Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862.Tittia cratzebant, nunc lendos, nunc knigiosque, Unzweifelhaft ist es, daß die maccaronische Poesie überhaupt Hemd; hebben (heft), haben. 213 Knig', Knie. 216 lenf hebben, lieb
haben. 217 biten, beißen; Schnafl, Snafl, Schnabel. 218 Jngripen, hineingreifen. 219 fengen, fangen. 220 politsch, p'litsch, gewandt, listig. 221 old, alt. 223 Pussen, Possen. 225 Frund, Fründ, Freund; vergenten, vergessen. 226 Frundschopp, Freundschaft; is, ist; et, es; uth, aus. Tittia cratzebant, nunc lendos, nunc knigiosque, Unzweifelhaft iſt es, daß die maccaroniſche Poeſie überhaupt Hemd; hebben (heft), haben. 213 Knig’, Knie. 216 lēf hebben, lieb
haben. 217 biten, beißen; Schnafl, Snafl, Schnabel. 218 Jngripen, hineingreifen. 219 fengen, fangen. 220 politſch, p’litſch, gewandt, liſtig. 221 old, alt. 223 Puſſen, Poſſen. 225 Frund, Fründ, Freund; vergēten, vergeſſen. 226 Frundſchopp, Freundſchaft; is, iſt; et, es; uth, aus. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <cit> <quote> <pb facs="#f0116" n="82"/> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Titt</hi>ia <hi rendition="#i">cratze</hi>bant, nunc <hi rendition="#i">lend</hi>os, nunc <hi rendition="#i">knig</hi>iosque,<lb/> Nec scio quid reliquum <hi rendition="#i">schüre</hi>bant torve tuentes.<lb/> 215 Haec ideo vobis ô frater <hi rendition="#i">schick</hi>o fideles,<lb/> Saepe ut <hi rendition="#i">denck</hi>atis, <hi rendition="#i">gut</hi>umque <hi rendition="#i">lefhat</hi>is amicum.<lb/> Et quoties <hi rendition="#i">bit</hi>unt vos nigri <hi rendition="#i">schnafl</hi>ide <hi rendition="#i">deir</hi>i,<lb/> Et quoties <hi rendition="#i">hand</hi>is vestris <hi rendition="#i">ingrip</hi>itis <hi rendition="#i">hos</hi>os,<lb/><hi rendition="#i">Fenge</hi>re nempe <hi rendition="#i">flo</hi>os, tales effundite <hi rendition="#i">Wort</hi>os!<lb/> 220 Jam <hi rendition="#i">Flo</hi>us Hamburga quem <hi rendition="#i">schick</hi>uit urbe <hi rendition="#i">polit</hi>us<lb/><hi rendition="#i">Old</hi>us <hi rendition="#i">Bekand</hi>us, <hi rendition="#i">blod</hi>um me <hi rendition="#i">steck</hi>it in <hi rendition="#i">hud</hi>um,<lb/> Scilicet ut <hi rendition="#i">denck</hi>amque sui, <hi rendition="#i">denckam</hi>que jocorum<lb/><hi rendition="#i">Puss</hi>orumque simul. <hi rendition="#i">Denckam</hi>que ergo, cedito rursus<lb/> Parve <hi rendition="#i">flo</hi>e et nostrum misere quoque <hi rendition="#i">plage Bekant</hi>um<lb/> 225 <hi rendition="#i">Frund</hi>um, ut sit memor et nullis <hi rendition="#i">vergett</hi>at in annis<lb/> Nostri, sic durat <hi rendition="#i">Frundschopp</hi>ia. <hi rendition="#i">Nun is et uthe.</hi></hi> </quote> </cit><lb/> <p>Unzweifelhaft iſt es, daß die maccaroniſche Poeſie überhaupt<lb/> in Jtalien und aus Folengo’s Kopfe entſprang und daß Folengo<lb/> nicht eher in dieſer Weiſe dichtete, als bis er in das Landſtreicher-<lb/> leben hineingerathen war. Wenn auch ſchon vor ihm die <hi rendition="#aq">Canti<lb/> Carnascialeschi</hi> durch Lorenzo den Prächtigen von Medici (1448<lb/> —92 begünſtigt und geregelt worden, wenn auch die <hi rendition="#aq">Poesia<lb/> contadinesca (villanesca), boschereccia</hi> und <hi rendition="#aq">pedantesca (fiden-<lb/> ziana)</hi> nach faſt allen Richtungen der Laune und Satire hin in<lb/> Aufnahme gebracht war, ſo hatte doch keine dieſer burlesken Dich-<lb/> tungen eine ſolche originelle Wortmiſchung aufzuweiſen, wenn<lb/> auch jede von ihnen mehr oder minder fremde Wörter und Redens-<lb/> arten abſichtlich für den Spott und die Satire vorbrachte. Folengo<lb/> ſchrieb nicht wie jene ein unreines oder gemiſchtes Jtalieniſch,<lb/> ſondern ſchrieb lateiniſch und latiniſirte dabei italieniſche Wörter.<lb/> Jnſofern war Folengo volle Originalität, und ſchwerlich mag man<lb/><note xml:id="seg2pn_10_2" prev="#seg2pn_10_1" place="foot" n="1)">Hemd; <hi rendition="#g">hebben</hi> (heft), haben. 213 <hi rendition="#g">Knig’,</hi> Knie. 216 <hi rendition="#g">lēf hebben,</hi> lieb<lb/> haben. 217 <hi rendition="#g">biten,</hi> beißen; <hi rendition="#g">Schnafl, Snafl,</hi> Schnabel. 218 <hi rendition="#g">Jngripen,</hi><lb/> hineingreifen. 219 <hi rendition="#g">fengen,</hi> fangen. 220 <hi rendition="#g">politſch, p’litſch,</hi> gewandt,<lb/> liſtig. 221 <hi rendition="#g">old,</hi> alt. 223 <hi rendition="#g">Puſſen,</hi> Poſſen. 225 <hi rendition="#g">Frund, Fründ,</hi> Freund;<lb/><hi rendition="#g">vergēten,</hi> vergeſſen. 226 <hi rendition="#g">Frundſchopp,</hi> Freundſchaft; <hi rendition="#g">is,</hi> iſt; <hi rendition="#g">et, es;<lb/> uth,</hi> aus.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [82/0116]
Tittia cratzebant, nunc lendos, nunc knigiosque,
Nec scio quid reliquum schürebant torve tuentes.
215 Haec ideo vobis ô frater schicko fideles,
Saepe ut denckatis, gutumque lefhatis amicum.
Et quoties bitunt vos nigri schnaflide deiri,
Et quoties handis vestris ingripitis hosos,
Fengere nempe floos, tales effundite Wortos!
220 Jam Flous Hamburga quem schickuit urbe politus
Oldus Bekandus, blodum me steckit in hudum,
Scilicet ut denckamque sui, denckamque jocorum
Pussorumque simul. Denckamque ergo, cedito rursus
Parve floe et nostrum misere quoque plage Bekantum
225 Frundum, ut sit memor et nullis vergettat in annis
Nostri, sic durat Frundschoppia. Nun is et uthe.
Unzweifelhaft iſt es, daß die maccaroniſche Poeſie überhaupt
in Jtalien und aus Folengo’s Kopfe entſprang und daß Folengo
nicht eher in dieſer Weiſe dichtete, als bis er in das Landſtreicher-
leben hineingerathen war. Wenn auch ſchon vor ihm die Canti
Carnascialeschi durch Lorenzo den Prächtigen von Medici (1448
—92 begünſtigt und geregelt worden, wenn auch die Poesia
contadinesca (villanesca), boschereccia und pedantesca (fiden-
ziana) nach faſt allen Richtungen der Laune und Satire hin in
Aufnahme gebracht war, ſo hatte doch keine dieſer burlesken Dich-
tungen eine ſolche originelle Wortmiſchung aufzuweiſen, wenn
auch jede von ihnen mehr oder minder fremde Wörter und Redens-
arten abſichtlich für den Spott und die Satire vorbrachte. Folengo
ſchrieb nicht wie jene ein unreines oder gemiſchtes Jtalieniſch,
ſondern ſchrieb lateiniſch und latiniſirte dabei italieniſche Wörter.
Jnſofern war Folengo volle Originalität, und ſchwerlich mag man
1)
1) Hemd; hebben (heft), haben. 213 Knig’, Knie. 216 lēf hebben, lieb
haben. 217 biten, beißen; Schnafl, Snafl, Schnabel. 218 Jngripen,
hineingreifen. 219 fengen, fangen. 220 politſch, p’litſch, gewandt,
liſtig. 221 old, alt. 223 Puſſen, Poſſen. 225 Frund, Fründ, Freund;
vergēten, vergeſſen. 226 Frundſchopp, Freundſchaft; is, iſt; et, es;
uth, aus.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |