Bachstrom, Johann Friedrich: Die Kunst zu Schwimmen. Berlin, 1742.macht, lieget, und welcher seine Füsse und Arme, Es fiel mir in Ansehung des Kork-Holzes, wel- Jch war um so vielmehr erfreuet, diese Entde- mein
macht, lieget, und welcher ſeine Fuͤſſe und Arme, Es fiel mir in Anſehung des Kork-Holzes, wel- Jch war um ſo vielmehr erfreuet, dieſe Entde- mein
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0026" n="22[20]"/> macht, lieget, und welcher ſeine Fuͤſſe und Arme,<lb/> deren Staͤrke von keiner langen Dauer ſind, zu<lb/> gebrauchen hat, der Wuth der Wellen nicht wie-<lb/> derſtehen kan, ohne alle Augenblick umgeworfen<lb/> zu werden.</p><lb/> <p>Es fiel mir in Anſehung des Kork-Holzes, wel-<lb/> ches die Rinde von einem Baum iſt, den man auf<lb/> lateiniſch <hi rendition="#aq">ſuber</hi> heiſſet, eine andere Gedanke ein.<lb/> Jch zweifelte nicht im geringſten, daß auf den Fall<lb/> eines Schifbruchs, oder wenn Stroͤme und Ve-<lb/> ſtungs-Graben zu paßiren ſind, ein Kuͤraß von die-<lb/> ſem Holze vermoͤgend waͤre, diejenigen welche ſich<lb/> deſſen bedienten, uͤber dem Waſſer zuhalten, wenn<lb/> ſie gleich nicht die Erfahrenheit haͤtten, welche de-<lb/> nen, ſo ſich war eben der Materie bedienten, aber<lb/> auf eine andere Manier, nemlich, nach Gewohnheit<lb/> der Alten, welche dieſes Holz an zwey Enden eines<lb/> Seils befeſtigten, noͤthig war.</p><lb/> <p>Jch war um ſo vielmehr erfreuet, dieſe Entde-<lb/> ckung gemacht zu haben, weil ich nicht zweifelte,<lb/> daß dieſes Kork-Holz in Form eines Kuͤraß, einen<lb/> Soldaten nicht allein uͤber einen Strom oder Gra-<lb/> ben helfen, ſondern auch vor den Muſqueten Ku-<lb/> geln bedecken koͤnte. Dieſer letztere Vortheil kam<lb/> mir um ſo viel betraͤchtlicher vor, als ich viele an-<lb/> dere Erfindungen, deren ich oben gedacht, eben des-<lb/> wegen verworfen hatte, weil die Materien, ſo man<lb/> dazu brauchen muß durchſchoſſen werden koͤnnen,<lb/> folglich einen Schwimmer der Lebens-Gefahr aus-<lb/> ſetzen, an ſtatt daß nach dieſer neuen Erfindung ich<lb/> nicht allein die <hi rendition="#aq">Machine,</hi> ſondern auch zugleich<lb/> <fw place="bottom" type="catch">mein</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [22[20]/0026]
macht, lieget, und welcher ſeine Fuͤſſe und Arme,
deren Staͤrke von keiner langen Dauer ſind, zu
gebrauchen hat, der Wuth der Wellen nicht wie-
derſtehen kan, ohne alle Augenblick umgeworfen
zu werden.
Es fiel mir in Anſehung des Kork-Holzes, wel-
ches die Rinde von einem Baum iſt, den man auf
lateiniſch ſuber heiſſet, eine andere Gedanke ein.
Jch zweifelte nicht im geringſten, daß auf den Fall
eines Schifbruchs, oder wenn Stroͤme und Ve-
ſtungs-Graben zu paßiren ſind, ein Kuͤraß von die-
ſem Holze vermoͤgend waͤre, diejenigen welche ſich
deſſen bedienten, uͤber dem Waſſer zuhalten, wenn
ſie gleich nicht die Erfahrenheit haͤtten, welche de-
nen, ſo ſich war eben der Materie bedienten, aber
auf eine andere Manier, nemlich, nach Gewohnheit
der Alten, welche dieſes Holz an zwey Enden eines
Seils befeſtigten, noͤthig war.
Jch war um ſo vielmehr erfreuet, dieſe Entde-
ckung gemacht zu haben, weil ich nicht zweifelte,
daß dieſes Kork-Holz in Form eines Kuͤraß, einen
Soldaten nicht allein uͤber einen Strom oder Gra-
ben helfen, ſondern auch vor den Muſqueten Ku-
geln bedecken koͤnte. Dieſer letztere Vortheil kam
mir um ſo viel betraͤchtlicher vor, als ich viele an-
dere Erfindungen, deren ich oben gedacht, eben des-
wegen verworfen hatte, weil die Materien, ſo man
dazu brauchen muß durchſchoſſen werden koͤnnen,
folglich einen Schwimmer der Lebens-Gefahr aus-
ſetzen, an ſtatt daß nach dieſer neuen Erfindung ich
nicht allein die Machine, ſondern auch zugleich
mein
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Zitationshilfe: | Bachstrom, Johann Friedrich: Die Kunst zu Schwimmen. Berlin, 1742, S. 22[20]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bachstrom_schwimmen_1742/26>, abgerufen am 27.07.2024. |