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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Fünffte Buch.
wol so weit trew verblieben/ daß sie auch darüber
jhrem Verheissen nach den Todt ergriffen hette.
Dann was ist mehr natürlich dann sein Leben lieb
haben? wie angenehm ist die Gewalt/ welche den
Degen der in vns dringen sol zurücke helt? End-
lich/ Poliarchus (gedachte er) gesetzt daß die Hey-
rath angetragen/ daß der Vatter vnbarmhertzig ge-
wesen/ daß der bestimmete Tag zu dem Elende für-
gegangen sey/ soltest du wöllen daß sie gestorben
were?

Wie jhn dieser Kummer mehr kranck machte als
die Wunden/ hieß er den Phorbas fordern/ dem das
Geldt indessen außgerichtet wardt. Gegen diesem
war er vngehalten wegen der langsamen Schiff-
ung/ daß Arsidas erst nach dem andern Monat an-
käme. Er erzehlete aber nach rechtem Verlauff
jhre herumbjrrung/ wie sie zu Cume verwarten müs-
sen/ wie sie dem Gobrias bekommen/ vnd jhre
Schiffe durch die Wind von Italien in Africa ver-
worffen worden. Poliarchus hörte/ so viel es die Ge-
legenheit litte/ mit Frewden vom Gobrias/ vnd frag-
te wo er were hinkommen. Ich weiß nicht/ sagte Phor-
bas/ ohne daß ich wie mich bedünckt gehört habe er
wolte in Sicilien. Diese Wort machten dem arm-
seligen Verliebten etwas Hoffnung. Aber/ Herr/
redte Phorbas weiter/ mit solcher Säumung ist es
vmb den Arsidas geschehen. Lasset jhn doch den
Räubern auß den Händen reissen; jhr werdet

was

Das Fuͤnffte Buch.
wol ſo weit trew verblieben/ daß ſie auch daruͤber
jhrem Verheiſſen nach den Todt ergriffen hette.
Dann was iſt mehr natuͤrlich dann ſein Leben lieb
haben? wie angenehm iſt die Gewalt/ welche den
Degen der in vns dringen ſol zuruͤcke helt? End-
lich/ Poliarchus (gedachte er) geſetzt daß die Hey-
rath angetragen/ daß der Vatter vnbarmhertzig ge-
weſen/ daß der beſtimmete Tag zu dem Elende fuͤr-
gegangen ſey/ ſolteſt du woͤllen daß ſie geſtorben
were?

Wie jhn dieſer Kummer mehr kranck machte als
die Wunden/ hieß er den Phorbas fordern/ dem das
Geldt indeſſen außgerichtet wardt. Gegen dieſem
war er vngehalten wegen der langſamen Schiff-
ung/ daß Arſidas erſt nach dem andern Monat an-
kaͤme. Er erzehlete aber nach rechtem Verlauff
jhre herumbjrꝛung/ wie ſie zu Cume verwarten muͤſ-
ſen/ wie ſie dem Gobrias bekommen/ vnd jhre
Schiffe durch die Wind von Italien in Africa ver-
worffen worden. Poliarchus hoͤrte/ ſo viel es die Ge-
legenheit litte/ mit Frewden vom Gobrias/ vnd frag-
te wo er were hinkom̃en. Ich weiß nicht/ ſagte Phor-
bas/ ohne daß ich wie mich beduͤnckt gehoͤrt habe er
wolte in Sicilien. Dieſe Wort machten dem arm-
ſeligen Verliebten etwas Hoffnung. Aber/ Herꝛ/
redte Phorbas weiter/ mit ſolcher Saͤumung iſt es
vmb den Arſidas geſchehen. Laſſet jhn doch den
Raͤubern auß den Haͤnden reiſſen; jhr werdet

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[907/0951] Das Fuͤnffte Buch. wol ſo weit trew verblieben/ daß ſie auch daruͤber jhrem Verheiſſen nach den Todt ergriffen hette. Dann was iſt mehr natuͤrlich dann ſein Leben lieb haben? wie angenehm iſt die Gewalt/ welche den Degen der in vns dringen ſol zuruͤcke helt? End- lich/ Poliarchus (gedachte er) geſetzt daß die Hey- rath angetragen/ daß der Vatter vnbarmhertzig ge- weſen/ daß der beſtimmete Tag zu dem Elende fuͤr- gegangen ſey/ ſolteſt du woͤllen daß ſie geſtorben were? Wie jhn dieſer Kummer mehr kranck machte als die Wunden/ hieß er den Phorbas fordern/ dem das Geldt indeſſen außgerichtet wardt. Gegen dieſem war er vngehalten wegen der langſamen Schiff- ung/ daß Arſidas erſt nach dem andern Monat an- kaͤme. Er erzehlete aber nach rechtem Verlauff jhre herumbjrꝛung/ wie ſie zu Cume verwarten muͤſ- ſen/ wie ſie dem Gobrias bekommen/ vnd jhre Schiffe durch die Wind von Italien in Africa ver- worffen worden. Poliarchus hoͤrte/ ſo viel es die Ge- legenheit litte/ mit Frewden vom Gobrias/ vnd frag- te wo er were hinkom̃en. Ich weiß nicht/ ſagte Phor- bas/ ohne daß ich wie mich beduͤnckt gehoͤrt habe er wolte in Sicilien. Dieſe Wort machten dem arm- ſeligen Verliebten etwas Hoffnung. Aber/ Herꝛ/ redte Phorbas weiter/ mit ſolcher Saͤumung iſt es vmb den Arſidas geſchehen. Laſſet jhn doch den Raͤubern auß den Haͤnden reiſſen; jhr werdet was

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 907. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/951>, abgerufen am 23.11.2024.