die Stellen, in welche sie eingerückt werden sollten, noch nicht kannte, willigte aber gern in die Weglassung, für welchen Fall ich einen schon ge- schriebenen Bogen (es ist der §. 8 dieses Abdruckes) zurückbehalten zu müs- sen glaubte, da die meisten allgemein scheinenden Bemerkungen nur Vorbe- reitungen für diesen Paragraphen sind.
Später erst, nach Ablieferung des Ganzen bis §. 14, fand ich, dass durch ein Missverständniss dennoch einige jener Bemerkungen an andre Orte des Hauptwerkes verlegt waren, und in der für den Druck genommenen Abschrift meines Manuscriptes, um es mehr dem Ganzen anzupassen, noch kleine Umgestaltungen vorgenommen waren, die, wenn sie auch nicht we- sentlich seyn mochten, doch um so mehr den Wunsch in mir rege machten, das Ganze in seiner ursprünglichen Form mit seinen Unvollkommenheiten er- scheinen zu lassen, da ich den Umfang der Veränderungen nicht kannte, während ich ursprünglich die Absicht hatte, dieser vorläufigen Skizze eine erweiterte, mit zahlreichen Abbildungen versehene Entwickelungsgeschichte des Hühnchens später folgen zu lassen.
Bei einer neuen Durchsicht des Manuscriptes habe ich nur einige Un- vollkommenheiten des Ausdruckes verändert, Marginalien über den Inhalt der einzelnen Abschnitte zum bequemern Gebrauche beigefügt, und ein Paar Be- merkungen, eben nicht von Bedeutung, sind unter den Text gesetzt. Selbst was ich über die Bildung der Wolffischen Körper gesagt hatte, ist in seiner ursprünglichen Form geblieben, obgleich ich bei Ausarbeitung des Manu- scriptes über sie durch Rathke's Darstellung der spätern Umbildung (ver- gleiche: Neueste Schriften der naturforschenden Gesellschaft in Danzig, Bd. I. Heft 4.) sehr in Zweifel gesetzt war. Jetzt hat Rathke, wie ich ersahre, selbst seine frühere Ansicht geändert. Wenn ich seine jetzige auch noch nicht näher kenne, so würde ich doch nun nicht mehr zweifeln, dass die Wolffischen Körper nichts sind, als vorübergehende Nieren, ähnlich den blei-
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die Stellen, in welche sie eingerückt werden sollten, noch nicht kannte, willigte aber gern in die Weglassung, für welchen Fall ich einen schon ge- schriebenen Bogen (es ist der §. 8 dieses Abdruckes) zurückbehalten zu müs- sen glaubte, da die meisten allgemein scheinenden Bemerkungen nur Vorbe- reitungen für diesen Paragraphen sind.
Später erst, nach Ablieferung des Ganzen bis §. 14, fand ich, daſs durch ein Miſsverständniſs dennoch einige jener Bemerkungen an andre Orte des Hauptwerkes verlegt waren, und in der für den Druck genommenen Abschrift meines Manuscriptes, um es mehr dem Ganzen anzupassen, noch kleine Umgestaltungen vorgenommen waren, die, wenn sie auch nicht we- sentlich seyn mochten, doch um so mehr den Wunsch in mir rege machten, das Ganze in seiner ursprünglichen Form mit seinen Unvollkommenheiten er- scheinen zu lassen, da ich den Umfang der Veränderungen nicht kannte, während ich ursprünglich die Absicht hatte, dieser vorläufigen Skizze eine erweiterte, mit zahlreichen Abbildungen versehene Entwickelungsgeschichte des Hühnchens später folgen zu lassen.
Bei einer neuen Durchsicht des Manuscriptes habe ich nur einige Un- vollkommenheiten des Ausdruckes verändert, Marginalien über den Inhalt der einzelnen Abschnitte zum bequemern Gebrauche beigefügt, und ein Paar Be- merkungen, eben nicht von Bedeutung, sind unter den Text gesetzt. Selbst was ich über die Bildung der Wolffischen Körper gesagt hatte, ist in seiner ursprünglichen Form geblieben, obgleich ich bei Ausarbeitung des Manu- scriptes über sie durch Rathke’s Darstellung der spätern Umbildung (ver- gleiche: Neueste Schriften der naturforschenden Gesellschaft in Danzig, Bd. I. Heft 4.) sehr in Zweifel gesetzt war. Jetzt hat Rathke, wie ich erſahre, selbst seine frühere Ansicht geändert. Wenn ich seine jetzige auch noch nicht näher kenne, so würde ich doch nun nicht mehr zweifeln, daſs die Wolffischen Körper nichts sind, als vorübergehende Nieren, ähnlich den blei-
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[XI/0017]
die Stellen, in welche sie eingerückt werden sollten, noch nicht kannte,
willigte aber gern in die Weglassung, für welchen Fall ich einen schon ge-
schriebenen Bogen (es ist der §. 8 dieses Abdruckes) zurückbehalten zu müs-
sen glaubte, da die meisten allgemein scheinenden Bemerkungen nur Vorbe-
reitungen für diesen Paragraphen sind.
Später erst, nach Ablieferung des Ganzen bis §. 14, fand ich, daſs
durch ein Miſsverständniſs dennoch einige jener Bemerkungen an andre Orte
des Hauptwerkes verlegt waren, und in der für den Druck genommenen
Abschrift meines Manuscriptes, um es mehr dem Ganzen anzupassen, noch
kleine Umgestaltungen vorgenommen waren, die, wenn sie auch nicht we-
sentlich seyn mochten, doch um so mehr den Wunsch in mir rege machten,
das Ganze in seiner ursprünglichen Form mit seinen Unvollkommenheiten er-
scheinen zu lassen, da ich den Umfang der Veränderungen nicht kannte,
während ich ursprünglich die Absicht hatte, dieser vorläufigen Skizze eine
erweiterte, mit zahlreichen Abbildungen versehene Entwickelungsgeschichte
des Hühnchens später folgen zu lassen.
Bei einer neuen Durchsicht des Manuscriptes habe ich nur einige Un-
vollkommenheiten des Ausdruckes verändert, Marginalien über den Inhalt der
einzelnen Abschnitte zum bequemern Gebrauche beigefügt, und ein Paar Be-
merkungen, eben nicht von Bedeutung, sind unter den Text gesetzt. Selbst
was ich über die Bildung der Wolffischen Körper gesagt hatte, ist in seiner
ursprünglichen Form geblieben, obgleich ich bei Ausarbeitung des Manu-
scriptes über sie durch Rathke’s Darstellung der spätern Umbildung (ver-
gleiche: Neueste Schriften der naturforschenden Gesellschaft in Danzig, Bd. I.
Heft 4.) sehr in Zweifel gesetzt war. Jetzt hat Rathke, wie ich erſahre,
selbst seine frühere Ansicht geändert. Wenn ich seine jetzige auch noch
nicht näher kenne, so würde ich doch nun nicht mehr zweifeln, daſs die
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Baer, Karl Ernst von: Über Entwicklungsgeschichte der Thiere. Bd. 1. Königsberg, 1828, S. XI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baer_thiere_1828/17>, abgerufen am 16.02.2025.
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