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Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768].

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Vorrede.
Abhandlung und enthalten einige Geheimnisse,
worauf die Jugend nur zu ihrem Schaden auf-
merksam würde; gleich wie die Unterthanen,
in Ansehung gewisser Regeln, welche für die
Obrigkeiten gehören, zum allgemeinen Besten
in einiger Unwissenheit bleiben müssen, wenn
sie nicht, vermöge ihres Genies, von selbst
das Verdeckte finden und einsehen lernen.

Jn wenigen Büchern, worinnen so viel
gesagt und bewiesen ist, als in diesem, wird
man eine solche Enthaltsamkeit von Kunstwör-
tern und prahlerischen Beweisen einiger Gelehr-
ten antreffen. Wer zum grossen Nutzen seiner
Leser so vorsichtig seyn wollte und konnte, der
ist in der Kenntniß des Gehalts solcher Wörter
und Beweise nicht unerfahren. Er muß sei-
ner Profession nach ein Philosoph, und nach
seiner Absicht ein lehrreicher Menschenfreund
seyn.

Dennoch gebe ich denen, welche darüber
urtheilen können, mit Bitte um Nachsicht für
menschliche und persönliche Mängel, die Frage
auf: 1) ob nicht fast alles Gemeinnützige aus
der Logik, (wenn man die Application auf die

Natur-
* * 3


Vorrede.
Abhandlung und enthalten einige Geheimniſſe,
worauf die Jugend nur zu ihrem Schaden auf-
merkſam wuͤrde; gleich wie die Unterthanen,
in Anſehung gewiſſer Regeln, welche fuͤr die
Obrigkeiten gehoͤren, zum allgemeinen Beſten
in einiger Unwiſſenheit bleiben muͤſſen, wenn
ſie nicht, vermoͤge ihres Genies, von ſelbſt
das Verdeckte finden und einſehen lernen.

Jn wenigen Buͤchern, worinnen ſo viel
geſagt und bewieſen iſt, als in dieſem, wird
man eine ſolche Enthaltſamkeit von Kunſtwoͤr-
tern und prahleriſchen Beweiſen einiger Gelehr-
ten antreffen. Wer zum groſſen Nutzen ſeiner
Leſer ſo vorſichtig ſeyn wollte und konnte, der
iſt in der Kenntniß des Gehalts ſolcher Woͤrter
und Beweiſe nicht unerfahren. Er muß ſei-
ner Profeſſion nach ein Philoſoph, und nach
ſeiner Abſicht ein lehrreicher Menſchenfreund
ſeyn.

Dennoch gebe ich denen, welche daruͤber
urtheilen koͤnnen, mit Bitte um Nachſicht fuͤr
menſchliche und perſoͤnliche Maͤngel, die Frage
auf: 1) ob nicht faſt alles Gemeinnuͤtzige aus
der Logik, (wenn man die Application auf die

Natur-
* * 3
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[XIII/0013] Vorrede. Abhandlung und enthalten einige Geheimniſſe, worauf die Jugend nur zu ihrem Schaden auf- merkſam wuͤrde; gleich wie die Unterthanen, in Anſehung gewiſſer Regeln, welche fuͤr die Obrigkeiten gehoͤren, zum allgemeinen Beſten in einiger Unwiſſenheit bleiben muͤſſen, wenn ſie nicht, vermoͤge ihres Genies, von ſelbſt das Verdeckte finden und einſehen lernen. Jn wenigen Buͤchern, worinnen ſo viel geſagt und bewieſen iſt, als in dieſem, wird man eine ſolche Enthaltſamkeit von Kunſtwoͤr- tern und prahleriſchen Beweiſen einiger Gelehr- ten antreffen. Wer zum groſſen Nutzen ſeiner Leſer ſo vorſichtig ſeyn wollte und konnte, der iſt in der Kenntniß des Gehalts ſolcher Woͤrter und Beweiſe nicht unerfahren. Er muß ſei- ner Profeſſion nach ein Philoſoph, und nach ſeiner Abſicht ein lehrreicher Menſchenfreund ſeyn. Dennoch gebe ich denen, welche daruͤber urtheilen koͤnnen, mit Bitte um Nachſicht fuͤr menſchliche und perſoͤnliche Maͤngel, die Frage auf: 1) ob nicht faſt alles Gemeinnuͤtzige aus der Logik, (wenn man die Application auf die Natur- * * 3

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Zitationshilfe: Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768], S. XIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basedow_weisheit_1768/13>, abgerufen am 24.11.2024.