Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

Bild:
<< vorherige Seite

Joh. Barclayens Argenis/
Königreich welches ein jeglicher haben wolte mit
dem Schwert verderbeten. Archombrotus fassete jhm
alsbaldt Hoffnung/ wann diese Nation/ so nun vn-
ter einander zertrennet were/ vnd sich noch für den
Waffen Africa förchtete/ einen geschwinden Feindt
hette/ so köndte sie leichtlich gezwungen werden.
Damit also die Kräfften welche er in Sicilien zu-
sammen gelesen nicht zergiengen/ vnd er nicht weni-
ger als Poliarchus sich bey seinen Vnderthanen
den Mohren mit einem Triumph sehen liesse/ (weil
er sonderlich Zeit hette/ vnd wegen deß Poliarchus
Kranckheit in Sicilien nicht reisen dörffte) so führ-
te er das Volck das er in Africa gebracht hatte/
sampt einer Hülffe von Mohren/ in selbiges Landt
an. Sagte aber der Mutter wie auch dem Poliar-
chus zu/ er möchte siegen oder Vnglück haben/ so wol-
te er vber ein Monat von Africa nicht aussen seyn.
Als er mit solcher Bedingung fortgelassen ward/ er-
zeigten sich die Götter jhme fast günstiger als er
wündschen können. Dann er behielte so leichtlich O-
berhandt/ daß er/ ohne den Angrieff vnd ein einige
Schlacht/ seine Kräfften kaum versuchen dörffen.
Nach dem er die Hafen erstlich ledig gefunden/ hat
er Besatzung darinnen gelassen/ vnd das ander Volck
außgeführt; baldt darauff einen Berg eingenom-
men von dem er das vngesunde/ aber doch schönes
Getreydelandt Sardinien vbersehen können. Er
fpürete/ daß die alten Vrsach gehabt es Sandalio-
tis oder Ichnusa zunennen/ weil es einer Sohlen

vnd

Joh. Barclayens Argenis/
Koͤnigreich welches ein jeglicher haben wolte mit
dem Schwert verderbetẽ. Archombrotus faſſete jhm
alsbaldt Hoffnung/ wann dieſe Nation/ ſo nun vn-
ter einander zertrennet were/ vnd ſich noch fuͤr den
Waffen Africa foͤrchtete/ einen geſchwinden Feindt
hette/ ſo koͤndte ſie leichtlich gezwungen werden.
Damit alſo die Kraͤfften welche er in Sicilien zu-
ſammen geleſen nicht zergiengen/ vnd er nicht weni-
ger als Poliarchus ſich bey ſeinen Vnderthanen
den Mohren mit einem Triumph ſehen lieſſe/ (weil
er ſonderlich Zeit hette/ vnd wegen deß Poliarchus
Kranckheit in Sicilien nicht reiſen doͤrffte) ſo fuͤhr-
te er das Volck das er in Africa gebracht hatte/
ſampt einer Huͤlffe von Mohren/ in ſelbiges Landt
an. Sagte aber der Mutter wie auch dem Poliar-
chus zu/ er moͤchte ſiegen oder Vngluͤck haben/ ſo wol-
te er vber ein Monat von Africa nicht auſſen ſeyn.
Als er mit ſolcher Bedingung fortgelaſſen ward/ er-
zeigten ſich die Goͤtter jhme faſt guͤnſtiger als er
wuͤndſchen koͤnnen. Dann er behielte ſo leichtlich O-
berhandt/ daß er/ ohne den Angrieff vnd ein einige
Schlacht/ ſeine Kraͤfften kaum verſuchen doͤrffen.
Nach dem er die Hafen erſtlich ledig gefunden/ hat
er Beſatzung darinnẽ gelaſſen/ vnd das ander Volck
außgefuͤhrt; baldt darauff einen Berg eingenom-
men von dem er das vngeſunde/ aber doch ſchoͤnes
Getreydelandt Sardinien vberſehen koͤnnen. Er
fpuͤrete/ daß die alten Vrſach gehabt es Sandalio-
tis oder Ichnuſa zunennen/ weil es einer Sohlen

vnd
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0986" n="942"/><fw place="top" type="header">Joh. Barclayens Argenis/</fw><lb/>
Ko&#x0364;nigreich welches ein jeglicher haben wolte mit<lb/>
dem Schwert verderbete&#x0303;. Archombrotus fa&#x017F;&#x017F;ete jhm<lb/>
alsbaldt Hoffnung/ wann die&#x017F;e Nation/ &#x017F;o nun vn-<lb/>
ter einander zertrennet were/ vnd &#x017F;ich noch fu&#x0364;r den<lb/>
Waffen Africa fo&#x0364;rchtete/ einen ge&#x017F;chwinden Feindt<lb/>
hette/ &#x017F;o ko&#x0364;ndte &#x017F;ie leichtlich gezwungen werden.<lb/>
Damit al&#x017F;o die Kra&#x0364;fften welche er in Sicilien zu-<lb/>
&#x017F;ammen gele&#x017F;en nicht zergiengen/ vnd er nicht weni-<lb/>
ger als Poliarchus &#x017F;ich bey &#x017F;einen Vnderthanen<lb/>
den Mohren mit einem Triumph &#x017F;ehen lie&#x017F;&#x017F;e/ (weil<lb/>
er &#x017F;onderlich Zeit hette/ vnd wegen deß Poliarchus<lb/>
Kranckheit in Sicilien nicht rei&#x017F;en do&#x0364;rffte) &#x017F;o fu&#x0364;hr-<lb/>
te er das Volck das er in Africa gebracht hatte/<lb/>
&#x017F;ampt einer Hu&#x0364;lffe von Mohren/ in &#x017F;elbiges Landt<lb/>
an. Sagte aber der Mutter wie auch dem Poliar-<lb/>
chus zu/ er mo&#x0364;chte &#x017F;iegen  <choice><abbr>od&#x0315;</abbr><expan>oder</expan></choice> Vnglu&#x0364;ck haben/ &#x017F;o wol-<lb/>
te er vber ein Monat von Africa nicht au&#x017F;&#x017F;en &#x017F;eyn.<lb/>
Als er mit &#x017F;olcher Bedingung fortgela&#x017F;&#x017F;en ward/ er-<lb/>
zeigten &#x017F;ich die Go&#x0364;tter jhme fa&#x017F;t gu&#x0364;n&#x017F;tiger als er<lb/>
wu&#x0364;nd&#x017F;chen ko&#x0364;nnen. Dann er behielte &#x017F;o leichtlich O-<lb/>
berhandt/ daß er/ ohne den Angrieff vnd ein einige<lb/>
Schlacht/ &#x017F;eine Kra&#x0364;fften kaum ver&#x017F;uchen do&#x0364;rffen.<lb/>
Nach dem er die Hafen er&#x017F;tlich ledig gefunden/ hat<lb/>
er Be&#x017F;atzung darinne&#x0303; gela&#x017F;&#x017F;en/ vnd das ander Volck<lb/>
außgefu&#x0364;hrt; baldt darauff einen Berg eingenom-<lb/>
men von dem er das vnge&#x017F;unde/ aber doch &#x017F;cho&#x0364;nes<lb/>
Getreydelandt Sardinien vber&#x017F;ehen ko&#x0364;nnen. Er<lb/>
fpu&#x0364;rete/ daß die alten Vr&#x017F;ach gehabt es Sandalio-<lb/>
tis oder Ichnu&#x017F;a zunennen/ weil es einer Sohlen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">vnd</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[942/0986] Joh. Barclayens Argenis/ Koͤnigreich welches ein jeglicher haben wolte mit dem Schwert verderbetẽ. Archombrotus faſſete jhm alsbaldt Hoffnung/ wann dieſe Nation/ ſo nun vn- ter einander zertrennet were/ vnd ſich noch fuͤr den Waffen Africa foͤrchtete/ einen geſchwinden Feindt hette/ ſo koͤndte ſie leichtlich gezwungen werden. Damit alſo die Kraͤfften welche er in Sicilien zu- ſammen geleſen nicht zergiengen/ vnd er nicht weni- ger als Poliarchus ſich bey ſeinen Vnderthanen den Mohren mit einem Triumph ſehen lieſſe/ (weil er ſonderlich Zeit hette/ vnd wegen deß Poliarchus Kranckheit in Sicilien nicht reiſen doͤrffte) ſo fuͤhr- te er das Volck das er in Africa gebracht hatte/ ſampt einer Huͤlffe von Mohren/ in ſelbiges Landt an. Sagte aber der Mutter wie auch dem Poliar- chus zu/ er moͤchte ſiegen od̕ Vngluͤck haben/ ſo wol- te er vber ein Monat von Africa nicht auſſen ſeyn. Als er mit ſolcher Bedingung fortgelaſſen ward/ er- zeigten ſich die Goͤtter jhme faſt guͤnſtiger als er wuͤndſchen koͤnnen. Dann er behielte ſo leichtlich O- berhandt/ daß er/ ohne den Angrieff vnd ein einige Schlacht/ ſeine Kraͤfften kaum verſuchen doͤrffen. Nach dem er die Hafen erſtlich ledig gefunden/ hat er Beſatzung darinnẽ gelaſſen/ vnd das ander Volck außgefuͤhrt; baldt darauff einen Berg eingenom- men von dem er das vngeſunde/ aber doch ſchoͤnes Getreydelandt Sardinien vberſehen koͤnnen. Er fpuͤrete/ daß die alten Vrſach gehabt es Sandalio- tis oder Ichnuſa zunennen/ weil es einer Sohlen vnd

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/986
Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 942. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/986>, abgerufen am 23.11.2024.