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Allgemeine Zeitung. Nr. 139. Augsburg, 18. Mai 1840.

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gültig, für welchen sie gelöst worden; die Rückreise konnte der Inhaber aber nach Belieben an irgend einem Tage des ganzen Dienstjahres machen. Die gleiche Einrichtung bestand bei der Kölnischen Gesellschaft. Diese hat nun nicht allein die Tarifsätze für Personen auf denselben Stand ermäßigt, auf welchen die Düsseldorfer Gesellschaft sie gesetzt hat, sondern die Personalkarten für die Hin- und Rückreise mit dem Viertelrabatt auf den Gesammtpreis bestehen lassen. Die Tarif-Ermäßigung der Kölnischen Gesellschaft bezieht sich aber auch nicht allein auf den Mittel- und Niederrhein, wo sie mit der Düsseldorfer Gesellschaft concurrirt, sondern auch auf den Oberrhein, wo sie bis jetzt keine Rivalität zu bestehen hat. In Folge dieser Preisregulirungen sind die Dampfschifffahrtsreisen jetzt außerordentlich billig geworden. Die Düsseldorfer Gesellschaft befördert von hier bis Düsseldorf im Salon für 4 Rthlr. 27 Sgr., in der Vorcajüte für 2 Rthlr. 6 Sgr.; bis Rotterdam, für 9 Rthlr. 23 Sgr. im Salon, für 4 Rthlr. 10 Sgr. in der Vorcajüte. Die Kölnische Gesellschaft fordert für die Fahrt von Mainz nach Straßburg 10 fl. 33 kr. in der großen Cajüte (identisch mit dem Salon auf den Düsseldorfer Dampfschiffen) und 7 fl. 11 kr. in der Vorcajüte. Die Personalkarte für die Hin- und Rückreise kann auf dieselbe Entfernung für resp. 16 fl. 4 kr. und 11 fl. 1 kr. gelöst werden. Das gleiche Zahlungsverhältniß besteht auf allen Stationen. Es ist nun zu erwarten, daß auch die Düsseldorfer Gesellschaft die Personalkarten wieder herstellen werde. Die steigende Frequenz auf dem Rhein läßt die Hoffnung, daß der dem Publicum so nützliche Wetteifer der beiden Compagnien nicht am Ende für das Bestehen der einen oder andern, oder beider verhängnißvoll werde. An Bequemlichkeit und Eleganz der Schiffe lassen beide nichts zu wünschen übrig; die Bewirthung wird auf denen der Düsseldorfer Gesellschaft vorzüglich gerühmt.

Am 7 d. starb hier der als genialer Landschaftsmaler bekannte Professor an unserer Kunstakademie Kaspar David Friedrich, der in Greifswalde im Jahre 1774 geboren war, und seit dem Jahr 1798 in Dresden lebte. Er hatte zu seiner Zeit auf die damalige neuere Richtung der Landschaftsmalerei wesentlich mit eingewirkt und, wie man weiß, Novalis' Kunsttheorien ausgeübt. In unserer Zeit vergessen oder überglänzt, werden seine Bilder und Zeichnungen doch nie ihre tiefe Wirkung auf das Gemüth verlieren und seiner originellen Manier einen ehrenvollen Namen in der deutschen Kunstgeschichte sichern. Seine Bilder sind theils in Rußland, theils in Pommern verstreut, einige der vorzüglichsten finden sich in Berlin. In der späteren Zeit seines Lebens malte er nur wenig und beschäftigte sich meist mit Zeichnungen, von denen unlängst der russische Thronfolger auf seiner Durchreise durch Dresden eine ganze Reihe pommer'scher Prospecte kaufte. Friedrich lebte hier in völliger Zurückgezogenheit von der Welt, und brachte die letzten fünf Jahre in Folge einer Lähmung in einem sehr traurigen Zustande hin. Sein Jugendleben war bewegt und interessant, und er hat es zum Theil selbst beschrieben, so wie auch handschriftlich nicht unwichtige Aphorismen und Ansichten über seine Kunst hinterlassen. Mit Philipp Otto Runge, dessen Schriften nächstens bei Fr. Perthes erscheinen werden, stand Friedrich ehedem gleichfalls in einem nahen Verhältnisse. Sein Nachlaß an Zeichnungen wird durch die Vermittlung seines Freundes Dahl zur öffentlichen Versteigerung kommen. - Am 8 d. ward, nach Beseitigung mehrfacher Hindernisse, die neue hiesige Synagoge sehr solenn eingeweiht; eine große Anzahl christlicher Einwohner, so wie mehrere lutherische Prediger und hohe Staatsbeamte wohnten der Feier bei.

Das Collegium der 60er hat gestern die Bergedorfer Eisenbahn-Concession angenommen, ohne Einwendungen gegen den Mühlenberg als Bahnhof zu machen, wie solches von den Oberalten geschah. Es scheint nun gewiß, daß diese Frage am 21 d. M. vor die erbgesessene Bürgerschaft kommen wird.

Preußen.

Ungeachtet der Hoffnungen, die noch ganz kürzlich auf die längere Erhaltung des Ministers Freihrn. v. Altenstein ausgesprochen wurden, ist doch seit gestern in der Krankheit desselben ein solcher Wendepunkt eingetreten, daß seine Auflösung stündlich befürchtet wird. Das heute früh ausgegebene ärztliche Bulletin lautet folgendermaßen: "Der Zustand Sr. Excellenz ist auf das Höchste beunruhigend. Der Athem, der in der ganzen Nacht fortwährend ganz stockte, hat sich zwar gegen Morgen wieder mehr geregelt; die Athmung geschieht aber rasselnd und mühsam. Die Geisteskräfte des Kranken gestatten ihm nicht, sich auch dieses Bulletin, wie alle vorigen, vorlegen zu lassen, und halten es demnach die Unterzeichneten für ihre Pflicht, offen auszusprechen, daß das Aeußerste leider zu fürchten ist. (Gez.) Schönlein. Casper." - Ueber den Plan einer Eisenbahn von Halle über Kassel nach dem Rhein, von welchem ich vor längerer Zeit die erste Mittheilung an die Allg. Zeitung habe gelangen lassen, wird seit kurzem in öffentlichen Blättern viel Unrichtiges gemeldet. Namentlich wird fast gleichlautend versichert, daß die Kosten der Bahn von Halle nach Lippstadt durch Emittirung von sechs bis sieben Millionen Thaler neuer Cassenanweisungen zum Theil aufgebracht werden sollen. Ich kann jedoch aus guter Quelle versichern, daß über die Art der Beschaffung der erforderlichen Gelder noch gar kein bestimmter Plan vorliege. Es läßt sich auch nach dem bisher in ähnlichen Fällen, namentlich bei der Erbauung von Chausseen, befolgten Verfahren kaum annehmen, daß man zur Vermehrung der unverzinslichen Papiere schreiten werde; wahrscheinlich wird man vielmehr, wie in dem gedachten Falle, ein verzinsliches Papier, vielleicht in Form von Actien, ausgeben, was um so unbedenklicher wäre, als das auf solche Weise aufgebrachte Capital productiv angelegt und durch den Werth der Eisenbahn repräsentirt und gesichert werden würde.

Dänemark.

In der Magens-Scholten'schen Sache scheinen die Rollen wechseln zu wollen. Der Generalmajor v. Scholten hat, nach vorläufiger genereller Verneinung der Klage, behufs Niederschlagung umlaufender Gerüchte die Erlaubniß erhalten, nicht nur die vom Landvogt Magens wider ihn bei "Sr. Maj. eingegebene weitläufige Klagschrift" durch den Druck zu veröffentlichen, sondern auch den gedachten Magens wegen der darin wider ihn vorgebrachten Beschuldigungen im Wege Rechtens zu besprechen. So ist in einem königl. Rescripte bestimmt, welches heute in der Collegialzeitung abgedruckt ist. (A. M.)

Oesterreich.

In der k. k. Armee haben sich folgende Veränderungen ergeben. Es rückten nämlich zu Feldmarschalllieutenants vor: die Generalmajore Frhr. v. Mareschall, k. k. Gesandter bei den Vereinigten Staaten von Nordamerika, Graf Hoyos-Sprinzenstein, Oberstjägermeister, Frhr. v. Reinisch, Director der Militärakademie zu Wiener-Neustadt, alle drei in ihrer gegenwärtigen Anstellung; v. Taborovich tritt in Pension, und v. Schick wird Divisionär in Prag. Versetzt wurden die Feldmarschalllieutenants v. Sunstenau nach Pesth, Frhr. v. Hrabovsky nach Großwardein,

gültig, für welchen sie gelöst worden; die Rückreise konnte der Inhaber aber nach Belieben an irgend einem Tage des ganzen Dienstjahres machen. Die gleiche Einrichtung bestand bei der Kölnischen Gesellschaft. Diese hat nun nicht allein die Tarifsätze für Personen auf denselben Stand ermäßigt, auf welchen die Düsseldorfer Gesellschaft sie gesetzt hat, sondern die Personalkarten für die Hin- und Rückreise mit dem Viertelrabatt auf den Gesammtpreis bestehen lassen. Die Tarif-Ermäßigung der Kölnischen Gesellschaft bezieht sich aber auch nicht allein auf den Mittel- und Niederrhein, wo sie mit der Düsseldorfer Gesellschaft concurrirt, sondern auch auf den Oberrhein, wo sie bis jetzt keine Rivalität zu bestehen hat. In Folge dieser Preisregulirungen sind die Dampfschifffahrtsreisen jetzt außerordentlich billig geworden. Die Düsseldorfer Gesellschaft befördert von hier bis Düsseldorf im Salon für 4 Rthlr. 27 Sgr., in der Vorcajüte für 2 Rthlr. 6 Sgr.; bis Rotterdam, für 9 Rthlr. 23 Sgr. im Salon, für 4 Rthlr. 10 Sgr. in der Vorcajüte. Die Kölnische Gesellschaft fordert für die Fahrt von Mainz nach Straßburg 10 fl. 33 kr. in der großen Cajüte (identisch mit dem Salon auf den Düsseldorfer Dampfschiffen) und 7 fl. 11 kr. in der Vorcajüte. Die Personalkarte für die Hin- und Rückreise kann auf dieselbe Entfernung für resp. 16 fl. 4 kr. und 11 fl. 1 kr. gelöst werden. Das gleiche Zahlungsverhältniß besteht auf allen Stationen. Es ist nun zu erwarten, daß auch die Düsseldorfer Gesellschaft die Personalkarten wieder herstellen werde. Die steigende Frequenz auf dem Rhein läßt die Hoffnung, daß der dem Publicum so nützliche Wetteifer der beiden Compagnien nicht am Ende für das Bestehen der einen oder andern, oder beider verhängnißvoll werde. An Bequemlichkeit und Eleganz der Schiffe lassen beide nichts zu wünschen übrig; die Bewirthung wird auf denen der Düsseldorfer Gesellschaft vorzüglich gerühmt.

Am 7 d. starb hier der als genialer Landschaftsmaler bekannte Professor an unserer Kunstakademie Kaspar David Friedrich, der in Greifswalde im Jahre 1774 geboren war, und seit dem Jahr 1798 in Dresden lebte. Er hatte zu seiner Zeit auf die damalige neuere Richtung der Landschaftsmalerei wesentlich mit eingewirkt und, wie man weiß, Novalis' Kunsttheorien ausgeübt. In unserer Zeit vergessen oder überglänzt, werden seine Bilder und Zeichnungen doch nie ihre tiefe Wirkung auf das Gemüth verlieren und seiner originellen Manier einen ehrenvollen Namen in der deutschen Kunstgeschichte sichern. Seine Bilder sind theils in Rußland, theils in Pommern verstreut, einige der vorzüglichsten finden sich in Berlin. In der späteren Zeit seines Lebens malte er nur wenig und beschäftigte sich meist mit Zeichnungen, von denen unlängst der russische Thronfolger auf seiner Durchreise durch Dresden eine ganze Reihe pommer'scher Prospecte kaufte. Friedrich lebte hier in völliger Zurückgezogenheit von der Welt, und brachte die letzten fünf Jahre in Folge einer Lähmung in einem sehr traurigen Zustande hin. Sein Jugendleben war bewegt und interessant, und er hat es zum Theil selbst beschrieben, so wie auch handschriftlich nicht unwichtige Aphorismen und Ansichten über seine Kunst hinterlassen. Mit Philipp Otto Runge, dessen Schriften nächstens bei Fr. Perthes erscheinen werden, stand Friedrich ehedem gleichfalls in einem nahen Verhältnisse. Sein Nachlaß an Zeichnungen wird durch die Vermittlung seines Freundes Dahl zur öffentlichen Versteigerung kommen. – Am 8 d. ward, nach Beseitigung mehrfacher Hindernisse, die neue hiesige Synagoge sehr solenn eingeweiht; eine große Anzahl christlicher Einwohner, so wie mehrere lutherische Prediger und hohe Staatsbeamte wohnten der Feier bei.

Das Collegium der 60er hat gestern die Bergedorfer Eisenbahn-Concession angenommen, ohne Einwendungen gegen den Mühlenberg als Bahnhof zu machen, wie solches von den Oberalten geschah. Es scheint nun gewiß, daß diese Frage am 21 d. M. vor die erbgesessene Bürgerschaft kommen wird.

Preußen.

Ungeachtet der Hoffnungen, die noch ganz kürzlich auf die längere Erhaltung des Ministers Freihrn. v. Altenstein ausgesprochen wurden, ist doch seit gestern in der Krankheit desselben ein solcher Wendepunkt eingetreten, daß seine Auflösung stündlich befürchtet wird. Das heute früh ausgegebene ärztliche Bulletin lautet folgendermaßen: „Der Zustand Sr. Excellenz ist auf das Höchste beunruhigend. Der Athem, der in der ganzen Nacht fortwährend ganz stockte, hat sich zwar gegen Morgen wieder mehr geregelt; die Athmung geschieht aber rasselnd und mühsam. Die Geisteskräfte des Kranken gestatten ihm nicht, sich auch dieses Bulletin, wie alle vorigen, vorlegen zu lassen, und halten es demnach die Unterzeichneten für ihre Pflicht, offen auszusprechen, daß das Aeußerste leider zu fürchten ist. (Gez.) Schönlein. Casper.“ – Ueber den Plan einer Eisenbahn von Halle über Kassel nach dem Rhein, von welchem ich vor längerer Zeit die erste Mittheilung an die Allg. Zeitung habe gelangen lassen, wird seit kurzem in öffentlichen Blättern viel Unrichtiges gemeldet. Namentlich wird fast gleichlautend versichert, daß die Kosten der Bahn von Halle nach Lippstadt durch Emittirung von sechs bis sieben Millionen Thaler neuer Cassenanweisungen zum Theil aufgebracht werden sollen. Ich kann jedoch aus guter Quelle versichern, daß über die Art der Beschaffung der erforderlichen Gelder noch gar kein bestimmter Plan vorliege. Es läßt sich auch nach dem bisher in ähnlichen Fällen, namentlich bei der Erbauung von Chausséen, befolgten Verfahren kaum annehmen, daß man zur Vermehrung der unverzinslichen Papiere schreiten werde; wahrscheinlich wird man vielmehr, wie in dem gedachten Falle, ein verzinsliches Papier, vielleicht in Form von Actien, ausgeben, was um so unbedenklicher wäre, als das auf solche Weise aufgebrachte Capital productiv angelegt und durch den Werth der Eisenbahn repräsentirt und gesichert werden würde.

Dänemark.

In der Magens-Scholten'schen Sache scheinen die Rollen wechseln zu wollen. Der Generalmajor v. Scholten hat, nach vorläufiger genereller Verneinung der Klage, behufs Niederschlagung umlaufender Gerüchte die Erlaubniß erhalten, nicht nur die vom Landvogt Magens wider ihn bei „Sr. Maj. eingegebene weitläufige Klagschrift“ durch den Druck zu veröffentlichen, sondern auch den gedachten Magens wegen der darin wider ihn vorgebrachten Beschuldigungen im Wege Rechtens zu besprechen. So ist in einem königl. Rescripte bestimmt, welches heute in der Collegialzeitung abgedruckt ist. (A. M.)

Oesterreich.

In der k. k. Armee haben sich folgende Veränderungen ergeben. Es rückten nämlich zu Feldmarschalllieutenants vor: die Generalmajore Frhr. v. Mareschall, k. k. Gesandter bei den Vereinigten Staaten von Nordamerika, Graf Hoyos-Sprinzenstein, Oberstjägermeister, Frhr. v. Reinisch, Director der Militärakademie zu Wiener-Neustadt, alle drei in ihrer gegenwärtigen Anstellung; v. Taborovich tritt in Pension, und v. Schick wird Divisionär in Prag. Versetzt wurden die Feldmarschalllieutenants v. Sunstenau nach Pesth, Frhr. v. Hrabovsky nach Großwardein,

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[1111/0007] gültig, für welchen sie gelöst worden; die Rückreise konnte der Inhaber aber nach Belieben an irgend einem Tage des ganzen Dienstjahres machen. Die gleiche Einrichtung bestand bei der Kölnischen Gesellschaft. Diese hat nun nicht allein die Tarifsätze für Personen auf denselben Stand ermäßigt, auf welchen die Düsseldorfer Gesellschaft sie gesetzt hat, sondern die Personalkarten für die Hin- und Rückreise mit dem Viertelrabatt auf den Gesammtpreis bestehen lassen. Die Tarif-Ermäßigung der Kölnischen Gesellschaft bezieht sich aber auch nicht allein auf den Mittel- und Niederrhein, wo sie mit der Düsseldorfer Gesellschaft concurrirt, sondern auch auf den Oberrhein, wo sie bis jetzt keine Rivalität zu bestehen hat. In Folge dieser Preisregulirungen sind die Dampfschifffahrtsreisen jetzt außerordentlich billig geworden. Die Düsseldorfer Gesellschaft befördert von hier bis Düsseldorf im Salon für 4 Rthlr. 27 Sgr., in der Vorcajüte für 2 Rthlr. 6 Sgr.; bis Rotterdam, für 9 Rthlr. 23 Sgr. im Salon, für 4 Rthlr. 10 Sgr. in der Vorcajüte. Die Kölnische Gesellschaft fordert für die Fahrt von Mainz nach Straßburg 10 fl. 33 kr. in der großen Cajüte (identisch mit dem Salon auf den Düsseldorfer Dampfschiffen) und 7 fl. 11 kr. in der Vorcajüte. Die Personalkarte für die Hin- und Rückreise kann auf dieselbe Entfernung für resp. 16 fl. 4 kr. und 11 fl. 1 kr. gelöst werden. Das gleiche Zahlungsverhältniß besteht auf allen Stationen. Es ist nun zu erwarten, daß auch die Düsseldorfer Gesellschaft die Personalkarten wieder herstellen werde. Die steigende Frequenz auf dem Rhein läßt die Hoffnung, daß der dem Publicum so nützliche Wetteifer der beiden Compagnien nicht am Ende für das Bestehen der einen oder andern, oder beider verhängnißvoll werde. An Bequemlichkeit und Eleganz der Schiffe lassen beide nichts zu wünschen übrig; die Bewirthung wird auf denen der Düsseldorfer Gesellschaft vorzüglich gerühmt. _ Dresden, 12 Mai. Am 7 d. starb hier der als genialer Landschaftsmaler bekannte Professor an unserer Kunstakademie Kaspar David Friedrich, der in Greifswalde im Jahre 1774 geboren war, und seit dem Jahr 1798 in Dresden lebte. Er hatte zu seiner Zeit auf die damalige neuere Richtung der Landschaftsmalerei wesentlich mit eingewirkt und, wie man weiß, Novalis' Kunsttheorien ausgeübt. In unserer Zeit vergessen oder überglänzt, werden seine Bilder und Zeichnungen doch nie ihre tiefe Wirkung auf das Gemüth verlieren und seiner originellen Manier einen ehrenvollen Namen in der deutschen Kunstgeschichte sichern. Seine Bilder sind theils in Rußland, theils in Pommern verstreut, einige der vorzüglichsten finden sich in Berlin. In der späteren Zeit seines Lebens malte er nur wenig und beschäftigte sich meist mit Zeichnungen, von denen unlängst der russische Thronfolger auf seiner Durchreise durch Dresden eine ganze Reihe pommer'scher Prospecte kaufte. Friedrich lebte hier in völliger Zurückgezogenheit von der Welt, und brachte die letzten fünf Jahre in Folge einer Lähmung in einem sehr traurigen Zustande hin. Sein Jugendleben war bewegt und interessant, und er hat es zum Theil selbst beschrieben, so wie auch handschriftlich nicht unwichtige Aphorismen und Ansichten über seine Kunst hinterlassen. Mit Philipp Otto Runge, dessen Schriften nächstens bei Fr. Perthes erscheinen werden, stand Friedrich ehedem gleichfalls in einem nahen Verhältnisse. Sein Nachlaß an Zeichnungen wird durch die Vermittlung seines Freundes Dahl zur öffentlichen Versteigerung kommen. – Am 8 d. ward, nach Beseitigung mehrfacher Hindernisse, die neue hiesige Synagoge sehr solenn eingeweiht; eine große Anzahl christlicher Einwohner, so wie mehrere lutherische Prediger und hohe Staatsbeamte wohnten der Feier bei. _ Hamburg, 12 Mai. Das Collegium der 60er hat gestern die Bergedorfer Eisenbahn-Concession angenommen, ohne Einwendungen gegen den Mühlenberg als Bahnhof zu machen, wie solches von den Oberalten geschah. Es scheint nun gewiß, daß diese Frage am 21 d. M. vor die erbgesessene Bürgerschaft kommen wird. Preußen. _ Berlin, 13 Mai. Ungeachtet der Hoffnungen, die noch ganz kürzlich auf die längere Erhaltung des Ministers Freihrn. v. Altenstein ausgesprochen wurden, ist doch seit gestern in der Krankheit desselben ein solcher Wendepunkt eingetreten, daß seine Auflösung stündlich befürchtet wird. Das heute früh ausgegebene ärztliche Bulletin lautet folgendermaßen: „Der Zustand Sr. Excellenz ist auf das Höchste beunruhigend. Der Athem, der in der ganzen Nacht fortwährend ganz stockte, hat sich zwar gegen Morgen wieder mehr geregelt; die Athmung geschieht aber rasselnd und mühsam. Die Geisteskräfte des Kranken gestatten ihm nicht, sich auch dieses Bulletin, wie alle vorigen, vorlegen zu lassen, und halten es demnach die Unterzeichneten für ihre Pflicht, offen auszusprechen, daß das Aeußerste leider zu fürchten ist. (Gez.) Schönlein. Casper.“ – Ueber den Plan einer Eisenbahn von Halle über Kassel nach dem Rhein, von welchem ich vor längerer Zeit die erste Mittheilung an die Allg. Zeitung habe gelangen lassen, wird seit kurzem in öffentlichen Blättern viel Unrichtiges gemeldet. Namentlich wird fast gleichlautend versichert, daß die Kosten der Bahn von Halle nach Lippstadt durch Emittirung von sechs bis sieben Millionen Thaler neuer Cassenanweisungen zum Theil aufgebracht werden sollen. Ich kann jedoch aus guter Quelle versichern, daß über die Art der Beschaffung der erforderlichen Gelder noch gar kein bestimmter Plan vorliege. Es läßt sich auch nach dem bisher in ähnlichen Fällen, namentlich bei der Erbauung von Chausséen, befolgten Verfahren kaum annehmen, daß man zur Vermehrung der unverzinslichen Papiere schreiten werde; wahrscheinlich wird man vielmehr, wie in dem gedachten Falle, ein verzinsliches Papier, vielleicht in Form von Actien, ausgeben, was um so unbedenklicher wäre, als das auf solche Weise aufgebrachte Capital productiv angelegt und durch den Werth der Eisenbahn repräsentirt und gesichert werden würde. Dänemark. _ Kopenhagen, 2 Mai. In der Magens-Scholten'schen Sache scheinen die Rollen wechseln zu wollen. Der Generalmajor v. Scholten hat, nach vorläufiger genereller Verneinung der Klage, behufs Niederschlagung umlaufender Gerüchte die Erlaubniß erhalten, nicht nur die vom Landvogt Magens wider ihn bei „Sr. Maj. eingegebene weitläufige Klagschrift“ durch den Druck zu veröffentlichen, sondern auch den gedachten Magens wegen der darin wider ihn vorgebrachten Beschuldigungen im Wege Rechtens zu besprechen. So ist in einem königl. Rescripte bestimmt, welches heute in der Collegialzeitung abgedruckt ist. (A. M.) Oesterreich. _ Wien, 12 Mai. In der k. k. Armee haben sich folgende Veränderungen ergeben. Es rückten nämlich zu Feldmarschalllieutenants vor: die Generalmajore Frhr. v. Mareschall, k. k. Gesandter bei den Vereinigten Staaten von Nordamerika, Graf Hoyos-Sprinzenstein, Oberstjägermeister, Frhr. v. Reinisch, Director der Militärakademie zu Wiener-Neustadt, alle drei in ihrer gegenwärtigen Anstellung; v. Taborovich tritt in Pension, und v. Schick wird Divisionär in Prag. Versetzt wurden die Feldmarschalllieutenants v. Sunstenau nach Pesth, Frhr. v. Hrabovsky nach Großwardein,

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Deutsches Textarchiv: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-06-28T11:37:15Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: teilweise erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 139. Augsburg, 18. Mai 1840, S. 1111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_139_18400518/7>, abgerufen am 04.12.2024.