Baumgart, Hermann: Handbuch der Poetik. Eine kritisch-theoretische Darstellung der Theorie der Dichtkunst. Stuttgart, 1887.pba_150.001 pba_150.011
diakeimenou pros to kratiston ton uph' auten; aute d' \an teleiotate eie kai ediste; pba_150.012 kata pasan gar aisthesin estin edone, omoios de kai dianoian kai theorian, pba_150.013 ediste d'e teleiotate, teleiotate d' e tou eu ekhontos pros to spoudaiotaton pba_150.014 ton uph' auten. teleioi de ten energeian e edone .... kath' ekasten d' aisthesin pba_150.015 oti gignetai edone delon; phamen gar dramata kai akousmata einai edea. delon pba_150.016 de kai oti malista, epeidan e te aisthesis e kratiste kai pros tosouton energe. pba_150.017 toiouton d'onton tou te aisthetou kai tou aisthanomenou, aei estai edone .... pba_150.018 teleioi de ten energeian e edone oukh os e exis enuparkhousa, all' os epigignomenon pba_150.019 ti telos, oion tois akmaiois e ora. Zu Deutsch (cf. 1174b, 14-24): "Eine pba_150.020 jede Wahrnehmung wird wirksam in Bezug auf den wahrzunehmenden Gegenstand; in pba_150.021 höchster Vollendung aber geschieht das, wenn sie selbst am besten dazu angelegt ist und pba_150.022 wirksam wird in Bezug auf den schönsten der in ihren Bereich fallenden Gegenstände: pba_150.023 denn in den meisten Fällen scheint die höchstvollendete Wirksamkeit so geartet zu sein -- pba_150.024 ob sie nämlich selbst wirksam genannt wird oder derjenige, in welchem sie vorgeht, ist pba_150.025 gleichgültig --, überall entsteht die vollkommenste Wirksamkeit so, daß der am vortrefflichsten pba_150.026 dazu Angelegte dieselbe ausübt in Bezug auf das Vollkommenste, was im Bereich pba_150.027 derselben vorhanden ist. Eine solche Wirksamkeit wäre die höchstvollendete und pba_150.028 zngleich auch mit dem höchsten Grad von Freude verbunden. Denn bei einer jeden pba_150.029 Wahrnehmung kann Freude entstehen, ebenso aber auch beim Denken und bei pba_150.030 der Erkenntnis, jedoch mit der höchsten Freude verbunden ist die höchstvollendete, pba_150.031 und die höchstvollendete bei dem, der mit der am besten dazu geeigneten Beschaffenheit pba_150.032 dem Würdigsten gegenübertritt, das in ihrem Bereich vorhanden ist. Es ist aber pba_150.033 die Freude die Vollendung der Wirksamkeit ..." Wie diese Vollendung pba_150.034 der Energie durch die Hedone zu verstehen sei, führt Aristoteles an dem zunächst sich pba_150.035 darbietenden Beispiel der aus der Wahrnehmung resultierenden Hedone, also pba_150.036 "dem ästhetischen Vergnügen", aus (cf. 1174b 26-33); "denn daß bei jeder pba_150.037 Wahrnehmung Freude entstehen kann, ist klar; wir sprechen ja doch von der Freude pba_150.038 an Gesichts- und Gehörseindrücken; offenbar aber wird dieselbe den höchsten Grad erreichen, pba_150.039 sobald die Wahrnehmung die vorzüglichste ist und in Bezug auf ein eben solches pba_150.040 Objekt wirksam ist; wenn diese beiden so beschaffen sind, dann wird immer Freude entstehen pba_150.041 ... Es vollendet aber die Freude die Wirksamkeit nicht wie eine pba_150.042 dieser natürlich innewohnende Beschaffenheit, sondern wie ein vollendender pba_150.043 Abschluß tritt sie zu ihr hinzu, wie zu der Jugendkraft die pba_150.044 Schönheitsblüte." pba_150.001 pba_150.011
διακειμένου πρὸς τὸ κράτιστον τῶν ὑφ' αὑτήν· αὕτη δ' \̓αν τελειοτάτη εἴη καὶ ἡδίστη· pba_150.012 κατὰ πᾶσαν γὰρ αἴσθησιν ἐστὶν ἡδονὴ, ὁμοίως δὲ καὶ διάνοιαν καὶ θεωρίαν, pba_150.013 ἡδίστη δ'ἡ τελειοτάτη, τελειοτάτη δ' ἡ τοῦ εὖ ἔχοντος πρὸς τὸ σπουδαιότατον pba_150.014 τῶν ὑφ' αὑτήν. τελειοῖ δὲ τὴν ἐνεργείαν ἡ ἡδονή .... καθ' ἑκάστην δ' αἴσθησιν pba_150.015 ὅτι γίγνεται ἡδονὴ δῆλον· φαμἐν γὰρ δράματα καὶ ἀκούσματα εἶναι ἡδέα. δῆλον pba_150.016 δἐ καὶ ὅτι μάλιστα, ἐπειδὰν ἥ τε αἴσθησις ᾖ κρατίστη καὶ πρὸς τοσοῦτον ἐνεργῇ. pba_150.017 τοιούτων δ'ὄντων τοῦ τε αἰσθητοῦ καὶ τοῦ αἰσθανομένου, ἀεὶ ἔσται ἡδονή .... pba_150.018 τελειοῖ δἐ τὴν ἐνέργειαν ἡ ἡδονὴ οὐχ ὡς ἡ ἕξις ἐνυπάρχουσα, ἀλλ' ὡς ἐπιγιγνόμενόν pba_150.019 τι τέλος, οἷον τοῖς ἀκμαίοις ἡ ὥρα. Zu Deutsch (cf. 1174b, 14–24): „Eine pba_150.020 jede Wahrnehmung wird wirksam in Bezug auf den wahrzunehmenden Gegenstand; in pba_150.021 höchster Vollendung aber geschieht das, wenn sie selbst am besten dazu angelegt ist und pba_150.022 wirksam wird in Bezug auf den schönsten der in ihren Bereich fallenden Gegenstände: pba_150.023 denn in den meisten Fällen scheint die höchstvollendete Wirksamkeit so geartet zu sein — pba_150.024 ob sie nämlich selbst wirksam genannt wird oder derjenige, in welchem sie vorgeht, ist pba_150.025 gleichgültig —, überall entsteht die vollkommenste Wirksamkeit so, daß der am vortrefflichsten pba_150.026 dazu Angelegte dieselbe ausübt in Bezug auf das Vollkommenste, was im Bereich pba_150.027 derselben vorhanden ist. Eine solche Wirksamkeit wäre die höchstvollendete und pba_150.028 zngleich auch mit dem höchsten Grad von Freude verbunden. Denn bei einer jeden pba_150.029 Wahrnehmung kann Freude entstehen, ebenso aber auch beim Denken und bei pba_150.030 der Erkenntnis, jedoch mit der höchsten Freude verbunden ist die höchstvollendete, pba_150.031 und die höchstvollendete bei dem, der mit der am besten dazu geeigneten Beschaffenheit pba_150.032 dem Würdigsten gegenübertritt, das in ihrem Bereich vorhanden ist. Es ist aber pba_150.033 die Freude die Vollendung der Wirksamkeit ...“ Wie diese Vollendung pba_150.034 der Energie durch die Hedone zu verstehen sei, führt Aristoteles an dem zunächst sich pba_150.035 darbietenden Beispiel der aus der Wahrnehmung resultierenden Hedone, also pba_150.036 „dem ästhetischen Vergnügen“, aus (cf. 1174b 26–33); „denn daß bei jeder pba_150.037 Wahrnehmung Freude entstehen kann, ist klar; wir sprechen ja doch von der Freude pba_150.038 an Gesichts- und Gehörseindrücken; offenbar aber wird dieselbe den höchsten Grad erreichen, pba_150.039 sobald die Wahrnehmung die vorzüglichste ist und in Bezug auf ein eben solches pba_150.040 Objekt wirksam ist; wenn diese beiden so beschaffen sind, dann wird immer Freude entstehen pba_150.041 ... Es vollendet aber die Freude die Wirksamkeit nicht wie eine pba_150.042 dieser natürlich innewohnende Beschaffenheit, sondern wie ein vollendender pba_150.043 Abschluß tritt sie zu ihr hinzu, wie zu der Jugendkraft die pba_150.044 Schönheitsblüte.“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0168" n="150"/> <p><lb n="pba_150.001"/> Ohne alle Frage ist also die nach jeder Richtung hin <hi rendition="#g">vollständige</hi> <lb n="pba_150.002"/> Nachahmung einer Handlung der höchste Gegenstand, welchen sich die <lb n="pba_150.003"/> Dichtung erwählen kann, denn er ist zugleich der reichste und wendet <lb n="pba_150.004"/> sich am unmittelbarsten an das Organ, mit welchem wir <hi rendition="#g">alle</hi> künstlerische <lb n="pba_150.005"/> Nachahmung aufnehmen, an die <hi rendition="#g">empfindende Wahrnehmung,</hi> <lb n="pba_150.006"/> die <hi rendition="#g">Aisthesis.</hi> Hier trifft, wie schon oben gesagt, das <hi rendition="#g">Mittel</hi> der <lb n="pba_150.007"/> Nachahmung mit ihrem <hi rendition="#g">Zwecke</hi> gewissermaßen zusammen, insofern <hi rendition="#g">beides</hi> <lb n="pba_150.008"/> durch den Ausdruck <hi rendition="#g">Handlung</hi> bezeichnet wird, freilich das eine Mal <lb n="pba_150.009"/> das Wort seinem engeren, inneren Sinne nach, das andere Mal im <lb n="pba_150.010"/> weiteren Sinne verstanden. 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Ohne alle Frage ist also die nach jeder Richtung hin vollständige pba_150.002
Nachahmung einer Handlung der höchste Gegenstand, welchen sich die pba_150.003
Dichtung erwählen kann, denn er ist zugleich der reichste und wendet pba_150.004
sich am unmittelbarsten an das Organ, mit welchem wir alle künstlerische pba_150.005
Nachahmung aufnehmen, an die empfindende Wahrnehmung, pba_150.006
die Aisthesis. Hier trifft, wie schon oben gesagt, das Mittel der pba_150.007
Nachahmung mit ihrem Zwecke gewissermaßen zusammen, insofern beides pba_150.008
durch den Ausdruck Handlung bezeichnet wird, freilich das eine Mal pba_150.009
das Wort seinem engeren, inneren Sinne nach, das andere Mal im pba_150.010
weiteren Sinne verstanden. Denn wie anders kann die Nachahmung 1
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κατὰ πᾶσαν γὰρ αἴσθησιν ἐστὶν ἡδονὴ, ὁμοίως δὲ καὶ διάνοιαν καὶ θεωρίαν, pba_150.013
ἡδίστη δ'ἡ τελειοτάτη, τελειοτάτη δ' ἡ τοῦ εὖ ἔχοντος πρὸς τὸ σπουδαιότατον pba_150.014
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ὅτι γίγνεται ἡδονὴ δῆλον· φαμἐν γὰρ δράματα καὶ ἀκούσματα εἶναι ἡδέα. δῆλον pba_150.016
δἐ καὶ ὅτι μάλιστα, ἐπειδὰν ἥ τε αἴσθησις ᾖ κρατίστη καὶ πρὸς τοσοῦτον ἐνεργῇ. pba_150.017
τοιούτων δ'ὄντων τοῦ τε αἰσθητοῦ καὶ τοῦ αἰσθανομένου, ἀεὶ ἔσται ἡδονή .... pba_150.018
τελειοῖ δἐ τὴν ἐνέργειαν ἡ ἡδονὴ οὐχ ὡς ἡ ἕξις ἐνυπάρχουσα, ἀλλ' ὡς ἐπιγιγνόμενόν pba_150.019
τι τέλος, οἷον τοῖς ἀκμαίοις ἡ ὥρα. Zu Deutsch (cf. 1174b, 14–24): „Eine pba_150.020
jede Wahrnehmung wird wirksam in Bezug auf den wahrzunehmenden Gegenstand; in pba_150.021
höchster Vollendung aber geschieht das, wenn sie selbst am besten dazu angelegt ist und pba_150.022
wirksam wird in Bezug auf den schönsten der in ihren Bereich fallenden Gegenstände: pba_150.023
denn in den meisten Fällen scheint die höchstvollendete Wirksamkeit so geartet zu sein — pba_150.024
ob sie nämlich selbst wirksam genannt wird oder derjenige, in welchem sie vorgeht, ist pba_150.025
gleichgültig —, überall entsteht die vollkommenste Wirksamkeit so, daß der am vortrefflichsten pba_150.026
dazu Angelegte dieselbe ausübt in Bezug auf das Vollkommenste, was im Bereich pba_150.027
derselben vorhanden ist. Eine solche Wirksamkeit wäre die höchstvollendete und pba_150.028
zngleich auch mit dem höchsten Grad von Freude verbunden. Denn bei einer jeden pba_150.029
Wahrnehmung kann Freude entstehen, ebenso aber auch beim Denken und bei pba_150.030
der Erkenntnis, jedoch mit der höchsten Freude verbunden ist die höchstvollendete, pba_150.031
und die höchstvollendete bei dem, der mit der am besten dazu geeigneten Beschaffenheit pba_150.032
dem Würdigsten gegenübertritt, das in ihrem Bereich vorhanden ist. Es ist aber pba_150.033
die Freude die Vollendung der Wirksamkeit ...“ Wie diese Vollendung pba_150.034
der Energie durch die Hedone zu verstehen sei, führt Aristoteles an dem zunächst sich pba_150.035
darbietenden Beispiel der aus der Wahrnehmung resultierenden Hedone, also pba_150.036
„dem ästhetischen Vergnügen“, aus (cf. 1174b 26–33); „denn daß bei jeder pba_150.037
Wahrnehmung Freude entstehen kann, ist klar; wir sprechen ja doch von der Freude pba_150.038
an Gesichts- und Gehörseindrücken; offenbar aber wird dieselbe den höchsten Grad erreichen, pba_150.039
sobald die Wahrnehmung die vorzüglichste ist und in Bezug auf ein eben solches pba_150.040
Objekt wirksam ist; wenn diese beiden so beschaffen sind, dann wird immer Freude entstehen pba_150.041
... Es vollendet aber die Freude die Wirksamkeit nicht wie eine pba_150.042
dieser natürlich innewohnende Beschaffenheit, sondern wie ein vollendender pba_150.043
Abschluß tritt sie zu ihr hinzu, wie zu der Jugendkraft die pba_150.044
Schönheitsblüte.“
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