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Allgemeine Zeitung. Nr. 151. Augsburg, 30. Mai 1840.

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der selbst Meister vom Stuhl ist, einzuziehen. Dieser soll ihm den Eintritt sehr angerathen haben, und derselbe ist durchaus mit Genehmigung Sr. Maj. erfolgt, doch unter der ausdrücklichen Bedingung, daß Se. k. Hoh. alle Grade durchgehen solle. Auch Friedrich der Große war bekanntlich Freimaurer.

Dänemark.

Se. k. Hoh. der Kronprinz ist zu der bevorstehenden Feier der silbernen Hochzeit seiner königlichen Eltern auf der Sommerresidenz Sorgenfrei, wohin Ihre Majestäten sich am 6 d. M. begeben haben, eingetroffen, und wird heute in der Christiansburg hier erwartet. Der Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg und der Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg werden ebenfalls erscheinen. - Zu dem Fest sind bedeutende Vorkehrungen getroffen und viele Rangspersonen, die nicht zu den eigentlichen Hofcirkeln gehören, sind eingeladen worden; indessen haben manche diese Ehre abgelehnt, um den dadurch veranlaßten Kostenaufwand zu vermeiden. - Nächst der früher besprochenen Klage wider den Generalgouverneur v. Scholten, die einen so durchaus unerwarteten Ausgang nahm, und in Betreff deren das Publicum noch immer in gänzlicher Ungewißheit schwebt, weil die versprochenen Aufklärungen bisher nicht im Druck erschienen sind, hat nichts allgemeineres Aufsehen erregt als die von Seite der Regierung angestellte Klage wider den Advocaten Balthasar Christensen und die Redactionen des "Fädreland" und der "Kjöbenhavnspost". Ersterer ist wegen seiner mündlichen Aeußerungen in einer Versammlung der "Preßfreiheitsgesellschaft," wo über die Frage discutirt wurde, ob die Gesellschaft um Abänderung der Preßgesetze petitioniren sollte, unter Action gestellt; letztere, weil sie diese Aeußerungen veröffentlicht haben. - Eine Action wegen mündlicher Aeußerungen ist in Dänemark noch nie instituirt worden, und die liberale Presse spricht sich über dieses Novum in so starken Ausdrücken aus, daß man nicht begreift, warum die Nummern, welche solche enthalten, nicht auch mit Beschlag belegt und den Richterstühlen zur Bestrafung vorgelegt werden. Halten wir diesen Schritt der Regierung mit den Aeußerungen hochgestellter und einflußreicher Männer zusammen, so müssen wir schließen, daß eine Reaction von Seite der Regierung wider die liberale Presse - ein geschärftes Preßgesetz - zu erwarten stehe. Welchen Eindruck dieß auf die Nation machen könnte, wollen wir hier nicht untersuchen.

Noch am Abend des Sonnabend hat in der Norderstraße wieder ein Auflauf stattgefunden. Aufgefordert durch Anschlagzettel hatte sich nämlich eine große Anzahl junger, wohlgekleideter Leute versammelt, die dem in jener Straße wohnenden angeklagten Advocaten Christensen ein Lebehoch zu bringen gedachten. Die Polizei hatte eine Menge ihrer Angestellten in den Häusern der Straße placirt, und als die Bewunderer des Hrn. Christensen sich näherten, wurden sie mit Stockprügeln vertrieben; dieß ist unbestrittene Thatsache; dagegen lauten die Berichte verschieden über die Frage, ob Repressalien angewandt sind. - Als der Hof nach Sorgenfrei zog und die sehr loyalen Einwohner des nahegelegenen Dorfes Lyngby sich bestrebten, ihre Freude über den aus diesem Ereigniß für sie erwachsenden Verdienst durch Ehrenpforten, Illuminationen und Gesänge an den Tag zu legen, fanden sich andere, die ihr Mißfallen mit diesem Pomp durch Pfeifen zu erkennen gaben; - so berichten Augenzeugen und der "Freisinnige." Mir schienen diese Dissonanzen zu unbedeutend, um Sie darüber mit einem Briefe zu behelligen; zusammengehalten mit den neuesten Vorfällen aber steigen sie an Bedeutung, denn sie zeigen, daß man dreist genug ist, dem Könige in eigener Person seine Unzufriedenheit auf eine Weise zu erkennen zu geben, die kaum einem seiner Vorgänger geboten worden seyn dürfte. In der Adreßzeitung finde ich heute eine Correspondenz zwischen Ungenannten über die Frage, ob es die Mühe lohne, die Anstifter der Lyngbyer Aufzüge vor Gericht zu stellen. Die Hochzeitsfeier wird wahrscheinlich auch nicht ohne Lärm abgehen: die Royalisten werden die nicht illuminirten, die Liberalen die illuminirten Fenster einschlagen, und die Bedächtigen schweben daher, welche Partei sie auch ergreifen mögen, in großer Furcht um ihre Scheiben.

Schweden.

Das sogenannte Plenum plenorum fand Sonnabends im Reichssaale statt, der König war aber nicht zugegen, auch kein anderes Mitglied der königl. Familie hatte sich eingefunden, wie doch sonst gewöhnlich ist. Der Staatsminister des Auswärtigen ward durch Unpäßlichkeit verhindert, den König zu vertreten. Es war also dem Justizminister, Grafen Posse, aufgetragen, die Rede des Königs zu verlesen, wodurch die königl. Genehmigung der oft erwähnten Grundgesetz-Veränderung ertheilt wurde. Nach beendigter Lesung verließen die Reichsstände sogleich den Reichssaal. Nachmittags hielt der König Conseil, wobei folgende Verabschiedungen und Ernennungen stattfanden: Die Staatsräthe Freiherr Akerhjelm und Graf Hard wurden auf ihr Ansuchen entlassen. Der dritte unter den bisher beibehaltenen ältern Staatsräthen, Frhr. Schulzenheim, wurde zum Präsidenten des Bergwerkscollegiums ernannt. Zu neuen Staatsräthen ernannte der König den Landeshauptmann von Wermland, Hrn. Wingard, Bruder des Erzbischofs, und den bisherigen Hofkanzler Hrn. Ihre. Darauf wurden zu Chefs der verschiedenen Departements ernannt: für das Justizdepartement Graf Posse, für das auswärtige Departement Frhr. Stjerneld, für das Kriegsdepartement Frhr. Cederström, für das Seedepartement Frhr. Lagerbjelke, für das Civildepartement (des Innern) Hr. Fahräus, für das Departement der kirchlichen Angelegenheiten Hr. Ihre. Zum interimistischen Chef des Finanzdepartements (wozu vormals die Angelegenheiten des Handels und der Industrie gehörten, die aber nun davon getrennt sind), wurde Hr. Wingard ernannt. Dieses Departement ist dem Landmarschall Frhrn. Palmstjerna bestimmt, wird aber nicht vor dem Ende des Reichstags von ihm übernommen werden. Die Staatszeitung von gestern Abend theilt alle diese Ernennungen mit, wie auch ein königliches Statut, die Vertheilung der öffentlichen Angelegenheiten unter den verschiedenen Departements betreffend. Das Amt eines Generaladjutanten der Armee, wie auch das Amt eines Generaladjutanten der Marine sind abgeschafft, und der Kriegs- und der Seeminister mit den dazu gehörigen Functionen beauftragt.

Rußland und Polen.

Heute verlassen Ihre kais. Majestäten die Residenz und begeben sich nach Gatschina, von wo aus die Kaiserin übermorgen ihre Reise nach Deutschland antritt. Der Kaiser begleitet seine erlauchte Gemahlin über Dünaburg und Kauen bis Warschau. Die jüngeren Mitglieder der kaiserlichen Familie werden ihren Aufenthalt unterdessen in Zarskoje-Selo nehmen. - Am letzten Sonnabend hielt Se. kais. Maj. auf dem Marsfelde die in jedem Frühjahr gewöhnliche große Truppenschau über die hier und in den nächsten Umgebungen der Residenz garnisonirenden Detaschements des Gardecorps aller drei Waffengattungen. An 40,000 Mann waren auf dem Platze concentrirt. (Preuß. St. Z.)

der selbst Meister vom Stuhl ist, einzuziehen. Dieser soll ihm den Eintritt sehr angerathen haben, und derselbe ist durchaus mit Genehmigung Sr. Maj. erfolgt, doch unter der ausdrücklichen Bedingung, daß Se. k. Hoh. alle Grade durchgehen solle. Auch Friedrich der Große war bekanntlich Freimaurer.

Dänemark.

Se. k. Hoh. der Kronprinz ist zu der bevorstehenden Feier der silbernen Hochzeit seiner königlichen Eltern auf der Sommerresidenz Sorgenfrei, wohin Ihre Majestäten sich am 6 d. M. begeben haben, eingetroffen, und wird heute in der Christiansburg hier erwartet. Der Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg und der Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg werden ebenfalls erscheinen. – Zu dem Fest sind bedeutende Vorkehrungen getroffen und viele Rangspersonen, die nicht zu den eigentlichen Hofcirkeln gehören, sind eingeladen worden; indessen haben manche diese Ehre abgelehnt, um den dadurch veranlaßten Kostenaufwand zu vermeiden. – Nächst der früher besprochenen Klage wider den Generalgouverneur v. Scholten, die einen so durchaus unerwarteten Ausgang nahm, und in Betreff deren das Publicum noch immer in gänzlicher Ungewißheit schwebt, weil die versprochenen Aufklärungen bisher nicht im Druck erschienen sind, hat nichts allgemeineres Aufsehen erregt als die von Seite der Regierung angestellte Klage wider den Advocaten Balthasar Christensen und die Redactionen des „Fädreland“ und der „Kjöbenhavnspost“. Ersterer ist wegen seiner mündlichen Aeußerungen in einer Versammlung der „Preßfreiheitsgesellschaft,“ wo über die Frage discutirt wurde, ob die Gesellschaft um Abänderung der Preßgesetze petitioniren sollte, unter Action gestellt; letztere, weil sie diese Aeußerungen veröffentlicht haben. – Eine Action wegen mündlicher Aeußerungen ist in Dänemark noch nie instituirt worden, und die liberale Presse spricht sich über dieses Novum in so starken Ausdrücken aus, daß man nicht begreift, warum die Nummern, welche solche enthalten, nicht auch mit Beschlag belegt und den Richterstühlen zur Bestrafung vorgelegt werden. Halten wir diesen Schritt der Regierung mit den Aeußerungen hochgestellter und einflußreicher Männer zusammen, so müssen wir schließen, daß eine Reaction von Seite der Regierung wider die liberale Presse – ein geschärftes Preßgesetz – zu erwarten stehe. Welchen Eindruck dieß auf die Nation machen könnte, wollen wir hier nicht untersuchen.

Noch am Abend des Sonnabend hat in der Norderstraße wieder ein Auflauf stattgefunden. Aufgefordert durch Anschlagzettel hatte sich nämlich eine große Anzahl junger, wohlgekleideter Leute versammelt, die dem in jener Straße wohnenden angeklagten Advocaten Christensen ein Lebehoch zu bringen gedachten. Die Polizei hatte eine Menge ihrer Angestellten in den Häusern der Straße placirt, und als die Bewunderer des Hrn. Christensen sich näherten, wurden sie mit Stockprügeln vertrieben; dieß ist unbestrittene Thatsache; dagegen lauten die Berichte verschieden über die Frage, ob Repressalien angewandt sind. – Als der Hof nach Sorgenfrei zog und die sehr loyalen Einwohner des nahegelegenen Dorfes Lyngby sich bestrebten, ihre Freude über den aus diesem Ereigniß für sie erwachsenden Verdienst durch Ehrenpforten, Illuminationen und Gesänge an den Tag zu legen, fanden sich andere, die ihr Mißfallen mit diesem Pomp durch Pfeifen zu erkennen gaben; – so berichten Augenzeugen und der „Freisinnige.“ Mir schienen diese Dissonanzen zu unbedeutend, um Sie darüber mit einem Briefe zu behelligen; zusammengehalten mit den neuesten Vorfällen aber steigen sie an Bedeutung, denn sie zeigen, daß man dreist genug ist, dem Könige in eigener Person seine Unzufriedenheit auf eine Weise zu erkennen zu geben, die kaum einem seiner Vorgänger geboten worden seyn dürfte. In der Adreßzeitung finde ich heute eine Correspondenz zwischen Ungenannten über die Frage, ob es die Mühe lohne, die Anstifter der Lyngbyer Aufzüge vor Gericht zu stellen. Die Hochzeitsfeier wird wahrscheinlich auch nicht ohne Lärm abgehen: die Royalisten werden die nicht illuminirten, die Liberalen die illuminirten Fenster einschlagen, und die Bedächtigen schweben daher, welche Partei sie auch ergreifen mögen, in großer Furcht um ihre Scheiben.

Schweden.

Das sogenannte Plenum plenorum fand Sonnabends im Reichssaale statt, der König war aber nicht zugegen, auch kein anderes Mitglied der königl. Familie hatte sich eingefunden, wie doch sonst gewöhnlich ist. Der Staatsminister des Auswärtigen ward durch Unpäßlichkeit verhindert, den König zu vertreten. Es war also dem Justizminister, Grafen Posse, aufgetragen, die Rede des Königs zu verlesen, wodurch die königl. Genehmigung der oft erwähnten Grundgesetz-Veränderung ertheilt wurde. Nach beendigter Lesung verließen die Reichsstände sogleich den Reichssaal. Nachmittags hielt der König Conseil, wobei folgende Verabschiedungen und Ernennungen stattfanden: Die Staatsräthe Freiherr Akerhjelm und Graf Hård wurden auf ihr Ansuchen entlassen. Der dritte unter den bisher beibehaltenen ältern Staatsräthen, Frhr. Schulzenheim, wurde zum Präsidenten des Bergwerkscollegiums ernannt. Zu neuen Staatsräthen ernannte der König den Landeshauptmann von Wermland, Hrn. Wingård, Bruder des Erzbischofs, und den bisherigen Hofkanzler Hrn. Ihre. Darauf wurden zu Chefs der verschiedenen Departements ernannt: für das Justizdepartement Graf Posse, für das auswärtige Departement Frhr. Stjerneld, für das Kriegsdepartement Frhr. Cederström, für das Seedepartement Frhr. Lagerbjelke, für das Civildepartement (des Innern) Hr. Fåhräus, für das Departement der kirchlichen Angelegenheiten Hr. Ihre. Zum interimistischen Chef des Finanzdepartements (wozu vormals die Angelegenheiten des Handels und der Industrie gehörten, die aber nun davon getrennt sind), wurde Hr. Wingård ernannt. Dieses Departement ist dem Landmarschall Frhrn. Palmstjerna bestimmt, wird aber nicht vor dem Ende des Reichstags von ihm übernommen werden. Die Staatszeitung von gestern Abend theilt alle diese Ernennungen mit, wie auch ein königliches Statut, die Vertheilung der öffentlichen Angelegenheiten unter den verschiedenen Departements betreffend. Das Amt eines Generaladjutanten der Armee, wie auch das Amt eines Generaladjutanten der Marine sind abgeschafft, und der Kriegs- und der Seeminister mit den dazu gehörigen Functionen beauftragt.

Rußland und Polen.

Heute verlassen Ihre kais. Majestäten die Residenz und begeben sich nach Gatschina, von wo aus die Kaiserin übermorgen ihre Reise nach Deutschland antritt. Der Kaiser begleitet seine erlauchte Gemahlin über Dünaburg und Kauen bis Warschau. Die jüngeren Mitglieder der kaiserlichen Familie werden ihren Aufenthalt unterdessen in Zarskoje-Selo nehmen. – Am letzten Sonnabend hielt Se. kais. Maj. auf dem Marsfelde die in jedem Frühjahr gewöhnliche große Truppenschau über die hier und in den nächsten Umgebungen der Residenz garnisonirenden Detaschements des Gardecorps aller drei Waffengattungen. An 40,000 Mann waren auf dem Platze concentrirt. (Preuß. St. Z.)

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[1206/0006] der selbst Meister vom Stuhl ist, einzuziehen. Dieser soll ihm den Eintritt sehr angerathen haben, und derselbe ist durchaus mit Genehmigung Sr. Maj. erfolgt, doch unter der ausdrücklichen Bedingung, daß Se. k. Hoh. alle Grade durchgehen solle. Auch Friedrich der Große war bekanntlich Freimaurer. Dänemark. _ Kopenhagen, 17 Mai. Se. k. Hoh. der Kronprinz ist zu der bevorstehenden Feier der silbernen Hochzeit seiner königlichen Eltern auf der Sommerresidenz Sorgenfrei, wohin Ihre Majestäten sich am 6 d. M. begeben haben, eingetroffen, und wird heute in der Christiansburg hier erwartet. 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Noch am Abend des Sonnabend hat in der Norderstraße wieder ein Auflauf stattgefunden. Aufgefordert durch Anschlagzettel hatte sich nämlich eine große Anzahl junger, wohlgekleideter Leute versammelt, die dem in jener Straße wohnenden angeklagten Advocaten Christensen ein Lebehoch zu bringen gedachten. Die Polizei hatte eine Menge ihrer Angestellten in den Häusern der Straße placirt, und als die Bewunderer des Hrn. Christensen sich näherten, wurden sie mit Stockprügeln vertrieben; dieß ist unbestrittene Thatsache; dagegen lauten die Berichte verschieden über die Frage, ob Repressalien angewandt sind. – Als der Hof nach Sorgenfrei zog und die sehr loyalen Einwohner des nahegelegenen Dorfes Lyngby sich bestrebten, ihre Freude über den aus diesem Ereigniß für sie erwachsenden Verdienst durch Ehrenpforten, Illuminationen und Gesänge an den Tag zu legen, fanden sich andere, die ihr Mißfallen mit diesem Pomp durch Pfeifen zu erkennen gaben; – so berichten Augenzeugen und der „Freisinnige.“ Mir schienen diese Dissonanzen zu unbedeutend, um Sie darüber mit einem Briefe zu behelligen; zusammengehalten mit den neuesten Vorfällen aber steigen sie an Bedeutung, denn sie zeigen, daß man dreist genug ist, dem Könige in eigener Person seine Unzufriedenheit auf eine Weise zu erkennen zu geben, die kaum einem seiner Vorgänger geboten worden seyn dürfte. In der Adreßzeitung finde ich heute eine Correspondenz zwischen Ungenannten über die Frage, ob es die Mühe lohne, die Anstifter der Lyngbyer Aufzüge vor Gericht zu stellen. Die Hochzeitsfeier wird wahrscheinlich auch nicht ohne Lärm abgehen: die Royalisten werden die nicht illuminirten, die Liberalen die illuminirten Fenster einschlagen, und die Bedächtigen schweben daher, welche Partei sie auch ergreifen mögen, in großer Furcht um ihre Scheiben. Schweden. _ Stockholm, 19 Mai. Das sogenannte Plenum plenorum fand Sonnabends im Reichssaale statt, der König war aber nicht zugegen, auch kein anderes Mitglied der königl. Familie hatte sich eingefunden, wie doch sonst gewöhnlich ist. Der Staatsminister des Auswärtigen ward durch Unpäßlichkeit verhindert, den König zu vertreten. Es war also dem Justizminister, Grafen Posse, aufgetragen, die Rede des Königs zu verlesen, wodurch die königl. Genehmigung der oft erwähnten Grundgesetz-Veränderung ertheilt wurde. Nach beendigter Lesung verließen die Reichsstände sogleich den Reichssaal. Nachmittags hielt der König Conseil, wobei folgende Verabschiedungen und Ernennungen stattfanden: Die Staatsräthe Freiherr Akerhjelm und Graf Hård wurden auf ihr Ansuchen entlassen. Der dritte unter den bisher beibehaltenen ältern Staatsräthen, Frhr. Schulzenheim, wurde zum Präsidenten des Bergwerkscollegiums ernannt. Zu neuen Staatsräthen ernannte der König den Landeshauptmann von Wermland, Hrn. Wingård, Bruder des Erzbischofs, und den bisherigen Hofkanzler Hrn. Ihre. Darauf wurden zu Chefs der verschiedenen Departements ernannt: für das Justizdepartement Graf Posse, für das auswärtige Departement Frhr. Stjerneld, für das Kriegsdepartement Frhr. Cederström, für das Seedepartement Frhr. Lagerbjelke, für das Civildepartement (des Innern) Hr. Fåhräus, für das Departement der kirchlichen Angelegenheiten Hr. Ihre. Zum interimistischen Chef des Finanzdepartements (wozu vormals die Angelegenheiten des Handels und der Industrie gehörten, die aber nun davon getrennt sind), wurde Hr. Wingård ernannt. Dieses Departement ist dem Landmarschall Frhrn. Palmstjerna bestimmt, wird aber nicht vor dem Ende des Reichstags von ihm übernommen werden. Die Staatszeitung von gestern Abend theilt alle diese Ernennungen mit, wie auch ein königliches Statut, die Vertheilung der öffentlichen Angelegenheiten unter den verschiedenen Departements betreffend. Das Amt eines Generaladjutanten der Armee, wie auch das Amt eines Generaladjutanten der Marine sind abgeschafft, und der Kriegs- und der Seeminister mit den dazu gehörigen Functionen beauftragt. Rußland und Polen. _ St. Petersburg, 19 Mai. Heute verlassen Ihre kais. Majestäten die Residenz und begeben sich nach Gatschina, von wo aus die Kaiserin übermorgen ihre Reise nach Deutschland antritt. Der Kaiser begleitet seine erlauchte Gemahlin über Dünaburg und Kauen bis Warschau. Die jüngeren Mitglieder der kaiserlichen Familie werden ihren Aufenthalt unterdessen in Zarskoje-Selo nehmen. – Am letzten Sonnabend hielt Se. kais. Maj. auf dem Marsfelde die in jedem Frühjahr gewöhnliche große Truppenschau über die hier und in den nächsten Umgebungen der Residenz garnisonirenden Detaschements des Gardecorps aller drei Waffengattungen. An 40,000 Mann waren auf dem Platze concentrirt. (Preuß. St. Z.)

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 151. Augsburg, 30. Mai 1840, S. 1206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_151_18400530/6>, abgerufen am 28.04.2024.