"A ist der Riegel, B die viereckige Studel, welche inwendig vernietet ist und einen Theil des Riegels bildet; C sind die Sper- rungen, sechs an der Zahl, welche sich auf dem Centralkegel D bewegen; sie sind eine über die andere gelegt, aber vollständig isolirt und gesondert, um jeder Sperrung zu erlauben, in verschie- dener Höhe emporgehoben zu werden; E ist eine getheilte Feder mit sechs verschiedenen Sprüngen, die auf die Enden der sechs Sperrungen treffen; F ist die Anzeigefeder. Es muß bemerkt werden, daß der Grundsperrer einen Zahn nahe der Anzeigefeder hat; G ist eine Studel oder Schraube, inwendig befestigt und einen Theil der untersten Sperrung bildend, und O ist der Schlüssel.
[Abbildung]
Nun ist es ersichtlich, daß alle Sperrungen genau zu der ver- schiedenen erforderlichen Höhe gehoben werden müssen, um der viereckigen Studel B zu erlauben, durch die Längendurchschnitte der Sperrungen zu passiren, so, daß der Riegel fortgezogen werden kann. Wir brauchen nicht zu sagen, was geschieht, wenn eine oder die andere Sperrung zu hoch, oder nicht hoch genug gehoben wird; noch weniger kann die Combination dieser sechs Sperrungen entdeckt werden, und wenn ein falscher Schlüssel eingebracht wird, und eine der Sperrungen sollte übermäßig gehoben werden, so fängt die Anzeigefeder F den Grundsperrer C und hält ihn fest,
Ave-Lallemant, Gaunerthum. II. 12
„A iſt der Riegel, B die viereckige Studel, welche inwendig vernietet iſt und einen Theil des Riegels bildet; C ſind die Sper- rungen, ſechs an der Zahl, welche ſich auf dem Centralkegel D bewegen; ſie ſind eine über die andere gelegt, aber vollſtändig iſolirt und geſondert, um jeder Sperrung zu erlauben, in verſchie- dener Höhe emporgehoben zu werden; E iſt eine getheilte Feder mit ſechs verſchiedenen Sprüngen, die auf die Enden der ſechs Sperrungen treffen; F iſt die Anzeigefeder. Es muß bemerkt werden, daß der Grundſperrer einen Zahn nahe der Anzeigefeder hat; G iſt eine Studel oder Schraube, inwendig befeſtigt und einen Theil der unterſten Sperrung bildend, und O iſt der Schlüſſel.
[Abbildung]
Nun iſt es erſichtlich, daß alle Sperrungen genau zu der ver- ſchiedenen erforderlichen Höhe gehoben werden müſſen, um der viereckigen Studel B zu erlauben, durch die Längendurchſchnitte der Sperrungen zu paſſiren, ſo, daß der Riegel fortgezogen werden kann. Wir brauchen nicht zu ſagen, was geſchieht, wenn eine oder die andere Sperrung zu hoch, oder nicht hoch genug gehoben wird; noch weniger kann die Combination dieſer ſechs Sperrungen entdeckt werden, und wenn ein falſcher Schlüſſel eingebracht wird, und eine der Sperrungen ſollte übermäßig gehoben werden, ſo fängt die Anzeigefeder F den Grundſperrer C und hält ihn feſt,
Avé-Lallemant, Gaunerthum. II. 12
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„A iſt der Riegel, B die viereckige Studel, welche inwendig
vernietet iſt und einen Theil des Riegels bildet; C ſind die Sper-
rungen, ſechs an der Zahl, welche ſich auf dem Centralkegel D
bewegen; ſie ſind eine über die andere gelegt, aber vollſtändig
iſolirt und geſondert, um jeder Sperrung zu erlauben, in verſchie-
dener Höhe emporgehoben zu werden; E iſt eine getheilte Feder
mit ſechs verſchiedenen Sprüngen, die auf die Enden der ſechs
Sperrungen treffen; F iſt die Anzeigefeder. Es muß bemerkt
werden, daß der Grundſperrer einen Zahn nahe der Anzeigefeder
hat; G iſt eine Studel oder Schraube, inwendig befeſtigt und einen
Theil der unterſten Sperrung bildend, und O iſt der Schlüſſel.
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Nun iſt es erſichtlich, daß alle Sperrungen genau zu der ver-
ſchiedenen erforderlichen Höhe gehoben werden müſſen, um der
viereckigen Studel B zu erlauben, durch die Längendurchſchnitte
der Sperrungen zu paſſiren, ſo, daß der Riegel fortgezogen werden
kann. Wir brauchen nicht zu ſagen, was geſchieht, wenn eine
oder die andere Sperrung zu hoch, oder nicht hoch genug gehoben
wird; noch weniger kann die Combination dieſer ſechs Sperrungen
entdeckt werden, und wenn ein falſcher Schlüſſel eingebracht wird,
und eine der Sperrungen ſollte übermäßig gehoben werden, ſo
fängt die Anzeigefeder F den Grundſperrer C und hält ihn feſt,
Avé-Lallemant, Gaunerthum. II. 12
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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 2. Leipzig, 1858, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum02_1858/189>, abgerufen am 08.07.2024.
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