doppelung angefangen. Ueber die Verdoppelung des vocalischen [fremdsprachliches Material] in den Diphthong [fremdsprachliches Material] siehe unten Diphthongismus.
Das q und x sind im Judendeutsch nicht vorhanden. Für beide Gutturalaspirata werden die entsprechenden aufgelösten Laut- bestandtheile nebeneinander gesetzt, nämlich für q: [fremdsprachliches Material], und für x: [fremdsprachliches Material] oder [fremdsprachliches Material] oder [fremdsprachliches Material].
Jn der Currentschrift unterscheidet man die polnische von der deutschen Schrift und bezeichnet auch erstere als hebräische Männerschreibschrift, letztere als hebräische Weiberschreib- schrift. Jm Grunde findet kaum ein Unterschied zwischen beiden statt und ist die Unterscheidung wol nur von untergeordnetem, ty- pographisch-technischem Werthe. Die kleinen Abweichungen finden sich nur bei einzelnen wenigen Buchstaben, z. B.:
[Spaltenumbruch]
Deutsch.
Aleph
Beth
[Spaltenumbruch]
[fremdsprachliches Material]
[Spaltenumbruch]
Polnisch.
[fremdsprachliches Material]
Alle andern Unterschiede sind ganz unerheblich und verschwin- den ohnehin im schriftlichen Verkehr vor der speciellen Eigenthüm- lichkeit der individuellen Handschrift hier ebenso gut, wie das bei der Handschrift aller andern Sprachen der Fall ist. Zu beachten bleibt immer, daß, wie schon in früher Zeit, namentlich seit der syrischen Herrschaft, die syrischen Buchstaben, so auch jetzt die Currentbuchstaben vielfach zum handschriftlichen und typographischen Ausdruck in der hebräischen Sprache gebraucht werden.
Schließlich müssen hier noch, lediglich zu dem dürren Zweck, die hebräischen Stammwörter verstehen, aussprechen und etwa im Wörterbuche nachschlagen zu können, die hebräischen Vocalzeichen schlechthin aufgezählt werden, wenn sie auch, wie schon erwähnt, im eigentlichen Judendeutsch nicht gebraucht werden (Gesenius, "Hebräische Grammatik", 4. Aufl., S. 14).
Lange Vocale:
[fremdsprachliches Material]Kamez, an, z. B.: [fremdsprachliches Material], jand.
[fremdsprachliches Material]Zere, en, z. B.: [fremdsprachliches Material], enm.
[fremdsprachliches Material]Chirek magnum, i, z. B.: [fremdsprachliches Material], bin.
doppelung angefangen. Ueber die Verdoppelung des vocaliſchen [fremdsprachliches Material] in den Diphthong [fremdsprachliches Material] ſiehe unten Diphthongismus.
Das q und x ſind im Judendeutſch nicht vorhanden. Für beide Gutturalaſpirata werden die entſprechenden aufgelöſten Laut- beſtandtheile nebeneinander geſetzt, nämlich für q: [fremdsprachliches Material], und für x: [fremdsprachliches Material] oder [fremdsprachliches Material] oder [fremdsprachliches Material].
Jn der Currentſchrift unterſcheidet man die polniſche von der deutſchen Schrift und bezeichnet auch erſtere als hebräiſche Männerſchreibſchrift, letztere als hebräiſche Weiberſchreib- ſchrift. Jm Grunde findet kaum ein Unterſchied zwiſchen beiden ſtatt und iſt die Unterſcheidung wol nur von untergeordnetem, ty- pographiſch-techniſchem Werthe. Die kleinen Abweichungen finden ſich nur bei einzelnen wenigen Buchſtaben, z. B.:
[Spaltenumbruch]
Deutſch.
Aleph
Beth
[Spaltenumbruch]
[fremdsprachliches Material]
[Spaltenumbruch]
Polniſch.
[fremdsprachliches Material]
Alle andern Unterſchiede ſind ganz unerheblich und verſchwin- den ohnehin im ſchriftlichen Verkehr vor der ſpeciellen Eigenthüm- lichkeit der individuellen Handſchrift hier ebenſo gut, wie das bei der Handſchrift aller andern Sprachen der Fall iſt. Zu beachten bleibt immer, daß, wie ſchon in früher Zeit, namentlich ſeit der ſyriſchen Herrſchaft, die ſyriſchen Buchſtaben, ſo auch jetzt die Currentbuchſtaben vielfach zum handſchriftlichen und typographiſchen Ausdruck in der hebräiſchen Sprache gebraucht werden.
Schließlich müſſen hier noch, lediglich zu dem dürren Zweck, die hebräiſchen Stammwörter verſtehen, ausſprechen und etwa im Wörterbuche nachſchlagen zu können, die hebräiſchen Vocalzeichen ſchlechthin aufgezählt werden, wenn ſie auch, wie ſchon erwähnt, im eigentlichen Judendeutſch nicht gebraucht werden (Geſenius, „Hebräiſche Grammatik“, 4. Aufl., S. 14).
Lange Vocale:
[fremdsprachliches Material]Kamez, ā, z. B.: [fremdsprachliches Material], jād.
[fremdsprachliches Material]Zere, ē, z. B.: [fremdsprachliches Material], ēm.
[fremdsprachliches Material]Chirek magnum, ī, z. B.: [fremdsprachliches Material], bīn.
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doppelung angefangen. Ueber die Verdoppelung des vocaliſchen
_ in den Diphthong _ ſiehe unten Diphthongismus.
Das q und x ſind im Judendeutſch nicht vorhanden. Für
beide Gutturalaſpirata werden die entſprechenden aufgelöſten Laut-
beſtandtheile nebeneinander geſetzt, nämlich für q: _ , und für x:
_ oder _ oder _ .
Jn der Currentſchrift unterſcheidet man die polniſche von der
deutſchen Schrift und bezeichnet auch erſtere als hebräiſche
Männerſchreibſchrift, letztere als hebräiſche Weiberſchreib-
ſchrift. Jm Grunde findet kaum ein Unterſchied zwiſchen beiden
ſtatt und iſt die Unterſcheidung wol nur von untergeordnetem, ty-
pographiſch-techniſchem Werthe. Die kleinen Abweichungen finden
ſich nur bei einzelnen wenigen Buchſtaben, z. B.:
Deutſch.
Aleph
Beth
_
Polniſch.
_
Alle andern Unterſchiede ſind ganz unerheblich und verſchwin-
den ohnehin im ſchriftlichen Verkehr vor der ſpeciellen Eigenthüm-
lichkeit der individuellen Handſchrift hier ebenſo gut, wie das bei
der Handſchrift aller andern Sprachen der Fall iſt. Zu beachten
bleibt immer, daß, wie ſchon in früher Zeit, namentlich ſeit der
ſyriſchen Herrſchaft, die ſyriſchen Buchſtaben, ſo auch jetzt die
Currentbuchſtaben vielfach zum handſchriftlichen und typographiſchen
Ausdruck in der hebräiſchen Sprache gebraucht werden.
Schließlich müſſen hier noch, lediglich zu dem dürren Zweck,
die hebräiſchen Stammwörter verſtehen, ausſprechen und etwa im
Wörterbuche nachſchlagen zu können, die hebräiſchen Vocalzeichen
ſchlechthin aufgezählt werden, wenn ſie auch, wie ſchon erwähnt,
im eigentlichen Judendeutſch nicht gebraucht werden (Geſenius,
„Hebräiſche Grammatik“, 4. Aufl., S. 14).
Lange Vocale:
_ Kamez, ā, z. B.: _ , jād.
_ Zere, ē, z. B.: _ , ēm.
_ Chirek magnum, ī, z. B.: _ , bīn.
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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum03_1862/297>, abgerufen am 24.11.2024.
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