Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.Vorrede. leicht sein sonders Bedencken haben könnte/ daß es et-wan zu schlecht/ oder auch unnöthig wäre/ der wolle nach der Christlichen Liebe handlen/ und nicht zu schnell und zu scharff urtheilen/ sondern ein solches un- beschwerdt überhupffen/ und es andern Einfältigen/ die nicht so gar subtilen Verstands seyn/ zu gutem ge- deyen lassen/ denen es vielleicht eben recht seyn wird/ also/ daß noch ein jedes sein Stättlein finden därffte. Hätte diese Predigten (darinnen ich mich nach mei- nem Kirchen-Polo gerichtet) jetzo wol etwas weit- läuffers außführen können/ damit aber das Buch nicht zu groß werde/ und vorhin die Leut gern kurtze Predigten haben/ die Gelehrtere aber ihnen wol sel- ber zu helffen wissen/ hab ichs im Namen GOttes/ also bleiben lassen/ wie sie Anfangs durch GOttes Gnad/ von mir seyn beschrieben und gehalten wor- den/ zu der Zeit/ wie bey einer jeden im Anfang bey- gezeichnet stehet. Solten diese dem gunstigen Le- ser annehmlich seyn/ so werden ehistens die FACI- ENDA, von hundert und etlichen Tugend-Pre- digten/ auf gleiche Weise eingetheilt und abgehan- delt/ hernach folgen/ so dem Wolgeneigten Leser ich nicht verhalten wollen. Lebe wol. Autor.Vorrede. leicht ſein ſonders Bedencken haben koͤnnte/ daß es et-wan zu ſchlecht/ oder auch unnoͤthig waͤre/ der wolle nach der Chriſtlichen Liebe handlen/ und nicht zu ſchnell und zu ſcharff urtheilen/ ſondern ein ſolches un- beſchwerdt uͤberhupffen/ und es andern Einfaͤltigen/ die nicht ſo gar ſubtilen Verſtands ſeyn/ zu gutem ge- deyen laſſen/ denen es vielleicht eben recht ſeyn wird/ alſo/ daß noch ein jedes ſein Staͤttlein finden daͤrffte. Haͤtte dieſe Predigten (darinnen ich mich nach mei- nem Kirchen-Polo gerichtet) jetzo wol etwas weit- laͤuffers außfuͤhren koͤnnen/ damit aber das Buch nicht zu groß werde/ und vorhin die Leut gern kurtze Predigten haben/ die Gelehrtere aber ihnen wol ſel- ber zu helffen wiſſen/ hab ichs im Namen GOttes/ alſo bleiben laſſen/ wie ſie Anfangs durch GOttes Gnad/ von mir ſeyn beſchrieben und gehalten wor- den/ zu der Zeit/ wie bey einer jeden im Anfang bey- gezeichnet ſtehet. Solten dieſe dem gůnſtigen Le- ſer annehmlich ſeyn/ ſo werden ehiſtens die FACI- ENDA, von hundert und etlichen Tugend-Pre- digten/ auf gleiche Weiſe eingetheilt und abgehan- delt/ hernach folgen/ ſo dem Wolgeneigten Leſer ich nicht verhalten wollen. Lebe wol. Autor.<TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0020"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/> leicht ſein ſonders Bedencken haben koͤnnte/ daß es et-<lb/> wan zu ſchlecht/ oder auch unnoͤthig waͤre/ der wolle<lb/> nach der Chriſtlichen Liebe handlen/ und nicht zu<lb/> ſchnell und zu ſcharff urtheilen/ ſondern ein ſolches un-<lb/> beſchwerdt uͤberhupffen/ und es andern Einfaͤltigen/<lb/> die nicht ſo gar <hi rendition="#aq">ſubtilen</hi> Verſtands ſeyn/ zu gutem ge-<lb/> deyen laſſen/ denen es vielleicht eben recht ſeyn wird/<lb/> alſo/ daß noch ein jedes ſein Staͤttlein finden daͤrffte.<lb/> Haͤtte dieſe Predigten (darinnen ich mich nach mei-<lb/> nem Kirchen-<hi rendition="#aq">Polo</hi> gerichtet) jetzo wol etwas weit-<lb/> laͤuffers außfuͤhren koͤnnen/ damit aber das Buch<lb/> nicht zu groß werde/ und vorhin die Leut gern kurtze<lb/> Predigten haben/ die Gelehrtere aber ihnen wol ſel-<lb/> ber zu helffen wiſſen/ hab ichs im Namen GOttes/<lb/> alſo bleiben laſſen/ wie ſie Anfangs durch GOttes<lb/> Gnad/ von mir ſeyn beſchrieben und gehalten wor-<lb/> den/ zu der Zeit/ wie bey einer jeden im Anfang bey-<lb/> gezeichnet ſtehet. Solten dieſe dem gůnſtigen Le-<lb/> ſer annehmlich ſeyn/ ſo werden ehiſtens die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">FACI-<lb/> ENDA,</hi></hi> von hundert und etlichen Tugend-Pre-<lb/> digten/ auf gleiche Weiſe eingetheilt und abgehan-<lb/> delt/ hernach folgen/ ſo dem Wolgeneigten Leſer ich<lb/> nicht verhalten wollen.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Lebe wol.</hi> </hi> </salute><lb/> <signed> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#k">Autor.</hi> </hi> </hi> </signed> </closer> </div><lb/> </front> </text> </TEI> [0020]
Vorrede.
leicht ſein ſonders Bedencken haben koͤnnte/ daß es et-
wan zu ſchlecht/ oder auch unnoͤthig waͤre/ der wolle
nach der Chriſtlichen Liebe handlen/ und nicht zu
ſchnell und zu ſcharff urtheilen/ ſondern ein ſolches un-
beſchwerdt uͤberhupffen/ und es andern Einfaͤltigen/
die nicht ſo gar ſubtilen Verſtands ſeyn/ zu gutem ge-
deyen laſſen/ denen es vielleicht eben recht ſeyn wird/
alſo/ daß noch ein jedes ſein Staͤttlein finden daͤrffte.
Haͤtte dieſe Predigten (darinnen ich mich nach mei-
nem Kirchen-Polo gerichtet) jetzo wol etwas weit-
laͤuffers außfuͤhren koͤnnen/ damit aber das Buch
nicht zu groß werde/ und vorhin die Leut gern kurtze
Predigten haben/ die Gelehrtere aber ihnen wol ſel-
ber zu helffen wiſſen/ hab ichs im Namen GOttes/
alſo bleiben laſſen/ wie ſie Anfangs durch GOttes
Gnad/ von mir ſeyn beſchrieben und gehalten wor-
den/ zu der Zeit/ wie bey einer jeden im Anfang bey-
gezeichnet ſtehet. Solten dieſe dem gůnſtigen Le-
ſer annehmlich ſeyn/ ſo werden ehiſtens die FACI-
ENDA, von hundert und etlichen Tugend-Pre-
digten/ auf gleiche Weiſe eingetheilt und abgehan-
delt/ hernach folgen/ ſo dem Wolgeneigten Leſer ich
nicht verhalten wollen.
Lebe wol.
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