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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862.

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Majon Marchez
Majemen, maimenen, taufen, regnen. Me raglajim (regel), Urin;
mattil majim sein, den Urin lassen. Megen, ertränken, den Urin lassen,
nd. miegen.
Majon ([irrelevantes Material - Zeichen fehlt]), die Quelle, der Brunnen.
Mailo (olo), Malo, die Erhabenheit, die Staffel, Treppe. Alije, der Dach-
boden; Lemale, oben, obenauf, drüber, oberhalb, auf dem Boden, die äußere
Rocktasche; Thiele.
Makom, s. Mokum.
Mal sein, s. Mollen.
Malbusch, Malbisch (lowasch), das Kleid, Kleidungsstück jeder Art. Frauen-
kleid, Mannsrock, Uniform; malbischen, kleiden; anmalbischen, aus-
malbischen,
an-, auskleiden.
Malches (malchus, von malach), das Königreich, Fürstenthum; mein Mal-
ches,
Kosewort: mein Königreich, mein Schatz! Melech, der König;
Malke, die Königin. Schippemalke (Schippenkönigin im Kartenspiel),
die Zierpuppe, geschmacklos und überladen geputztes Frauenzimmer; ebenso
Malke Schwo (Malke Saba, Königin von Saba), aber auch von einer
Person, mit der nicht von der Stelle zu kommen ist; er steht wie Malke
Schwo,
vom faulen, lässigen Menschen, er ist nicht von der Stelle zu bringen.
Tendlau, Nr. 1025.
Maline, s. Lunen.
Malke, s. Malches.
Malterkasten, die Mauer, Wand; Malterl, ein Seidel; Fslspr.
Mammen, mummen, mummeln, memmeln (vgl. Schmeller, II, 575),
eigentlich die Lippen oft und leise bewegen, leise sprechen, daher verrathen,
heimlich angeben. Vermammen, verrathen, denunciren.
Mammesch (musch, moschasch, tasten, betasten), das Greifbare, Reelle,
Consistente, reell, wirklich, verlässig.
Mamser, Fem. Mamseres, der Bastard, auch der durchtriebene, spitzbübi-
sche, schlechte Mensch; Mamser ben hanide (s. das jüdischd. Wörterbuch),
gemeinstes Schimpfwort der Gauner, Hurensohn. Mamsern, vermam-
sern,
auf nichtswürdige Weise verrathen.
Mand (je-mand), Mandel, Mandle, nd. Gaunerspr. Mandje, Mantje,
der Mann, das Männchen; Mandel, Mandle ist auch noch das Messer;
Fslspr.
Manischtanne (Mannischtanner, Mannesstanner, Grolm.), das kluge
Kind bei den Juden (der Chochom), welches am Osterabend die Frage an
den Vater richtet: mah-nischtannah? warum dieser Abend ausgezeichnet
sei. Daher klug (überklug, vgl. Wechochom), gescheidt, gerieben, mit den
Gaunern bekannt, vertraut und verbunden. Vgl. Tendlau, Nr. 132.
Mantel, das Dach.
Manul, s. Naal.
Marchez, Merchez (rochaz), die Wäsche, das Waschzeug. Marchezbajis,
das Waschhaus; Marchezgordel, der Waschkessel; Marchezer, Mar-
chizer, Mergezer,
der Dieb, welcher durch Hauseinschleichen Wäsche vom
Boden stiehlt, auch der Taschendieb, welcher in Herbergen den Schlafenden
das Geld aus der Kleidung am Leibe stiehlt; daher metaphorisch ein durch-
Majon Marchez
Majemen, maimenen, taufen, regnen. Me raglajim (regel), Urin;
mattil majim ſein, den Urin laſſen. Megen, ertränken, den Urin laſſen,
nd. miegen.
Majon ([irrelevantes Material – Zeichen fehlt]), die Quelle, der Brunnen.
Mailo (olo), Mâlo, die Erhabenheit, die Staffel, Treppe. Alije, der Dach-
boden; Lemale, oben, obenauf, drüber, oberhalb, auf dem Boden, die äußere
Rocktaſche; Thiele.
Makom, ſ. Mokum.
Mal ſein, ſ. Mollen.
Malbuſch, Malbiſch (lowasch), das Kleid, Kleidungsſtück jeder Art. Frauen-
kleid, Mannsrock, Uniform; malbiſchen, kleiden; anmalbiſchen, aus-
malbiſchen,
an-, auskleiden.
Malches (malchus, von malach), das Königreich, Fürſtenthum; mein Mal-
ches,
Koſewort: mein Königreich, mein Schatz! Melech, der König;
Malke, die Königin. Schippemalke (Schippenkönigin im Kartenſpiel),
die Zierpuppe, geſchmacklos und überladen geputztes Frauenzimmer; ebenſo
Malke Schwo (Malke Saba, Königin von Saba), aber auch von einer
Perſon, mit der nicht von der Stelle zu kommen iſt; er ſteht wie Malke
Schwo,
vom faulen, läſſigen Menſchen, er iſt nicht von der Stelle zu bringen.
Tendlau, Nr. 1025.
Maline, ſ. Lunen.
Malke, ſ. Malches.
Malterkaſten, die Mauer, Wand; Malterl, ein Seidel; Fſlſpr.
Mammen, mummen, mummeln, memmeln (vgl. Schmeller, II, 575),
eigentlich die Lippen oft und leiſe bewegen, leiſe ſprechen, daher verrathen,
heimlich angeben. Vermammen, verrathen, denunciren.
Mammeſch (musch, moschasch, taſten, betaſten), das Greifbare, Reelle,
Conſiſtente, reell, wirklich, verläſſig.
Mamſer, Fem. Mamſeres, der Baſtard, auch der durchtriebene, ſpitzbübi-
ſche, ſchlechte Menſch; Mamſer ben hanide (ſ. das jüdiſchd. Wörterbuch),
gemeinſtes Schimpfwort der Gauner, Hurenſohn. Mamſern, vermam-
ſern,
auf nichtswürdige Weiſe verrathen.
Mand (je-mand), Mandel, Mandle, nd. Gaunerſpr. Mandje, Mantje,
der Mann, das Männchen; Mandel, Mandle iſt auch noch das Meſſer;
Fſlſpr.
Maniſchtanne (Manniſchtanner, Mannesſtanner, Grolm.), das kluge
Kind bei den Juden (der Chochom), welches am Oſterabend die Frage an
den Vater richtet: mah-nischtannah? warum dieſer Abend ausgezeichnet
ſei. Daher klug (überklug, vgl. Wechochom), geſcheidt, gerieben, mit den
Gaunern bekannt, vertraut und verbunden. Vgl. Tendlau, Nr. 132.
Mantel, das Dach.
Manul, ſ. Naal.
Marchez, Merchez (rochaz), die Wäſche, das Waſchzeug. Marchezbajis,
das Waſchhaus; Marchezgordel, der Waſchkeſſel; Marchezer, Mar-
chizer, Mergezer,
der Dieb, welcher durch Hauseinſchleichen Wäſche vom
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das Geld aus der Kleidung am Leibe ſtiehlt; daher metaphoriſch ein durch-
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[570/0582] Majon Marchez Majemen, maimenen, taufen, regnen. Me raglajim (regel), Urin; mattil majim ſein, den Urin laſſen. Megen, ertränken, den Urin laſſen, nd. miegen. Majon (_ ), die Quelle, der Brunnen. Mailo (olo), Mâlo, die Erhabenheit, die Staffel, Treppe. Alije, der Dach- boden; Lemale, oben, obenauf, drüber, oberhalb, auf dem Boden, die äußere Rocktaſche; Thiele. Makom, ſ. Mokum. Mal ſein, ſ. Mollen. Malbuſch, Malbiſch (lowasch), das Kleid, Kleidungsſtück jeder Art. Frauen- kleid, Mannsrock, Uniform; malbiſchen, kleiden; anmalbiſchen, aus- malbiſchen, an-, auskleiden. Malches (malchus, von malach), das Königreich, Fürſtenthum; mein Mal- ches, Koſewort: mein Königreich, mein Schatz! Melech, der König; Malke, die Königin. Schippemalke (Schippenkönigin im Kartenſpiel), die Zierpuppe, geſchmacklos und überladen geputztes Frauenzimmer; ebenſo Malke Schwo (Malke Saba, Königin von Saba), aber auch von einer Perſon, mit der nicht von der Stelle zu kommen iſt; er ſteht wie Malke Schwo, vom faulen, läſſigen Menſchen, er iſt nicht von der Stelle zu bringen. Tendlau, Nr. 1025. Maline, ſ. Lunen. Malke, ſ. Malches. Malterkaſten, die Mauer, Wand; Malterl, ein Seidel; Fſlſpr. Mammen, mummen, mummeln, memmeln (vgl. Schmeller, II, 575), eigentlich die Lippen oft und leiſe bewegen, leiſe ſprechen, daher verrathen, heimlich angeben. Vermammen, verrathen, denunciren. Mammeſch (musch, moschasch, taſten, betaſten), das Greifbare, Reelle, Conſiſtente, reell, wirklich, verläſſig. Mamſer, Fem. Mamſeres, der Baſtard, auch der durchtriebene, ſpitzbübi- ſche, ſchlechte Menſch; Mamſer ben hanide (ſ. das jüdiſchd. Wörterbuch), gemeinſtes Schimpfwort der Gauner, Hurenſohn. Mamſern, vermam- ſern, auf nichtswürdige Weiſe verrathen. Mand (je-mand), Mandel, Mandle, nd. Gaunerſpr. Mandje, Mantje, der Mann, das Männchen; Mandel, Mandle iſt auch noch das Meſſer; Fſlſpr. Maniſchtanne (Manniſchtanner, Mannesſtanner, Grolm.), das kluge Kind bei den Juden (der Chochom), welches am Oſterabend die Frage an den Vater richtet: mah-nischtannah? warum dieſer Abend ausgezeichnet ſei. Daher klug (überklug, vgl. Wechochom), geſcheidt, gerieben, mit den Gaunern bekannt, vertraut und verbunden. Vgl. Tendlau, Nr. 132. Mantel, das Dach. Manul, ſ. Naal. Marchez, Merchez (rochaz), die Wäſche, das Waſchzeug. Marchezbajis, das Waſchhaus; Marchezgordel, der Waſchkeſſel; Marchezer, Mar- chizer, Mergezer, der Dieb, welcher durch Hauseinſchleichen Wäſche vom Boden ſtiehlt, auch der Taſchendieb, welcher in Herbergen den Schlafenden das Geld aus der Kleidung am Leibe ſtiehlt; daher metaphoriſch ein durch-

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862, S. 570. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum04_1862/582>, abgerufen am 24.11.2024.