Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.war alles eins / vnnd geschach beydes zugleich. Aber als er am ersten Schluck vermerckte / daß es Wasser war / wolte er nicht weiter dran / sondern bath die Maritornes, daß sie jhm Wein brachte. Vnnd das that sie auch willig vnd gern / vnnd zahlte es auß jhrem eignen Beutel. Dann in grund der Warheit wird jhr dieses nachgesagt / daß / ob sie wol in dem Stand lebte / so war doch noch ein schatten / vnnd etwas gestalt einer Christin an jhr zu werspühren. Als nun Santscho getruncken hatte / gab er seinem Esel die Hacken in Rumpff / vnd als jhm das Thor der Schencke zu beyden Flügeln geöffnet / vnd weit gnugsam auffgesperret wurde / ritte er herauß sehr frölich vnnd guts muths / daß er nichts gezahlt hatte / vnd es jhm nach seinem Kopff vnnd Sinne gegangen vnd außgeschlagen war / ob es wol zu Entgeltung vnnd Schaden seiner gewöhnlichen Bürgen beschahe / welches dann seine Schultern vnnd Lenden waren. Gleichwol ists nicht ohne / daß zu bezahlung des jenigen / was man dem Wirth schuldig war / jhme des Santscho Brodsack zurück vnd in Handen bliebe. Aber Santscho vermißte jhn vor dißmahl nicht / also gar mit Gedancken beladen / vnnd in seinem Kopff verwirret / zoch er auß dem Kruge herauß. war alles eins / vnnd geschach beydes zugleich. Aber als er am ersten Schluck vermerckte / daß es Wasser war / wolte er nicht weiter dran / sondern bath die Maritornes, daß sie jhm Wein brachte. Vnnd das that sie auch willig vnd gern / vnnd zahlte es auß jhrem eignen Beutel. Dann in grund der Warheit wird jhr dieses nachgesagt / daß / ob sie wol in dem Stand lebte / so war doch noch ein schatten / vnnd etwas gestalt einer Christin an jhr zu werspühren. Als nun Santscho getruncken hatte / gab er seinem Esel die Hacken in Rumpff / vnd als jhm das Thor der Schencke zu beyden Flügeln geöffnet / vnd weit gnugsam auffgesperret wurde / ritte er herauß sehr frölich vnnd guts muths / daß er nichts gezahlt hatte / vnd es jhm nach seinem Kopff vnnd Sinne gegangen vnd außgeschlagen war / ob es wol zu Entgeltung vnnd Schaden seiner gewöhnlichen Bürgen beschahe / welches dann seine Schultern vnnd Lenden waren. Gleichwol ists nicht ohne / daß zu bezahlung des jenigen / was man dem Wirth schuldig war / jhme des Santscho Brodsack zurück vnd in Handen bliebe. Aber Santscho vermißte jhn vor dißmahl nicht / also gar mit Gedancken beladen / vnnd in seinem Kopff verwirret / zoch er auß dem Kruge herauß. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0192" n="192"/> war alles eins / vnnd geschach beydes zugleich. Aber als er am ersten Schluck vermerckte / daß es Wasser war / wolte er nicht weiter dran / sondern bath die <hi rendition="#aq">Maritornes,</hi> daß sie jhm Wein brachte. Vnnd das that sie auch willig vnd gern / vnnd zahlte es auß jhrem eignen Beutel. Dann in grund der Warheit wird jhr dieses nachgesagt / daß / ob sie wol in dem Stand lebte / so war doch noch ein schatten / vnnd etwas gestalt einer Christin an jhr zu werspühren. Als nun Santscho getruncken hatte / gab er seinem Esel die Hacken in Rumpff / vnd als jhm das Thor der Schencke zu beyden Flügeln geöffnet / vnd weit gnugsam auffgesperret wurde / ritte er herauß sehr frölich vnnd guts muths / daß er nichts gezahlt hatte / vnd es jhm nach seinem Kopff vnnd Sinne gegangen vnd außgeschlagen war / ob es wol zu Entgeltung vnnd Schaden seiner gewöhnlichen Bürgen beschahe / welches dann seine Schultern vnnd Lenden waren. Gleichwol ists nicht ohne / daß zu bezahlung des jenigen / was man dem Wirth schuldig war / jhme des Santscho Brodsack zurück vnd in Handen bliebe. Aber Santscho vermißte jhn vor dißmahl nicht / also gar mit Gedancken beladen / vnnd in seinem Kopff verwirret / zoch er auß dem Kruge herauß.</p> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [192/0192]
war alles eins / vnnd geschach beydes zugleich. Aber als er am ersten Schluck vermerckte / daß es Wasser war / wolte er nicht weiter dran / sondern bath die Maritornes, daß sie jhm Wein brachte. Vnnd das that sie auch willig vnd gern / vnnd zahlte es auß jhrem eignen Beutel. Dann in grund der Warheit wird jhr dieses nachgesagt / daß / ob sie wol in dem Stand lebte / so war doch noch ein schatten / vnnd etwas gestalt einer Christin an jhr zu werspühren. Als nun Santscho getruncken hatte / gab er seinem Esel die Hacken in Rumpff / vnd als jhm das Thor der Schencke zu beyden Flügeln geöffnet / vnd weit gnugsam auffgesperret wurde / ritte er herauß sehr frölich vnnd guts muths / daß er nichts gezahlt hatte / vnd es jhm nach seinem Kopff vnnd Sinne gegangen vnd außgeschlagen war / ob es wol zu Entgeltung vnnd Schaden seiner gewöhnlichen Bürgen beschahe / welches dann seine Schultern vnnd Lenden waren. Gleichwol ists nicht ohne / daß zu bezahlung des jenigen / was man dem Wirth schuldig war / jhme des Santscho Brodsack zurück vnd in Handen bliebe. Aber Santscho vermißte jhn vor dißmahl nicht / also gar mit Gedancken beladen / vnnd in seinem Kopff verwirret / zoch er auß dem Kruge herauß.
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Zitationshilfe: | Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/192>, abgerufen am 22.07.2024. |