Diese Aufgabe gehöret zwar eigentlich zu der Abhandlung von den Vorschlägen, welche wir noch vor uns haben: weil man sie aber doch bey Stücken angedeutet findet, wo die Vorschläge nicht mit geziffert sind, so wollen wir sie hier beson- ders betrachten.
§. 2.
Unser Accord kommt über Grundnoten vor, welche eigentlich entweder mit dem Septimenaccord, oder mit dem Sextquartenaccord begleitet werden sollten.
§. 3.
Wenn statt des Septimenaccordes unser Accord gezeichnet stehet, so ist er zweyerley: (1) bestehet er aus der Septime, Quinte und Quarte; 2) aus der Septime, Octave und Quarte. In beyden Fällen ist seine Signatur @. Auch hier würde es eine schlechte Mühe seyn, die dritte Ziffer dazu zu setzen. Anfänger würden dadurch eine grosse Erleichte- rung bekommen, und der Verwirrung mit den: Accord der grossen Septime, welcher zuweilen eben so angedeutet wird, wie wir bald hören werden, wäre vorgebeuget.
§. 4.
Die grosse, kleine und verminderte Septime; die übermäßige, reine und falsche Quinte; die vermin- derte, reine und übermäßige Quarte kommen bey diesem Accorde vor.
§. 5.
Der simple Satz davon ist eigentlich, wie wir schon oben angeführet haben, der Septimenaccord. Den ganzen Unter-
schied
S 2
Funfzehntes Capitel. Vom Quartſeptimenaccord.
§. 1.
Dieſe Aufgabe gehöret zwar eigentlich zu der Abhandlung von den Vorſchlägen, welche wir noch vor uns haben: weil man ſie aber doch bey Stücken angedeutet findet, wo die Vorſchläge nicht mit geziffert ſind, ſo wollen wir ſie hier beſon- ders betrachten.
§. 2.
Unſer Accord kommt über Grundnoten vor, welche eigentlich entweder mit dem Septimenaccord, oder mit dem Sextquartenaccord begleitet werden ſollten.
§. 3.
Wenn ſtatt des Septimenaccordes unſer Accord gezeichnet ſtehet, ſo iſt er zweyerley: (1) beſtehet er aus der Septime, Quinte und Quarte; 2) aus der Septime, Octave und Quarte. In beyden Fällen iſt ſeine Signatur . Auch hier würde es eine ſchlechte Mühe ſeyn, die dritte Ziffer dazu zu ſetzen. Anfänger würden dadurch eine groſſe Erleichte- rung bekommen, und der Verwirrung mit den: Accord der groſſen Septime, welcher zuweilen eben ſo angedeutet wird, wie wir bald hören werden, wäre vorgebeuget.
§. 4.
Die groſſe, kleine und verminderte Septime; die übermäßige, reine und falſche Quinte; die vermin- derte, reine und übermäßige Quarte kommen bey dieſem Accorde vor.
§. 5.
Der ſimple Satz davon iſt eigentlich, wie wir ſchon oben angeführet haben, der Septimenaccord. Den ganzen Unter-
ſchied
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Funfzehntes Capitel.
Vom Quartſeptimenaccord.
§. 1.
Dieſe Aufgabe gehöret zwar eigentlich zu der Abhandlung von
den Vorſchlägen, welche wir noch vor uns haben: weil
man ſie aber doch bey Stücken angedeutet findet, wo die
Vorſchläge nicht mit geziffert ſind, ſo wollen wir ſie hier beſon-
ders betrachten.
§. 2. Unſer Accord kommt über Grundnoten vor, welche
eigentlich entweder mit dem Septimenaccord, oder mit
dem Sextquartenaccord begleitet werden ſollten.
§. 3. Wenn ſtatt des Septimenaccordes unſer Accord
gezeichnet ſtehet, ſo iſt er zweyerley: (1) beſtehet er aus der
Septime, Quinte und Quarte; 2) aus der Septime,
Octave und Quarte. In beyden Fällen iſt ſeine Signatur .
Auch hier würde es eine ſchlechte Mühe ſeyn, die dritte Ziffer
dazu zu ſetzen. Anfänger würden dadurch eine groſſe Erleichte-
rung bekommen, und der Verwirrung mit den: Accord der groſſen
Septime, welcher zuweilen eben ſo angedeutet wird, wie wir
bald hören werden, wäre vorgebeuget.
§. 4. Die groſſe, kleine und verminderte Septime;
die übermäßige, reine und falſche Quinte; die vermin-
derte, reine und übermäßige Quarte kommen bey dieſem
Accorde vor.
§. 5. Der ſimple Satz davon iſt eigentlich, wie wir ſchon
oben angeführet haben, der Septimenaccord. Den ganzen Unter-
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Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/149>, abgerufen am 16.02.2025.
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