Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 2. Leipzig, 1858.ihren ersten Ursprung wol nur mit einer linguistischen Spielerei Ebenso wird das Ath Bach des Rabbi Chija 2) aus gepaar- 1) So ist z. B. nur durch die Kabbala, speciell durch das Ath Basch, die Stelle im Jeremias, Kap. 25, V. 26, erklärlich: [fremdsprachliches Material - fehlt] welches Luther übersetzt: "Und König Sesach soll auch diesen (den Becher) trinken". Jeremias scheute sich vor dem König von Babel, den Namen Babel auszusprechen, und wählte dafür nach dem Ath Basch den Namen Scheschach (Sesach), nämlich [fremdsprachliches Material - fehlt] und [fremdsprachliches Material - fehlt]. Beispiele der Art finden sich äußerst zahlreich. 2) Vgl. [fremdsprachliches Material - fehlt] von "Sal. Ephr. Blogg." (Hannover 1831), S. 10 u. 11. 3) Wie z. B. das Wort [fremdsprachliches Material - fehlt] (emet), Emmess, die Wahrheit, aus den
Endbuchstaben der drei ersten Wörter der Genesis (vgl. S. 72, Note 1). ihren erſten Urſprung wol nur mit einer linguiſtiſchen Spielerei Ebenſo wird das Ath Bach des Rabbi Chija 2) aus gepaar- 1) So iſt z. B. nur durch die Kabbala, ſpeciell durch das Ath Basch, die Stelle im Jeremias, Kap. 25, V. 26, erklärlich: [fremdsprachliches Material – fehlt] welches Luther überſetzt: „Und König Seſach ſoll auch dieſen (den Becher) trinken“. Jeremias ſcheute ſich vor dem König von Babel, den Namen Babel auszuſprechen, und wählte dafür nach dem Ath Basch den Namen Scheſchach (Seſach), nämlich [fremdsprachliches Material – fehlt] und [fremdsprachliches Material – fehlt]. Beiſpiele der Art finden ſich äußerſt zahlreich. 2) Vgl. [fremdsprachliches Material – fehlt] von „Sal. Ephr. Blogg.“ (Hannover 1831), S. 10 u. 11. 3) Wie z. B. das Wort [fremdsprachliches Material – fehlt] (emet), Emmeſſ, die Wahrheit, aus den
Endbuchſtaben der drei erſten Wörter der Geneſis (vgl. S. 72, Note 1). <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0264" n="252"/> ihren erſten Urſprung wol nur mit einer linguiſtiſchen Spielerei<lb/> begonnen. Schon in den älteſten Zeiten hatten die jüdiſchen Ge-<lb/> lehrten eine eigene Chiffreſprache und ganz beſondere Arten von<lb/> Alphabeten. Aber auch die 22 Buchſtaben des gewöhnlichen he-<lb/> bräiſchen Alphabets wurden auf mancherlei Weiſe durcheinander<lb/> verſetzt, z. B. im <hi rendition="#aq">Ath Basch,</hi> bei welchem der erſte und letzte, der<lb/> zweite und einundzwanzigſte, der dritte und zwanzigſte füreinander<lb/> gebraucht werden:<lb/><hi rendition="#c"><gap reason="fm" unit="words"/></hi><lb/> alſo <gap reason="fm" unit="words"/> für <gap reason="fm" unit="words"/> und <gap reason="fm" unit="words"/> für <gap reason="fm" unit="words"/>; ferner <gap reason="fm" unit="words"/> für <gap reason="fm" unit="words"/> und <gap reason="fm" unit="words"/> für <gap reason="fm" unit="words"/>; <gap reason="fm" unit="words"/> für <gap reason="fm" unit="words"/><lb/> und <gap reason="fm" unit="words"/> für <gap reason="fm" unit="words"/> u. ſ. w. <note place="foot" n="1)">So iſt z. B. nur durch die Kabbala, ſpeciell durch das <hi rendition="#aq">Ath Basch,</hi><lb/> die Stelle im Jeremias, Kap. 25, V. 26, erklärlich: <gap reason="fm" unit="words"/><lb/> welches Luther überſetzt: „Und König Seſach ſoll auch dieſen (den Becher)<lb/> trinken“. Jeremias ſcheute ſich vor dem König von Babel, den Namen <hi rendition="#g">Babel</hi><lb/> auszuſprechen, und wählte dafür nach dem <hi rendition="#aq">Ath Basch</hi> den Namen <hi rendition="#g">Scheſchach</hi><lb/> (Seſach), nämlich <gap reason="fm" unit="words"/> und <gap reason="fm" unit="words"/>. Beiſpiele der Art finden ſich äußerſt<lb/> zahlreich.</note> Aehnlich wird das <hi rendition="#aq">Al Bam</hi> gebildet, in<lb/> welchem der erſte Buchſtabe gleich dem zwölften, der zweite gleich<lb/> dem dreizehnten, der dritte gleich dem vierzehnten, und umgekehrt<lb/> der vierzehnte gleich dem dritten u. ſ. w. geſetzt wird, alſo:<lb/><hi rendition="#c"><gap reason="fm" unit="words"/></hi></p><lb/> <p>Ebenſo wird das <hi rendition="#aq">Ath Bach</hi> des Rabbi Chija <note place="foot" n="2)">Vgl. <gap reason="fm" unit="words"/> von „<hi rendition="#aq">Sal. Ephr. Blogg.</hi>“ (Hannover 1831),<lb/> S. 10 u. 11.</note> aus gepaar-<lb/> ten Buchſtaben gebildet, je nachdem das Aggregat ihres Zahlen-<lb/> werths 10, 100 oder 1000 anzeigt; oder es wird aus den An-<lb/> fangs- oder Endbuchſtaben einer Wortgruppe ein beſtimmtes<lb/> Wort gebildet <note place="foot" n="3)">Wie z. B. das Wort <gap reason="fm" unit="words"/> (<hi rendition="#aq">emet</hi>), <hi rendition="#g">Emmeſſ,</hi> die Wahrheit, aus den<lb/> Endbuchſtaben der drei erſten Wörter der Geneſis (vgl. S. 72, Note 1).</note>, oder auch aus einem oder mehreren Wörtern,<lb/> nach der Summe des Zahlenwerths der einzelnen Buchſtaben ein<lb/> anderes oder mehrere Wörter, deren Buchſtaben in der Summe<lb/> den gleichen Zahlenwerth haben u. ſ. w. Dieſe wunderlichen<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [252/0264]
ihren erſten Urſprung wol nur mit einer linguiſtiſchen Spielerei
begonnen. Schon in den älteſten Zeiten hatten die jüdiſchen Ge-
lehrten eine eigene Chiffreſprache und ganz beſondere Arten von
Alphabeten. Aber auch die 22 Buchſtaben des gewöhnlichen he-
bräiſchen Alphabets wurden auf mancherlei Weiſe durcheinander
verſetzt, z. B. im Ath Basch, bei welchem der erſte und letzte, der
zweite und einundzwanzigſte, der dritte und zwanzigſte füreinander
gebraucht werden:
_
alſo _ für _ und _ für _ ; ferner _ für _ und _ für _ ; _ für _
und _ für _ u. ſ. w. 1) Aehnlich wird das Al Bam gebildet, in
welchem der erſte Buchſtabe gleich dem zwölften, der zweite gleich
dem dreizehnten, der dritte gleich dem vierzehnten, und umgekehrt
der vierzehnte gleich dem dritten u. ſ. w. geſetzt wird, alſo:
_
Ebenſo wird das Ath Bach des Rabbi Chija 2) aus gepaar-
ten Buchſtaben gebildet, je nachdem das Aggregat ihres Zahlen-
werths 10, 100 oder 1000 anzeigt; oder es wird aus den An-
fangs- oder Endbuchſtaben einer Wortgruppe ein beſtimmtes
Wort gebildet 3), oder auch aus einem oder mehreren Wörtern,
nach der Summe des Zahlenwerths der einzelnen Buchſtaben ein
anderes oder mehrere Wörter, deren Buchſtaben in der Summe
den gleichen Zahlenwerth haben u. ſ. w. Dieſe wunderlichen
1) So iſt z. B. nur durch die Kabbala, ſpeciell durch das Ath Basch,
die Stelle im Jeremias, Kap. 25, V. 26, erklärlich: _
welches Luther überſetzt: „Und König Seſach ſoll auch dieſen (den Becher)
trinken“. Jeremias ſcheute ſich vor dem König von Babel, den Namen Babel
auszuſprechen, und wählte dafür nach dem Ath Basch den Namen Scheſchach
(Seſach), nämlich _ und _ . Beiſpiele der Art finden ſich äußerſt
zahlreich.
2) Vgl. _ von „Sal. Ephr. Blogg.“ (Hannover 1831),
S. 10 u. 11.
3) Wie z. B. das Wort _ (emet), Emmeſſ, die Wahrheit, aus den
Endbuchſtaben der drei erſten Wörter der Geneſis (vgl. S. 72, Note 1).
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