der Ufer, ihre Begangbarkeit, Felsen und Sandbänke in der Floß- straße, unzureichende Breite derselben, zu seichtes und zu hohes Gefälle des Flusses, zweckwidrige Richtung und Krümmungen desselben, Mangel an Landplätzen, noch Wasserbauten, bei denen keine Schleußen angebracht sind, der Flößerei entgegenstehen, so ist sie eine schnelle, bequeme und wohlfeile Transportmethode, welche auf den guten Betrieb der Waldwirthschaft vortheilhaft zu- rückwirken muß3). Der Schifftransport des Holzes aber ist von den Bedingungen der Schifffahrt im Allgemeinen abhängig.
1) Ueber Holztransport und Floßwesen s. m. Jägerschmid Handbuch für Holztransport und Floßwesen. (Ganz ausgezeichnet gut, s. §. 236. Note.) König, Beiträge zur praktischen Forst- und Floßhandelswissenschaft. Ulm 1790. v. Sponeck, Handbuch des Floßwesens. Stuttgart 1825. Stahl Magazin. I. VII. VIII. XI. Bd. Moser Archiv. II. VII. XII. XIII. Bd. Du Hamel de Monceau, Du transport, de la conservation du bois. Paris 1767. 4. Leroy, Memoire sur les travaux qui ont rapport a l'exploitation de la mature dans les Pyrenees. Paris 1776. 4. Uebersetzt in Laurop Annalen. Bd. I. II. VI. von Eggerer. Krünitz Oeconomische Encyclopädie. XIV. 288. Mehr Literatur in Jägerschmid's Handbuch. II. 26-28.
2)Jägerschmid Handbuch. I. 216 folg.
3) Nachtheile der Flößerei sind: die Verschüttung der Flußbette, Beschädigung der Ufer, daran liegenden Grundstücke, der Wasserbauten, der Fischerei und Wasser- werke durch Stillstand. Ueber diese ihre Vortheile und Hindernisse s. m. Jäger- schmid Handbuch. II 38-69.
§. 259. Fortsetzung. Flößerei insbesondere.
Die Flößerei im eigentlichen Sinne transportirt das Holz, welches versendet werden soll, unmittelbar selbst auf dem Wasser; die Flößerei als Oblast aber transportirt das zu flößende Holz auf eigens aus Stämmen gefertigten Tragflößen aus Tannenholz, oder, weil es wegen der Schwere nicht von selbst schwimmt, in Verbindung mit den leichteren Tannenholzstämmen, oder endlich aus demselben Grunde auf wasserdichten verpichten Tonnen. Was a) die Art des Flößens anbelangt, so ist sie entweder ungebun- dene oder gebundene (gespannte, regelmäßige) Flößerei. Bei jener schwimmt das Holz in einzelnen Stücken, bei dieser aber in Flößen einher, und zwar wird auf beide Methoden Brenn- und Langholz geflößt. Bei der gebundenen Langholzflößerei unterschei- det man die Gestörflöße, welche aus zusammengeknüpften Abthei- lungen (Gestören) bestehen, die aus einzelnen Floßhölzern zusam- mengefügt sind, und Hauptflöße, welche nach allen Ausdehnungen eine große ganze Masse bilden. Die Gestörflößerei ist auf kleinen seichten Flüssen, die Hauptflößerei auf breiten tiefen Strömen an- wendbar. Bei jener gebraucht man die Flößstange, bei dieser die
der Ufer, ihre Begangbarkeit, Felſen und Sandbänke in der Floß- ſtraße, unzureichende Breite derſelben, zu ſeichtes und zu hohes Gefälle des Fluſſes, zweckwidrige Richtung und Krümmungen deſſelben, Mangel an Landplätzen, noch Waſſerbauten, bei denen keine Schleußen angebracht ſind, der Flößerei entgegenſtehen, ſo iſt ſie eine ſchnelle, bequeme und wohlfeile Transportmethode, welche auf den guten Betrieb der Waldwirthſchaft vortheilhaft zu- rückwirken muß3). Der Schifftransport des Holzes aber iſt von den Bedingungen der Schifffahrt im Allgemeinen abhängig.
1) Ueber Holztransport und Floßweſen ſ. m. Jägerſchmid Handbuch für Holztransport und Floßweſen. (Ganz ausgezeichnet gut, ſ. §. 236. Note.) König, Beiträge zur praktiſchen Forſt- und Floßhandelswiſſenſchaft. Ulm 1790. v. Sponeck, Handbuch des Floßweſens. Stuttgart 1825. Stahl Magazin. I. VII. VIII. XI. Bd. Moſer Archiv. II. VII. XII. XIII. Bd. Du Hamel de Monceau, Du transport, de la conservation du bois. Paris 1767. 4. Leroy, Mémoire sur les travaux qui ont rapport à l'exploitation de la mâture dans les Pyrenées. Paris 1776. 4. Ueberſetzt in Laurop Annalen. Bd. I. II. VI. von Eggerer. Krünitz Oeconomiſche Encyclopädie. XIV. 288. Mehr Literatur in Jägerſchmid's Handbuch. II. 26–28.
2)Jägerſchmid Handbuch. I. 216 folg.
3) Nachtheile der Flößerei ſind: die Verſchüttung der Flußbette, Beſchädigung der Ufer, daran liegenden Grundſtücke, der Waſſerbauten, der Fiſcherei und Waſſer- werke durch Stillſtand. Ueber dieſe ihre Vortheile und Hinderniſſe ſ. m. Jäger- ſchmid Handbuch. II 38–69.
§. 259. Fortſetzung. Flößerei insbeſondere.
Die Flößerei im eigentlichen Sinne transportirt das Holz, welches verſendet werden ſoll, unmittelbar ſelbſt auf dem Waſſer; die Flößerei als Oblaſt aber transportirt das zu flößende Holz auf eigens aus Stämmen gefertigten Tragflößen aus Tannenholz, oder, weil es wegen der Schwere nicht von ſelbſt ſchwimmt, in Verbindung mit den leichteren Tannenholzſtämmen, oder endlich aus demſelben Grunde auf waſſerdichten verpichten Tonnen. Was a) die Art des Flößens anbelangt, ſo iſt ſie entweder ungebun- dene oder gebundene (geſpannte, regelmäßige) Flößerei. Bei jener ſchwimmt das Holz in einzelnen Stücken, bei dieſer aber in Flößen einher, und zwar wird auf beide Methoden Brenn- und Langholz geflößt. Bei der gebundenen Langholzflößerei unterſchei- det man die Geſtörflöße, welche aus zuſammengeknüpften Abthei- lungen (Geſtören) beſtehen, die aus einzelnen Floßhölzern zuſam- mengefügt ſind, und Hauptflöße, welche nach allen Ausdehnungen eine große ganze Maſſe bilden. Die Geſtörflößerei iſt auf kleinen ſeichten Flüſſen, die Hauptflößerei auf breiten tiefen Strömen an- wendbar. Bei jener gebraucht man die Flößſtange, bei dieſer die
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der Ufer, ihre Begangbarkeit, Felſen und Sandbänke in der Floß-
ſtraße, unzureichende Breite derſelben, zu ſeichtes und zu hohes
Gefälle des Fluſſes, zweckwidrige Richtung und Krümmungen
deſſelben, Mangel an Landplätzen, noch Waſſerbauten, bei denen
keine Schleußen angebracht ſind, der Flößerei entgegenſtehen, ſo
iſt ſie eine ſchnelle, bequeme und wohlfeile Transportmethode,
welche auf den guten Betrieb der Waldwirthſchaft vortheilhaft zu-
rückwirken muß3). Der Schifftransport des Holzes aber iſt
von den Bedingungen der Schifffahrt im Allgemeinen abhängig.
¹⁾ Ueber Holztransport und Floßweſen ſ. m. Jägerſchmid Handbuch für
Holztransport und Floßweſen. (Ganz ausgezeichnet gut, ſ. §. 236. Note.)
König, Beiträge zur praktiſchen Forſt- und Floßhandelswiſſenſchaft. Ulm 1790.
v. Sponeck, Handbuch des Floßweſens. Stuttgart 1825. Stahl Magazin. I.
VII. VIII. XI. Bd. Moſer Archiv. II. VII. XII. XIII. Bd. Du Hamel de
Monceau, Du transport, de la conservation du bois. Paris 1767. 4. Leroy,
Mémoire sur les travaux qui ont rapport à l'exploitation de la mâture dans les
Pyrenées. Paris 1776. 4. Ueberſetzt in Laurop Annalen. Bd. I. II. VI. von
Eggerer. Krünitz Oeconomiſche Encyclopädie. XIV. 288. Mehr Literatur in
Jägerſchmid's Handbuch. II. 26–28.
²⁾ Jägerſchmid Handbuch. I. 216 folg.
³⁾ Nachtheile der Flößerei ſind: die Verſchüttung der Flußbette, Beſchädigung
der Ufer, daran liegenden Grundſtücke, der Waſſerbauten, der Fiſcherei und Waſſer-
werke durch Stillſtand. Ueber dieſe ihre Vortheile und Hinderniſſe ſ. m. Jäger-
ſchmid Handbuch. II 38–69.
§. 259.
Fortſetzung. Flößerei insbeſondere.
Die Flößerei im eigentlichen Sinne transportirt das Holz,
welches verſendet werden ſoll, unmittelbar ſelbſt auf dem Waſſer;
die Flößerei als Oblaſt aber transportirt das zu flößende Holz
auf eigens aus Stämmen gefertigten Tragflößen aus Tannenholz,
oder, weil es wegen der Schwere nicht von ſelbſt ſchwimmt, in
Verbindung mit den leichteren Tannenholzſtämmen, oder endlich
aus demſelben Grunde auf waſſerdichten verpichten Tonnen. Was
a) die Art des Flößens anbelangt, ſo iſt ſie entweder ungebun-
dene oder gebundene (geſpannte, regelmäßige) Flößerei. Bei
jener ſchwimmt das Holz in einzelnen Stücken, bei dieſer aber in
Flößen einher, und zwar wird auf beide Methoden Brenn- und
Langholz geflößt. Bei der gebundenen Langholzflößerei unterſchei-
det man die Geſtörflöße, welche aus zuſammengeknüpften Abthei-
lungen (Geſtören) beſtehen, die aus einzelnen Floßhölzern zuſam-
mengefügt ſind, und Hauptflöße, welche nach allen Ausdehnungen
eine große ganze Maſſe bilden. Die Geſtörflößerei iſt auf kleinen
ſeichten Flüſſen, die Hauptflößerei auf breiten tiefen Strömen an-
wendbar. Bei jener gebraucht man die Flößſtange, bei dieſer die
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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/336>, abgerufen am 21.11.2024.
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