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Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

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Die XXXVIII. Laster-Predigt/
Uber das sollen wir uns nicht fleischlicher Weise rühmen der rechten Religion
und Glauben wie die Juden rühmeten: Hie ist deß HErrn Tempel/ hie ist deß
HErrn Tempel/ hie ist deß HErrn Tempel. Jerem. 7. Sollen nicht dencken/
weil wir das reine Wort Gottes und die rechte/ seligmachende Lehr/ Religion
und Glauben haben/ daß drum alles recht/ wolgethan und unstraffbar sey/ was
wir sinnen und beginnen/ wir mögen leben und wandlen unsers Gefallens/
denn das ist ein fleischlicher Ruhm/ dessen wir uns gäntzlich enthalten sollen.
Sollen uns nicht rühmen unsers Adels und Geschlechts/ wie Pharao in Egy-
pten sagt: Jch bin der Weisen Kind und komm von alten Königen her. Esa.
19. Und die Juden rühmten sich/ wir haben Abraham zum Vatter. Matth. 3.
Nicht rühmen unsers Alters/ dann das Alter allein hilfft für Thorheit nicht/ wie
an den zwey alten Susannen-Männern zu sehen/ Hist. Sus. & Dan. v. 20.
Nicht rühmen unsers Vorzugs/ wie die Römer und Heyden wider einander
vorhatten/ dawider S. Paulus sagt: Du wilder Oelbaum/ rühme dich nicht
wider die Zweig/ rühmestu dich aber/ so soltu wissen/ daß du die Wurtzel nicht
trägest/ sondern die Wurtzel träget dich. Rom. 11. Nicht rühmen unsers er-
wiesenen Beneficii und Gutthätigkeit/ dann/ der die Gutthat erwiesen/ der soll
dazu schweigen/ der aber/ der die Gutthat empfangen und genossen/ der solls
rühmen. Keiner soll sich rühmen seines Glücks/ dann von den Gottlosen sagt
Jeremias/ es gehe ihnen wol/ sie haben die Fülle/ der HErr lasse sie viel rühmen/
und züchtige sie nicht/ aber er spahre sie/ wie die Schaff/ daß sie gewürget wer-
den. Jerem. 12. Keiner soll sich rühmen seines Anhangs/ wie die falsche Apo-
stel/ die die Galater bereden wolten/ daß sie sich solten beschneiden lassen/ auf
daß sie hernach sich von ihrem Fleisch rühmen möchten. Gal 6. Keiner soll sich
rühmen seiner Boßheit/ dann die Gottlosen rühmen sich ihres Muthwillens/
Ps. 10. Jhr Wesen hat sie kein Heel/ sie rühmen ihre Sünd wie die zu So-
dom/ und verbergen sie nicht/ aber wehe ihrer Seelen/ sagt Esa. 3. Keiner soll
sich rühmen seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit/ wie die/ die da sagen/ sie erken-
nen GOtt/ aber mit den Wercken verläugnen sie es. Tit. 1. Haben einen
Schein eines Gottseligen Wesens/ aber seine Krafft verlaugnen sie. 2. Tim. 3.
Wie der Phariseer im Tempel sich viel seiner Gerechtigkeit gerühmet/ aber un-
gerechtfertiget heim kommen/ Luc. 18. Und der Jüngling sagt zu Christo/ er
hab alle Gebott Gottes gehalten von seiner Jugend auf/ er möcht nur wissen/
was ihm noch fehlete. Matth. 19. Da doch all unser eygene Gerechtigkeit ist
wie ein unflätig Kleyd eines unreinen Weibs/ damit wir uns nirgend därffen
blicken lassen. Esa. 64. Keiner soll sich rühmen seiner künfftigen Thaten/ sey
nicht wie die/ die sich mit hohen Worten erbieten/ und thun doch gar nichts
darzu. Syr. 4. Wie Gaal sagte: Wer ist Abimelech? und was ist Sichem/
daß wir ihm dienen solten/ wolte GOtt das Volck were unter meiner Hand/
daß ich den Feind vertrieb! aber da es zum Treffen kam/ forcht er sich/ darum

sagt

Die XXXVIII. Laſter-Predigt/
Uber das ſollen wir uns nicht fleiſchlicher Weiſe ruͤhmen der rechten Religion
und Glauben wie die Juden ruͤhmeten: Hie iſt deß HErꝛn Tempel/ hie iſt deß
HErꝛn Tempel/ hie iſt deß HErꝛn Tempel. Jerem. 7. Sollen nicht dencken/
weil wir das reine Wort Gottes und die rechte/ ſeligmachende Lehr/ Religion
und Glauben haben/ daß drum alles recht/ wolgethan und unſtraffbar ſey/ was
wir ſinnen und beginnen/ wir moͤgen leben und wandlen unſers Gefallens/
denn das iſt ein fleiſchlicher Ruhm/ deſſen wir uns gaͤntzlich enthalten ſollen.
Sollen uns nicht ruͤhmen unſers Adels und Geſchlechts/ wie Pharao in Egy-
pten ſagt: Jch bin der Weiſen Kind und komm von alten Koͤnigen her. Eſa.
19. Und die Juden ruͤhmten ſich/ wir haben Abraham zum Vatter. Matth. 3.
Nicht ruͤhmen unſers Alters/ dann das Alter allein hilfft fuͤr Thorheit nicht/ wie
an den zwey alten Suſannen-Maͤnnern zu ſehen/ Hiſt. Suſ. & Dan. v. 20.
Nicht ruͤhmen unſers Vorzugs/ wie die Roͤmer und Heyden wider einander
vorhatten/ dawider S. Paulus ſagt: Du wilder Oelbaum/ ruͤhme dich nicht
wider die Zweig/ ruͤhmeſtu dich aber/ ſo ſoltu wiſſen/ daß du die Wurtzel nicht
traͤgeſt/ ſondern die Wurtzel traͤget dich. Rom. 11. Nicht ruͤhmen unſers er-
wieſenen Beneficii und Gutthaͤtigkeit/ dann/ der die Gutthat erwieſen/ der ſoll
dazu ſchweigen/ der aber/ der die Gutthat empfangen und genoſſen/ der ſolls
ruͤhmen. Keiner ſoll ſich ruͤhmen ſeines Gluͤcks/ dann von den Gottloſen ſagt
Jeremias/ es gehe ihnen wol/ ſie haben die Fuͤlle/ der HErꝛ laſſe ſie viel ruͤhmen/
und zuͤchtige ſie nicht/ aber er ſpahre ſie/ wie die Schaff/ daß ſie gewuͤrget wer-
den. Jerem. 12. Keiner ſoll ſich ruͤhmen ſeines Anhangs/ wie die falſche Apo-
ſtel/ die die Galater bereden wolten/ daß ſie ſich ſolten beſchneiden laſſen/ auf
daß ſie hernach ſich von ihrem Fleiſch ruͤhmen moͤchten. Gal 6. Keiner ſoll ſich
ruͤhmen ſeiner Boßheit/ dann die Gottloſen ruͤhmen ſich ihres Muthwillens/
Pſ. 10. Jhr Weſen hat ſie kein Heel/ ſie ruͤhmen ihre Suͤnd wie die zu So-
dom/ und verbergen ſie nicht/ aber wehe ihrer Seelen/ ſagt Eſa. 3. Keiner ſoll
ſich ruͤhmen ſeiner Heiligkeit und Gerechtigkeit/ wie die/ die da ſagen/ ſie erken-
nen GOtt/ aber mit den Wercken verlaͤugnen ſie es. Tit. 1. Haben einen
Schein eines Gottſeligen Weſens/ aber ſeine Krafft verlaugnen ſie. 2. Tim. 3.
Wie der Phariſeer im Tempel ſich viel ſeiner Gerechtigkeit geruͤhmet/ aber un-
gerechtfertiget heim kommen/ Luc. 18. Und der Juͤngling ſagt zu Chriſto/ er
hab alle Gebott Gottes gehalten von ſeiner Jugend auf/ er moͤcht nur wiſſen/
was ihm noch fehlete. Matth. 19. Da doch all unſer eygene Gerechtigkeit iſt
wie ein unflaͤtig Kleyd eines unreinen Weibs/ damit wir uns nirgend daͤrffen
blicken laſſen. Eſa. 64. Keiner ſoll ſich ruͤhmen ſeiner kuͤnfftigen Thaten/ ſey
nicht wie die/ die ſich mit hohen Worten erbieten/ und thun doch gar nichts
darzu. Syr. 4. Wie Gaal ſagte: Wer iſt Abimelech? und was iſt Sichem/
daß wir ihm dienen ſolten/ wolte GOtt das Volck were unter meiner Hand/
daß ich den Feind vertrieb! aber da es zum Treffen kam/ forcht er ſich/ darum

ſagt
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[350/0420] Die XXXVIII. Laſter-Predigt/ Uber das ſollen wir uns nicht fleiſchlicher Weiſe ruͤhmen der rechten Religion und Glauben wie die Juden ruͤhmeten: Hie iſt deß HErꝛn Tempel/ hie iſt deß HErꝛn Tempel/ hie iſt deß HErꝛn Tempel. Jerem. 7. Sollen nicht dencken/ weil wir das reine Wort Gottes und die rechte/ ſeligmachende Lehr/ Religion und Glauben haben/ daß drum alles recht/ wolgethan und unſtraffbar ſey/ was wir ſinnen und beginnen/ wir moͤgen leben und wandlen unſers Gefallens/ denn das iſt ein fleiſchlicher Ruhm/ deſſen wir uns gaͤntzlich enthalten ſollen. Sollen uns nicht ruͤhmen unſers Adels und Geſchlechts/ wie Pharao in Egy- pten ſagt: Jch bin der Weiſen Kind und komm von alten Koͤnigen her. Eſa. 19. Und die Juden ruͤhmten ſich/ wir haben Abraham zum Vatter. Matth. 3. Nicht ruͤhmen unſers Alters/ dann das Alter allein hilfft fuͤr Thorheit nicht/ wie an den zwey alten Suſannen-Maͤnnern zu ſehen/ Hiſt. Suſ. & Dan. v. 20. Nicht ruͤhmen unſers Vorzugs/ wie die Roͤmer und Heyden wider einander vorhatten/ dawider S. Paulus ſagt: Du wilder Oelbaum/ ruͤhme dich nicht wider die Zweig/ ruͤhmeſtu dich aber/ ſo ſoltu wiſſen/ daß du die Wurtzel nicht traͤgeſt/ ſondern die Wurtzel traͤget dich. Rom. 11. Nicht ruͤhmen unſers er- wieſenen Beneficii und Gutthaͤtigkeit/ dann/ der die Gutthat erwieſen/ der ſoll dazu ſchweigen/ der aber/ der die Gutthat empfangen und genoſſen/ der ſolls ruͤhmen. Keiner ſoll ſich ruͤhmen ſeines Gluͤcks/ dann von den Gottloſen ſagt Jeremias/ es gehe ihnen wol/ ſie haben die Fuͤlle/ der HErꝛ laſſe ſie viel ruͤhmen/ und zuͤchtige ſie nicht/ aber er ſpahre ſie/ wie die Schaff/ daß ſie gewuͤrget wer- den. Jerem. 12. Keiner ſoll ſich ruͤhmen ſeines Anhangs/ wie die falſche Apo- ſtel/ die die Galater bereden wolten/ daß ſie ſich ſolten beſchneiden laſſen/ auf daß ſie hernach ſich von ihrem Fleiſch ruͤhmen moͤchten. Gal 6. Keiner ſoll ſich ruͤhmen ſeiner Boßheit/ dann die Gottloſen ruͤhmen ſich ihres Muthwillens/ Pſ. 10. Jhr Weſen hat ſie kein Heel/ ſie ruͤhmen ihre Suͤnd wie die zu So- dom/ und verbergen ſie nicht/ aber wehe ihrer Seelen/ ſagt Eſa. 3. Keiner ſoll ſich ruͤhmen ſeiner Heiligkeit und Gerechtigkeit/ wie die/ die da ſagen/ ſie erken- nen GOtt/ aber mit den Wercken verlaͤugnen ſie es. Tit. 1. Haben einen Schein eines Gottſeligen Weſens/ aber ſeine Krafft verlaugnen ſie. 2. Tim. 3. Wie der Phariſeer im Tempel ſich viel ſeiner Gerechtigkeit geruͤhmet/ aber un- gerechtfertiget heim kommen/ Luc. 18. Und der Juͤngling ſagt zu Chriſto/ er hab alle Gebott Gottes gehalten von ſeiner Jugend auf/ er moͤcht nur wiſſen/ was ihm noch fehlete. Matth. 19. Da doch all unſer eygene Gerechtigkeit iſt wie ein unflaͤtig Kleyd eines unreinen Weibs/ damit wir uns nirgend daͤrffen blicken laſſen. Eſa. 64. Keiner ſoll ſich ruͤhmen ſeiner kuͤnfftigen Thaten/ ſey nicht wie die/ die ſich mit hohen Worten erbieten/ und thun doch gar nichts darzu. Syr. 4. Wie Gaal ſagte: Wer iſt Abimelech? und was iſt Sichem/ daß wir ihm dienen ſolten/ wolte GOtt das Volck were unter meiner Hand/ daß ich den Feind vertrieb! aber da es zum Treffen kam/ forcht er ſich/ darum ſagt

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Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/420>, abgerufen am 30.06.2024.