Bachstrom, Johann Friedrich: Die Kunst zu Schwimmen. Berlin, 1742.ten, eine gewisse Summe Geldes auszahlt; So Jch
ten, eine gewiſſe Summe Geldes auszahlt; So Jch
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0054" n="50[48]"/> ten, eine gewiſſe Summe Geldes auszahlt; So<lb/> war ich, als ich zu meiner Entdeckung gelangte,<lb/> entſchloſſen, mich nach Holland oder Engelland zu-<lb/> begeben, daſelbſt um eine <hi rendition="#aq">Octroi,</hi> oder <hi rendition="#aq">Privile-<lb/> gium,</hi> fuͤr eine wuͤrkliche <hi rendition="#aq">Aſſecuranz</hi> des Lebens,<lb/> welches man zuweilen gerne mit allem, was man<lb/> nur im Vermoͤgen hat, erkaufte, anzuhalten. Jch<lb/> habe zwar bisher nur der Erhaltung des Schifs-<lb/> Volks gedacht; Allein da viele Schiffe nicht eher<lb/> verungluͤcken, als nach dem die See-Leute alle Hof-<lb/> nung verlohren haben, und die Schiffe mit Fleiß auf<lb/> den Strand lauffen laſſen, doch nur in der einzigen<lb/> Abſicht, dadurch die <hi rendition="#aq">Equipage,</hi> ehe es dunkel ge-<lb/> worden, zu retten; ſo ſtehe ich in den Gedanken, daß,<lb/> dieſelben, wenn ſie ihres Lebens vergewiſſert waͤren,<lb/> ihre Arbeit ganz geruhig, und mit einer Feſtmuͤthig-<lb/> keit, welche denjenigen, die den Tod vor Augen ſe-<lb/> hen, und deswegen ganz und gar auſſer ſich ge-<lb/> bracht ſind, unmoͤglich iſt, ihre Arbeit forttreiben<lb/> wuͤrden. Es iſt wuͤrklich an dem, daß ſie niemals<lb/> ein Schiff, es moͤgte bei Tage oder bei Nacht ſeyn,<lb/> aus Vorſatz auf den Strand jagen, ſondern viel-<lb/> mehr, ſo lange, als es nur moͤglich waͤre, dem Un-<lb/> gewitter widerſtehen, wuͤrden, in Hoffnung, daß<lb/> ſich ſelbiges bald legen koͤnte. Es iſt auch ganz ſi-<lb/> cher, daß dadurch eine groſſe Anzahl reich beladner<lb/> Schiffe wuͤrde geborgen werden, und dieſe waͤ-<lb/> ren mir allerdings zu einer thaͤtlichen Erkaͤntlichkeit<lb/> verbunden, wenn die Dankbarkeit nicht ſchon vor<lb/> langer Zeit, wenigſtens vor der Erfindung meines<lb/> Kuͤraſſen, Schiffbruch gelitten haͤtte.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Jch</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [50[48]/0054]
ten, eine gewiſſe Summe Geldes auszahlt; So
war ich, als ich zu meiner Entdeckung gelangte,
entſchloſſen, mich nach Holland oder Engelland zu-
begeben, daſelbſt um eine Octroi, oder Privile-
gium, fuͤr eine wuͤrkliche Aſſecuranz des Lebens,
welches man zuweilen gerne mit allem, was man
nur im Vermoͤgen hat, erkaufte, anzuhalten. Jch
habe zwar bisher nur der Erhaltung des Schifs-
Volks gedacht; Allein da viele Schiffe nicht eher
verungluͤcken, als nach dem die See-Leute alle Hof-
nung verlohren haben, und die Schiffe mit Fleiß auf
den Strand lauffen laſſen, doch nur in der einzigen
Abſicht, dadurch die Equipage, ehe es dunkel ge-
worden, zu retten; ſo ſtehe ich in den Gedanken, daß,
dieſelben, wenn ſie ihres Lebens vergewiſſert waͤren,
ihre Arbeit ganz geruhig, und mit einer Feſtmuͤthig-
keit, welche denjenigen, die den Tod vor Augen ſe-
hen, und deswegen ganz und gar auſſer ſich ge-
bracht ſind, unmoͤglich iſt, ihre Arbeit forttreiben
wuͤrden. Es iſt wuͤrklich an dem, daß ſie niemals
ein Schiff, es moͤgte bei Tage oder bei Nacht ſeyn,
aus Vorſatz auf den Strand jagen, ſondern viel-
mehr, ſo lange, als es nur moͤglich waͤre, dem Un-
gewitter widerſtehen, wuͤrden, in Hoffnung, daß
ſich ſelbiges bald legen koͤnte. Es iſt auch ganz ſi-
cher, daß dadurch eine groſſe Anzahl reich beladner
Schiffe wuͤrde geborgen werden, und dieſe waͤ-
ren mir allerdings zu einer thaͤtlichen Erkaͤntlichkeit
verbunden, wenn die Dankbarkeit nicht ſchon vor
langer Zeit, wenigſtens vor der Erfindung meines
Kuͤraſſen, Schiffbruch gelitten haͤtte.
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Zitationshilfe: | Bachstrom, Johann Friedrich: Die Kunst zu Schwimmen. Berlin, 1742, S. 50[48]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bachstrom_schwimmen_1742/54>, abgerufen am 16.02.2025. |