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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Erste Buch.
als man auff diese Weise etzliche Mörder suchte/
welche sich an deß Königes Person vergreiffen
wollen. Helffen die Götter/ daß sie nicht zu diesem
mal einer mehr trawrigen Vrsache/ vnd schon voll-
brachter That halben mögen angezündet worden
sein. Poliarchus kundte diese Vrsache noch nicht
billichen/ vnnd sagte lachende: Meine Fraw/ ich ver-
meinete jhr würdet diese Gewonheit noch herbrin-
gen von den alten Ceremonien der Kertzen/ welche
Ceres/ als sie jhre Tochter verlohren bey dem
Dampffe ewers Berges Ema angezündet soll ha-
ben. Was hat aber dieser Tumult für Nutz hinder
sich? oder was hilfft es den Fürsten/ wann er sein Ge-
schäffte lieber bey Furchte der Nacht/ als am Tage
durch seine Leute verrichtet? Dieser Gebrauch/ ant-
worttete die Fraw/ ist nieht so vergeben als ihr wol
meinet/ mein Poliarchus: sonderlich wann man sich
besorget/ daß nicht eine feindtliche Schiffsmacht
heimlich in der Insel abstossen möge. Dann die Be-
fehlichshaber vber die Porte/ wann sie durch solche
fackeln gewarnet werden/ beschliessen die Einfahr-
ten mit Ketten/ vnd halten die Stewerknechte bey
den Rudern in aller Bereitschafft/ da es ja von nö-
then thete/ die schiffer auff den Feindt zuführen. So
bleibet auch ein jeglicher vom Volcke bey seiner
Fahn vnnd Obristen/ daß der Feindt/ wan er schon
mit List außgestiegen were/ die Insel doch ohne wi-
derstandt nicht vberfallen könne. Es ist auch noch
eine Vrsache dieser Fewer: wann nemblich ein V-

belthä-

Das Erſte Buch.
als man auff dieſe Weiſe etzliche Moͤrder ſuchte/
welche ſich an deß Koͤniges Perſon vergreiffen
wollen. Helffen die Goͤtter/ daß ſie nicht zu dieſem
mal einer mehr trawrigen Vrſache/ vnd ſchon voll-
brachter That halben moͤgen angezuͤndet worden
ſein. Poliarchus kundte dieſe Vrſache noch nicht
billichen/ vnnd ſagte lachende: Meine Fraw/ ich ver-
meinete jhr wuͤrdet dieſe Gewonheit noch herbrin-
gen von den alten Ceremonien der Kertzen/ welche
Ceres/ als ſie jhre Tochter verlohren bey dem
Dampffe ewers Berges Ema angezuͤndet ſoll ha-
ben. Was hat aber dieſer Tumult fuͤr Nutz hinder
ſich? oder was hilfft es den Fuͤrſten/ wann er ſein Ge-
ſchaͤffte lieber bey Furchte der Nacht/ als am Tage
durch ſeine Leute verꝛichtet? Dieſer Gebrauch/ ant-
worttete die Fraw/ iſt nieht ſo vergeben als ihr wol
meinet/ mein Poliarchus: ſonderlich wañ man ſich
beſorget/ daß nicht eine feindtliche Schiffsmacht
heimlich in der Inſel abſtoſſen moͤge. Dann die Be-
fehlichshaber vber die Porte/ wann ſie durch ſolche
fackeln gewarnet werden/ beſchlieſſen die Einfahr-
ten mit Ketten/ vnd halten die Stewerknechte bey
den Rudern in aller Bereitſchafft/ da es ja von noͤ-
then thete/ die ſchiffer auff den Feindt zufuͤhren. So
bleibet auch ein jeglicher vom Volcke bey ſeiner
Fahn vnnd Obriſten/ daß der Feindt/ wan er ſchon
mit Liſt außgeſtiegen were/ die Inſel doch ohne wi-
derſtandt nicht vberfallen koͤnne. Es iſt auch noch
eine Vrſache dieſer Fewer: wann nemblich ein V-

belthaͤ-
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[27/0071] Das Erſte Buch. als man auff dieſe Weiſe etzliche Moͤrder ſuchte/ welche ſich an deß Koͤniges Perſon vergreiffen wollen. Helffen die Goͤtter/ daß ſie nicht zu dieſem mal einer mehr trawrigen Vrſache/ vnd ſchon voll- brachter That halben moͤgen angezuͤndet worden ſein. Poliarchus kundte dieſe Vrſache noch nicht billichen/ vnnd ſagte lachende: Meine Fraw/ ich ver- meinete jhr wuͤrdet dieſe Gewonheit noch herbrin- gen von den alten Ceremonien der Kertzen/ welche Ceres/ als ſie jhre Tochter verlohren bey dem Dampffe ewers Berges Ema angezuͤndet ſoll ha- ben. Was hat aber dieſer Tumult fuͤr Nutz hinder ſich? oder was hilfft es den Fuͤrſten/ wann er ſein Ge- ſchaͤffte lieber bey Furchte der Nacht/ als am Tage durch ſeine Leute verꝛichtet? Dieſer Gebrauch/ ant- worttete die Fraw/ iſt nieht ſo vergeben als ihr wol meinet/ mein Poliarchus: ſonderlich wañ man ſich beſorget/ daß nicht eine feindtliche Schiffsmacht heimlich in der Inſel abſtoſſen moͤge. Dann die Be- fehlichshaber vber die Porte/ wann ſie durch ſolche fackeln gewarnet werden/ beſchlieſſen die Einfahr- ten mit Ketten/ vnd halten die Stewerknechte bey den Rudern in aller Bereitſchafft/ da es ja von noͤ- then thete/ die ſchiffer auff den Feindt zufuͤhren. So bleibet auch ein jeglicher vom Volcke bey ſeiner Fahn vnnd Obriſten/ daß der Feindt/ wan er ſchon mit Liſt außgeſtiegen were/ die Inſel doch ohne wi- derſtandt nicht vberfallen koͤnne. Es iſt auch noch eine Vrſache dieſer Fewer: wann nemblich ein V- belthaͤ-

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/71>, abgerufen am 22.11.2024.