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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862.

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Jaunerisch.
der der bing selber scheft, bey
Jhm, mit Klasse und Kehrum,
und er baußt ihm gar lau, er
mag so weit holche als er will.
Wenn es so schofel scheft in der
Grillische Käfermärtine, so holche
ich lieber ins Bomm, auf'n
Gallache als auf den Socht in
Herrenberg.
Schefte im Bomm auschere Gal-
lache?
T'schi viel auscherer als in der
Käfermärtine.
Host'n Galoche maker der z'ma-
loche ist?
T'schi, s' Stein am Flossert scheft'n
auscherer Galach, der ist dof
z'malochet.
Wie scheft Kitt? Se' scheft vor'm
Mogumle draus, m' hot kein
schmier z'bauset.
Z' Ratte we'nd m'r den Gallache
maloche!
Die T'schor holchet ab, aus'm
T'schorbais auf d' Gallache.
Des scheft die Gallacha-Kitt be-
kanum ihr Priske, dia Schrende
scheft ho, m'r brauche a' Ra-
wine, Zicherey unter Mattor
schefte vergrammist.
Herrles in der Schambutter scheft
n' Rawine.
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Deutsch.
diener bey ihm, der ärger als
der Teufel selber ist, mit Ober
und Untergewöhr, und er
förchtet sich gar nicht, er mag
so weit reisen als er will.
Wenn es so schlimm ist im Wür-
tembergischen so gehe ich lieber
in die Schweiz an einen Pfar-
rer, als auf den Kramladen in
Herrenberg.
Sind in der Schweiz auch reiche
Pfarrer?
Ja viel reicher als im Schwa-
benland.
Weissest du ein Pfarrhauß das
gut zu plündern ist?
Ja zu Stein am Rhein ist ein
reicher Pfarrer, der ist gut
zu plündern.
Wie steht das Hauß? Es steht
vor dem Städtlein draussen,
man hat keine Wache zu
fürchten.
Diese Nacht wollen wir den
Pfarrer plündern!
Die Diebe reisen von dem Wirths-
hauß aus, auf den Pfarrer.
Diß ist das Pfarrhauß ihr Brü-
der! Die Wohnstube ist sehr
hoch, wir brauchen eine Leiter:
denn die Kuche und der Keller
haben eiserne Creuz.
Hier in der Scheuer ist eine Leiter.
[Spaltenumbruch]
Jauneriſch.
der der bing ſelber ſcheft, bey
Jhm, mit Klaſſe und Kehrum,
und er baußt ihm gar lau, er
mag ſo weit holche als er will.
Wenn es ſo ſchofel ſcheft in der
Grilliſche Käfermärtine, ſo holche
ich lieber ins Bomm, auf’n
Gallache als auf den Socht in
Herrenberg.
Schefte im Bomm auſchere Gal-
lache?
T’ſchi viel auſcherer als in der
Käfermärtine.
Hoſt’n Galoche maker der z’ma-
loche iſt?
T’ſchi, s’ Stein am Floſſert ſcheft’n
auſcherer Galach, der iſt dof
z’malochet.
Wie ſcheft Kitt? Se’ ſcheft vor’m
Mogumle draus, m’ hot kein
ſchmier z’bauſet.
Z’ Ratte we’nd m’r den Gallache
maloche!
Die T’ſchor holchet ab, aus’m
T’ſchorbais auf d’ Gallache.
Des ſcheft die Gallacha-Kitt be-
kanum ihr Priske, dia Schrende
ſcheft ho, m’r brauche a’ Ra-
wine, Zicherey unter Mattor
ſchefte vergrammiſt.
Herrles in der Schambutter ſcheft
n’ Rawine.
[Spaltenumbruch]
Deutſch.
diener bey ihm, der ärger als
der Teufel ſelber iſt, mit Ober
und Untergewöhr, und er
förchtet ſich gar nicht, er mag
ſo weit reiſen als er will.
Wenn es ſo ſchlimm iſt im Wür-
tembergiſchen ſo gehe ich lieber
in die Schweiz an einen Pfar-
rer, als auf den Kramladen in
Herrenberg.
Sind in der Schweiz auch reiche
Pfarrer?
Ja viel reicher als im Schwa-
benland.
Weiſſeſt du ein Pfarrhauß das
gut zu plündern iſt?
Ja zu Stein am Rhein iſt ein
reicher Pfarrer, der iſt gut
zu plündern.
Wie ſteht das Hauß? Es ſteht
vor dem Städtlein drauſſen,
man hat keine Wache zu
fürchten.
Dieſe Nacht wollen wir den
Pfarrer plündern!
Die Diebe reiſen von dem Wirths-
hauß aus, auf den Pfarrer.
Diß iſt das Pfarrhauß ihr Brü-
der! Die Wohnſtube iſt ſehr
hoch, wir brauchen eine Leiter:
denn die Kuche und der Keller
haben eiſerne Creuz.
Hier in der Scheuer iſt eine Leiter.
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[175/0187] Jauneriſch. der der bing ſelber ſcheft, bey Jhm, mit Klaſſe und Kehrum, und er baußt ihm gar lau, er mag ſo weit holche als er will. Wenn es ſo ſchofel ſcheft in der Grilliſche Käfermärtine, ſo holche ich lieber ins Bomm, auf’n Gallache als auf den Socht in Herrenberg. Schefte im Bomm auſchere Gal- lache? T’ſchi viel auſcherer als in der Käfermärtine. Hoſt’n Galoche maker der z’ma- loche iſt? T’ſchi, s’ Stein am Floſſert ſcheft’n auſcherer Galach, der iſt dof z’malochet. Wie ſcheft Kitt? Se’ ſcheft vor’m Mogumle draus, m’ hot kein ſchmier z’bauſet. Z’ Ratte we’nd m’r den Gallache maloche! Die T’ſchor holchet ab, aus’m T’ſchorbais auf d’ Gallache. Des ſcheft die Gallacha-Kitt be- kanum ihr Priske, dia Schrende ſcheft ho, m’r brauche a’ Ra- wine, Zicherey unter Mattor ſchefte vergrammiſt. Herrles in der Schambutter ſcheft n’ Rawine. Deutſch. diener bey ihm, der ärger als der Teufel ſelber iſt, mit Ober und Untergewöhr, und er förchtet ſich gar nicht, er mag ſo weit reiſen als er will. Wenn es ſo ſchlimm iſt im Wür- tembergiſchen ſo gehe ich lieber in die Schweiz an einen Pfar- rer, als auf den Kramladen in Herrenberg. Sind in der Schweiz auch reiche Pfarrer? Ja viel reicher als im Schwa- benland. Weiſſeſt du ein Pfarrhauß das gut zu plündern iſt? Ja zu Stein am Rhein iſt ein reicher Pfarrer, der iſt gut zu plündern. Wie ſteht das Hauß? Es ſteht vor dem Städtlein drauſſen, man hat keine Wache zu fürchten. Dieſe Nacht wollen wir den Pfarrer plündern! Die Diebe reiſen von dem Wirths- hauß aus, auf den Pfarrer. Diß iſt das Pfarrhauß ihr Brü- der! Die Wohnſtube iſt ſehr hoch, wir brauchen eine Leiter: denn die Kuche und der Keller haben eiſerne Creuz. Hier in der Scheuer iſt eine Leiter.

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum04_1862/187>, abgerufen am 22.11.2024.