Baumann, Christoph (Hrsg.): Kirchen-Gebeth-Buch. Dresden, 1676.zum Hauß-Engel verordnet ist/ den Asmodi oder Haußteufel in der All-
zum Hauß-Engel verordnet iſt/ den Asmodi oder Haußteufel in der All-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0026" n="24"/> zum Hauß-Engel verordnet iſt/ den Asmodi oder Haußteufel in der<lb/> Wüſte zubinden. Ach lieber getreuer GOTT/ was iſt der Menſch/ daß<lb/> du ihn ſo groß achteſt! Dir ſagen wir ewig Lob und Danck für dieſe Wol-<lb/> that/ daß du dieſe dienſtbare Geiſter ausgeſand haſt zu dienen denen/ ſo<lb/> die Seligkeit ererben ſollen. Dich bitten wir/ du wolleſt deinen En-<lb/> geln über uns Befehl thun/ daß Sie uns behüten auf allen unſern We-<lb/> gen/ daß Sie uns auf den Händen tragen/ und wir unſern Fuß nicht an<lb/> einen Stein ſtoſſen; Daß wir mögen gehen auf den Löwen und Ottern/<lb/> und treten auf die jungen Löwen und Drachen. Treib von uns alle<lb/> böſe Geiſter/ welche ſind Mörder und Lügner von Anfang: Behüte uns<lb/> für ihrem Grimm und Wüten/ für ihren Lügen und Läſterungen/ für<lb/> ihrer Liſt und Betrug/ daß ſie nicht ihr Unkraut unter den Weitzen ſäen<lb/> in unſere Hertzen. Wehre den Lügengeiſtern/ in aller falſchen Pro-<lb/> pheten Munde/ dem Mordgeiſt in allen Tyrannen/ dem Hoffarth-und<lb/> Geitzteufel im Haußſtande. Laß uns deine heiligen Engel allezeit beglei-<lb/> ten wie den Jacob/ ſchützen wie den Propheten Eliſa/ uns Brodt und<lb/> Waſſer bringen/ auch mit feurigen Wagen und Roſſen verſehen wie<lb/> Eliam/ das iſt/ laß ſie uns Rath und Troſt heilſamlich beybringen. Laß<lb/> Sie bey uns ſeyn in unſerm Creutz/ wie bey den Drey Männern im Feuer-Ofen/ und<lb/> bey dem Propheten Daniel in der Löwengrube/ aus allen unſern Nöthen uns erret-<lb/> ten und ausführen/ wie den Loth aus dem feurigen Sodom/ wie Petrum aus dem<lb/> Gefängnüs/ wie Paulum aus dem Schiffbruch. Laß unſer (Land) Haus und Hof/<lb/> Kinder und alles/ was wir haben/ durch deine heilige Engel bewahret werden/ wie<lb/> das Haus Hiobs/ daß der Feind keinen Eingriff thun könne. Laß uns in deiner<lb/> Furcht leben/ dein Wort und Evangelium lieben/ welches die Engel gelüſtet anzu-<lb/> ſchauen. Gieb uns wahre Buſſe in unſere Hertzen/ auf daß ſich die Engel im Him-<lb/> mel über uns freuen. Zünde in uns an brünſtiges Gebet und Lob deines Namens/<lb/> daß wir eines Engels Amt mögen verrichten/ und mit ihnen ſingen: Heilig/ Heilig/<lb/> Heilig iſt Gott der HErr Zebaoth. Und endlich laß auch unſere Seele von Engeln in<lb/> Abrahams Schoß getragen werden/ und mache uns in der Auferſtehung an je-<lb/> nem Tage den Heil. Engeln gleich/ daß wir derſelbigen Geſellſchafft<lb/> bey wohnen mögen/ Amen.</p> </div> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch">All-</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [24/0026]
zum Hauß-Engel verordnet iſt/ den Asmodi oder Haußteufel in der
Wüſte zubinden. Ach lieber getreuer GOTT/ was iſt der Menſch/ daß
du ihn ſo groß achteſt! Dir ſagen wir ewig Lob und Danck für dieſe Wol-
that/ daß du dieſe dienſtbare Geiſter ausgeſand haſt zu dienen denen/ ſo
die Seligkeit ererben ſollen. Dich bitten wir/ du wolleſt deinen En-
geln über uns Befehl thun/ daß Sie uns behüten auf allen unſern We-
gen/ daß Sie uns auf den Händen tragen/ und wir unſern Fuß nicht an
einen Stein ſtoſſen; Daß wir mögen gehen auf den Löwen und Ottern/
und treten auf die jungen Löwen und Drachen. Treib von uns alle
böſe Geiſter/ welche ſind Mörder und Lügner von Anfang: Behüte uns
für ihrem Grimm und Wüten/ für ihren Lügen und Läſterungen/ für
ihrer Liſt und Betrug/ daß ſie nicht ihr Unkraut unter den Weitzen ſäen
in unſere Hertzen. Wehre den Lügengeiſtern/ in aller falſchen Pro-
pheten Munde/ dem Mordgeiſt in allen Tyrannen/ dem Hoffarth-und
Geitzteufel im Haußſtande. Laß uns deine heiligen Engel allezeit beglei-
ten wie den Jacob/ ſchützen wie den Propheten Eliſa/ uns Brodt und
Waſſer bringen/ auch mit feurigen Wagen und Roſſen verſehen wie
Eliam/ das iſt/ laß ſie uns Rath und Troſt heilſamlich beybringen. Laß
Sie bey uns ſeyn in unſerm Creutz/ wie bey den Drey Männern im Feuer-Ofen/ und
bey dem Propheten Daniel in der Löwengrube/ aus allen unſern Nöthen uns erret-
ten und ausführen/ wie den Loth aus dem feurigen Sodom/ wie Petrum aus dem
Gefängnüs/ wie Paulum aus dem Schiffbruch. Laß unſer (Land) Haus und Hof/
Kinder und alles/ was wir haben/ durch deine heilige Engel bewahret werden/ wie
das Haus Hiobs/ daß der Feind keinen Eingriff thun könne. Laß uns in deiner
Furcht leben/ dein Wort und Evangelium lieben/ welches die Engel gelüſtet anzu-
ſchauen. Gieb uns wahre Buſſe in unſere Hertzen/ auf daß ſich die Engel im Him-
mel über uns freuen. Zünde in uns an brünſtiges Gebet und Lob deines Namens/
daß wir eines Engels Amt mögen verrichten/ und mit ihnen ſingen: Heilig/ Heilig/
Heilig iſt Gott der HErr Zebaoth. Und endlich laß auch unſere Seele von Engeln in
Abrahams Schoß getragen werden/ und mache uns in der Auferſtehung an je-
nem Tage den Heil. Engeln gleich/ daß wir derſelbigen Geſellſchafft
bey wohnen mögen/ Amen.
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Zitationshilfe: | Baumann, Christoph (Hrsg.): Kirchen-Gebeth-Buch. Dresden, 1676, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumann_gebetbuch_1676/26>, abgerufen am 26.06.2024. |