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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862.

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Plattel Ponim
Hahn; Plattkachni (zig. kachni, Huhn), die welsche Henne. S. Th. IV,
S. 133, Note 4.
Plattel, Platten, Plauscherl, das Zwanzigkreuzerstück.
Plentel, Pläntel, s. Pflanzen.
Plewen, Pleffen, s. Blaff, bleffen.
Ploni, Palmoni, Plauni, Palmauni (s. das jüdischdeutsche Wörterbuch
unter [irrelevantes Material - Zeichen fehlt]), etymologisch bedeutungslose Bezeichnung der unbestimmten Per-
son, wie im Deutschen das N. N. oder X. oder X. Y. Z. oder wegwerfend:
Dings da, oder franz. chose, monsieur chose; wird viel zur Verspottung
unkundiger Frager nach dem Namen gebraucht und auch als Name angegeben.
Wahrscheinlich ist das moderne franz. Plonplon aus Ploni entstanden.
Pluder, Pludern, die Hose, Hosen, Verkürzung von Pluderhosen, von plu-
dern, schlottern, poln. pludry, im Böhmischen ist Plundry (masc. plur.)
für Pluderhosen; plündern, die Taschen plündern, wird jedoch von Adelung
und Schwenck vom deutschen Plunder abgeleitet, wiewol mit wenig Sicher-
heit. Der Ausdruck "plündern" scheint erst im Dreißigjährigen Kriege auf-
gekommen, zunächst nur auf die persönliche Beraubung beschränkt, auch blos
ein specifischer Räuber- und Soldatenausdruck gewesen, als plundra in das
Schwedische und als plunder in das Englische übergegangen zu sein; im
Böhmischen ist plündern plundrowati, poplundrowati, zplundrowati.
Pochus (pochus), klein, gering, schlecht. Adam pochus, unbedeutender, ge-
ringer Mann, bei welchem nichts zu stehlen ist. Lepochus, mindestens,
wenigstens.
Pochtam, Bockdam, gewebtes Tuch, Leinen, Barchent. Man findet dieses
Wort als pochtam in jedes zigeunerische Wörterbuch eingeschoben, ohne daß
pochtam wirklich echt zigeunerischen Ursprungs ist; im Hindostanischen findet
sich pat'a, Leinengewebe, Sanskr. patta, wollenes Gewebe. Pochtam, Bock-
dam, scheint vielmehr eine zigeunerische Verstümmelung von [irrelevantes Material - Zeichen fehlt], begodim,
constr.
[irrelevantes Material - Zeichen fehlt], bigde, Pl. von [irrelevantes Material - Zeichen fehlt], beged, Kleid, zu sein, vgl. Pott, "Zigeu-
ner", II, 367, der nach Grolman bei Bockdam auch Pischtum aufführt.
Pokid (pokad), der Vorsteher, Vorgesetzte, Beamte, Director, Amtmann.
Pekude, der Dienst eines Pokid.
Polen, Polengehen, s. Wiaschma.
Polenk, Polente, hannov. die Polizei; wol vom zig. Polontschero, Nacht-
wächter, Hirt.
Polifke, Polifte, Poliffe, Belifke, Belifte u. s. w., die Suppe, Brühe,
böhm. Poljwka.
Poliquetsch, die Polizei, der Polizeimann.
Pollmack, Pollmagen, s. Bal und Milchome.
Pom, Pomser, s. Por und Bum.
Pommhans, Pommerling (frz. pomme), der Apfel. Vgl. Th. IV, S. 288.
Pompen, s. Pumpen.
Ponim (ponim, pono), Ponum, Bonum, das Gesicht, die Miene, das
Ansehen. Assusponim, Chuzpeponim (chuzpo), ein frecher, unver-
schämter Mensch. Schunreponim (schunra, Katze), Katzengesicht, häß-
liches Gesicht. Matzeponim (s. Matze), blatternarbiger, finniger Mensch.
Schlammasselponim, Unglücksgesicht, unleidlicher Mensch. Jn das Po-
Plattel Ponim
Hahn; Plattkachni (zig. kachni, Huhn), die welſche Henne. S. Th. IV,
S. 133, Note 4.
Plattel, Platten, Plauſcherl, das Zwanzigkreuzerſtück.
Plentel, Pläntel, ſ. Pflanzen.
Plewen, Pleffen, ſ. Blaff, bleffen.
Ploni, Palmoni, Plauni, Palmauni (ſ. das jüdiſchdeutſche Wörterbuch
unter [irrelevantes Material – Zeichen fehlt]), etymologiſch bedeutungsloſe Bezeichnung der unbeſtimmten Per-
ſon, wie im Deutſchen das N. N. oder X. oder X. Y. Z. oder wegwerfend:
Dings da, oder franz. chose, monsieur chose; wird viel zur Verſpottung
unkundiger Frager nach dem Namen gebraucht und auch als Name angegeben.
Wahrſcheinlich iſt das moderne franz. Plonplon aus Ploni entſtanden.
Pluder, Pludern, die Hoſe, Hoſen, Verkürzung von Pluderhoſen, von plu-
dern, ſchlottern, poln. pludry, im Böhmiſchen iſt Plundry (masc. plur.)
für Pluderhoſen; plündern, die Taſchen plündern, wird jedoch von Adelung
und Schwenck vom deutſchen Plunder abgeleitet, wiewol mit wenig Sicher-
heit. Der Ausdruck „plündern“ ſcheint erſt im Dreißigjährigen Kriege auf-
gekommen, zunächſt nur auf die perſönliche Beraubung beſchränkt, auch blos
ein ſpecifiſcher Räuber- und Soldatenausdruck geweſen, als plundra in das
Schwediſche und als plunder in das Engliſche übergegangen zu ſein; im
Böhmiſchen iſt plündern plundrowati, poplundrowati, zplundrowati.
Pochus (pochus), klein, gering, ſchlecht. Adam pochus, unbedeutender, ge-
ringer Mann, bei welchem nichts zu ſtehlen iſt. Lepochus, mindeſtens,
wenigſtens.
Pochtam, Bockdam, gewebtes Tuch, Leinen, Barchent. Man findet dieſes
Wort als pochtam in jedes zigeuneriſche Wörterbuch eingeſchoben, ohne daß
pochtam wirklich echt zigeuneriſchen Urſprungs iſt; im Hindoſtaniſchen findet
ſich pat’a, Leinengewebe, Sanskr. patta, wollenes Gewebe. Pochtam, Bock-
dam, ſcheint vielmehr eine zigeuneriſche Verſtümmelung von [irrelevantes Material – Zeichen fehlt], begodim,
constr.
[irrelevantes Material – Zeichen fehlt], bigde, Pl. von [irrelevantes Material – Zeichen fehlt], beged, Kleid, zu ſein, vgl. Pott, „Zigeu-
ner“, II, 367, der nach Grolman bei Bockdam auch Piſchtum aufführt.
Pokid (pokad), der Vorſteher, Vorgeſetzte, Beamte, Director, Amtmann.
Pekude, der Dienſt eines Pokid.
Polen, Polengehen, ſ. Wiaſchma.
Polenk, Polente, hannov. die Polizei; wol vom zig. Polontschero, Nacht-
wächter, Hirt.
Polifke, Polifte, Poliffe, Belifke, Belifte u. ſ. w., die Suppe, Brühe,
böhm. Poljwka.
Poliquetſch, die Polizei, der Polizeimann.
Pollmack, Pollmagen, ſ. Bal und Milchome.
Pom, Pomſer, ſ. Por und Bum.
Pommhans, Pommerling (frz. pomme), der Apfel. Vgl. Th. IV, S. 288.
Pompen, ſ. Pumpen.
Ponim (ponim, pono), Ponum, Bonum, das Geſicht, die Miene, das
Anſehen. Aſſusponim, Chuzpeponim (chuzpo), ein frecher, unver-
ſchämter Menſch. Schunreponim (schunra, Katze), Katzengeſicht, häß-
liches Geſicht. Matzeponim (ſ. Matze), blatternarbiger, finniger Menſch.
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[585/0597] Plattel Ponim Hahn; Plattkachni (zig. kachni, Huhn), die welſche Henne. S. Th. IV, S. 133, Note 4. Plattel, Platten, Plauſcherl, das Zwanzigkreuzerſtück. Plentel, Pläntel, ſ. Pflanzen. Plewen, Pleffen, ſ. Blaff, bleffen. Ploni, Palmoni, Plauni, Palmauni (ſ. das jüdiſchdeutſche Wörterbuch unter _ ), etymologiſch bedeutungsloſe Bezeichnung der unbeſtimmten Per- ſon, wie im Deutſchen das N. N. oder X. oder X. Y. Z. oder wegwerfend: Dings da, oder franz. chose, monsieur chose; wird viel zur Verſpottung unkundiger Frager nach dem Namen gebraucht und auch als Name angegeben. Wahrſcheinlich iſt das moderne franz. Plonplon aus Ploni entſtanden. Pluder, Pludern, die Hoſe, Hoſen, Verkürzung von Pluderhoſen, von plu- dern, ſchlottern, poln. pludry, im Böhmiſchen iſt Plundry (masc. plur.) für Pluderhoſen; plündern, die Taſchen plündern, wird jedoch von Adelung und Schwenck vom deutſchen Plunder abgeleitet, wiewol mit wenig Sicher- heit. Der Ausdruck „plündern“ ſcheint erſt im Dreißigjährigen Kriege auf- gekommen, zunächſt nur auf die perſönliche Beraubung beſchränkt, auch blos ein ſpecifiſcher Räuber- und Soldatenausdruck geweſen, als plundra in das Schwediſche und als plunder in das Engliſche übergegangen zu ſein; im Böhmiſchen iſt plündern plundrowati, poplundrowati, zplundrowati. Pochus (pochus), klein, gering, ſchlecht. Adam pochus, unbedeutender, ge- ringer Mann, bei welchem nichts zu ſtehlen iſt. Lepochus, mindeſtens, wenigſtens. Pochtam, Bockdam, gewebtes Tuch, Leinen, Barchent. Man findet dieſes Wort als pochtam in jedes zigeuneriſche Wörterbuch eingeſchoben, ohne daß pochtam wirklich echt zigeuneriſchen Urſprungs iſt; im Hindoſtaniſchen findet ſich pat’a, Leinengewebe, Sanskr. patta, wollenes Gewebe. Pochtam, Bock- dam, ſcheint vielmehr eine zigeuneriſche Verſtümmelung von _ , begodim, constr. _ , bigde, Pl. von _ , beged, Kleid, zu ſein, vgl. Pott, „Zigeu- ner“, II, 367, der nach Grolman bei Bockdam auch Piſchtum aufführt. Pokid (pokad), der Vorſteher, Vorgeſetzte, Beamte, Director, Amtmann. Pekude, der Dienſt eines Pokid. Polen, Polengehen, ſ. Wiaſchma. Polenk, Polente, hannov. die Polizei; wol vom zig. Polontschero, Nacht- wächter, Hirt. Polifke, Polifte, Poliffe, Belifke, Belifte u. ſ. w., die Suppe, Brühe, böhm. Poljwka. Poliquetſch, die Polizei, der Polizeimann. Pollmack, Pollmagen, ſ. Bal und Milchome. Pom, Pomſer, ſ. Por und Bum. Pommhans, Pommerling (frz. pomme), der Apfel. Vgl. Th. IV, S. 288. Pompen, ſ. Pumpen. Ponim (ponim, pono), Ponum, Bonum, das Geſicht, die Miene, das Anſehen. Aſſusponim, Chuzpeponim (chuzpo), ein frecher, unver- ſchämter Menſch. Schunreponim (schunra, Katze), Katzengeſicht, häß- liches Geſicht. Matzeponim (ſ. Matze), blatternarbiger, finniger Menſch. Schlammaſſelponim, Unglücksgeſicht, unleidlicher Menſch. Jn das Po-

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862, S. 585. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum04_1862/597>, abgerufen am 24.11.2024.