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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862.

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Neunundfunfzigstes Kapitel.
d. Diphthongismus.
[fremdsprachliches Material]) Jüdischdeutscher und deutscher Diphthongismus.

Die jüdischdeutschen Grammatiker führen nachstehende Di-
phthonge auf:
[fremdsprachliches Material], ei;
[fremdsprachliches Material], ü, ö, eu, au;
[fremdsprachliches Material], eu (ew, äu, aü).

Der Triphthong [fremdsprachliches Material] ist jedoch nur als eine verwilderte Spiel-
art des [fremdsprachliches Material] anzusehen. Davon wird später gesprochen werden. Es
bleiben somit nur die Diphthonge [fremdsprachliches Material] und [fremdsprachliches Material] übrig, durch welche alle
deutsche Doppellaute ausgedrückt werden, sofern sie nicht schon in
den Vocalen [fremdsprachliches Material] oder [fremdsprachliches Material] oder dem spätern [fremdsprachliches Material] verdichtet ruhen. Die
deutschen Laute ä, ö und ü erscheinen übrigens nicht als wirkliche
volle Doppellaute, sondern nur als durch i oder e getrübte und
verflachte Umlaute der Vocale a, o und u. 1)

Zum nähern Verständniß des jüdischdeutschen Diphthongis-
mus ist ein kurzer Hinblick auf den deutschen Diphthongismus
förderlich.

Stellt man die deutschen Vocale nach der natürlichen Reihen-
folge auf, in welcher sie von der Kehle nach den Lippen zu in
der Mundhöhle gebildet werden, so ergibt sich die Ordnung: i, e,
a, o, u.
Nur die drei in der Mitte liegenden Vocale, e, a, o,
lassen sich mit den nach außen stehenden i und u zu Diphthongen
verschmelzen. Wir haben im Deutschen also nur die Diphthonge
ai, au, ei, eu, oi und ou. (Becker, a. a. O., §. 31, S. 77.)

Jm Jüdischdeutschen läßt sich aber das [fremdsprachliches Material] mit [fremdsprachliches Material] oder mit [fremdsprachliches Material]
nicht zum Diphthong verbinden. Auch ist das reine hauptvocali-
sche [fremdsprachliches Material] überhaupt so wenig wie das reine hauptvocalische [fremdsprachliches Material], als
Grundvocal des diphthongischen Lautes, einer diphthongischen Ver-
bindung fähig. Es bleibt also für die letztere nur die Verbindung

1) Becker, "Ausführliche deutsche Grammatik", §. 31.
Neunundfunfzigſtes Kapitel.
δ. Diphthongismus.
[fremdsprachliches Material]) Jüdiſchdeutſcher und deutſcher Diphthongismus.

Die jüdiſchdeutſchen Grammatiker führen nachſtehende Di-
phthonge auf:
[fremdsprachliches Material], ei;
[fremdsprachliches Material], ü, ö, eu, au;
[fremdsprachliches Material], eu (ew, äu, aü).

Der Triphthong [fremdsprachliches Material] iſt jedoch nur als eine verwilderte Spiel-
art des [fremdsprachliches Material] anzuſehen. Davon wird ſpäter geſprochen werden. Es
bleiben ſomit nur die Diphthonge [fremdsprachliches Material] und [fremdsprachliches Material] übrig, durch welche alle
deutſche Doppellaute ausgedrückt werden, ſofern ſie nicht ſchon in
den Vocalen [fremdsprachliches Material] oder [fremdsprachliches Material] oder dem ſpätern [fremdsprachliches Material] verdichtet ruhen. Die
deutſchen Laute ä, ö und ü erſcheinen übrigens nicht als wirkliche
volle Doppellaute, ſondern nur als durch i oder e getrübte und
verflachte Umlaute der Vocale a, o und u. 1)

Zum nähern Verſtändniß des jüdiſchdeutſchen Diphthongis-
mus iſt ein kurzer Hinblick auf den deutſchen Diphthongismus
förderlich.

Stellt man die deutſchen Vocale nach der natürlichen Reihen-
folge auf, in welcher ſie von der Kehle nach den Lippen zu in
der Mundhöhle gebildet werden, ſo ergibt ſich die Ordnung: i, e,
a, o, u.
Nur die drei in der Mitte liegenden Vocale, e, a, o,
laſſen ſich mit den nach außen ſtehenden i und u zu Diphthongen
verſchmelzen. Wir haben im Deutſchen alſo nur die Diphthonge
ai, au, ei, eu, oi und ou. (Becker, a. a. O., §. 31, S. 77.)

Jm Jüdiſchdeutſchen läßt ſich aber das [fremdsprachliches Material] mit [fremdsprachliches Material] oder mit [fremdsprachliches Material]
nicht zum Diphthong verbinden. Auch iſt das reine hauptvocali-
ſche [fremdsprachliches Material] überhaupt ſo wenig wie das reine hauptvocaliſche [fremdsprachliches Material], als
Grundvocal des diphthongiſchen Lautes, einer diphthongiſchen Ver-
bindung fähig. Es bleibt alſo für die letztere nur die Verbindung

1) Becker, „Ausführliche deutſche Grammatik“, §. 31.
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[299/0333] Neunundfunfzigſtes Kapitel. δ. Diphthongismus. _ ) Jüdiſchdeutſcher und deutſcher Diphthongismus. Die jüdiſchdeutſchen Grammatiker führen nachſtehende Di- phthonge auf: _ , ei; _ , ü, ö, eu, au; _ , eu (ew, äu, aü). Der Triphthong _ iſt jedoch nur als eine verwilderte Spiel- art des _ anzuſehen. Davon wird ſpäter geſprochen werden. Es bleiben ſomit nur die Diphthonge _ und _ übrig, durch welche alle deutſche Doppellaute ausgedrückt werden, ſofern ſie nicht ſchon in den Vocalen _ oder _ oder dem ſpätern _ verdichtet ruhen. Die deutſchen Laute ä, ö und ü erſcheinen übrigens nicht als wirkliche volle Doppellaute, ſondern nur als durch i oder e getrübte und verflachte Umlaute der Vocale a, o und u. 1) Zum nähern Verſtändniß des jüdiſchdeutſchen Diphthongis- mus iſt ein kurzer Hinblick auf den deutſchen Diphthongismus förderlich. Stellt man die deutſchen Vocale nach der natürlichen Reihen- folge auf, in welcher ſie von der Kehle nach den Lippen zu in der Mundhöhle gebildet werden, ſo ergibt ſich die Ordnung: i, e, a, o, u. Nur die drei in der Mitte liegenden Vocale, e, a, o, laſſen ſich mit den nach außen ſtehenden i und u zu Diphthongen verſchmelzen. Wir haben im Deutſchen alſo nur die Diphthonge ai, au, ei, eu, oi und ou. (Becker, a. a. O., §. 31, S. 77.) Jm Jüdiſchdeutſchen läßt ſich aber das _ mit _ oder mit _ nicht zum Diphthong verbinden. Auch iſt das reine hauptvocali- ſche _ überhaupt ſo wenig wie das reine hauptvocaliſche _ , als Grundvocal des diphthongiſchen Lautes, einer diphthongiſchen Ver- bindung fähig. Es bleibt alſo für die letztere nur die Verbindung 1) Becker, „Ausführliche deutſche Grammatik“, §. 31.

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum03_1862/333>, abgerufen am 24.11.2024.