Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.gezeuget / verbrant haben / wo er in gestalt eines fahrenden Ritters herumb gezogen were. Gleicher Meinung bin ich auch / sprach der Barbier. Vnnd auch ich / sagte dazu die Wase. Weil dann dem also / sprach die Muhme / so last sie nur herkommen / vnd hinunter in Hof mit jhnen. Da wurden sie jhr alle gegeben / derer gleichwol ein zimliche grosse anzahl war. Vnd sie spahrte die Müh die Stiegen hinab zugehen / vnd wurff sie alle vber Halß vnd vber Kopff zum Fenster hinunter. Vnd wer ist jene Oehlthonne da / fragte der Pfarr? Es ist / antwortet der Bader / Don Olivante vom Lorbeerkrantz. Der Richter dieses Buchs / sagte der Pfarr / ist eben derjenige / so den Bluhmengarten geschrieben: Vnd wüst ich bey meinen Ehren nicht zusagen / welchs vnter diesen zwey Büchern am wahresten / oder / besser zureden / weniger lügenhafftig sey. Das weiß ich / daß es hinunter in Hoff muß / als ein vngereimbt vnnd verwegenes Buch. Dieses so drauff folgt / sagt Meister Niclas / ist Florismarte auß Hircania. O sieh da / sprach der Licentiat, ist das der Herr Florismarte, Bey meiner Trew / der muß stracks drunten im Hof wider auffstehen / zu verdruß seiner frembden wunderseltzamen Geburt / vnnd närrischen getraumbten Abendthewren: dann was bessers vff die Bahn zu bringen / war der harten vnd rawen Art zu schreiben nicht müglich. In Hof / Fraw Muhme / mit jhm / vnd mit diesem andern. O recht / das gefällt mir / mein Herr / sagt die alte / vnnd mit grosser Hertzensbegierd richtete sie zu werck / was jhr befohlen war. Diß ist der Ritter Platihr / sprach der Barbier. Diß ist ein gar alt Buch / sagte der Priester / vnd befind gezeuget / verbrant haben / wo er in gestalt eines fahrenden Ritters herumb gezogen were. Gleicher Meinung bin ich auch / sprach der Barbier. Vnnd auch ich / sagte dazu die Wase. Weil dann dem also / sprach die Muhme / so last sie nur herkommen / vnd hinunter in Hof mit jhnen. Da wurden sie jhr alle gegeben / derer gleichwol ein zimliche grosse anzahl war. Vnd sie spahrte die Müh die Stiegen hinab zugehen / vnd wurff sie alle vber Halß vnd vber Kopff zum Fenster hinunter. Vnd wer ist jene Oehlthonne da / fragte der Pfarr? Es ist / antwortet der Bader / Don Olivante vom Lorbeerkrantz. Der Richter dieses Buchs / sagte der Pfarr / ist eben derjenige / so den Bluhmengarten geschrieben: Vnd wüst ich bey meinen Ehren nicht zusagen / welchs vnter diesen zwey Büchern am wahresten / oder / besser zureden / weniger lügenhafftig sey. Das weiß ich / daß es hinunter in Hoff muß / als ein vngereimbt vnnd verwegenes Buch. Dieses so drauff folgt / sagt Meister Niclas / ist Florismarte auß Hircaniâ. O sieh da / sprach der Licentiat, ist das der Herr Florismarte, Bey meiner Trew / der muß stracks drunten im Hof wider auffstehen / zu verdruß seiner frembden wunderseltzamen Geburt / vnnd närrischen getraumbten Abendthewren: dann was bessers vff die Bahn zu bringen / war der harten vnd rawen Art zu schreiben nicht müglich. In Hof / Fraw Muhme / mit jhm / vnd mit diesem andern. O recht / das gefällt mir / mein Herr / sagt die alte / vnnd mit grosser Hertzensbegierd richtete sie zu werck / was jhr befohlen war. Diß ist der Ritter Platihr / sprach der Barbier. Diß ist ein gar alt Buch / sagte der Priester / vnd befind <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0069" n="69"/> gezeuget / verbrant haben / wo er in gestalt eines fahrenden Ritters herumb gezogen were. Gleicher Meinung bin ich auch / sprach der Barbier. Vnnd auch ich / sagte dazu die Wase. Weil dann dem also / sprach die Muhme / so last sie nur herkommen / vnd hinunter in Hof mit jhnen. Da wurden sie jhr alle gegeben / derer gleichwol ein zimliche grosse anzahl war. Vnd sie spahrte die Müh die Stiegen hinab zugehen / vnd wurff sie alle vber Halß vnd vber Kopff zum Fenster hinunter.</p> <p>Vnd wer ist jene Oehlthonne da / fragte der Pfarr? Es ist / antwortet der Bader / <hi rendition="#aq">Don Olivante</hi> vom Lorbeerkrantz. Der Richter dieses Buchs / sagte der Pfarr / ist eben derjenige / so den Bluhmengarten geschrieben: Vnd wüst ich bey meinen Ehren nicht zusagen / welchs vnter diesen zwey Büchern am wahresten / oder / besser zureden / weniger lügenhafftig sey. Das weiß ich / daß es hinunter in Hoff muß / als ein vngereimbt vnnd verwegenes Buch.</p> <p>Dieses so drauff folgt / sagt Meister Niclas / ist <hi rendition="#aq">Florismarte</hi> auß <hi rendition="#aq">Hircaniâ.</hi> O sieh da / sprach der <hi rendition="#aq">Licentiat,</hi> ist das der Herr <hi rendition="#aq">Florismarte,</hi> Bey meiner Trew / der muß stracks drunten im Hof wider auffstehen / zu verdruß seiner frembden wunderseltzamen Geburt / vnnd närrischen getraumbten Abendthewren: dann was bessers vff die Bahn zu bringen / war der harten vnd rawen Art zu schreiben nicht müglich. In Hof / Fraw Muhme / mit jhm / vnd mit diesem andern. O recht / das gefällt mir / mein Herr / sagt die alte / vnnd mit grosser Hertzensbegierd richtete sie zu werck / was jhr befohlen war.</p> <p>Diß ist der Ritter Platihr / sprach der Barbier. Diß ist ein gar alt Buch / sagte der Priester / vnd befind </p> </div> </body> </text> </TEI> [69/0069]
gezeuget / verbrant haben / wo er in gestalt eines fahrenden Ritters herumb gezogen were. Gleicher Meinung bin ich auch / sprach der Barbier. Vnnd auch ich / sagte dazu die Wase. Weil dann dem also / sprach die Muhme / so last sie nur herkommen / vnd hinunter in Hof mit jhnen. Da wurden sie jhr alle gegeben / derer gleichwol ein zimliche grosse anzahl war. Vnd sie spahrte die Müh die Stiegen hinab zugehen / vnd wurff sie alle vber Halß vnd vber Kopff zum Fenster hinunter.
Vnd wer ist jene Oehlthonne da / fragte der Pfarr? Es ist / antwortet der Bader / Don Olivante vom Lorbeerkrantz. Der Richter dieses Buchs / sagte der Pfarr / ist eben derjenige / so den Bluhmengarten geschrieben: Vnd wüst ich bey meinen Ehren nicht zusagen / welchs vnter diesen zwey Büchern am wahresten / oder / besser zureden / weniger lügenhafftig sey. Das weiß ich / daß es hinunter in Hoff muß / als ein vngereimbt vnnd verwegenes Buch.
Dieses so drauff folgt / sagt Meister Niclas / ist Florismarte auß Hircaniâ. O sieh da / sprach der Licentiat, ist das der Herr Florismarte, Bey meiner Trew / der muß stracks drunten im Hof wider auffstehen / zu verdruß seiner frembden wunderseltzamen Geburt / vnnd närrischen getraumbten Abendthewren: dann was bessers vff die Bahn zu bringen / war der harten vnd rawen Art zu schreiben nicht müglich. In Hof / Fraw Muhme / mit jhm / vnd mit diesem andern. O recht / das gefällt mir / mein Herr / sagt die alte / vnnd mit grosser Hertzensbegierd richtete sie zu werck / was jhr befohlen war.
Diß ist der Ritter Platihr / sprach der Barbier. Diß ist ein gar alt Buch / sagte der Priester / vnd befind
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-08-21T09:01:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-08-21T09:01:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |