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Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768].

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aus natürlicher Erkenntniß etc.

Siebendens, wenn dir gute Absichten und
Bemühungen mißlingen; so laß es dich nicht ge-
reuen. Denn gute Absichten und Bemühungen
sind schon ein Theil der Tugend, welcher für dich
selbst nicht ohne wahren Nutzen seyn kann.

§. 50.

Ergötze dich und andre so oft, auf eine so
gemeinnützige Art und mit so wenigen Kosten, als
es in den Umständen möglich ist.

Kein Vergnügen ist dauerhafter, als das An-
denken an gute Thaten,
besonders an solche,
welche gelungen sind, und an gute Vorsätze, be-
sonders an solche, welche wahrscheinlicher Weise
gelingen werden.

Die Natur bietet allen Menschen insgemein,
sowol dem Armen als dem Reichen, fast in allen
Jahrszeiten, viele Ergötzlichkeiten an, welche
nichts, als den Vorsatz des Genusses, kosten. Wenn
dich wichtige Geschäfte nicht abrufen, so laß die
Gelegenheit zu solchem natürlichen Genusse nicht
vorbey gehen, sondern gebrauche sie entweder ein-
sam, oder in Gesellschaft.

Genieß deine Speisen und dein Getränke
mit Aufmerksamkeit auf den Wohlschmack dersel-
ben, und mit dem Andenken, daß Gottes Vor-
sehung dir und den Deinigen dieses Vergnügen im
jedem Jahre über tausendmale bestimmt habe.

Ent-
aus natuͤrlicher Erkenntniß ꝛc.

Siebendens, wenn dir gute Abſichten und
Bemuͤhungen mißlingen; ſo laß es dich nicht ge-
reuen. Denn gute Abſichten und Bemuͤhungen
ſind ſchon ein Theil der Tugend, welcher fuͤr dich
ſelbſt nicht ohne wahren Nutzen ſeyn kann.

§. 50.

Ergötze dich und andre ſo oft, auf eine ſo
gemeinnuͤtzige Art und mit ſo wenigen Koſten, als
es in den Umſtaͤnden moͤglich iſt.

Kein Vergnuͤgen iſt dauerhafter, als das An-
denken an gute Thaten,
beſonders an ſolche,
welche gelungen ſind, und an gute Vorſaͤtze, be-
ſonders an ſolche, welche wahrſcheinlicher Weiſe
gelingen werden.

Die Natur bietet allen Menſchen insgemein,
ſowol dem Armen als dem Reichen, faſt in allen
Jahrszeiten, viele Ergoͤtzlichkeiten an, welche
nichts, als den Vorſatz des Genuſſes, koſten. Wenn
dich wichtige Geſchaͤfte nicht abrufen, ſo laß die
Gelegenheit zu ſolchem natuͤrlichen Genuſſe nicht
vorbey gehen, ſondern gebrauche ſie entweder ein-
ſam, oder in Geſellſchaft.

Genieß deine Speiſen und dein Getränke
mit Aufmerkſamkeit auf den Wohlſchmack derſel-
ben, und mit dem Andenken, daß Gottes Vor-
ſehung dir und den Deinigen dieſes Vergnuͤgen im
jedem Jahre uͤber tauſendmale beſtimmt habe.

Ent-
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[111/0135] aus natuͤrlicher Erkenntniß ꝛc. Siebendens, wenn dir gute Abſichten und Bemuͤhungen mißlingen; ſo laß es dich nicht ge- reuen. Denn gute Abſichten und Bemuͤhungen ſind ſchon ein Theil der Tugend, welcher fuͤr dich ſelbſt nicht ohne wahren Nutzen ſeyn kann. §. 50. Ergötze dich und andre ſo oft, auf eine ſo gemeinnuͤtzige Art und mit ſo wenigen Koſten, als es in den Umſtaͤnden moͤglich iſt. Kein Vergnuͤgen iſt dauerhafter, als das An- denken an gute Thaten, beſonders an ſolche, welche gelungen ſind, und an gute Vorſaͤtze, be- ſonders an ſolche, welche wahrſcheinlicher Weiſe gelingen werden. Die Natur bietet allen Menſchen insgemein, ſowol dem Armen als dem Reichen, faſt in allen Jahrszeiten, viele Ergoͤtzlichkeiten an, welche nichts, als den Vorſatz des Genuſſes, koſten. Wenn dich wichtige Geſchaͤfte nicht abrufen, ſo laß die Gelegenheit zu ſolchem natuͤrlichen Genuſſe nicht vorbey gehen, ſondern gebrauche ſie entweder ein- ſam, oder in Geſellſchaft. Genieß deine Speiſen und dein Getränke mit Aufmerkſamkeit auf den Wohlſchmack derſel- ben, und mit dem Andenken, daß Gottes Vor- ſehung dir und den Deinigen dieſes Vergnuͤgen im jedem Jahre uͤber tauſendmale beſtimmt habe. Ent-

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Zitationshilfe: Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768], S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basedow_weisheit_1768/135>, abgerufen am 22.11.2024.