Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762.

Bild:
<< vorherige Seite

Von den Intervallen und den Signaturen.
men. Er kann also nicht wohl ein Intervall heissen. Die Octave
wird mehrentheils darunter verstanden, und wir werden weiter
unten vom Einklange in dieser Art besonders handeln. Einige
wählen, statt der Prime, den Ausdruck Einklang, und bezeichnen
ihn auch mit der 1.

§. 24.

Die Intervallen behalten in allen Octaven ihren
Sitz und Namen.

§. 25.

Die Secunde hat zwar mit der None gleichen Sitz, ist
aber, wie wir unten hören werden, von ihr sehr unterschieden.

§. 26.

Die Intervallen nimmt man, was ihre Grösse be-
trift, so wie es die Beschaffenheit des Systems mit sich bringt;
folglich nehmen sie also auch die beym System vorgezeichneten
Versetzungszeichen ohne besondere Andeutung mit an. Wenn z. E.
beym System vor dem f ein x stehet, so ist die Sexte zu a nicht
mehr f, sondern fis, und die blosse 6 wird übers a gesetzt.

§. 27.

Wenn aber bey den Intervallen Versetzungszeichen
vorkommen, welche beym System nicht vorgezeichnet sind, so wird
es besonders angedeutet.

§. 28.

Ein Intervall heißt natürlich groß u. s. w. wenn
es so ist, wie es das System abmahlet: zufällig groß u. s. w.
wird ein Intervall durch neu hinzu gefügte Versetzungszeichen.

§. 29.

Ein Strich durch die Ziffer, oder ein x darneben,
erhöht das Intervall um einen halben Ton:

[Abbildung]

Die Art der Bezeichnung mit dem Strich ist überall bey uns
Deutschen bekannt und gewöhnlich. Auch die Italiäner haben sie;
bloß die Franzosen gehen hierinnen ab, und richten eine Verwir-

rung
Bachs Versuch. 2. Theil. C

Von den Intervallen und den Signaturen.
men. Er kann alſo nicht wohl ein Intervall heiſſen. Die Octave
wird mehrentheils darunter verſtanden, und wir werden weiter
unten vom Einklange in dieſer Art beſonders handeln. Einige
wählen, ſtatt der Prime, den Ausdruck Einklang, und bezeichnen
ihn auch mit der 1.

§. 24.

Die Intervallen behalten in allen Octaven ihren
Sitz und Namen.

§. 25.

Die Secunde hat zwar mit der None gleichen Sitz, iſt
aber, wie wir unten hören werden, von ihr ſehr unterſchieden.

§. 26.

Die Intervallen nimmt man, was ihre Gröſſe be-
trift, ſo wie es die Beſchaffenheit des Syſtems mit ſich bringt;
folglich nehmen ſie alſo auch die beym Syſtem vorgezeichneten
Verſetzungszeichen ohne beſondere Andeutung mit an. Wenn z. E.
beym Syſtem vor dem f ein × ſtehet, ſo iſt die Sexte zu a nicht
mehr f, ſondern fis, und die bloſſe 6 wird übers a geſetzt.

§. 27.

Wenn aber bey den Intervallen Verſetzungszeichen
vorkommen, welche beym Syſtem nicht vorgezeichnet ſind, ſo wird
es beſonders angedeutet.

§. 28.

Ein Intervall heißt natürlich groß u. ſ. w. wenn
es ſo iſt, wie es das Syſtem abmahlet: zufällig groß u. ſ. w.
wird ein Intervall durch neu hinzu gefügte Verſetzungszeichen.

§. 29.

Ein Strich durch die Ziffer, oder ein × darneben,
erhöht das Intervall um einen halben Ton:

[Abbildung]

Die Art der Bezeichnung mit dem Strich iſt überall bey uns
Deutſchen bekannt und gewöhnlich. Auch die Italiäner haben ſie;
bloß die Franzoſen gehen hierinnen ab, und richten eine Verwir-

rung
Bachs Verſuch. 2. Theil. C
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0027" n="17"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von den Intervallen und den Signaturen.</hi></fw><lb/>
men. Er kann al&#x017F;o nicht wohl ein Intervall hei&#x017F;&#x017F;en. Die Octave<lb/>
wird mehrentheils darunter ver&#x017F;tanden, und wir werden weiter<lb/>
unten vom Einklange in die&#x017F;er Art be&#x017F;onders handeln. Einige<lb/>
wählen, &#x017F;tatt der Prime, den Ausdruck Einklang, und bezeichnen<lb/>
ihn auch mit der 1.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 24.</head>
          <p>Die Intervallen behalten in allen Octaven ihren<lb/>
Sitz und Namen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 25.</head>
          <p>Die <hi rendition="#fr">Secunde</hi> hat zwar mit der <hi rendition="#fr">None</hi> gleichen Sitz, i&#x017F;t<lb/>
aber, wie wir unten hören werden, von ihr &#x017F;ehr unter&#x017F;chieden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 26.</head>
          <p>Die Intervallen nimmt man, was ihre Grö&#x017F;&#x017F;e be-<lb/>
trift, &#x017F;o wie es die Be&#x017F;chaffenheit des Sy&#x017F;tems mit &#x017F;ich bringt;<lb/>
folglich nehmen &#x017F;ie al&#x017F;o auch die beym Sy&#x017F;tem vorgezeichneten<lb/>
Ver&#x017F;etzungszeichen ohne be&#x017F;ondere Andeutung mit an. Wenn z. E.<lb/>
beym Sy&#x017F;tem vor dem f ein <hi rendition="#aq">×</hi> &#x017F;tehet, &#x017F;o i&#x017F;t die Sexte zu a nicht<lb/>
mehr f, &#x017F;ondern fis, und die blo&#x017F;&#x017F;e 6 wird übers a ge&#x017F;etzt.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 27.</head>
          <p>Wenn aber bey den Intervallen Ver&#x017F;etzungszeichen<lb/>
vorkommen, welche beym Sy&#x017F;tem nicht vorgezeichnet &#x017F;ind, &#x017F;o wird<lb/>
es be&#x017F;onders angedeutet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 28.</head>
          <p>Ein Intervall heißt <hi rendition="#fr">natürlich</hi> groß u. &#x017F;. w. wenn<lb/>
es &#x017F;o i&#x017F;t, wie es das Sy&#x017F;tem abmahlet: <hi rendition="#fr">zufällig</hi> groß u. &#x017F;. w.<lb/>
wird ein Intervall durch neu hinzu gefügte Ver&#x017F;etzungszeichen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 29.</head>
          <p>Ein Strich durch die Ziffer, oder ein <hi rendition="#aq">×</hi> darneben,<lb/>
erhöht das Intervall um einen halben Ton:</p><lb/>
          <figure/>
          <p>Die Art der Bezeichnung mit dem Strich i&#x017F;t überall bey uns<lb/>
Deut&#x017F;chen bekannt und gewöhnlich. Auch die Italiäner haben &#x017F;ie;<lb/>
bloß die Franzo&#x017F;en gehen hierinnen ab, und richten eine Verwir-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Bachs Ver&#x017F;uch. 2. Theil.</hi> C</fw><fw place="bottom" type="catch">rung</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[17/0027] Von den Intervallen und den Signaturen. men. Er kann alſo nicht wohl ein Intervall heiſſen. Die Octave wird mehrentheils darunter verſtanden, und wir werden weiter unten vom Einklange in dieſer Art beſonders handeln. Einige wählen, ſtatt der Prime, den Ausdruck Einklang, und bezeichnen ihn auch mit der 1. §. 24. Die Intervallen behalten in allen Octaven ihren Sitz und Namen. §. 25. Die Secunde hat zwar mit der None gleichen Sitz, iſt aber, wie wir unten hören werden, von ihr ſehr unterſchieden. §. 26. Die Intervallen nimmt man, was ihre Gröſſe be- trift, ſo wie es die Beſchaffenheit des Syſtems mit ſich bringt; folglich nehmen ſie alſo auch die beym Syſtem vorgezeichneten Verſetzungszeichen ohne beſondere Andeutung mit an. Wenn z. E. beym Syſtem vor dem f ein × ſtehet, ſo iſt die Sexte zu a nicht mehr f, ſondern fis, und die bloſſe 6 wird übers a geſetzt. §. 27. Wenn aber bey den Intervallen Verſetzungszeichen vorkommen, welche beym Syſtem nicht vorgezeichnet ſind, ſo wird es beſonders angedeutet. §. 28. Ein Intervall heißt natürlich groß u. ſ. w. wenn es ſo iſt, wie es das Syſtem abmahlet: zufällig groß u. ſ. w. wird ein Intervall durch neu hinzu gefügte Verſetzungszeichen. §. 29. Ein Strich durch die Ziffer, oder ein × darneben, erhöht das Intervall um einen halben Ton: [Abbildung] Die Art der Bezeichnung mit dem Strich iſt überall bey uns Deutſchen bekannt und gewöhnlich. Auch die Italiäner haben ſie; bloß die Franzoſen gehen hierinnen ab, und richten eine Verwir- rung Bachs Verſuch. 2. Theil. C

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/27
Zitationshilfe: Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/27>, abgerufen am 03.12.2024.