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Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

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vom Haß und Feindschafft.
wäre/ so könnte sein Reich nicht bestehen/ sagt Christus/ Luc. 11. sondern deß-
halben
ist Haß und Feindschafft ein Teufelisch Laster/ weil der Teufel auch
die Menschen hasset und anfeindet/ darum heisset er der Feind/ Matth. 13. undist ein Feind/
der Menschen Widersacher/ 1. Petr. 5. welche Feindschafft sich im Paradiß
angesponnen/ da der HErr sagte: Jch wil Feindschafft setzen zwischen dir
und dem Weibe/ zwischen deinem Saamen und ihrem Saamen/ 1. Mos. 3.
und währet solcher Haß so lange die Welt stehet und stehen wird/ wie die
Stimme vom Himmel sagt/ der Teufel werde sonderlich um das Ende der
Welt sich gewaltig üben/ dann er habe wider die Menschen einen grossen Zorn
gefaßt/ weil er wisse/ daß er wenig Zeit mehr habe/ Offenb. 12. Seyn dem-
nach die/ die den Nächsten hassen und anfeinden Teufelisch gesinnet/ und deß
Teufels Angehö ige/ das ist nicht die Weißheit/ die von oben herab kommt/
sondern irrdisch/ Menschlich und Teufelisch/ stehet Jac. 3. Wie der TeufelLügner/ und
ein Lügner ist/ Joh. 8. also auch die/ die den Nächsten hassen/ die rühmen sich
vergebens und mit Unwarheit der Göttlichen Liebe/ und ihres Christenthums/
so jemand sagt: Jch liebe GOtt/ und hasset seinen Bruder/ der ist ein Lüg-
ner/ 1. Joh. 4. Wie der Teufel ein Mörder ist von Anfang/ Joh. 8. alsoMörder.
auch die/ die ihren Nächsten aufeinden/ seyn vor GOttes Augen und Ge-
richte/ Mörder und Todschläger/ wie Johannes auch sagt: Wer seinen
Bruder hasset/ der ist ein Todschläger/ und ihr wisset/ daß ein Todschläger
nicht hat das ewige Leben bey ihm bleibend/ 1. Joh. 3. ein solches Teufelisch
Laster ist der Haß und Feindschafft.

IV. Haß und Feindschafft wider den Nächsten ist Gefährlich.IV.
Gefährlich.

Die Liebe machet alles gut/ also/ daß auch S. Paulus saget/ werden andern
liebe/ der habe das Gesetz erfüllet/ Rom. 13. Also hingegen Haß und Feind-Darauß
folget

schafft machet alles böß/ wo Haß und Feindschafft ist/ da ist nichts als Sunn-
de und Ubertrettung deß Göttlichen Gesetzes/ und folget darauß eine Sünde
und Laster über das andere. Auß Haß und Feindschafft folget Argwohn/Argwohn/
daß man dem Nächsten nichts Gutes zutrauet/ und was man von ihm sie-
het und hö[r]et/ ist alles verdächtig. Pharao war den Jsraeliten feind/ darum/
da sie sich im Lande mehreten/ fassete er einen Argwohn auf sie/ wann sich ein
Krieg solte erheben/ so möchten sie sich zu den Feinden schlagen/ und wider die
Egypter streiten/ 2. Mos. 1. Auß Haß und Feindschafft folget Verachtung/Verach-
tung/

daß man die Leute für einen Spott und für ein hönisch Beyspiel hält/
Weißh. 5. Die Babylonier waren der Juden Feinde/ darum verachteten
und verspotteten sie dieselbe in ihrer Gefangenschafft/ und sagten/ sie sollen sin-
gen und frölich seyn: Lieber/ singet uns ein Lied von Zion/ Pf. 137. AußNeid/
Haß und Feindschafft folget Neid und Mißgunst/ die Fürsten und Land-
Vögte Darii waren dem Daniel feind/ darum neideten sie ihn/ und gönne-
ten ihm nicht die Ehre und Ehren-Stelle/ dahin ihn der König erhoben hatte/

Dan. 6.
N n n n n 3

vom Haß und Feindſchafft.
waͤre/ ſo koͤnnte ſein Reich nicht beſtehen/ ſagt Chriſtus/ Luc. 11. ſondern deß-
halben
iſt Haß und Feindſchafft ein Teufeliſch Laſter/ weil der Teufel auch
die Menſchen haſſet und anfeindet/ darum heiſſet er der Feind/ Matth. 13. undiſt ein Feind/
der Menſchen Widerſacher/ 1. Petr. 5. welche Feindſchafft ſich im Paradiß
angeſponnen/ da der HErꝛ ſagte: Jch wil Feindſchafft ſetzen zwiſchen dir
und dem Weibe/ zwiſchen deinem Saamen und ihrem Saamen/ 1. Moſ. 3.
und waͤhret ſolcher Haß ſo lange die Welt ſtehet und ſtehen wird/ wie die
Stimme vom Himmel ſagt/ der Teufel werde ſonderlich um das Ende der
Welt ſich gewaltig uͤben/ dann er habe wider die Menſchen einen groſſen Zorn
gefaßt/ weil er wiſſe/ daß er wenig Zeit mehr habe/ Offenb. 12. Seyn dem-
nach die/ die den Naͤchſten haſſen und anfeinden Teufeliſch geſinnet/ und deß
Teufels Angehoͤ ige/ das iſt nicht die Weißheit/ die von oben herab kommt/
ſondern irꝛdiſch/ Menſchlich und Teufeliſch/ ſtehet Jac. 3. Wie der TeufelLuͤgner/ und
ein Luͤgner iſt/ Joh. 8. alſo auch die/ die den Naͤchſten haſſen/ die ruͤhmen ſich
vergebens und mit Unwarheit der Goͤttlichen Liebe/ und ihres Chriſtenthums/
ſo jemand ſagt: Jch liebe GOtt/ und haſſet ſeinen Bruder/ der iſt ein Luͤg-
ner/ 1. Joh. 4. Wie der Teufel ein Moͤrder iſt von Anfang/ Joh. 8. alſoMoͤrder.
auch die/ die ihren Naͤchſten aufeinden/ ſeyn vor GOttes Augen und Ge-
richte/ Moͤrder und Todſchlaͤger/ wie Johannes auch ſagt: Wer ſeinen
Bruder haſſet/ der iſt ein Todſchlaͤger/ und ihr wiſſet/ daß ein Todſchlaͤger
nicht hat das ewige Leben bey ihm bleibend/ 1. Joh. 3. ein ſolches Teufeliſch
Laſter iſt der Haß und Feindſchafft.

IV. Haß und Feindſchafft wider den Naͤchſten iſt Gefaͤhrlich.IV.
Gefaͤhrlich.

Die Liebe machet alles gut/ alſo/ daß auch S. Paulus ſaget/ werden andern
liebe/ der habe das Geſetz erfuͤllet/ Rom. 13. Alſo hingegen Haß und Feind-Darauß
folget

ſchafft machet alles boͤß/ wo Haß und Feindſchafft iſt/ da iſt nichts als Sũn-
de und Ubertrettung deß Goͤttlichen Geſetzes/ und folget darauß eine Suͤnde
und Laſter uͤber das andere. Auß Haß und Feindſchafft folget Argwohn/Argwohn/
daß man dem Naͤchſten nichts Gutes zutrauet/ und was man von ihm ſie-
het und hoͤ[r]et/ iſt alles verdaͤchtig. Pharao war den Jſraeliten feind/ darum/
da ſie ſich im Lande mehreten/ faſſete er einen Argwohn auf ſie/ wann ſich ein
Krieg ſolte erheben/ ſo moͤchten ſie ſich zu den Feinden ſchlagen/ und wider die
Egypter ſtreiten/ 2. Moſ. 1. Auß Haß und Feindſchafft folget Verachtung/Verach-
tung/

daß man die Leute fuͤr einen Spott und fuͤr ein hoͤniſch Beyſpiel haͤlt/
Weißh. 5. Die Babylonier waren der Juden Feinde/ darum verachteten
und verſpotteten ſie dieſelbe in ihrer Gefangenſchafft/ und ſagten/ ſie ſollen ſin-
gen und froͤlich ſeyn: Lieber/ ſinget uns ein Lied von Zion/ Pf. 137. AußNeid/
Haß und Feindſchafft folget Neid und Mißgunſt/ die Fuͤrſten und Land-
Voͤgte Darii waren dem Daniel feind/ darum neideten ſie ihn/ und goͤnne-
ten ihm nicht die Ehre und Ehren-Stelle/ dahin ihn der Koͤnig erhoben hatte/

Dan. 6.
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[837/0907] vom Haß und Feindſchafft. waͤre/ ſo koͤnnte ſein Reich nicht beſtehen/ ſagt Chriſtus/ Luc. 11. ſondern deß- halben iſt Haß und Feindſchafft ein Teufeliſch Laſter/ weil der Teufel auch die Menſchen haſſet und anfeindet/ darum heiſſet er der Feind/ Matth. 13. und der Menſchen Widerſacher/ 1. Petr. 5. welche Feindſchafft ſich im Paradiß angeſponnen/ da der HErꝛ ſagte: Jch wil Feindſchafft ſetzen zwiſchen dir und dem Weibe/ zwiſchen deinem Saamen und ihrem Saamen/ 1. Moſ. 3. und waͤhret ſolcher Haß ſo lange die Welt ſtehet und ſtehen wird/ wie die Stimme vom Himmel ſagt/ der Teufel werde ſonderlich um das Ende der Welt ſich gewaltig uͤben/ dann er habe wider die Menſchen einen groſſen Zorn gefaßt/ weil er wiſſe/ daß er wenig Zeit mehr habe/ Offenb. 12. Seyn dem- nach die/ die den Naͤchſten haſſen und anfeinden Teufeliſch geſinnet/ und deß Teufels Angehoͤ ige/ das iſt nicht die Weißheit/ die von oben herab kommt/ ſondern irꝛdiſch/ Menſchlich und Teufeliſch/ ſtehet Jac. 3. Wie der Teufel ein Luͤgner iſt/ Joh. 8. alſo auch die/ die den Naͤchſten haſſen/ die ruͤhmen ſich vergebens und mit Unwarheit der Goͤttlichen Liebe/ und ihres Chriſtenthums/ ſo jemand ſagt: Jch liebe GOtt/ und haſſet ſeinen Bruder/ der iſt ein Luͤg- ner/ 1. Joh. 4. Wie der Teufel ein Moͤrder iſt von Anfang/ Joh. 8. alſo auch die/ die ihren Naͤchſten aufeinden/ ſeyn vor GOttes Augen und Ge- richte/ Moͤrder und Todſchlaͤger/ wie Johannes auch ſagt: Wer ſeinen Bruder haſſet/ der iſt ein Todſchlaͤger/ und ihr wiſſet/ daß ein Todſchlaͤger nicht hat das ewige Leben bey ihm bleibend/ 1. Joh. 3. ein ſolches Teufeliſch Laſter iſt der Haß und Feindſchafft. iſt ein Feind/ Luͤgner/ und Moͤrder. IV. Haß und Feindſchafft wider den Naͤchſten iſt Gefaͤhrlich. Die Liebe machet alles gut/ alſo/ daß auch S. Paulus ſaget/ werden andern liebe/ der habe das Geſetz erfuͤllet/ Rom. 13. Alſo hingegen Haß und Feind- ſchafft machet alles boͤß/ wo Haß und Feindſchafft iſt/ da iſt nichts als Sũn- de und Ubertrettung deß Goͤttlichen Geſetzes/ und folget darauß eine Suͤnde und Laſter uͤber das andere. Auß Haß und Feindſchafft folget Argwohn/ daß man dem Naͤchſten nichts Gutes zutrauet/ und was man von ihm ſie- het und hoͤret/ iſt alles verdaͤchtig. Pharao war den Jſraeliten feind/ darum/ da ſie ſich im Lande mehreten/ faſſete er einen Argwohn auf ſie/ wann ſich ein Krieg ſolte erheben/ ſo moͤchten ſie ſich zu den Feinden ſchlagen/ und wider die Egypter ſtreiten/ 2. Moſ. 1. Auß Haß und Feindſchafft folget Verachtung/ daß man die Leute fuͤr einen Spott und fuͤr ein hoͤniſch Beyſpiel haͤlt/ Weißh. 5. Die Babylonier waren der Juden Feinde/ darum verachteten und verſpotteten ſie dieſelbe in ihrer Gefangenſchafft/ und ſagten/ ſie ſollen ſin- gen und froͤlich ſeyn: Lieber/ ſinget uns ein Lied von Zion/ Pf. 137. Auß Haß und Feindſchafft folget Neid und Mißgunſt/ die Fuͤrſten und Land- Voͤgte Darii waren dem Daniel feind/ darum neideten ſie ihn/ und goͤnne- ten ihm nicht die Ehre und Ehren-Stelle/ dahin ihn der Koͤnig erhoben hatte/ Dan. 6. IV. Gefaͤhrlich. Darauß folget Argwohn/ Verach- tung/ Neid/ N n n n n 3

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Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 837. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/907>, abgerufen am 23.11.2024.