Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Das Erste Buch. reitzen. Dann wie offte hatt ein einiger in Waffenoder Wissenschafft erfahrener Mensch die jhm zu Hause angethane Gewalt offentlich gerochen? wie offte hat ein einiger gesieget/ ein einiger zu Abfal- lung dieser vnd jener Part Vrsache gegeben? Viel Völcker sindt solchen Hauptern gleichsam als Opffer geschlachtet worden. Wollen die Götter/ daß auch Sicilien nicht erfahren müsse wie Poli- archus zürne. Er wartete dem Könige gutwillig auff: so daß er darumb desto mehr beleydiget ist wor- den/ daß wir seine Tugendt nicht allein nicht su- chen/ sondern auch nicht ertragen können. Ich weiß warlich nicht/ wie Meleander sich wird entschüldi- gen mögen gegen etlichen seiner fürnehmen verstän- digen Leuten/ sonderlich dem Ibburanes/ der wie die Rede gehet/ heute angelangen wird: Dann weil er ein frembder vnd in grossem Ansehen/ auch son- derlicher Verträwligkeit ist/ so wird er diesen Fall bey dem Könige desto freyer vnd vngeschewet tadeln vnd ankla- gen können. Ein G ij
Das Erſte Buch. reitzen. Dann wie offte hatt ein einiger in Waffenoder Wiſſenſchafft erfahrener Menſch die jhm zu Hauſe angethane Gewalt offentlich gerochen? wie offte hat ein einiger geſieget/ ein einiger zu Abfal- lung dieſer vnd jener Part Vrſache gegeben? Viel Voͤlcker ſindt ſolchen Hauptern gleichſam als Opffer geſchlachtet worden. Wollen die Goͤtter/ daß auch Sicilien nicht erfahren muͤſſe wie Poli- archus zuͤrne. Er wartete dem Koͤnige gutwillig auff: ſo daß er darumb deſto mehr beleydiget iſt wor- den/ daß wir ſeine Tugendt nicht allein nicht ſu- chen/ ſondern auch nicht ertragen koͤnnen. Ich weiß warlich nicht/ wie Meleander ſich wird entſchuͤldi- gen moͤgen gegen etlichen ſeiner fuͤrnehmen verſtaͤn- digen Leuten/ ſonderlich dem Ibburanes/ der wie die Rede gehet/ heute angelangen wird: Dann weil er ein frembder vnd in groſſem Anſehen/ auch ſon- derlicher Vertraͤwligkeit iſt/ ſo wird er dieſen Fall bey dem Koͤnige deſto freyer vnd vngeſchewet tadeln vnd ankla- gen koͤnnen. Ein G ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0143" n="99"/><fw place="top" type="header">Das Erſte Buch.</fw><lb/> reitzen. Dann wie offte hatt ein einiger in Waffen<lb/> oder Wiſſenſchafft erfahrener Menſch die jhm zu<lb/> Hauſe angethane Gewalt offentlich gerochen? wie<lb/> offte hat ein einiger geſieget/ ein einiger zu Abfal-<lb/> lung dieſer vnd jener Part Vrſache gegeben? Viel<lb/> Voͤlcker ſindt ſolchen Hauptern gleichſam als<lb/> Opffer geſchlachtet worden. Wollen die Goͤtter/<lb/> daß auch Sicilien nicht erfahren muͤſſe wie Poli-<lb/> archus zuͤrne. Er wartete dem Koͤnige gutwillig<lb/> auff: ſo daß er darumb deſto mehr beleydiget iſt wor-<lb/> den/ daß wir ſeine Tugendt nicht allein nicht ſu-<lb/> chen/ ſondern auch nicht ertragen koͤnnen. Ich weiß<lb/> warlich nicht/ wie Meleander ſich wird entſchuͤldi-<lb/> gen moͤgen gegen etlichen ſeiner fuͤrnehmen verſtaͤn-<lb/> digen Leuten/ ſonderlich dem Ibburanes/ der wie<lb/> die Rede gehet/ heute angelangen wird: Dann weil<lb/> er ein frembder vnd in groſſem Anſehen/ auch ſon-<lb/><hi rendition="#c">derlicher Vertraͤwligkeit iſt/ ſo wird er dieſen<lb/> Fall bey dem Koͤnige deſto freyer vnd<lb/> vngeſchewet tadeln vnd ankla-<lb/> gen koͤnnen.</hi></p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="sig">G ij</fw> <fw place="bottom" type="catch">Ein</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [99/0143]
Das Erſte Buch.
reitzen. Dann wie offte hatt ein einiger in Waffen
oder Wiſſenſchafft erfahrener Menſch die jhm zu
Hauſe angethane Gewalt offentlich gerochen? wie
offte hat ein einiger geſieget/ ein einiger zu Abfal-
lung dieſer vnd jener Part Vrſache gegeben? Viel
Voͤlcker ſindt ſolchen Hauptern gleichſam als
Opffer geſchlachtet worden. Wollen die Goͤtter/
daß auch Sicilien nicht erfahren muͤſſe wie Poli-
archus zuͤrne. Er wartete dem Koͤnige gutwillig
auff: ſo daß er darumb deſto mehr beleydiget iſt wor-
den/ daß wir ſeine Tugendt nicht allein nicht ſu-
chen/ ſondern auch nicht ertragen koͤnnen. Ich weiß
warlich nicht/ wie Meleander ſich wird entſchuͤldi-
gen moͤgen gegen etlichen ſeiner fuͤrnehmen verſtaͤn-
digen Leuten/ ſonderlich dem Ibburanes/ der wie
die Rede gehet/ heute angelangen wird: Dann weil
er ein frembder vnd in groſſem Anſehen/ auch ſon-
derlicher Vertraͤwligkeit iſt/ ſo wird er dieſen
Fall bey dem Koͤnige deſto freyer vnd
vngeſchewet tadeln vnd ankla-
gen koͤnnen.
Ein
G ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |