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Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

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Die XVII. Laster-Predigt/
einem Löwen getödtet/ 1. Kön. 13. Jonas flohe auf das Meer/ meinete er
wolte durch Ungehorsam GOtt dem HErrn entkommen/ lieff aber seinem ei-
genen Unglück nach/ daß er in das Meer geworffen/ und von einem Walfisch
verschlungen wurde/ C. 1. 2. Syrach summirt allhier zusammen/ macht den
Schluß und sagt: Also hat er wol etc.

Summa.

Und das ist nun das vierzehende Laster so eigentlich wider GOTT den
HErrn laufft und streitet/ nemlich der Ungehorsam/ da wir gehöret/ daß
kein Christ GOtt dem HErrn ungehorsam seyn soll/ I. Weil der Ungehorsam
wider GOTT und sein H. Wort und Willen eine so grosse Sünde ist/ und
II. Weil auf solchen Ungehorsam so schwere Straffen erfolgen/ nach Anlei-
tung unsers Texts/ Syr. 16.

Gebrauch dieser Lehr.
I.
Warnung
Welches die
Ungehor-
samen/

I. WArnung/ von dem sündlichen und hochsträfflichen Ungehor-
sam wider GOtt und sein H. Wort und Willen. Ungehorsam
seyn die Unglaubige und Abtrünnige/ die von dem wahren Gott
und dem rechten Glauben abfallen. Ebr. 3. Ungehorsam seyn die
Ungedultige/ die unter dem Creutz wider GOtt den HErrn murren und bo-
chen. 1. Cor. 10. Ungehorsam seyn alle Gottlose/ die vorsetzlich in Sünden ver-
harren/ und sich nicht bessern/ GOtt gebiet und verbiet/ was er wolle/ das Pre-
digamt warne und vermahne so hoch es könne/ die Obrigkeit drohe und straffe
wie sie wolle/ Eltern und Herrschafften sagen und klagen/ was sie mögen. Aber
wisset ihr nicht/ daß welchen ihr euch begebet zu Knechten in Gehorsam/ dessen
Knecht seyd ihr/ dem ihr gehorsam seyd/ es sey der Sünden zum Tod/ oder
dem Gehorsam zur Gerechtigkeit. Rom. 6. Sollen demnach nicht unsers eig-
nen Willens leben/ und thun was uns selbst recht und gut duncket/ sondern sol-
len unsern Willen brechen. Syr. 18. und allein GOttes Wort und Willen
folgen/ auf daß wir nicht/ die angehörte vielfaltige Straffen Gottes auf uns
laden/ wenn wir den Gehorsam gegen Gott außschlagen wolten. Werdet ihr
der Stimme deß HErrn nicht gehorchen/ sondern seinem Mund ungehorsam
seyn/ so wird die Hand deß HErrn wider euch und euere Vätter seyn/ sagt Sa-
muel 1. Buch 12. Schröcklich aber ists/ in die Zorn-Hand deß lebendigen
GOttes zu fallen. Ebr. 10. Also hat er wol sechs hundert tausend
weggerafft/ darum/ daß sie ungehorsam waren. Wie solte dann
ein einiger Ungehorsamer ungestrafft bleiben.

II.
Vermah-
nung/
Zum Ge-
horsam.

II. Vermahnung/ daß wir GOtt und seinem H. Wort/ allen
schuldigen und willigen Gehorsam leisten/ das ist dem HErrn ein lieber/ ange-
nehmer Gottesdienst/ meinestu/ daß der HErr Lust habe am Opffer und Brand-
opffer/ als am Gehorsam der Stimme deß HErrn. Gehorsam ist besser denn

Opffer/

Die XVII. Laſter-Predigt/
einem Loͤwen getoͤdtet/ 1. Koͤn. 13. Jonas flohe auf das Meer/ meinete er
wolte durch Ungehorſam GOtt dem HErꝛn entkommen/ lieff aber ſeinem ei-
genen Ungluͤck nach/ daß er in das Meer geworffen/ und von einem Walfiſch
verſchlungen wurde/ C. 1. 2. Syrach ſummirt allhier zuſammen/ macht den
Schluß und ſagt: Alſo hat er wol ꝛc.

Summa.

Und das iſt nun das vierzehende Laſter ſo eigentlich wider GOTT den
HErꝛn laufft und ſtreitet/ nemlich der Ungehorſam/ da wir gehoͤret/ daß
kein Chriſt GOtt dem HErꝛn ungehorſam ſeyn ſoll/ I. Weil der Ungehorſam
wider GOTT und ſein H. Wort und Willen eine ſo groſſe Suͤnde iſt/ und
II. Weil auf ſolchen Ungehorſam ſo ſchwere Straffen erfolgen/ nach Anlei-
tung unſers Texts/ Syr. 16.

Gebrauch dieſer Lehr.
I.
Warnung
Welches die
Ungehor-
ſamen/

I. WArnung/ von dem ſuͤndlichen und hochſtraͤfflichen Ungehor-
ſam wider GOtt und ſein H. Wort und Willen. Ungehorſam
ſeyn die Unglaubige und Abtruͤnnige/ die von dem wahren Gott
und dem rechten Glauben abfallen. Ebr. 3. Ungehorſam ſeyn die
Ungedultige/ die unter dem Creutz wider GOtt den HErꝛn murren und bo-
chen. 1. Cor. 10. Ungehorſam ſeyn alle Gottloſe/ die vorſetzlich in Suͤnden ver-
harren/ und ſich nicht beſſern/ GOtt gebiet und verbiet/ was er wolle/ das Pre-
digamt warne und vermahne ſo hoch es koͤnne/ die Obrigkeit drohe und ſtraffe
wie ſie wolle/ Eltern und Herꝛſchafften ſagen und klagen/ was ſie moͤgen. Aber
wiſſet ihr nicht/ daß welchen ihr euch begebet zu Knechten in Gehorſam/ deſſen
Knecht ſeyd ihr/ dem ihr gehorſam ſeyd/ es ſey der Suͤnden zum Tod/ oder
dem Gehorſam zur Gerechtigkeit. Rom. 6. Sollen demnach nicht unſers eig-
nen Willens leben/ und thun was uns ſelbſt recht und gut duncket/ ſondern ſol-
len unſern Willen brechen. Syr. 18. und allein GOttes Wort und Willen
folgen/ auf daß wir nicht/ die angehoͤrte vielfaltige Straffen Gottes auf uns
laden/ wenn wir den Gehorſam gegen Gott außſchlagen wolten. Werdet ihr
der Stimme deß HErꝛn nicht gehorchen/ ſondern ſeinem Mund ungehorſam
ſeyn/ ſo wird die Hand deß HErꝛn wider euch und euere Vaͤtter ſeyn/ ſagt Sa-
muel 1. Buch 12. Schroͤcklich aber iſts/ in die Zorn-Hand deß lebendigen
GOttes zu fallen. Ebr. 10. Alſo hat er wol ſechs hundert tauſend
weggerafft/ darum/ daß ſie ungehorſam waren. Wie ſolte dann
ein einiger Ungehorſamer ungeſtrafft bleiben.

II.
Vermah-
nung/
Zum Ge-
horſam.

II. Vermahnung/ daß wir GOtt und ſeinem H. Wort/ allen
ſchuldigen und willigen Gehorſam leiſten/ das iſt dem HErꝛn ein lieber/ ange-
nehmer Gottesdienſt/ meineſtu/ daß der HErꝛ Luſt habe am Opffer und Brand-
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[150/0220] Die XVII. Laſter-Predigt/ einem Loͤwen getoͤdtet/ 1. Koͤn. 13. Jonas flohe auf das Meer/ meinete er wolte durch Ungehorſam GOtt dem HErꝛn entkommen/ lieff aber ſeinem ei- genen Ungluͤck nach/ daß er in das Meer geworffen/ und von einem Walfiſch verſchlungen wurde/ C. 1. 2. Syrach ſummirt allhier zuſammen/ macht den Schluß und ſagt: Alſo hat er wol ꝛc. Und das iſt nun das vierzehende Laſter ſo eigentlich wider GOTT den HErꝛn laufft und ſtreitet/ nemlich der Ungehorſam/ da wir gehoͤret/ daß kein Chriſt GOtt dem HErꝛn ungehorſam ſeyn ſoll/ I. Weil der Ungehorſam wider GOTT und ſein H. Wort und Willen eine ſo groſſe Suͤnde iſt/ und II. Weil auf ſolchen Ungehorſam ſo ſchwere Straffen erfolgen/ nach Anlei- tung unſers Texts/ Syr. 16. Gebrauch dieſer Lehr. I. WArnung/ von dem ſuͤndlichen und hochſtraͤfflichen Ungehor- ſam wider GOtt und ſein H. Wort und Willen. Ungehorſam ſeyn die Unglaubige und Abtruͤnnige/ die von dem wahren Gott und dem rechten Glauben abfallen. Ebr. 3. Ungehorſam ſeyn die Ungedultige/ die unter dem Creutz wider GOtt den HErꝛn murren und bo- chen. 1. Cor. 10. Ungehorſam ſeyn alle Gottloſe/ die vorſetzlich in Suͤnden ver- harren/ und ſich nicht beſſern/ GOtt gebiet und verbiet/ was er wolle/ das Pre- digamt warne und vermahne ſo hoch es koͤnne/ die Obrigkeit drohe und ſtraffe wie ſie wolle/ Eltern und Herꝛſchafften ſagen und klagen/ was ſie moͤgen. Aber wiſſet ihr nicht/ daß welchen ihr euch begebet zu Knechten in Gehorſam/ deſſen Knecht ſeyd ihr/ dem ihr gehorſam ſeyd/ es ſey der Suͤnden zum Tod/ oder dem Gehorſam zur Gerechtigkeit. Rom. 6. Sollen demnach nicht unſers eig- nen Willens leben/ und thun was uns ſelbſt recht und gut duncket/ ſondern ſol- len unſern Willen brechen. Syr. 18. und allein GOttes Wort und Willen folgen/ auf daß wir nicht/ die angehoͤrte vielfaltige Straffen Gottes auf uns laden/ wenn wir den Gehorſam gegen Gott außſchlagen wolten. Werdet ihr der Stimme deß HErꝛn nicht gehorchen/ ſondern ſeinem Mund ungehorſam ſeyn/ ſo wird die Hand deß HErꝛn wider euch und euere Vaͤtter ſeyn/ ſagt Sa- muel 1. Buch 12. Schroͤcklich aber iſts/ in die Zorn-Hand deß lebendigen GOttes zu fallen. Ebr. 10. Alſo hat er wol ſechs hundert tauſend weggerafft/ darum/ daß ſie ungehorſam waren. Wie ſolte dann ein einiger Ungehorſamer ungeſtrafft bleiben. II. Vermahnung/ daß wir GOtt und ſeinem H. Wort/ allen ſchuldigen und willigen Gehorſam leiſten/ das iſt dem HErꝛn ein lieber/ ange- nehmer Gottesdienſt/ meineſtu/ daß der HErꝛ Luſt habe am Opffer und Brand- opffer/ als am Gehorſam der Stimme deß HErꝛn. Gehorſam iſt beſſer denn Opffer/

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Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/220>, abgerufen am 25.11.2024.