. Gold = 204 Thlr. preuß. Cour.
7 Thlr. preuß. Cour. = 12 fl. im 24 fl. Fuße.
24 fl. = 1 Mark fein Silber.
7x24:12x204 = 1:x = 1:14
b) ? Mark fein Silber = 1 Mark fein Gold.
1 M. f. Gold = 38,72     Friedrichsd'or.
1 Friedr. d'or = 5,66     Thlr. preuß. Cour.
14 Thlr. = 1 Mark fein Silber.
14:5,66x38,72 = 1:x = 1:15,6542
Das geſetzliche Werthsverhältniß findet man aus der Proportion
v:V = 1:x
worin v = dem Werthe, wozu die feine Mark Silber, und V = demjenigen,
wozu die feine Mark Gold, in einer beſtimmten Münzſorte ausgemünzt oder geſetz-
lich angenommen wird. Z. B. a. 1793 wurde der Werth des brabanter Thalers
geſetzlich auf 2 fl. 42 kr. im 24 fl. Fuße tarifirt, und der Ducate auf 5 fl. 24 kr.,
der Souverain d'or auf 16 fl. taxifirt (Cleynmann Materialien. S. 377.). Die
Mark fein Silber wurde zu 16,01 fl. und die Mark fein Gold in Ducaten zu
270,27 fl., in Souv. d'or aber zu 367,35 fl. ausgeprägt; folglich entſtehen für dieſe
Fälle folgende Proportionen
16,01:270,27 = 1:x = 1:16,88
16,01:367,36 = 1:x = 1:22,94
6) Die Nationalökonomie zeigt, daß es verwerflich iſt, ein geſetzliches Verhält-
niß zu beſtimmen. Dennoch beſteht ein ſolches noch in den meiſten Staaten.
7) Hier alſo nachträglich blos die Methoden der Berechnung jener Punkte.
Man findet a) das Schrot einer Münze durch die Proportion Z:1 = M:S,
wobei Z = der Zahl der aus der rauhen Mark geſchlagenen Stücke, und M =
dem Gewichte der Mark in holländ. Aſſen; b) den Feingehalt durch die Pro-
portion Z:1 = M:F, wobei Z = der Stückelung der feinen Mark; c) das
Korn, für Silbermünzen in der Proportion S:F = 16:K, für Goldmünzen
in folgender: S:F = 24:K, wobei S = dem Schrote, und F = dem Fein-
gehalte der Münze iſt, deren Korn man finden will; d) die Stückelung der
rauhen oder feinen Mark durch Umkehrung der unter a. und b. angegebenen Pro-
portionen, wenn S, F und M bekannt ſind; e) den Schlagſchatz aber aus der
Proportion P:M = Z:x, wobei P = dem Preiſe, um welchen die Münzſtätte
die Mark fein oder rauh kauft, und Z = der Stückelung der rauhen Mark in
derſelben Münzſorte, worin P beſtimmt wird, und x = der Summe iſt, deren
Mehrbetrag über M den Schlagſchatz angibt, den man aber dann noch in Procen-
ten berechnen muß.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <div n="7">
                    <div n="8">
                      <div n="9">
                        <div n="10">
                          <div n="11">
                            <pb facs="#f0480" n="458"/>
                            <note place="end" n="5)">
                              <p>Das <hi rendition="#g">natürliche</hi> Werthsverhältniß richtet &#x017F;ich nach den ver&#x017F;chiedenen pro-<lb/>
ducirten Mengen die&#x017F;er Metalle auf der Erde. Das <hi rendition="#g">merkantili&#x017F;che</hi> aber nach<lb/>
dem Zu- und Abflu&#x017F;&#x017F;e der&#x017F;elben von einem Erdtheile oder Lande in ein anderes,<lb/>
und das <hi rendition="#g">ge&#x017F;etzliche</hi> i&#x017F;t durch den Münzfuß der Länder be&#x017F;timmt. <hi rendition="#g">Flörke</hi> Münz-<lb/>
kun&#x017F;t. S. 290. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Galiani,</hi> Della Moneta. II. 10.</hi> <hi rendition="#g">Bu&#x017F;e</hi> Geldkunde. I. 48. <hi rendition="#g">Bu&#x017F;&#x017F;e</hi><lb/>
Kenntni&#x017F;&#x017F;e und Betrachtungen. I. S. 68. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">smith,</hi> The science of Money. I. Book.<lb/>
9. ch. §. 11. p. 211. <hi rendition="#i">Wheatley</hi> Essay. p. 116.</hi> <hi rendition="#g">Klüber</hi>, das Münzwe&#x017F;en. 199.<lb/>
204. <hi rendition="#g">Meine</hi> Ver&#x017F;uche über Staatskredit. S. 93. 101. 132., wo auch noch mehr<lb/>
Literatur angegeben i&#x017F;t. Man findet das <hi rendition="#g">merkantili&#x017F;che</hi> Werthsverhältniß<lb/><hi rendition="#aq">a)</hi> aus dem Prei&#x017F;e des ungemünzten Goldes und Silbers, <hi rendition="#aq">b)</hi> aus den Courantprei&#x017F;en<lb/>
der Münzen gegen Barren (d. h. gegen ungemünzte Metall&#x017F;tangen), indem man<lb/>
den Ketten&#x017F;atz zu Hilfe nimmt, z. B.</p><lb/>
                              <p><hi rendition="#aq">a)</hi> ? Mark fein Silber = 1 Mark fein Gold.</p><lb/>
                              <p>1 M. f. Gold = 204 Thlr. preuß. Cour.</p><lb/>
                              <p>7 Thlr. preuß. Cour. = 12 fl. im 24 fl. Fuße.</p><lb/>
                              <p>24 fl. = 1 Mark fein Silber.</p><lb/>
                              <p>7x24:12x204 = 1:x = 1:14<formula notation="TeX"> icefrac{96}{164}</formula></p><lb/>
                              <p><hi rendition="#aq">b)</hi> ? Mark fein Silber = 1 Mark fein Gold.</p><lb/>
                              <p>1 M. f. Gold = 38,<hi rendition="#sup">72</hi> <space dim="horizontal"/> Friedrichsd'or.</p><lb/>
                              <p>1 Friedr. d'or = 5,<hi rendition="#sup">66</hi> <space dim="horizontal"/> Thlr. preuß. Cour.</p><lb/>
                              <p>14 Thlr. = 1 Mark fein Silber.</p><lb/>
                              <p>14:5,<hi rendition="#sup">66</hi>x38,<hi rendition="#sup">72</hi> = 1:x = 1:15,<hi rendition="#sup">6542</hi></p><lb/>
                              <p>Das <hi rendition="#g">ge&#x017F;etzliche</hi> Werthsverhältniß findet man aus der Proportion</p><lb/>
                              <p>v:V = 1:x</p><lb/>
                              <p>worin v = dem Werthe, wozu die feine Mark Silber, und V = demjenigen,<lb/>
wozu die feine Mark Gold, in einer be&#x017F;timmten Münz&#x017F;orte ausgemünzt oder ge&#x017F;etz-<lb/>
lich angenommen wird. Z. B. <hi rendition="#aq">a.</hi> 1793 wurde der Werth des brabanter Thalers<lb/>
ge&#x017F;etzlich auf 2 fl. 42 kr. im 24 fl. Fuße tarifirt, und der Ducate auf 5 fl. 24 kr.,<lb/>
der <hi rendition="#aq">Souverain d'or</hi> auf 16 fl. taxifirt (<hi rendition="#g">Cleynmann</hi> Materialien. S. 377.). Die<lb/>
Mark fein Silber wurde zu 16,<hi rendition="#sup">01</hi> fl. und die Mark fein Gold in Ducaten zu<lb/>
270,<hi rendition="#sup">27</hi> fl., in <hi rendition="#aq">Souv. d'or</hi> aber zu 367,<hi rendition="#sup">35</hi> fl. ausgeprägt; folglich ent&#x017F;tehen für die&#x017F;e<lb/>
Fälle folgende Proportionen</p><lb/>
                              <p>16,<hi rendition="#sup">01</hi>:270,<hi rendition="#sup">27</hi> = 1:x = 1:16,<hi rendition="#sup">88</hi></p><lb/>
                              <p>16,<hi rendition="#sup">01</hi>:367,<hi rendition="#sup">36</hi> = 1:x = 1:22,<hi rendition="#sup">94</hi></p>
                            </note><lb/>
                            <note place="end" n="6)">Die Nationalökonomie zeigt, daß es verwerflich i&#x017F;t, ein ge&#x017F;etzliches Verhält-<lb/>
niß zu be&#x017F;timmen. Dennoch be&#x017F;teht ein &#x017F;olches noch in den mei&#x017F;ten Staaten.</note><lb/>
                            <note place="end" n="7)">Hier al&#x017F;o nachträglich blos die Methoden der Berechnung jener Punkte.<lb/>
Man findet <hi rendition="#aq">a)</hi> das <hi rendition="#g">Schrot</hi> einer Münze durch die Proportion <hi rendition="#aq">Z:1 = M:S,</hi><lb/>
wobei <hi rendition="#aq">Z =</hi> der Zahl der aus der rauhen Mark ge&#x017F;chlagenen Stücke, und <hi rendition="#aq">M =</hi><lb/>
dem Gewichte der Mark in holländ. A&#x017F;&#x017F;en; <hi rendition="#aq">b)</hi> den <hi rendition="#g">Feingehalt</hi> durch die Pro-<lb/>
portion <hi rendition="#aq">Z:1 = M:F,</hi> wobei <hi rendition="#aq">Z =</hi> der Stückelung der feinen Mark; <hi rendition="#aq">c)</hi> das<lb/><hi rendition="#g">Korn</hi>, für Silbermünzen in der Proportion <hi rendition="#aq">S:F = 16:K,</hi> für Goldmünzen<lb/>
in folgender: <hi rendition="#aq">S:F = 24:K,</hi> wobei <hi rendition="#aq">S =</hi> dem Schrote, und <hi rendition="#aq">F =</hi> dem Fein-<lb/>
gehalte der Münze i&#x017F;t, deren Korn man finden will; <hi rendition="#aq">d)</hi> die <hi rendition="#g">Stückelung</hi> der<lb/>
rauhen oder feinen Mark durch Umkehrung der unter <hi rendition="#aq">a.</hi> und <hi rendition="#aq">b.</hi> angegebenen Pro-<lb/>
portionen, wenn <hi rendition="#aq">S, F</hi> und <hi rendition="#aq">M</hi> bekannt &#x017F;ind; <hi rendition="#aq">e)</hi> den <hi rendition="#g">Schlag&#x017F;chatz</hi> aber aus der<lb/>
Proportion <hi rendition="#aq">P:M = Z:x,</hi> wobei <hi rendition="#aq">P =</hi> dem Prei&#x017F;e, um welchen die Münz&#x017F;tätte<lb/>
die Mark fein oder rauh kauft, und <hi rendition="#aq">Z =</hi> der Stückelung der rauhen Mark in<lb/>
der&#x017F;elben Münz&#x017F;orte, worin <hi rendition="#aq">P</hi> be&#x017F;timmt wird, und <hi rendition="#aq">x =</hi> der Summe i&#x017F;t, deren<lb/>
Mehrbetrag über <hi rendition="#aq">M</hi> den Schlag&#x017F;chatz angibt, den man aber dann noch in Procen-<lb/>
ten berechnen muß.</note><lb/>
                          </div>
                        </div>
                      </div>
                    </div>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[458/0480] ⁵⁾ Das natürliche Werthsverhältniß richtet ſich nach den verſchiedenen pro- ducirten Mengen dieſer Metalle auf der Erde. Das merkantiliſche aber nach dem Zu- und Abfluſſe derſelben von einem Erdtheile oder Lande in ein anderes, und das geſetzliche iſt durch den Münzfuß der Länder beſtimmt. Flörke Münz- kunſt. S. 290. Galiani, Della Moneta. II. 10. Buſe Geldkunde. I. 48. Buſſe Kenntniſſe und Betrachtungen. I. S. 68. smith, The science of Money. I. Book. 9. ch. §. 11. p. 211. Wheatley Essay. p. 116. Klüber, das Münzweſen. 199. 204. Meine Verſuche über Staatskredit. S. 93. 101. 132., wo auch noch mehr Literatur angegeben iſt. Man findet das merkantiliſche Werthsverhältniß a) aus dem Preiſe des ungemünzten Goldes und Silbers, b) aus den Courantpreiſen der Münzen gegen Barren (d. h. gegen ungemünzte Metallſtangen), indem man den Kettenſatz zu Hilfe nimmt, z. B. a) ? Mark fein Silber = 1 Mark fein Gold. 1 M. f. Gold = 204 Thlr. preuß. Cour. 7 Thlr. preuß. Cour. = 12 fl. im 24 fl. Fuße. 24 fl. = 1 Mark fein Silber. 7x24:12x204 = 1:x = 1:14[FORMEL] b) ? Mark fein Silber = 1 Mark fein Gold. 1 M. f. Gold = 38,72 Friedrichsd'or. 1 Friedr. d'or = 5,66 Thlr. preuß. Cour. 14 Thlr. = 1 Mark fein Silber. 14:5,66x38,72 = 1:x = 1:15,6542 Das geſetzliche Werthsverhältniß findet man aus der Proportion v:V = 1:x worin v = dem Werthe, wozu die feine Mark Silber, und V = demjenigen, wozu die feine Mark Gold, in einer beſtimmten Münzſorte ausgemünzt oder geſetz- lich angenommen wird. Z. B. a. 1793 wurde der Werth des brabanter Thalers geſetzlich auf 2 fl. 42 kr. im 24 fl. Fuße tarifirt, und der Ducate auf 5 fl. 24 kr., der Souverain d'or auf 16 fl. taxifirt (Cleynmann Materialien. S. 377.). Die Mark fein Silber wurde zu 16,01 fl. und die Mark fein Gold in Ducaten zu 270,27 fl., in Souv. d'or aber zu 367,35 fl. ausgeprägt; folglich entſtehen für dieſe Fälle folgende Proportionen 16,01:270,27 = 1:x = 1:16,88 16,01:367,36 = 1:x = 1:22,94 ⁶⁾ Die Nationalökonomie zeigt, daß es verwerflich iſt, ein geſetzliches Verhält- niß zu beſtimmen. Dennoch beſteht ein ſolches noch in den meiſten Staaten. ⁷⁾ Hier alſo nachträglich blos die Methoden der Berechnung jener Punkte. Man findet a) das Schrot einer Münze durch die Proportion Z:1 = M:S, wobei Z = der Zahl der aus der rauhen Mark geſchlagenen Stücke, und M = dem Gewichte der Mark in holländ. Aſſen; b) den Feingehalt durch die Pro- portion Z:1 = M:F, wobei Z = der Stückelung der feinen Mark; c) das Korn, für Silbermünzen in der Proportion S:F = 16:K, für Goldmünzen in folgender: S:F = 24:K, wobei S = dem Schrote, und F = dem Fein- gehalte der Münze iſt, deren Korn man finden will; d) die Stückelung der rauhen oder feinen Mark durch Umkehrung der unter a. und b. angegebenen Pro- portionen, wenn S, F und M bekannt ſind; e) den Schlagſchatz aber aus der Proportion P:M = Z:x, wobei P = dem Preiſe, um welchen die Münzſtätte die Mark fein oder rauh kauft, und Z = der Stückelung der rauhen Mark in derſelben Münzſorte, worin P beſtimmt wird, und x = der Summe iſt, deren Mehrbetrag über M den Schlagſchatz angibt, den man aber dann noch in Procen- ten berechnen muß.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/480
Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/480>, abgerufen am 22.11.2024.