Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862.

Bild:
<< vorherige Seite

einem [fremdsprachliches Material]) ausgesprochen und unmittelbar vor das re-
gierte Wort gesetzt und mit ihm verbunden, z. B.: [fremdsprachliches Material], mi-
chutz umibajis,
von außen und von innen; [fremdsprachliches Material], mikoach
sechel,
vermöge des Verstandes; [fremdsprachliches Material], meachschow, von jetzt
an; [fremdsprachliches Material], meal, von oben, abwärts; [fremdsprachliches Material], meatto vead
aulom,
von nun an bis in Ewigkeit.

Außerdem werden die drei gebräuchlichsten Präpositionen bis
auf einen Vorsetzconsonanten mit dem flüchtigsten Vocal: (Schewa)
verkürzt, nämlich:
[fremdsprachliches Material], beit, [fremdsprachliches Material], be, in [fremdsprachliches Material], be, in, an, mit; z. B.:
[fremdsprachliches Material], bemokom, im Orte; [fremdsprachliches Material], belailo, zur Nachtzeit; [fremdsprachliches Material],
belef tof, mit gutem Herzen.

[fremdsprachliches Material], el, in [fremdsprachliches Material], le, nach (etwas) hin, zu; z. B.:
[fremdsprachliches Material], lemoschol, zum Beispiel; [fremdsprachliches Material], lechaph, nach dem Maße;
[fremdsprachliches Material], letowo, zum Guten.

[fremdsprachliches Material], ken, in [fremdsprachliches Material], ke, wie, zufolge; z. B.:
[fremdsprachliches Material], kemischmo, nach dem Gerüchte; [fremdsprachliches Material], keschooh, etwa
eine Stunde; [fremdsprachliches Material], kamischpot, nach dem Rechte.

Die in jüdischdeutschen Schriften häufig vorkommende Partikel
[fremdsprachliches Material], das dem spätern Hebräismus und dem Rabbinismus ange-
hörige [fremdsprachliches Material], schel, von, wegen, wird zur Bezeichnung des Genitivs
gebraucht und kommt besonders häufig in der Verbindung mit [fremdsprachliches Material]
und [fremdsprachliches Material] vor, z. B.: [fremdsprachliches Material], beschel, wegen dessen; [fremdsprachliches Material], beschelmi,
weswegen; [fremdsprachliches Material], mischeloch, von dem Deinen.

Mit den Präpositionen werden nun auch Substantiva ver-
bunden und diese Verbindungen als ganze Präpositionen gebraucht,
z. B.: [fremdsprachliches Material], liphne (im Auge), vor; [fremdsprachliches Material], kephi, [fremdsprachliches Material], lephi (nach
dem Munde), zufolge; [fremdsprachliches Material], biglal, in dem Geschäft; [fremdsprachliches Material], lemaan
(in der Absicht), wegen. Ebenso mit Präpositionen verbundene,
adverbialisch gebrauchte Substantiva, z. B.: [fremdsprachliches Material], bibli (mit nicht),
ohne; [fremdsprachliches Material], beod (in der Dauer), während; [fremdsprachliches Material], bede, und [fremdsprachliches Material]
kede (nach dem Bedürfniß), für, nach Maßgabe.

Auch werden mit großer Bestimmtheit des Begriffs zwei Prä-
positionen zu einer zusammengezogen, sowie auch mit Adverbien
zusammengesetzt. Doch mag das Gesagte genügen, um die im

24 *

einem [fremdsprachliches Material]) ausgeſprochen und unmittelbar vor das re-
gierte Wort geſetzt und mit ihm verbunden, z. B.: [fremdsprachliches Material], mi-
chutz umibajis,
von außen und von innen; [fremdsprachliches Material], mikoach
sechel,
vermöge des Verſtandes; [fremdsprachliches Material], meachschow, von jetzt
an; [fremdsprachliches Material], meal, von oben, abwärts; [fremdsprachliches Material], meatto vead
aulom,
von nun an bis in Ewigkeit.

Außerdem werden die drei gebräuchlichſten Präpoſitionen bis
auf einen Vorſetzconſonanten mit dem flüchtigſten Vocal: (Schewa)
verkürzt, nämlich:
[fremdsprachliches Material], beit, [fremdsprachliches Material], be, in [fremdsprachliches Material], bĕ, in, an, mit; z. B.:
[fremdsprachliches Material], bemokom, im Orte; [fremdsprachliches Material], belailo, zur Nachtzeit; [fremdsprachliches Material],
belef tof, mit gutem Herzen.

[fremdsprachliches Material], el, in [fremdsprachliches Material], le, nach (etwas) hin, zu; z. B.:
[fremdsprachliches Material], lemoschol, zum Beiſpiel; [fremdsprachliches Material], lechaph, nach dem Maße;
[fremdsprachliches Material], letowo, zum Guten.

[fremdsprachliches Material], ken, in [fremdsprachliches Material], kĕ, wie, zufolge; z. B.:
[fremdsprachliches Material], kemischmo, nach dem Gerüchte; [fremdsprachliches Material], keschooh, etwa
eine Stunde; [fremdsprachliches Material], kamischpot, nach dem Rechte.

Die in jüdiſchdeutſchen Schriften häufig vorkommende Partikel
[fremdsprachliches Material], das dem ſpätern Hebräismus und dem Rabbinismus ange-
hörige [fremdsprachliches Material], schel, von, wegen, wird zur Bezeichnung des Genitivs
gebraucht und kommt beſonders häufig in der Verbindung mit [fremdsprachliches Material]
und [fremdsprachliches Material] vor, z. B.: [fremdsprachliches Material], beschel, wegen deſſen; [fremdsprachliches Material], beschelmi,
weswegen; [fremdsprachliches Material], mischeloch, von dem Deinen.

Mit den Präpoſitionen werden nun auch Subſtantiva ver-
bunden und dieſe Verbindungen als ganze Präpoſitionen gebraucht,
z. B.: [fremdsprachliches Material], liphne (im Auge), vor; [fremdsprachliches Material], kephi, [fremdsprachliches Material], lephi (nach
dem Munde), zufolge; [fremdsprachliches Material], biglal, in dem Geſchäft; [fremdsprachliches Material], lemaan
(in der Abſicht), wegen. Ebenſo mit Präpoſitionen verbundene,
adverbialiſch gebrauchte Subſtantiva, z. B.: [fremdsprachliches Material], bibli (mit nicht),
ohne; [fremdsprachliches Material], beod (in der Dauer), während; [fremdsprachliches Material], bede, und [fremdsprachliches Material]
kede (nach dem Bedürfniß), für, nach Maßgabe.

Auch werden mit großer Beſtimmtheit des Begriffs zwei Prä-
poſitionen zu einer zuſammengezogen, ſowie auch mit Adverbien
zuſammengeſetzt. Doch mag das Geſagte genügen, um die im

24 *
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0405" n="371"/>
einem <gap reason="fm"/>) ausge&#x017F;prochen und unmittelbar vor das re-<lb/>
gierte Wort ge&#x017F;etzt und mit ihm verbunden, z. B.: <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">mi-<lb/>
chutz umibajis,</hi> von außen und von innen; <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">mikoach<lb/>
sechel,</hi> vermöge des Ver&#x017F;tandes; <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">meachschow,</hi> von jetzt<lb/>
an; <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">meal,</hi> von oben, abwärts; <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">meatto vead<lb/>
aulom,</hi> von nun an bis in Ewigkeit.</p><lb/>
            <p>Außerdem werden die drei gebräuchlich&#x017F;ten Präpo&#x017F;itionen bis<lb/>
auf einen Vor&#x017F;etzcon&#x017F;onanten mit dem flüchtig&#x017F;ten Vocal: (<hi rendition="#aq">Sch<hi rendition="#sup">e</hi>wa</hi>)<lb/>
verkürzt, nämlich:<lb/><hi rendition="#et"><gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">beit,</hi><gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">be,</hi> in <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">b&#x0115;,</hi> in, an, mit; z. B.:</hi><lb/><gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">bemokom,</hi> im Orte; <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">belailo,</hi> zur Nachtzeit; <gap reason="fm"/>,<lb/><hi rendition="#aq">belef tof,</hi> mit gutem Herzen.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#et"><gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">el,</hi> in <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">le,</hi> nach (etwas) hin, zu; z. B.:</hi><lb/><gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">lemoschol,</hi> zum Bei&#x017F;piel; <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">lechaph,</hi> nach dem Maße;<lb/><gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">letowo,</hi> zum Guten.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#et"><gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">ken,</hi> in <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">k&#x0115;,</hi> wie, zufolge; z. B.:</hi><lb/><gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">kemischmo,</hi> nach dem Gerüchte; <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">keschooh,</hi> etwa<lb/>
eine Stunde; <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">kamischpot,</hi> nach dem Rechte.</p><lb/>
            <p>Die in jüdi&#x017F;chdeut&#x017F;chen Schriften häufig vorkommende Partikel<lb/><gap reason="fm"/>, das dem &#x017F;pätern Hebräismus und dem Rabbinismus ange-<lb/>
hörige <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">schel,</hi> von, wegen, wird zur Bezeichnung des Genitivs<lb/>
gebraucht und kommt be&#x017F;onders häufig in der Verbindung mit <gap reason="fm"/><lb/>
und <gap reason="fm"/> vor, z. B.: <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">beschel,</hi> wegen de&#x017F;&#x017F;en; <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">beschelmi,</hi><lb/>
weswegen; <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">mischeloch,</hi> von dem Deinen.</p><lb/>
            <p>Mit den Präpo&#x017F;itionen werden nun auch Sub&#x017F;tantiva ver-<lb/>
bunden und die&#x017F;e Verbindungen als ganze Präpo&#x017F;itionen gebraucht,<lb/>
z. B.: <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">liphne</hi> (im Auge), vor; <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">kephi,</hi> <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">lephi</hi> (nach<lb/>
dem Munde), zufolge; <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">biglal,</hi> in dem Ge&#x017F;chäft; <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">lemaan</hi><lb/>
(in der Ab&#x017F;icht), wegen. Eben&#x017F;o mit Präpo&#x017F;itionen verbundene,<lb/>
adverbiali&#x017F;ch gebrauchte Sub&#x017F;tantiva, z. B.: <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">bibli</hi> (mit nicht),<lb/>
ohne; <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">beod</hi> (in der Dauer), während; <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">bede,</hi> und <gap reason="fm"/><lb/><hi rendition="#aq">kede</hi> (nach dem Bedürfniß), für, nach Maßgabe.</p><lb/>
            <p>Auch werden mit großer Be&#x017F;timmtheit des Begriffs zwei Prä-<lb/>
po&#x017F;itionen zu einer zu&#x017F;ammengezogen, &#x017F;owie auch mit Adverbien<lb/>
zu&#x017F;ammenge&#x017F;etzt. Doch mag das Ge&#x017F;agte genügen, um die im<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">24 *</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[371/0405] einem _ ) ausgeſprochen und unmittelbar vor das re- gierte Wort geſetzt und mit ihm verbunden, z. B.: _ , mi- chutz umibajis, von außen und von innen; _ , mikoach sechel, vermöge des Verſtandes; _ , meachschow, von jetzt an; _ , meal, von oben, abwärts; _ , meatto vead aulom, von nun an bis in Ewigkeit. Außerdem werden die drei gebräuchlichſten Präpoſitionen bis auf einen Vorſetzconſonanten mit dem flüchtigſten Vocal: (Schewa) verkürzt, nämlich: _ , beit, _ , be, in _ , bĕ, in, an, mit; z. B.: _ , bemokom, im Orte; _ , belailo, zur Nachtzeit; _ , belef tof, mit gutem Herzen. _ , el, in _ , le, nach (etwas) hin, zu; z. B.: _ , lemoschol, zum Beiſpiel; _ , lechaph, nach dem Maße; _ , letowo, zum Guten. _ , ken, in _ , kĕ, wie, zufolge; z. B.: _ , kemischmo, nach dem Gerüchte; _ , keschooh, etwa eine Stunde; _ , kamischpot, nach dem Rechte. Die in jüdiſchdeutſchen Schriften häufig vorkommende Partikel _ , das dem ſpätern Hebräismus und dem Rabbinismus ange- hörige _ , schel, von, wegen, wird zur Bezeichnung des Genitivs gebraucht und kommt beſonders häufig in der Verbindung mit _ und _ vor, z. B.: _ , beschel, wegen deſſen; _ , beschelmi, weswegen; _ , mischeloch, von dem Deinen. Mit den Präpoſitionen werden nun auch Subſtantiva ver- bunden und dieſe Verbindungen als ganze Präpoſitionen gebraucht, z. B.: _ , liphne (im Auge), vor; _ , kephi, _ , lephi (nach dem Munde), zufolge; _ , biglal, in dem Geſchäft; _ , lemaan (in der Abſicht), wegen. Ebenſo mit Präpoſitionen verbundene, adverbialiſch gebrauchte Subſtantiva, z. B.: _ , bibli (mit nicht), ohne; _ , beod (in der Dauer), während; _ , bede, und _ kede (nach dem Bedürfniß), für, nach Maßgabe. Auch werden mit großer Beſtimmtheit des Begriffs zwei Prä- poſitionen zu einer zuſammengezogen, ſowie auch mit Adverbien zuſammengeſetzt. Doch mag das Geſagte genügen, um die im 24 *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum03_1862
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum03_1862/405
Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum03_1862/405>, abgerufen am 22.11.2024.