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Allgemeine Zeitung. Nr. 162. Augsburg, 10. Juni 1840.

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welches die Papiere seyen, die Lord Melbourne früher versprochen habe dem Hause vorzulegen, antwortete dieser, daß er damit allerdings die Noten Hrn. Mac Gregors gemeint, aber auch später diese übereilte Anzeige zurückgenommen habe. Lord Lyndhurst steht hierauf von seiner Motion ab. Das Haus vertagt sich bis übermorgen.

Frankreich.

Der Moniteur bestätigt die militärische und diplomatische Mission des Admirals Baudin nach Buenos-Ayres. Er werde seine Flagge an Bord der Gloire aufpflanzen, und unverzüglich nach seiner Bestimmung abreisen.

(Moniteur.) Am 4 Jun. Vormittags empfing der König, neben welchem sich der Herzog von Nemours befand, umgeben von allen Ministern und seinen Adjutanten, im Thronsaale den vormaligen Großmarschall des Palasts des Kaisers, den General Graf Bertrand, welcher bei Ueberreichung der Waffen Napoleons an den König folgende Anrede hielt: "Sire, die letzten Wünsche des Kaisers werden endlich erfüllt! Indem ich Ihnen meine Glückwünsche zu einem Resultat darbringe, das für Ew. Maj. in der Zukunft nicht minder ehrenvoll seyn wird, als es dieß in der Gegenwart ist, ein Resultat, das der Nationalehre und den Volksgefühlen so sehr gemäß ist, bin ich nur der Widerhall des öffentlichen Danks. Im Begriff, mich zur Erfüllung einer frommen Pflicht zu entfernen, danke ich Ew. Maj., daß Sie mich der edlen Fahrt nach St. Helena beigesellt haben. Diese Waffen des großen Napoleon, die ich dem Vaterlande anbot, und wobei ich von ihm verlangte, daß es die sterblichen Ueberreste Napoleons zurückfordern sollte, diese Waffen gehören jetzt Frankreich. Ew. Maj., Ihrem feierlichen und patriotischen Beginnen, verdanken wir die Vollziehung der letzten Wünsche des Kaisers - Wünsche, die er mir insbesondere auf seinem Todtenbette unter Umständen ausdrückte, die nie aus meinem Gedächtnisse verschwinden werden. Indem ich, Sire, der denkwürdigen Handlung der Nationalgerechtigkeit, die Sie großherzig unternommen haben, meine Huldigung darbringe, lege ich, beseelt von dem Gefühle der Dankbarkeit und des Vertrauens, in die Hände Ew. Maj. jene glorreichen Waffen nieder, welche ich lange dem Tageslicht entziehen mußte, und die ich bald hoffe, auf dem Sarge des großen Feldherrn, auf dem erlauchten Grabe niederzulegen, das bestimmt ist, die Blicke des Weltalls auf sich zu ziehen. Möge der Degen des Helden das Palladium unseres Vaterlandes werden!" Der König antwortete: "Ich empfange im Namen Frankreichs die Waffen des Kaisers Napoleon, dessen letzter Wille Ihnen dieses kostbaren Pfand anvertraut hatte. Sie werden treulich bis zu dem Augenblick aufbewahrt werden, wo ich sie auf dem Mausoleum, das ihm die Nationalmunificenz bereitet, werde aufstellen können. Ich schätze mich glücklich, daß es mir vorbehalten gewesen ist, dem Boden Frankreichs die sterblichen Reste desjenigen wiederzugeben, der unsern Jahrbüchern so großen Ruhm beifügte, und die Schuld unseres gemeinschaftlichen Vaterlandes zu entrichten, indem ich seinen Sarg mit allen ihm gebührenden Ehrenbezeugungen umgebe. Ich bin gerührt von den Gefühlen, die Sie mir ausgedrückt haben." (Die erwähnten Waffen sind der Degen, welchen der Kaiser bei Austerlitz trug, und welcher der einzige ist, den er später zu tragen gewohnt war, zwei Paar Pistolen von reicher Arbeit, der Degen in Schwertform, den er auf dem Maifelde anhatte; ein Säbel, der früher Johannes Sobieski gehörte, und ein Dolch, den der Papst dem Großmeister des Malteser Ordens Lavalette gegeben hatte. Die Waffen wurden im Schatze der Krone niedergelegt, bis das Grab Napoleons fertig seyn wird).

Die meisten Pariser Journale enthalten sich eines Commentars des gestern mitgetheilten Schreibens Joseph Napoleons; sie begnügen sich, es abzudrucken. Der Constitutionnel unterläßt selbst dieß. Der National bemerkt darüber: "Nichts ist achtungswürdiger als Familien-Pietät, und wir sind die ersten, unsre Anerkennung den ehrenwerthen Gesinnungen auszudrücken, welche den Brief des Grafen Survilliers dictirt haben. Schon seine Stellung als Verbannter würde jeden Gedanken von uns fern halten, der Napoleons Bruder verletzen könnte. Jedoch, da die Hälfte des Geschenks, das er heute anbietet, den Ueberresten der kaiserlichen Garde zu eigen bleiben soll, so ist es vielleicht nöthig, in dem Geiste dieser Tapfern keine trügerischen Hoffnungen entstehen zu lassen, die es zu peinlich wäre in der Folge wieder zerstören zu müssen. Wir wollen daher bemerken, um den wahren Sinn des Briefes zu erklären, daß die 4 Millionen, von denen Joseph Napoleon spricht, bloß auf dem Papier stehen. Es sind ohne Zweifel Schatzscheine, oder, wie man sagt, "Rescriptionen und Delegationen, die aus der Civilliste Napoleons kommen." Das aber ist eine Schuld, die von der Regierung stark bestritten wird, und für welche der Ex-König von Spanien, wie man versichert, bereits vergebliche Reclamationen gemacht hat. Man will also den Resten der kaiserlichen Garde einen Theil einer strittigen Schuld überlassen, und um die Auszahlung zu erhalten, müßten sie mit dem Staate processiren. Der Graf v. Survilliers, der an die vollkommene Rechtmäßigkeit seiner Forderung glaubt, bringt ohne Zweifel ein Opfer, indem er die 2 Millionen aufgibt, und wir wollen keineswegs das Verdienst dieser That schwächen. Doch begreift man nach diesen Erläuterungen, daß, wenn das großmüthige Geschenk auch seinen ganzen Werth behält, es doch viel an Gehalt verliert."

Das Journal des Debats sagt über jenes Schreiben:"Man sieht daraus, welche Wendung die sogenannte Nationalsubscription genommen haben würde, wenn der gesunde Sinn des Landes und die von ihm an Tag gelegte Kälte nicht die, welche sie eröffnet hatten, augenblicklich wieder gezwungen hätte, sie zu schließen. Frankreich hat durch das Organ seiner Deputirten eine Million votirt; der Graf Survilliers bietet eben so viel an. Dieß ist eine wahrhaft kaiserliche Großmuth. Frankreich aber braucht von Niemanden Beiträge, um die Asche des Kaisers würdig zu ehren, und wir denken, Marschall Clauzel werde die Anerbietungen des Grafen Survilliers abgelehnt haben. Der Ruhm des Kaisers ist keine Familienerbschaft; er gehört nur Frankreich, das ihn mit seinem Blute bezahlt hat."

In der Sitzung der Deputirtenkammer am 4 Jun. ward in Erörterung des Budgets des Innern fortgefahren. Aus Anlaß des 26sten Cap. "Gehalte und Entschädigungen für Verwaltungsbeamte der Departements" erhebt sich Hr. Meilheurat gegen das in so mancher Beziehung schädliche vielfache Wechseln der Präfecten. Denselben Klagen schließen sich andere Deputirte an. Hr. Vatout findet den Grund dieses Wechseln in dem allzuvielfachen Aendern der Minister und zuweilen in der unvorsichtigen Wahl der Beamten. Er spricht übrigens gegen einen von der Commission vorgeschlagenen Abzug von 137,000 Fr. bei dem Cap. Der Minister des Innern erklärte, daß wenn der Credit nicht ganz votirt würde, er sich eine Nachforderung auf das nächste Jahr vorbehielte. Der vorgeschlagene Abzug ward von der Kammer angenommen. Bei dem 29sten Cap. "administrative Inspectionen der Departementaldienste 160,000 Fr." ward ebenfalls ein Abzug von 37,000 Fr. vorgeschlagen, und trotz der Einwendungen des Hrn. Vatout von der Kammer angenommen.

welches die Papiere seyen, die Lord Melbourne früher versprochen habe dem Hause vorzulegen, antwortete dieser, daß er damit allerdings die Noten Hrn. Mac Gregors gemeint, aber auch später diese übereilte Anzeige zurückgenommen habe. Lord Lyndhurst steht hierauf von seiner Motion ab. Das Haus vertagt sich bis übermorgen.

Frankreich.

Der Moniteur bestätigt die militärische und diplomatische Mission des Admirals Baudin nach Buenos-Ayres. Er werde seine Flagge an Bord der Gloire aufpflanzen, und unverzüglich nach seiner Bestimmung abreisen.

(Moniteur.) Am 4 Jun. Vormittags empfing der König, neben welchem sich der Herzog von Nemours befand, umgeben von allen Ministern und seinen Adjutanten, im Thronsaale den vormaligen Großmarschall des Palasts des Kaisers, den General Graf Bertrand, welcher bei Ueberreichung der Waffen Napoleons an den König folgende Anrede hielt: „Sire, die letzten Wünsche des Kaisers werden endlich erfüllt! Indem ich Ihnen meine Glückwünsche zu einem Resultat darbringe, das für Ew. Maj. in der Zukunft nicht minder ehrenvoll seyn wird, als es dieß in der Gegenwart ist, ein Resultat, das der Nationalehre und den Volksgefühlen so sehr gemäß ist, bin ich nur der Widerhall des öffentlichen Danks. Im Begriff, mich zur Erfüllung einer frommen Pflicht zu entfernen, danke ich Ew. Maj., daß Sie mich der edlen Fahrt nach St. Helena beigesellt haben. Diese Waffen des großen Napoleon, die ich dem Vaterlande anbot, und wobei ich von ihm verlangte, daß es die sterblichen Ueberreste Napoleons zurückfordern sollte, diese Waffen gehören jetzt Frankreich. Ew. Maj., Ihrem feierlichen und patriotischen Beginnen, verdanken wir die Vollziehung der letzten Wünsche des Kaisers – Wünsche, die er mir insbesondere auf seinem Todtenbette unter Umständen ausdrückte, die nie aus meinem Gedächtnisse verschwinden werden. Indem ich, Sire, der denkwürdigen Handlung der Nationalgerechtigkeit, die Sie großherzig unternommen haben, meine Huldigung darbringe, lege ich, beseelt von dem Gefühle der Dankbarkeit und des Vertrauens, in die Hände Ew. Maj. jene glorreichen Waffen nieder, welche ich lange dem Tageslicht entziehen mußte, und die ich bald hoffe, auf dem Sarge des großen Feldherrn, auf dem erlauchten Grabe niederzulegen, das bestimmt ist, die Blicke des Weltalls auf sich zu ziehen. Möge der Degen des Helden das Palladium unseres Vaterlandes werden!“ Der König antwortete: „Ich empfange im Namen Frankreichs die Waffen des Kaisers Napoleon, dessen letzter Wille Ihnen dieses kostbaren Pfand anvertraut hatte. Sie werden treulich bis zu dem Augenblick aufbewahrt werden, wo ich sie auf dem Mausoleum, das ihm die Nationalmunificenz bereitet, werde aufstellen können. Ich schätze mich glücklich, daß es mir vorbehalten gewesen ist, dem Boden Frankreichs die sterblichen Reste desjenigen wiederzugeben, der unsern Jahrbüchern so großen Ruhm beifügte, und die Schuld unseres gemeinschaftlichen Vaterlandes zu entrichten, indem ich seinen Sarg mit allen ihm gebührenden Ehrenbezeugungen umgebe. Ich bin gerührt von den Gefühlen, die Sie mir ausgedrückt haben.“ (Die erwähnten Waffen sind der Degen, welchen der Kaiser bei Austerlitz trug, und welcher der einzige ist, den er später zu tragen gewohnt war, zwei Paar Pistolen von reicher Arbeit, der Degen in Schwertform, den er auf dem Maifelde anhatte; ein Säbel, der früher Johannes Sobieski gehörte, und ein Dolch, den der Papst dem Großmeister des Malteser Ordens Lavalette gegeben hatte. Die Waffen wurden im Schatze der Krone niedergelegt, bis das Grab Napoleons fertig seyn wird).

Die meisten Pariser Journale enthalten sich eines Commentars des gestern mitgetheilten Schreibens Joseph Napoleons; sie begnügen sich, es abzudrucken. Der Constitutionnel unterläßt selbst dieß. Der National bemerkt darüber: „Nichts ist achtungswürdiger als Familien-Pietät, und wir sind die ersten, unsre Anerkennung den ehrenwerthen Gesinnungen auszudrücken, welche den Brief des Grafen Survilliers dictirt haben. Schon seine Stellung als Verbannter würde jeden Gedanken von uns fern halten, der Napoleons Bruder verletzen könnte. Jedoch, da die Hälfte des Geschenks, das er heute anbietet, den Ueberresten der kaiserlichen Garde zu eigen bleiben soll, so ist es vielleicht nöthig, in dem Geiste dieser Tapfern keine trügerischen Hoffnungen entstehen zu lassen, die es zu peinlich wäre in der Folge wieder zerstören zu müssen. Wir wollen daher bemerken, um den wahren Sinn des Briefes zu erklären, daß die 4 Millionen, von denen Joseph Napoleon spricht, bloß auf dem Papier stehen. Es sind ohne Zweifel Schatzscheine, oder, wie man sagt, „Rescriptionen und Delegationen, die aus der Civilliste Napoleons kommen.“ Das aber ist eine Schuld, die von der Regierung stark bestritten wird, und für welche der Ex-König von Spanien, wie man versichert, bereits vergebliche Reclamationen gemacht hat. Man will also den Resten der kaiserlichen Garde einen Theil einer strittigen Schuld überlassen, und um die Auszahlung zu erhalten, müßten sie mit dem Staate processiren. Der Graf v. Survilliers, der an die vollkommene Rechtmäßigkeit seiner Forderung glaubt, bringt ohne Zweifel ein Opfer, indem er die 2 Millionen aufgibt, und wir wollen keineswegs das Verdienst dieser That schwächen. Doch begreift man nach diesen Erläuterungen, daß, wenn das großmüthige Geschenk auch seinen ganzen Werth behält, es doch viel an Gehalt verliert.“

Das Journal des Débats sagt über jenes Schreiben:„Man sieht daraus, welche Wendung die sogenannte Nationalsubscription genommen haben würde, wenn der gesunde Sinn des Landes und die von ihm an Tag gelegte Kälte nicht die, welche sie eröffnet hatten, augenblicklich wieder gezwungen hätte, sie zu schließen. Frankreich hat durch das Organ seiner Deputirten eine Million votirt; der Graf Survilliers bietet eben so viel an. Dieß ist eine wahrhaft kaiserliche Großmuth. Frankreich aber braucht von Niemanden Beiträge, um die Asche des Kaisers würdig zu ehren, und wir denken, Marschall Clauzel werde die Anerbietungen des Grafen Survilliers abgelehnt haben. Der Ruhm des Kaisers ist keine Familienerbschaft; er gehört nur Frankreich, das ihn mit seinem Blute bezahlt hat.“

In der Sitzung der Deputirtenkammer am 4 Jun. ward in Erörterung des Budgets des Innern fortgefahren. Aus Anlaß des 26sten Cap. „Gehalte und Entschädigungen für Verwaltungsbeamte der Departements“ erhebt sich Hr. Meilheurat gegen das in so mancher Beziehung schädliche vielfache Wechseln der Präfecten. Denselben Klagen schließen sich andere Deputirte an. Hr. Vatout findet den Grund dieses Wechseln in dem allzuvielfachen Aendern der Minister und zuweilen in der unvorsichtigen Wahl der Beamten. Er spricht übrigens gegen einen von der Commission vorgeschlagenen Abzug von 137,000 Fr. bei dem Cap. Der Minister des Innern erklärte, daß wenn der Credit nicht ganz votirt würde, er sich eine Nachforderung auf das nächste Jahr vorbehielte. Der vorgeschlagene Abzug ward von der Kammer angenommen. Bei dem 29sten Cap. „administrative Inspectionen der Departementaldienste 160,000 Fr.“ ward ebenfalls ein Abzug von 37,000 Fr. vorgeschlagen, und trotz der Einwendungen des Hrn. Vatout von der Kammer angenommen.

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Indem ich Ihnen meine Glückwünsche zu einem Resultat darbringe, das für Ew. Maj. in der Zukunft nicht minder ehrenvoll seyn wird, als es dieß in der Gegenwart ist, ein Resultat, das der Nationalehre und den Volksgefühlen so sehr gemäß ist, bin ich nur der Widerhall des öffentlichen Danks. Im Begriff, mich zur Erfüllung einer frommen Pflicht zu entfernen, danke ich Ew. Maj., daß Sie mich der edlen Fahrt nach St. Helena beigesellt haben. Diese Waffen des großen Napoleon, die ich dem Vaterlande anbot, und wobei ich von ihm verlangte, daß es die sterblichen Ueberreste Napoleons zurückfordern sollte, diese Waffen gehören jetzt Frankreich. Ew. Maj., Ihrem feierlichen und patriotischen Beginnen, verdanken wir die Vollziehung der letzten Wünsche des Kaisers – Wünsche, die er mir insbesondere auf seinem Todtenbette unter Umständen ausdrückte, die nie aus meinem Gedächtnisse verschwinden werden. Indem ich, Sire, der denkwürdigen Handlung der Nationalgerechtigkeit, die Sie großherzig unternommen haben, meine Huldigung darbringe, lege ich, beseelt von dem Gefühle der Dankbarkeit und des Vertrauens, in die Hände Ew. Maj. jene glorreichen Waffen nieder, welche ich lange dem Tageslicht entziehen mußte, und die ich bald hoffe, auf dem Sarge des großen Feldherrn, auf dem erlauchten Grabe niederzulegen, das bestimmt ist, die Blicke des Weltalls auf sich zu ziehen. Möge der Degen des Helden das Palladium unseres Vaterlandes werden!“ Der König antwortete: „Ich empfange im Namen Frankreichs die Waffen des Kaisers Napoleon, dessen letzter Wille Ihnen dieses kostbaren Pfand anvertraut hatte. Sie werden treulich bis zu dem Augenblick aufbewahrt werden, wo ich sie auf dem Mausoleum, das ihm die Nationalmunificenz bereitet, werde aufstellen können. Ich schätze mich glücklich, daß es mir vorbehalten gewesen ist, dem Boden Frankreichs die sterblichen Reste desjenigen wiederzugeben, der unsern Jahrbüchern so großen Ruhm beifügte, und die Schuld unseres gemeinschaftlichen Vaterlandes zu entrichten, indem ich seinen Sarg mit allen ihm gebührenden Ehrenbezeugungen umgebe. Ich bin gerührt von den Gefühlen, die Sie mir ausgedrückt haben.“ (Die erwähnten Waffen sind der Degen, welchen der Kaiser bei Austerlitz trug, und welcher der einzige ist, den er später zu tragen gewohnt war, zwei Paar Pistolen von reicher Arbeit, der Degen in Schwertform, den er auf dem Maifelde anhatte; ein Säbel, der früher Johannes Sobieski gehörte, und ein Dolch, den der Papst dem Großmeister des Malteser Ordens Lavalette gegeben hatte. Die Waffen wurden im Schatze der Krone niedergelegt, bis das Grab Napoleons fertig seyn wird). Die meisten Pariser Journale enthalten sich eines Commentars des gestern mitgetheilten Schreibens Joseph Napoleons; sie begnügen sich, es abzudrucken. Der Constitutionnel unterläßt selbst dieß. Der National bemerkt darüber: „Nichts ist achtungswürdiger als Familien-Pietät, und wir sind die ersten, unsre Anerkennung den ehrenwerthen Gesinnungen auszudrücken, welche den Brief des Grafen Survilliers dictirt haben. Schon seine Stellung als Verbannter würde jeden Gedanken von uns fern halten, der Napoleons Bruder verletzen könnte. Jedoch, da die Hälfte des Geschenks, das er heute anbietet, den Ueberresten der kaiserlichen Garde zu eigen bleiben soll, so ist es vielleicht nöthig, in dem Geiste dieser Tapfern keine trügerischen Hoffnungen entstehen zu lassen, die es zu peinlich wäre in der Folge wieder zerstören zu müssen. Wir wollen daher bemerken, um den wahren Sinn des Briefes zu erklären, daß die 4 Millionen, von denen Joseph Napoleon spricht, bloß auf dem Papier stehen. Es sind ohne Zweifel Schatzscheine, oder, wie man sagt, „Rescriptionen und Delegationen, die aus der Civilliste Napoleons kommen.“ Das aber ist eine Schuld, die von der Regierung stark bestritten wird, und für welche der Ex-König von Spanien, wie man versichert, bereits vergebliche Reclamationen gemacht hat. Man will also den Resten der kaiserlichen Garde einen Theil einer strittigen Schuld überlassen, und um die Auszahlung zu erhalten, müßten sie mit dem Staate processiren. Der Graf v. Survilliers, der an die vollkommene Rechtmäßigkeit seiner Forderung glaubt, bringt ohne Zweifel ein Opfer, indem er die 2 Millionen aufgibt, und wir wollen keineswegs das Verdienst dieser That schwächen. Doch begreift man nach diesen Erläuterungen, daß, wenn das großmüthige Geschenk auch seinen ganzen Werth behält, es doch viel an Gehalt verliert.“ Das Journal des Débats sagt über jenes Schreiben:„Man sieht daraus, welche Wendung die sogenannte Nationalsubscription genommen haben würde, wenn der gesunde Sinn des Landes und die von ihm an Tag gelegte Kälte nicht die, welche sie eröffnet hatten, augenblicklich wieder gezwungen hätte, sie zu schließen. Frankreich hat durch das Organ seiner Deputirten eine Million votirt; der Graf Survilliers bietet eben so viel an. Dieß ist eine wahrhaft kaiserliche Großmuth. Frankreich aber braucht von Niemanden Beiträge, um die Asche des Kaisers würdig zu ehren, und wir denken, Marschall Clauzel werde die Anerbietungen des Grafen Survilliers abgelehnt haben. Der Ruhm des Kaisers ist keine Familienerbschaft; er gehört nur Frankreich, das ihn mit seinem Blute bezahlt hat.“ In der Sitzung der Deputirtenkammer am 4 Jun. ward in Erörterung des Budgets des Innern fortgefahren. Aus Anlaß des 26sten Cap. „Gehalte und Entschädigungen für Verwaltungsbeamte der Departements“ erhebt sich Hr. Meilheurat gegen das in so mancher Beziehung schädliche vielfache Wechseln der Präfecten. Denselben Klagen schließen sich andere Deputirte an. Hr. Vatout findet den Grund dieses Wechseln in dem allzuvielfachen Aendern der Minister und zuweilen in der unvorsichtigen Wahl der Beamten. Er spricht übrigens gegen einen von der Commission vorgeschlagenen Abzug von 137,000 Fr. bei dem Cap. Der Minister des Innern erklärte, daß wenn der Credit nicht ganz votirt würde, er sich eine Nachforderung auf das nächste Jahr vorbehielte. Der vorgeschlagene Abzug ward von der Kammer angenommen. Bei dem 29sten Cap. „administrative Inspectionen der Departementaldienste 160,000 Fr.“ ward ebenfalls ein Abzug von 37,000 Fr. vorgeschlagen, und trotz der Einwendungen des Hrn. Vatout von der Kammer angenommen.

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Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 162. Augsburg, 10. Juni 1840, S. 1292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_162_18400610/4>, abgerufen am 21.11.2024.