Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762.Erstes Capitel. sie vorbereitet und auflöset, d. i. wenn sie vorher als Con-sonanzen schon da sind, und nachher wieder zu Consonanzen wer- den. Sie klingen einfach widrig genug, folglich darf man sie nicht verdoppeln; ihre Auflösung ist nöthig, folglich würde diese Verdoppelung verbotene Octaven hervorbringen. §. 59. Damit wir bey dieser Gelegenheit einen deutlichen [Abbildung]
§. 60. Die Auflösung ist bey den Dissonanzen ganz und §. 61. Ueber liegenden, oder in einem Tone bleibenden §. 62. Aber auch ausser diesem Falle können viele Disso- §. 63. Ein neu hinzugefügtes Versetzungszeichen, welches Z. E.
Erſtes Capitel. ſie vorbereitet und auflöſet, d. i. wenn ſie vorher als Con-ſonanzen ſchon da ſind, und nachher wieder zu Conſonanzen wer- den. Sie klingen einfach widrig genug, folglich darf man ſie nicht verdoppeln; ihre Auflöſung iſt nöthig, folglich würde dieſe Verdoppelung verbotene Octaven hervorbringen. §. 59. Damit wir bey dieſer Gelegenheit einen deutlichen [Abbildung]
§. 60. Die Auflöſung iſt bey den Diſſonanzen ganz und §. 61. Ueber liegenden, oder in einem Tone bleibenden §. 62. Aber auch auſſer dieſem Falle können viele Diſſo- §. 63. Ein neu hinzugefügtes Verſetzungszeichen, welches Z. E.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0036" n="26"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Erſtes Capitel.</hi></fw><lb/> ſie <hi rendition="#fr">vorbereitet</hi> und <hi rendition="#fr">auflöſet,</hi> d. i. wenn ſie vorher als Con-<lb/> ſonanzen ſchon da ſind, und nachher wieder zu Conſonanzen wer-<lb/> den. Sie klingen einfach widrig genug, folglich darf man ſie<lb/> nicht verdoppeln; ihre Auflöſung iſt nöthig, folglich würde dieſe<lb/> Verdoppelung verbotene Octaven hervorbringen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 59.</head> <p>Damit wir bey dieſer Gelegenheit einen deutlichen<lb/> Begriff von dem Gebrauch der Diſſonanzen überhaupt bekommen,<lb/> ſo ſehen wir bey dem erſten Tacte in folgenden Exempeln ihre Vor-<lb/> bereitung, und bey dem zweyten ihre Auflöſung, vermöge wel-<lb/> cher ſie entweder eine Stufe herunter oder hinauf treten:</p><lb/> <figure/> </div> <div n="2"> <head>§. 60.</head> <p>Die Auflöſung iſt bey den Diſſonanzen ganz und<lb/> gar nothwendig, aber die Vorbereitung nicht allezeit. Wir wer-<lb/> den weiter unten von ein paar Fällen handeln, wo ebenfals die<lb/> Auflöſung wegbleiben kann.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 61.</head> <p>Ueber liegenden, oder in einem Tone bleibenden<lb/> Baßnoten können alle Diſſonanzen unvorbereitet angeſchlagen<lb/> werden. Weil hier keine Vorbereitung wegen der Unbeweglich-<lb/> keit des Baſſes möglich iſt: ſo wird dieſer Mangel durch dieſe<lb/> Unbeweglichkeit erſetzet.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 62.</head> <p>Aber auch auſſer dieſem Falle können viele Diſſo-<lb/> nanzen bisweilen unvorbereitet vorkommen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 63.</head> <p>Ein neu hinzugefügtes Verſetzungszeichen, welches<lb/> eine vorbereitete Diſſonanz noch mehr erniedrigt, hebt die Vorberei-<lb/> tung nicht auf. Es folgt dieſes aus dem, was wir im eilften<lb/> § angeführet haben:</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Z. E.</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [26/0036]
Erſtes Capitel.
ſie vorbereitet und auflöſet, d. i. wenn ſie vorher als Con-
ſonanzen ſchon da ſind, und nachher wieder zu Conſonanzen wer-
den. Sie klingen einfach widrig genug, folglich darf man ſie
nicht verdoppeln; ihre Auflöſung iſt nöthig, folglich würde dieſe
Verdoppelung verbotene Octaven hervorbringen.
§. 59. Damit wir bey dieſer Gelegenheit einen deutlichen
Begriff von dem Gebrauch der Diſſonanzen überhaupt bekommen,
ſo ſehen wir bey dem erſten Tacte in folgenden Exempeln ihre Vor-
bereitung, und bey dem zweyten ihre Auflöſung, vermöge wel-
cher ſie entweder eine Stufe herunter oder hinauf treten:
[Abbildung]
§. 60. Die Auflöſung iſt bey den Diſſonanzen ganz und
gar nothwendig, aber die Vorbereitung nicht allezeit. Wir wer-
den weiter unten von ein paar Fällen handeln, wo ebenfals die
Auflöſung wegbleiben kann.
§. 61. Ueber liegenden, oder in einem Tone bleibenden
Baßnoten können alle Diſſonanzen unvorbereitet angeſchlagen
werden. Weil hier keine Vorbereitung wegen der Unbeweglich-
keit des Baſſes möglich iſt: ſo wird dieſer Mangel durch dieſe
Unbeweglichkeit erſetzet.
§. 62. Aber auch auſſer dieſem Falle können viele Diſſo-
nanzen bisweilen unvorbereitet vorkommen.
§. 63. Ein neu hinzugefügtes Verſetzungszeichen, welches
eine vorbereitete Diſſonanz noch mehr erniedrigt, hebt die Vorberei-
tung nicht auf. Es folgt dieſes aus dem, was wir im eilften
§ angeführet haben:
Z. E.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |