Bey (b) vermindert der Schleifer die Härte der anschlagen- den Septime. Ob diese letztere gleich in der Harmonie vorher schon da ist, so thut man doch wohl, wenn man sie in der Begleitung weglässet, und blos die falsche Quinte und Terz zu der Manier und zu dem ganzen Tacte durch anschläget. Beyde Exempel von (c) haben einerley Accompagnement. Bey (d) kann, wegen der Sexte, womit der Schleifer eintritt, der Dreyklang nicht genommen werden: da nun dem ohngeacht der Dreyklang und kein anderer Accord dieser Grundnote zukommt, so nimmt man entweder blos das Intervall, welches der Sextenaccord ausser der Octave mit dem Dreyklange gemein hat, nemlich die Terz, oder man schlägt die Grundnote allein an. Wenn sich mit diesem Exempel ein Stück anfängt, so ist es am besten, daß der Baß bey dieser Manier pausiret Wenn bey (e) der Schleifer gewöhnlich lang ist, daß nem- lich in der Hauptstimme das g mit dem letztern h in dem Basse zugleich eintritt, so schläget man mit der rechten Hand zu diesem letztern Viertheil des Tactes den vollen Sextquintenaccord noch einmal an: wenn aber das erste kleine punctirte Nötchen in un- serer Manier noch bey dem letztern h der Grundstimme anhält, so muß die Begleitung so eingerichtet werden, wie sie neben dem Exempel abgebildet ist. Beyde Exempel (f) haben die zwischen inne stehende Begleitung. Bey (g) muß gleich bey dem zweyten Viertheil! der Sextquartenaccord in beyden Exempeln eintreten. Bey (h) nimmt man den Terzquartenaccord, und bey (i) die dreystimmige Aufgabe []@; wenn bey diesem letztern Exempel die erste Note des Schleifers länger als gewöhnlich, gehalten wird, so wird die Terz erst bey dem letzten Achttheile des Tactes nach- geschlagen, und die Sexte noch einmal dazu wiederholet, wie wir in der letzten Ausführung angemerket haben.
Neun
Bachs Versuch. 2. Theil. H h
Vom punctirten Schleifer.
Bey (b) vermindert der Schleifer die Härte der anſchlagen- den Septime. Ob dieſe letztere gleich in der Harmonie vorher ſchon da iſt, ſo thut man doch wohl, wenn man ſie in der Begleitung wegläſſet, und blos die falſche Quinte und Terz zu der Manier und zu dem ganzen Tacte durch anſchläget. Beyde Exempel von (c) haben einerley Accompagnement. Bey (d) kann, wegen der Sexte, womit der Schleifer eintritt, der Dreyklang nicht genommen werden: da nun dem ohngeacht der Dreyklang und kein anderer Accord dieſer Grundnote zukommt, ſo nimmt man entweder blos das Intervall, welches der Sextenaccord auſſer der Octave mit dem Dreyklange gemein hat, nemlich die Terz, oder man ſchlägt die Grundnote allein an. Wenn ſich mit dieſem Exempel ein Stück anfängt, ſo iſt es am beſten, daß der Baß bey dieſer Manier pauſiret Wenn bey (e) der Schleifer gewöhnlich lang iſt, daß nem- lich in der Hauptſtimme das g mit dem letztern h in dem Baſſe zugleich eintritt, ſo ſchläget man mit der rechten Hand zu dieſem letztern Viertheil des Tactes den vollen Sextquintenaccord noch einmal an: wenn aber das erſte kleine punctirte Nötchen in un- ſerer Manier noch bey dem letztern h der Grundſtimme anhält, ſo muß die Begleitung ſo eingerichtet werden, wie ſie neben dem Exempel abgebildet iſt. Beyde Exempel (f) haben die zwiſchen inne ſtehende Begleitung. Bey (g) muß gleich bey dem zweyten Viertheil! der Sextquartenaccord in beyden Exempeln eintreten. Bey (h) nimmt man den Terzquartenaccord, und bey (i) die dreyſtimmige Aufgabe [𝆣]; wenn bey dieſem letztern Exempel die erſte Note des Schleifers länger als gewöhnlich, gehalten wird, ſo wird die Terz erſt bey dem letzten Achttheile des Tactes nach- geſchlagen, und die Sexte noch einmal dazu wiederholet, wie wir in der letzten Ausführung angemerket haben.
Neun
Bachs Verſuch. 2. Theil. H h
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Vom punctirten Schleifer.
Bey (b) vermindert der Schleifer die Härte der anſchlagen-
den Septime. Ob dieſe letztere gleich in der Harmonie vorher
ſchon da iſt, ſo thut man doch wohl, wenn man ſie in der
Begleitung wegläſſet, und blos die falſche Quinte und Terz zu
der Manier und zu dem ganzen Tacte durch anſchläget. Beyde
Exempel von (c) haben einerley Accompagnement. Bey (d) kann,
wegen der Sexte, womit der Schleifer eintritt, der Dreyklang nicht
genommen werden: da nun dem ohngeacht der Dreyklang und
kein anderer Accord dieſer Grundnote zukommt, ſo nimmt man
entweder blos das Intervall, welches der Sextenaccord auſſer der
Octave mit dem Dreyklange gemein hat, nemlich die Terz, oder man
ſchlägt die Grundnote allein an. Wenn ſich mit dieſem Exempel ein
Stück anfängt, ſo iſt es am beſten, daß der Baß bey dieſer Manier
pauſiret Wenn bey (e) der Schleifer gewöhnlich lang iſt, daß nem-
lich in der Hauptſtimme das g mit dem letztern h in dem Baſſe
zugleich eintritt, ſo ſchläget man mit der rechten Hand zu dieſem
letztern Viertheil des Tactes den vollen Sextquintenaccord noch
einmal an: wenn aber das erſte kleine punctirte Nötchen in un-
ſerer Manier noch bey dem letztern h der Grundſtimme anhält,
ſo muß die Begleitung ſo eingerichtet werden, wie ſie neben dem
Exempel abgebildet iſt. Beyde Exempel (f) haben die zwiſchen
inne ſtehende Begleitung. Bey (g) muß gleich bey dem zweyten
Viertheil! der Sextquartenaccord in beyden Exempeln eintreten.
Bey (h) nimmt man den Terzquartenaccord, und bey (i) die
dreyſtimmige Aufgabe 𝆣; wenn bey dieſem letztern Exempel die
erſte Note des Schleifers länger als gewöhnlich, gehalten wird,
ſo wird die Terz erſt bey dem letzten Achttheile des Tactes nach-
geſchlagen, und die Sexte noch einmal dazu wiederholet, wie
wir in der letzten Ausführung angemerket haben.
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Bachs Verſuch. 2. Theil. H h
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Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/251>, abgerufen am 23.11.2024.
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