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Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762.

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Zweytes Capitel. Erster Abschnitt.
§. 25.

Tiefer als die Hälfte der ungestrichenen Octave,
darf die rechte Hand nicht wohl gehen; es wären dann derglei-
chen Umstände im Gegentheil vorhanden, wie wir im vorigen §
angeführet haben.

§. 26.

Bey der Information kann man diese vorgeschriebene
Höhe und Tiefe überschreiten, damit die Scholaren die Exempel
in allen Lagen üben können, und dadurch überall bekannt werden.

§. 27.

Ausserdem pflegt die rechte Hand mit der Ober-
stimme im Bezirk des Discantsystems anzufangen; wenn dasselbe
die Grundstimme innerhalb ihres Baßsystems thut.

§. 28.

Man kann den Grund zum Accompagnement nicht
besser legen, als wenn man seine Schüler alle vier und zwanzig
Accorde aufs genaueste lernen läßt. Dieses muß nach und nach
geschehen; man läßt sie diese Accorde in allen dreyen Lagen auf
der ganzen Tastatur hinauf und herunter greifen. Im Anfange
ist man zufrieden, wenn dieses langsam geschiehet; nach und nach
aber muß man beständig auf eine mehrere Hurtigkeit dieser Uebung
dringen, damit die Hände endlich die nöthige Fertigkeit erhalten,
jeden Accord, welchen man nur will, sogleich ohne Anstoß an-
zuschlagen.

§. 29.

Der Anfang muß mit ein paar solcher Accorde ge-
schehen, und man gehet nicht eher weiter, als bis die hinlängliche
Wissenschaft und Fertigkeit davon da ist.

§. 30.

Man verbinde in der Folge eine Lection mit der
andern; auf diese Art wird das Alte immer wiederholt und nicht
vergessen.

§. 31.

Sowohl hier, als bey allen übrigen Aufgaben,
muß man die Scholaren fleißig nach den Intervallen fragen,
damit sie bey der mechanischen Fertigkeit im Treffen auch im
Stande bleiben, solche ohne langes Besinnen gleich herzusagen.

Ich
Zweytes Capitel. Erſter Abſchnitt.
§. 25.

Tiefer als die Hälfte der ungeſtrichenen Octave,
darf die rechte Hand nicht wohl gehen; es wären dann derglei-
chen Umſtände im Gegentheil vorhanden, wie wir im vorigen §
angeführet haben.

§. 26.

Bey der Information kann man dieſe vorgeſchriebene
Höhe und Tiefe überſchreiten, damit die Scholaren die Exempel
in allen Lagen üben können, und dadurch überall bekannt werden.

§. 27.

Auſſerdem pflegt die rechte Hand mit der Ober-
ſtimme im Bezirk des Discantſyſtems anzufangen; wenn daſſelbe
die Grundſtimme innerhalb ihres Baßſyſtems thut.

§. 28.

Man kann den Grund zum Accompagnement nicht
beſſer legen, als wenn man ſeine Schüler alle vier und zwanzig
Accorde aufs genaueſte lernen läßt. Dieſes muß nach und nach
geſchehen; man läßt ſie dieſe Accorde in allen dreyen Lagen auf
der ganzen Taſtatur hinauf und herunter greifen. Im Anfange
iſt man zufrieden, wenn dieſes langſam geſchiehet; nach und nach
aber muß man beſtändig auf eine mehrere Hurtigkeit dieſer Uebung
dringen, damit die Hände endlich die nöthige Fertigkeit erhalten,
jeden Accord, welchen man nur will, ſogleich ohne Anſtoß an-
zuſchlagen.

§. 29.

Der Anfang muß mit ein paar ſolcher Accorde ge-
ſchehen, und man gehet nicht eher weiter, als bis die hinlängliche
Wiſſenſchaft und Fertigkeit davon da iſt.

§. 30.

Man verbinde in der Folge eine Lection mit der
andern; auf dieſe Art wird das Alte immer wiederholt und nicht
vergeſſen.

§. 31.

Sowohl hier, als bey allen übrigen Aufgaben,
muß man die Scholaren fleißig nach den Intervallen fragen,
damit ſie bey der mechaniſchen Fertigkeit im Treffen auch im
Stande bleiben, ſolche ohne langes Beſinnen gleich herzuſagen.

Ich
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[36/0046] Zweytes Capitel. Erſter Abſchnitt. §. 25. Tiefer als die Hälfte der ungeſtrichenen Octave, darf die rechte Hand nicht wohl gehen; es wären dann derglei- chen Umſtände im Gegentheil vorhanden, wie wir im vorigen § angeführet haben. §. 26. Bey der Information kann man dieſe vorgeſchriebene Höhe und Tiefe überſchreiten, damit die Scholaren die Exempel in allen Lagen üben können, und dadurch überall bekannt werden. §. 27. Auſſerdem pflegt die rechte Hand mit der Ober- ſtimme im Bezirk des Discantſyſtems anzufangen; wenn daſſelbe die Grundſtimme innerhalb ihres Baßſyſtems thut. §. 28. Man kann den Grund zum Accompagnement nicht beſſer legen, als wenn man ſeine Schüler alle vier und zwanzig Accorde aufs genaueſte lernen läßt. Dieſes muß nach und nach geſchehen; man läßt ſie dieſe Accorde in allen dreyen Lagen auf der ganzen Taſtatur hinauf und herunter greifen. Im Anfange iſt man zufrieden, wenn dieſes langſam geſchiehet; nach und nach aber muß man beſtändig auf eine mehrere Hurtigkeit dieſer Uebung dringen, damit die Hände endlich die nöthige Fertigkeit erhalten, jeden Accord, welchen man nur will, ſogleich ohne Anſtoß an- zuſchlagen. §. 29. Der Anfang muß mit ein paar ſolcher Accorde ge- ſchehen, und man gehet nicht eher weiter, als bis die hinlängliche Wiſſenſchaft und Fertigkeit davon da iſt. §. 30. Man verbinde in der Folge eine Lection mit der andern; auf dieſe Art wird das Alte immer wiederholt und nicht vergeſſen. §. 31. Sowohl hier, als bey allen übrigen Aufgaben, muß man die Scholaren fleißig nach den Intervallen fragen, damit ſie bey der mechaniſchen Fertigkeit im Treffen auch im Stande bleiben, ſolche ohne langes Beſinnen gleich herzuſagen. Ich

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Zitationshilfe: Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/46>, abgerufen am 23.11.2024.