Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.

Bild:
<< vorherige Seite

zwantzig / vnnd vnser nicht mehr als zweene / ja wer weiß ob nicht kaum anderthalben seynt? Ich bestehe bevor hundert / sagte Don Kichote wider / legte ohne ferrneres weitläuffiges thaidigen Hand an seinen Degen / vnnd fiel diese Leute von Jangua mit grosser Vngestümm an. Ebenmässig thet auch Santscho Panssa, als welcher hierzu durch das Beyspiel seines Herren angetrieben vnnd gereitzet wurde. Vnd also fort zum ersten Angriff versetzte Don Kichote einem vnter jhnen einen so harten Streich / daß er jhm das lederne Wambs / so er an hatte / mit einem guten Theil seiner Schulder / von einander spaltete.

Diese Jangwitzer / als sie sahen / daß jhrer von diesen einigen zwey Leuten also vbel gewartet wurde / da doch sie in grosser anzahl sich beysammen befunden / griffen sie zu jhren Zoberbäumen / brachten dise beyde fein ordentlich vnter sich in die Mitte / vnd fiengen an mit hartem ernst vnd grosser gewalt auf sie hinein zu stürmen vnd vffzukloppen. Vnd ist nicht weniger / daß sie also fort vff den andern Streich den armen Santscho zur Erden nider schlugen / gestalt dann ein ebenmässiges auch seinem Junckhern widerfuhre / also gar / daß jhn seine Hurtigkeit vnd tapfferes Gemüth hierwider nicht zuhelffen oder zu schützen vermochte. Vnd fügte sein Glück / daß er eben seinem Rossübrall / welcher sich noch nicht wider in die Höhe erhoben vnd vffgerichtet hatte / zu den Füssen zu fallen kam. Woher man dann den Grimm vnd Grawsamkeit leicht abzunehmen hat / mit welchem solche Stangen vnd Prügel alles / was sie antreffen / metzgen vnd zu trümmern schlagen können / wo sie in des ergrimmten vnnd erbrembsten Bawersvolcks Hände gerathen. Als nun oberwehnte Jangwitzer die böse Arbeit / so sie gemacht hatten / sahen vnd betrachteten:

zwantzig / vnnd vnser nicht mehr als zweene / ja wer weiß ob nicht kaum anderthalben seynt? Ich bestehe bevor hundert / sagte Don Kichote wider / legte ohne ferrneres weitläuffiges thaidigen Hand an seinen Degen / vnnd fiel diese Leute von Jangua mit grosser Vngestümm an. Ebenmässig thet auch Santscho Panssa, als welcher hierzu durch das Beyspiel seines Herren angetrieben vnnd gereitzet wurde. Vnd also fort zum ersten Angriff versetzte Don Kichote einem vnter jhnen einen so harten Streich / daß er jhm das lederne Wambs / so er an hatte / mit einem guten Theil seiner Schulder / von einander spaltete.

Diese Jangwitzer / als sie sahen / daß jhrer von diesen einigen zwey Leuten also vbel gewartet wurde / da doch sie in grosser anzahl sich beysammen befunden / griffen sie zu jhren Zoberbäumen / brachten dise beyde fein ordentlich vnter sich in die Mitte / vnd fiengen an mit hartem ernst vnd grosser gewalt auf sie hinein zu stürmen vnd vffzukloppen. Vnd ist nicht weniger / daß sie also fort vff den andern Streich den armen Santscho zur Erden nider schlugen / gestalt dann ein ebenmässiges auch seinem Junckhern widerfuhre / also gar / daß jhn seine Hurtigkeit vnd tapfferes Gemüth hierwider nicht zuhelffen oder zu schützen vermochte. Vnd fügte sein Glück / daß er eben seinem Rossübrall / welcher sich noch nicht wider in die Höhe erhoben vnd vffgerichtet hatte / zu den Füssen zu fallen kam. Woher man dann den Grimm vnd Grawsamkeit leicht abzunehmen hat / mit welchem solche Stangen vnd Prügel alles / was sie antreffen / metzgen vnd zu trümmern schlagen können / wo sie in des ergrimmten vnnd erbrembsten Bawersvolcks Hände gerathen. Als nun oberwehnte Jangwitzer die böse Arbeit / so sie gemacht hatten / sahen vnd betrachteten:

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0148" n="148"/>
zwantzig / vnnd vnser nicht mehr als zweene / ja wer weiß ob nicht kaum anderthalben seynt? Ich bestehe bevor hundert / sagte <hi rendition="#aq">Don Kichote</hi> wider / legte ohne ferrneres weitläuffiges thaidigen Hand an seinen Degen / vnnd fiel diese Leute von <hi rendition="#aq">Jangua</hi> mit grosser Vngestümm an. Ebenmässig thet auch <hi rendition="#aq">Santscho Panssa,</hi> als welcher hierzu durch das Beyspiel seines Herren angetrieben vnnd gereitzet wurde. Vnd also fort zum ersten Angriff versetzte <hi rendition="#aq">Don Kichote</hi> einem vnter jhnen einen so harten Streich / daß er jhm das lederne Wambs / so er an hatte / mit einem guten Theil seiner Schulder / von einander spaltete.</p>
        <p>Diese Jangwitzer / als sie sahen / daß jhrer von diesen einigen zwey Leuten also vbel gewartet wurde / da doch sie in grosser anzahl sich beysammen befunden / griffen sie zu jhren Zoberbäumen / brachten dise beyde fein ordentlich vnter sich in die Mitte / vnd fiengen an mit hartem ernst vnd grosser gewalt auf sie hinein zu stürmen vnd vffzukloppen. Vnd ist nicht weniger / daß sie also fort vff den andern Streich den armen Santscho zur Erden nider schlugen / gestalt dann ein ebenmässiges auch seinem Junckhern widerfuhre / also gar / daß jhn seine Hurtigkeit vnd tapfferes Gemüth hierwider nicht zuhelffen oder zu schützen vermochte. Vnd fügte sein Glück / daß er eben seinem Rossübrall / welcher sich noch nicht wider in die Höhe erhoben vnd vffgerichtet hatte / zu den Füssen zu fallen kam. Woher man dann den Grimm vnd Grawsamkeit leicht abzunehmen hat / mit welchem solche Stangen vnd Prügel alles / was sie antreffen / metzgen vnd zu trümmern schlagen können / wo sie in des ergrimmten vnnd erbrembsten Bawersvolcks Hände gerathen. Als nun oberwehnte Jangwitzer die böse Arbeit / so sie gemacht hatten / sahen vnd betrachteten:
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[148/0148] zwantzig / vnnd vnser nicht mehr als zweene / ja wer weiß ob nicht kaum anderthalben seynt? Ich bestehe bevor hundert / sagte Don Kichote wider / legte ohne ferrneres weitläuffiges thaidigen Hand an seinen Degen / vnnd fiel diese Leute von Jangua mit grosser Vngestümm an. Ebenmässig thet auch Santscho Panssa, als welcher hierzu durch das Beyspiel seines Herren angetrieben vnnd gereitzet wurde. Vnd also fort zum ersten Angriff versetzte Don Kichote einem vnter jhnen einen so harten Streich / daß er jhm das lederne Wambs / so er an hatte / mit einem guten Theil seiner Schulder / von einander spaltete. Diese Jangwitzer / als sie sahen / daß jhrer von diesen einigen zwey Leuten also vbel gewartet wurde / da doch sie in grosser anzahl sich beysammen befunden / griffen sie zu jhren Zoberbäumen / brachten dise beyde fein ordentlich vnter sich in die Mitte / vnd fiengen an mit hartem ernst vnd grosser gewalt auf sie hinein zu stürmen vnd vffzukloppen. Vnd ist nicht weniger / daß sie also fort vff den andern Streich den armen Santscho zur Erden nider schlugen / gestalt dann ein ebenmässiges auch seinem Junckhern widerfuhre / also gar / daß jhn seine Hurtigkeit vnd tapfferes Gemüth hierwider nicht zuhelffen oder zu schützen vermochte. Vnd fügte sein Glück / daß er eben seinem Rossübrall / welcher sich noch nicht wider in die Höhe erhoben vnd vffgerichtet hatte / zu den Füssen zu fallen kam. Woher man dann den Grimm vnd Grawsamkeit leicht abzunehmen hat / mit welchem solche Stangen vnd Prügel alles / was sie antreffen / metzgen vnd zu trümmern schlagen können / wo sie in des ergrimmten vnnd erbrembsten Bawersvolcks Hände gerathen. Als nun oberwehnte Jangwitzer die böse Arbeit / so sie gemacht hatten / sahen vnd betrachteten:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-08-21T09:01:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-08-21T09:01:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien
  • Die Rechtschreibung folgt dem Original.
  • Die Personalpronomen ihr, ihm, ihn, ihrem … werden ebenfalls getreu den Scans mit einem "j" am Anfang (also jhr, jhm, jhn, jhrem …) übertragen. Auch das Wort immer ist davon betroffen (jmmer).
  • Das große „I“, das in Fraktur wie üblich der gleiche Buchstabe wie das große „J“ ist, wird hingegen nach dem Lautwert übertragen.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/148
Zitationshilfe: Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/148>, abgerufen am 27.04.2024.