Allgemeine Zeitung. Nr. 118. Augsburg, 27. April 1840. Konstantinopel, 8 April. Die Annäherung des Hrn. v. Pontois an die Pforte, so wie an die fremden Repräsentanten der Mächte hat bereits ihre Früchte getragen. Hr. v. Pontois war nicht müßig und benützte die günstige Stimmung, die für ihn durch Zufall oder durch sein Zuthun entstanden war. Plötzlich und ohne daß jemand es erwartet hätte, gab Reschid Pascha an die Repräsentanten der Großmächte die Erklärung: er werde sein Portefeuille niederlegen, wenn die Mächte nicht schleunig Mittel fänden, der orientalischen Streitfrage ein Ende zu machen, indem er außer Stande sey, allein den Ansichten der übrigen Pfortenminister, die sämmtlich auf ein directes Arrangement mit Aegypten drängen, die Wage zu halten. Tunis. Der Marseiller Semaphore bringt folgendes Schreiben aus Tunis vom 10 März: "Heute fand im Bardo die Proclamation des famösen Hattischerifs von Gulhaneh statt. Der Tschausch von Konstantinopel, welcher den Hattischerif überbrachte, wurde mit größtem Pomp öffentlich empfangen. Alle Consuln waren dazu eingeladen. In einer großen Halle mit Marmorsäulen nahm auf einem goldglänzenden Thron der Bey Platz, umgeben von allen Beamten der Regentschaft. Nie sah Napoleon bei seinen prachtvollen Prunkzügen eine so imposante Masse von Epauletten. Die Mauren von Tunis haben diesen Schmuck zwar etwas spät angenommen, dafür aber die verlorne Zeit reichlich eingeholt; denn ihre ungeheuren Epauletten strotzen von Gold, und auf mancher Brust glänzten diamantene Decorationen. Ich war begierig zu sehen, welch Gesicht der Bey bei Lesung eines Actenstücks ziehen würde, das ihm, würde es gewissenhaft vollzogen, der süßesten seiner Herrscherprärogative, des Despotismus, berauben müßte. Aber der Bey behielt seine unerschütterliche Ruhe, und blinzelte nicht einmal, als der Tschausch, ein schöner junger Mann von 25 Jahren, schlanken und hohen Wuchses, mit rabenschwarzem Schnurrbart die constitutionelle Charte verlas. Diese Lesung fand in türkischer Sprache statt, welche die Mehrzahl der Versammlung nicht verstand. Inzwischen ließ sich die Menge dadurch nicht abhalten, einigemal in tiefer Andacht mit näselndem Ton: Amen zu rufen." Aegypten. Alexandrien, 31 März. Hr. v. Cochelet hat mit dem letzten Dampfboot aus Marseille neue Instructionen erhalten. Gleich nach Empfang derselben begab er sich zu Mehemed Ali, mit dem er eine mehrstündige Unterredung hatte. Alsbald wurden hier die Anstrengungen zur Bewaffnung aller waffenfähigen Mannschaft im ganzen Lande verdoppelt, und die Maaßregeln zur Vertheidigung der Küsten erhalten seitdem von Tag zu Tag eine größere Ausdehnung. Die Exercitien der beiden Flotten und der neu ausgehobenen Mannschaft, so wie der sogenannten Nationalgarde, werden mit Eifer betrieben, und die Stadt sowohl als ihre Häfen und sogar die Umgebungen gegen das Fort St. Boir und andrerseits östlich vom kleinem Pharos bis über die sogenannte französische Linie hinaus erhalten neue Verschanzungen, die Thore der Stadt neue Befestigungen. Es treffen täglich Verstärkungen an Infanterie und Cavallerie aus dem Innern des Landes ein, so daß die Einnahme von Alexandrien eine der schwierigsten Waffenthaten werden dürfte. Es ist indessen nicht schwer zu berechnen, daß Mehemed Ali zu Grunde geht, wenn dieser Zustand der Dinge sich über den Sommer ausdehnt. Auch ist nicht zu übersehen, daß die meisten Vertheidigungsmittel sich hier, in A[c]re und Skanderun concentriren, daß trotz aller Anstrengungen ein großer Theil der Küsten bloßgestellt ist, daß also außer den drei genannten Punkten sich einer Landung schwerlich ernsthafte Hindernisse entgegenstellen würden. Sollte einmal zu Coercitivmaaßregeln gegen den Vicekönig geschritten werden, so würde man sich überzeugen, daß die ägyptische Macht weit hinter der herrschenden Meinung zurückbleiben müsse. So sehr auch das neue französische Ministerium Mehemed Ali zu entflammen wußte, alle Kräfte anzuspannen, um eine imposante Stellung einzunehmen, so ist doch nicht zu verkennen, daß das enge Zusammenhalten der übrigen Consuln und die energischen Erklärungen, die Hodges im Namen Großbritanniens an den Pascha richtete, diesen beunruhigten und ihn vielleicht am Ende nicht störrisch gegen den Willen der übrigen Mächte finden lassen werden. Der Plan Frankreichs und Mehemed Ali's geht jetzt dahin, Europa durch alle erdenklichen Mittel einzuschüchtern und die Pforte zu einem directen Arrangement zu bewegen, ohne die Intervention der Mächte dabei mitwirken zu lassen. Alexandria, 6 April. Mein letztes vom 1 April bestätigend (s. gestrige Allg. Ztg.), bin ich heute im Stande, Ihnen genauer über die zwischen dem Pascha und Obrist Hodges stattgefundenen Unterhandlungen zu berichten. Es scheint, daß das neulich von Konstantinopel angekommene englische Kriegsdampfschiff Gorgon letzterem von Lord Ponsonby den Auftrag überbrachte, dem Pascha hart zuzusetzen, denn die dem Vicekönig gemachten Mittheilungen und der Ton, in dem sie erfolgten, lassen voraussetzen, daß England denselben auf alle mögliche Weise zu stacheln sucht. Erstens benachrichtigte Obrist Hodges den Pascha, daß er von Lord Ponsonby beauftragt sey, die Rückkehr der Officiere und Matrosen der türkischen Flotte nach Konstantinopel so viel als möglich zu begünstigen, auch ihnen die Mittel dazu zu verschaffen. Hierauf erhielt er vom Pascha die Antwort: "daß er Befehl geben würde (wie er ihn denn auch sogleich gegeben), den ersten der türkischen Officiere oder Matrosen, der Miene machen würde ohne seine Erlaubniß abreisen zu wollen, vor ein Kriegsgericht zu stellen und erschießen zu lassen. Diese runde Antwort soll eine lebhafte Discussion zur Folge gehabt haben, worin Obrist Hodges dem Pascha die unangenehmsten Sachen gesagt, unter Anderm, daß er nichts als ein gewöhnlicher Pascha der Pforte sey, der er gehorchen müsse, bis er unabhängig erklärt sey, welches indessen sobald nicht der Fall seyn dürfte; überdieß dürfe er überzeugt seyn, daß England nie einwilligen werde, ihm Syrien zu überlassen, und daß er sich glücklich schätzen könne, wenn man ihm Aegypten lasse. Es wurde jedoch nichts Bestimmtes von dem Vorhaben Englands, noch was ihm dasselbe zugestehen wolle, erwähnt. Sodann benachrichtigte Obrist Hodges den Pascha, daß die Engländer die für ihn angeworbenen Albaneser auf den jonischen Inseln zurückgehalten, indem sie nicht gestatten könnten, daß er seine Armee auf Kosten und mit Unterthanen der Türkei recrutire. Der Pascha blieb die Antwort darauf nicht schuldig: Zwanzigtausend Albaneser sind in meinen Diensten, und wenn ich deren vierzigtausend mehr haben will so werden sie trotz der ganzen Macht Englands hierherkommen. Man ging nun zu andern Beschwerden über, z. B. daß der Pascha in Mingrelien Unruhen anzustiften suche. Da wurde er ungeduldig, stand auf und erwiederte heftig, daß er die ganze Türkei in seinen Händen habe, daß es lediglich von ihm abhinge, sie, wann und wie er wolle, aufzuwiegeln. So wie Obrist Hodges den Pascha erhitzt sah, bat er ihn sich nicht zu erzürnen. "Ihre Fragen und Vorwürfe sind dazu gemacht, mich in Zorn zu treiben, doch lassen wir diese Discussionen!" Darauf verließ er den Divan, Hrn. Hodges mit Hrn. Allisson, Gesandtschaftssecretär in Konstantinopel und ersterem von Lord Ponsonby beigegeben, zurücklassend. So endigte denn diese dreitägige Konstantinopel, 8 April. Die Annäherung des Hrn. v. Pontois an die Pforte, so wie an die fremden Repräsentanten der Mächte hat bereits ihre Früchte getragen. Hr. v. Pontois war nicht müßig und benützte die günstige Stimmung, die für ihn durch Zufall oder durch sein Zuthun entstanden war. Plötzlich und ohne daß jemand es erwartet hätte, gab Reschid Pascha an die Repräsentanten der Großmächte die Erklärung: er werde sein Portefeuille niederlegen, wenn die Mächte nicht schleunig Mittel fänden, der orientalischen Streitfrage ein Ende zu machen, indem er außer Stande sey, allein den Ansichten der übrigen Pfortenminister, die sämmtlich auf ein directes Arrangement mit Aegypten drängen, die Wage zu halten. Tunis. Der Marseiller Sémaphore bringt folgendes Schreiben aus Tunis vom 10 März: „Heute fand im Bardo die Proclamation des famösen Hattischerifs von Gulhaneh statt. Der Tschausch von Konstantinopel, welcher den Hattischerif überbrachte, wurde mit größtem Pomp öffentlich empfangen. Alle Consuln waren dazu eingeladen. In einer großen Halle mit Marmorsäulen nahm auf einem goldglänzenden Thron der Bey Platz, umgeben von allen Beamten der Regentschaft. Nie sah Napoleon bei seinen prachtvollen Prunkzügen eine so imposante Masse von Epauletten. Die Mauren von Tunis haben diesen Schmuck zwar etwas spät angenommen, dafür aber die verlorne Zeit reichlich eingeholt; denn ihre ungeheuren Epauletten strotzen von Gold, und auf mancher Brust glänzten diamantene Decorationen. Ich war begierig zu sehen, welch Gesicht der Bey bei Lesung eines Actenstücks ziehen würde, das ihm, würde es gewissenhaft vollzogen, der süßesten seiner Herrscherprärogative, des Despotismus, berauben müßte. Aber der Bey behielt seine unerschütterliche Ruhe, und blinzelte nicht einmal, als der Tschausch, ein schöner junger Mann von 25 Jahren, schlanken und hohen Wuchses, mit rabenschwarzem Schnurrbart die constitutionelle Charte verlas. Diese Lesung fand in türkischer Sprache statt, welche die Mehrzahl der Versammlung nicht verstand. Inzwischen ließ sich die Menge dadurch nicht abhalten, einigemal in tiefer Andacht mit näselndem Ton: Amen zu rufen.“ Aegypten. Alexandrien, 31 März. Hr. v. Cochelet hat mit dem letzten Dampfboot aus Marseille neue Instructionen erhalten. Gleich nach Empfang derselben begab er sich zu Mehemed Ali, mit dem er eine mehrstündige Unterredung hatte. Alsbald wurden hier die Anstrengungen zur Bewaffnung aller waffenfähigen Mannschaft im ganzen Lande verdoppelt, und die Maaßregeln zur Vertheidigung der Küsten erhalten seitdem von Tag zu Tag eine größere Ausdehnung. Die Exercitien der beiden Flotten und der neu ausgehobenen Mannschaft, so wie der sogenannten Nationalgarde, werden mit Eifer betrieben, und die Stadt sowohl als ihre Häfen und sogar die Umgebungen gegen das Fort St. Boir und andrerseits östlich vom kleinem Pharos bis über die sogenannte französische Linie hinaus erhalten neue Verschanzungen, die Thore der Stadt neue Befestigungen. Es treffen täglich Verstärkungen an Infanterie und Cavallerie aus dem Innern des Landes ein, so daß die Einnahme von Alexandrien eine der schwierigsten Waffenthaten werden dürfte. Es ist indessen nicht schwer zu berechnen, daß Mehemed Ali zu Grunde geht, wenn dieser Zustand der Dinge sich über den Sommer ausdehnt. Auch ist nicht zu übersehen, daß die meisten Vertheidigungsmittel sich hier, in A[c]re und Skanderun concentriren, daß trotz aller Anstrengungen ein großer Theil der Küsten bloßgestellt ist, daß also außer den drei genannten Punkten sich einer Landung schwerlich ernsthafte Hindernisse entgegenstellen würden. Sollte einmal zu Coërcitivmaaßregeln gegen den Vicekönig geschritten werden, so würde man sich überzeugen, daß die ägyptische Macht weit hinter der herrschenden Meinung zurückbleiben müsse. So sehr auch das neue französische Ministerium Mehemed Ali zu entflammen wußte, alle Kräfte anzuspannen, um eine imposante Stellung einzunehmen, so ist doch nicht zu verkennen, daß das enge Zusammenhalten der übrigen Consuln und die energischen Erklärungen, die Hodges im Namen Großbritanniens an den Pascha richtete, diesen beunruhigten und ihn vielleicht am Ende nicht störrisch gegen den Willen der übrigen Mächte finden lassen werden. Der Plan Frankreichs und Mehemed Ali's geht jetzt dahin, Europa durch alle erdenklichen Mittel einzuschüchtern und die Pforte zu einem directen Arrangement zu bewegen, ohne die Intervention der Mächte dabei mitwirken zu lassen. Alexandria, 6 April. Mein letztes vom 1 April bestätigend (s. gestrige Allg. Ztg.), bin ich heute im Stande, Ihnen genauer über die zwischen dem Pascha und Obrist Hodges stattgefundenen Unterhandlungen zu berichten. Es scheint, daß das neulich von Konstantinopel angekommene englische Kriegsdampfschiff Gorgon letzterem von Lord Ponsonby den Auftrag überbrachte, dem Pascha hart zuzusetzen, denn die dem Vicekönig gemachten Mittheilungen und der Ton, in dem sie erfolgten, lassen voraussetzen, daß England denselben auf alle mögliche Weise zu stacheln sucht. Erstens benachrichtigte Obrist Hodges den Pascha, daß er von Lord Ponsonby beauftragt sey, die Rückkehr der Officiere und Matrosen der türkischen Flotte nach Konstantinopel so viel als möglich zu begünstigen, auch ihnen die Mittel dazu zu verschaffen. Hierauf erhielt er vom Pascha die Antwort: „daß er Befehl geben würde (wie er ihn denn auch sogleich gegeben), den ersten der türkischen Officiere oder Matrosen, der Miene machen würde ohne seine Erlaubniß abreisen zu wollen, vor ein Kriegsgericht zu stellen und erschießen zu lassen. Diese runde Antwort soll eine lebhafte Discussion zur Folge gehabt haben, worin Obrist Hodges dem Pascha die unangenehmsten Sachen gesagt, unter Anderm, daß er nichts als ein gewöhnlicher Pascha der Pforte sey, der er gehorchen müsse, bis er unabhängig erklärt sey, welches indessen sobald nicht der Fall seyn dürfte; überdieß dürfe er überzeugt seyn, daß England nie einwilligen werde, ihm Syrien zu überlassen, und daß er sich glücklich schätzen könne, wenn man ihm Aegypten lasse. Es wurde jedoch nichts Bestimmtes von dem Vorhaben Englands, noch was ihm dasselbe zugestehen wolle, erwähnt. Sodann benachrichtigte Obrist Hodges den Pascha, daß die Engländer die für ihn angeworbenen Albaneser auf den jonischen Inseln zurückgehalten, indem sie nicht gestatten könnten, daß er seine Armee auf Kosten und mit Unterthanen der Türkei recrutire. Der Pascha blieb die Antwort darauf nicht schuldig: Zwanzigtausend Albaneser sind in meinen Diensten, und wenn ich deren vierzigtausend mehr haben will so werden sie trotz der ganzen Macht Englands hierherkommen. Man ging nun zu andern Beschwerden über, z. B. daß der Pascha in Mingrelien Unruhen anzustiften suche. Da wurde er ungeduldig, stand auf und erwiederte heftig, daß er die ganze Türkei in seinen Händen habe, daß es lediglich von ihm abhinge, sie, wann und wie er wolle, aufzuwiegeln. So wie Obrist Hodges den Pascha erhitzt sah, bat er ihn sich nicht zu erzürnen. „Ihre Fragen und Vorwürfe sind dazu gemacht, mich in Zorn zu treiben, doch lassen wir diese Discussionen!“ Darauf verließ er den Divan, Hrn. Hodges mit Hrn. Allisson, Gesandtschaftssecretär in Konstantinopel und ersterem von Lord Ponsonby beigegeben, zurücklassend. 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Plötzlich und ohne daß jemand es erwartet hätte, gab Reschid Pascha an die Repräsentanten der Großmächte die Erklärung: er werde sein Portefeuille niederlegen, wenn die Mächte nicht schleunig Mittel fänden, der orientalischen Streitfrage ein Ende zu machen, indem er außer Stande sey, allein den Ansichten der übrigen Pfortenminister, die sämmtlich auf ein directes Arrangement mit Aegypten drängen, die Wage zu halten.</p> </div> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Tunis.</hi> </head><lb/> <p>Der Marseiller <hi rendition="#g">Sémaphore</hi> bringt folgendes Schreiben aus <hi rendition="#b">Tunis</hi> vom 10 März: „Heute fand im Bardo die Proclamation des famösen Hattischerifs von Gulhaneh statt. Der Tschausch von Konstantinopel, welcher den Hattischerif überbrachte, wurde mit größtem Pomp öffentlich empfangen. Alle Consuln waren dazu eingeladen. In einer großen Halle mit Marmorsäulen nahm auf einem goldglänzenden Thron der Bey Platz, umgeben von allen Beamten der Regentschaft. Nie sah Napoleon bei seinen prachtvollen Prunkzügen eine so imposante Masse von Epauletten. Die Mauren von Tunis haben diesen Schmuck zwar etwas spät angenommen, dafür aber die verlorne Zeit reichlich eingeholt; denn ihre ungeheuren Epauletten strotzen von Gold, und auf mancher Brust glänzten diamantene Decorationen. Ich war begierig zu sehen, welch Gesicht der Bey bei Lesung eines Actenstücks ziehen würde, das ihm, würde es gewissenhaft vollzogen, der süßesten seiner Herrscherprärogative, des Despotismus, berauben müßte. Aber der Bey behielt seine unerschütterliche Ruhe, und blinzelte nicht einmal, als der Tschausch, ein schöner junger Mann von 25 Jahren, schlanken und hohen Wuchses, mit rabenschwarzem Schnurrbart die constitutionelle Charte verlas. Diese Lesung fand in türkischer Sprache statt, welche die Mehrzahl der Versammlung nicht verstand. 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Die Exercitien der beiden Flotten und der neu ausgehobenen Mannschaft, so wie der sogenannten Nationalgarde, werden mit Eifer betrieben, und die Stadt sowohl als ihre Häfen und sogar die Umgebungen gegen das Fort St. Boir und andrerseits östlich vom kleinem Pharos bis über die sogenannte französische Linie hinaus erhalten neue Verschanzungen, die Thore der Stadt neue Befestigungen. Es treffen täglich Verstärkungen an Infanterie und Cavallerie aus dem Innern des Landes ein, so daß die Einnahme von Alexandrien eine der schwierigsten Waffenthaten werden dürfte. Es ist indessen nicht schwer zu berechnen, daß Mehemed Ali zu Grunde geht, wenn dieser Zustand der Dinge sich über den Sommer ausdehnt. Auch ist nicht zu übersehen, daß die meisten Vertheidigungsmittel sich hier, in A<supplied>c</supplied>re und Skanderun concentriren, daß trotz aller Anstrengungen ein großer Theil der Küsten bloßgestellt ist, daß also außer den drei genannten Punkten sich einer Landung schwerlich ernsthafte Hindernisse entgegenstellen würden. Sollte einmal zu Coërcitivmaaßregeln gegen den Vicekönig geschritten werden, so würde man sich überzeugen, daß die ägyptische Macht weit hinter der herrschenden Meinung zurückbleiben müsse. So sehr auch das neue französische Ministerium Mehemed Ali zu entflammen wußte, alle Kräfte anzuspannen, um eine imposante Stellung einzunehmen, so ist doch nicht zu verkennen, daß das enge Zusammenhalten der übrigen Consuln und die energischen Erklärungen, die Hodges im Namen Großbritanniens an den Pascha richtete, diesen beunruhigten und ihn vielleicht am Ende nicht störrisch gegen den Willen der übrigen Mächte finden lassen werden. 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Erstens benachrichtigte Obrist Hodges den Pascha, daß er von Lord Ponsonby beauftragt sey, die Rückkehr der Officiere und Matrosen der türkischen Flotte nach Konstantinopel so viel als möglich zu begünstigen, auch ihnen die Mittel dazu zu verschaffen. Hierauf erhielt er vom Pascha die Antwort: „daß er Befehl geben würde (wie er ihn denn auch sogleich gegeben), den ersten der türkischen Officiere oder Matrosen, der Miene machen würde ohne seine Erlaubniß abreisen zu wollen, vor ein Kriegsgericht zu stellen und erschießen zu lassen. Diese runde Antwort soll eine lebhafte Discussion zur Folge gehabt haben, worin Obrist Hodges dem Pascha die unangenehmsten Sachen gesagt, unter Anderm, daß er nichts als ein gewöhnlicher Pascha der Pforte sey, der er gehorchen müsse, bis er unabhängig erklärt sey, welches indessen sobald nicht der Fall seyn dürfte; überdieß dürfe er überzeugt seyn, daß England nie einwilligen werde, ihm Syrien zu überlassen, und daß er sich glücklich schätzen könne, wenn man ihm Aegypten lasse. Es wurde jedoch nichts Bestimmtes von dem Vorhaben Englands, noch was ihm dasselbe zugestehen wolle, erwähnt. Sodann benachrichtigte Obrist Hodges den Pascha, daß die Engländer die für ihn angeworbenen Albaneser auf den jonischen Inseln zurückgehalten, indem sie nicht gestatten könnten, daß er seine Armee auf Kosten und mit Unterthanen der Türkei recrutire. Der Pascha blieb die Antwort darauf nicht schuldig: Zwanzigtausend Albaneser sind in meinen Diensten, und wenn ich deren vierzigtausend mehr haben will so werden sie trotz der ganzen Macht Englands hierherkommen. Man ging nun zu andern Beschwerden über, z. B. daß der Pascha in Mingrelien Unruhen anzustiften suche. Da wurde er ungeduldig, stand auf und erwiederte heftig, daß er die ganze Türkei in seinen Händen habe, daß es lediglich von ihm abhinge, sie, wann und wie er wolle, aufzuwiegeln. So wie Obrist Hodges den Pascha erhitzt sah, bat er ihn sich nicht zu erzürnen. „Ihre Fragen und Vorwürfe sind dazu gemacht, mich in Zorn zu treiben, doch lassen wir diese Discussionen!“ Darauf verließ er den Divan, Hrn. Hodges mit Hrn. Allisson, Gesandtschaftssecretär in Konstantinopel und ersterem von Lord Ponsonby beigegeben, zurücklassend. So endigte denn diese dreitägige<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0943/0007]
_ Konstantinopel, 8 April. Die Annäherung des Hrn. v. Pontois an die Pforte, so wie an die fremden Repräsentanten der Mächte hat bereits ihre Früchte getragen. Hr. v. Pontois war nicht müßig und benützte die günstige Stimmung, die für ihn durch Zufall oder durch sein Zuthun entstanden war. Plötzlich und ohne daß jemand es erwartet hätte, gab Reschid Pascha an die Repräsentanten der Großmächte die Erklärung: er werde sein Portefeuille niederlegen, wenn die Mächte nicht schleunig Mittel fänden, der orientalischen Streitfrage ein Ende zu machen, indem er außer Stande sey, allein den Ansichten der übrigen Pfortenminister, die sämmtlich auf ein directes Arrangement mit Aegypten drängen, die Wage zu halten.
Tunis.
Der Marseiller Sémaphore bringt folgendes Schreiben aus Tunis vom 10 März: „Heute fand im Bardo die Proclamation des famösen Hattischerifs von Gulhaneh statt. Der Tschausch von Konstantinopel, welcher den Hattischerif überbrachte, wurde mit größtem Pomp öffentlich empfangen. Alle Consuln waren dazu eingeladen. In einer großen Halle mit Marmorsäulen nahm auf einem goldglänzenden Thron der Bey Platz, umgeben von allen Beamten der Regentschaft. Nie sah Napoleon bei seinen prachtvollen Prunkzügen eine so imposante Masse von Epauletten. Die Mauren von Tunis haben diesen Schmuck zwar etwas spät angenommen, dafür aber die verlorne Zeit reichlich eingeholt; denn ihre ungeheuren Epauletten strotzen von Gold, und auf mancher Brust glänzten diamantene Decorationen. Ich war begierig zu sehen, welch Gesicht der Bey bei Lesung eines Actenstücks ziehen würde, das ihm, würde es gewissenhaft vollzogen, der süßesten seiner Herrscherprärogative, des Despotismus, berauben müßte. Aber der Bey behielt seine unerschütterliche Ruhe, und blinzelte nicht einmal, als der Tschausch, ein schöner junger Mann von 25 Jahren, schlanken und hohen Wuchses, mit rabenschwarzem Schnurrbart die constitutionelle Charte verlas. Diese Lesung fand in türkischer Sprache statt, welche die Mehrzahl der Versammlung nicht verstand. Inzwischen ließ sich die Menge dadurch nicht abhalten, einigemal in tiefer Andacht mit näselndem Ton: Amen zu rufen.“
Aegypten.
_ Alexandrien, 31 März. Hr. v. Cochelet hat mit dem letzten Dampfboot aus Marseille neue Instructionen erhalten. Gleich nach Empfang derselben begab er sich zu Mehemed Ali, mit dem er eine mehrstündige Unterredung hatte. Alsbald wurden hier die Anstrengungen zur Bewaffnung aller waffenfähigen Mannschaft im ganzen Lande verdoppelt, und die Maaßregeln zur Vertheidigung der Küsten erhalten seitdem von Tag zu Tag eine größere Ausdehnung. Die Exercitien der beiden Flotten und der neu ausgehobenen Mannschaft, so wie der sogenannten Nationalgarde, werden mit Eifer betrieben, und die Stadt sowohl als ihre Häfen und sogar die Umgebungen gegen das Fort St. Boir und andrerseits östlich vom kleinem Pharos bis über die sogenannte französische Linie hinaus erhalten neue Verschanzungen, die Thore der Stadt neue Befestigungen. Es treffen täglich Verstärkungen an Infanterie und Cavallerie aus dem Innern des Landes ein, so daß die Einnahme von Alexandrien eine der schwierigsten Waffenthaten werden dürfte. Es ist indessen nicht schwer zu berechnen, daß Mehemed Ali zu Grunde geht, wenn dieser Zustand der Dinge sich über den Sommer ausdehnt. Auch ist nicht zu übersehen, daß die meisten Vertheidigungsmittel sich hier, in Acre und Skanderun concentriren, daß trotz aller Anstrengungen ein großer Theil der Küsten bloßgestellt ist, daß also außer den drei genannten Punkten sich einer Landung schwerlich ernsthafte Hindernisse entgegenstellen würden. Sollte einmal zu Coërcitivmaaßregeln gegen den Vicekönig geschritten werden, so würde man sich überzeugen, daß die ägyptische Macht weit hinter der herrschenden Meinung zurückbleiben müsse. So sehr auch das neue französische Ministerium Mehemed Ali zu entflammen wußte, alle Kräfte anzuspannen, um eine imposante Stellung einzunehmen, so ist doch nicht zu verkennen, daß das enge Zusammenhalten der übrigen Consuln und die energischen Erklärungen, die Hodges im Namen Großbritanniens an den Pascha richtete, diesen beunruhigten und ihn vielleicht am Ende nicht störrisch gegen den Willen der übrigen Mächte finden lassen werden. Der Plan Frankreichs und Mehemed Ali's geht jetzt dahin, Europa durch alle erdenklichen Mittel einzuschüchtern und die Pforte zu einem directen Arrangement zu bewegen, ohne die Intervention der Mächte dabei mitwirken zu lassen.
_ Alexandria, 6 April. Mein letztes vom 1 April bestätigend (s. gestrige Allg. Ztg.), bin ich heute im Stande, Ihnen genauer über die zwischen dem Pascha und Obrist Hodges stattgefundenen Unterhandlungen zu berichten. Es scheint, daß das neulich von Konstantinopel angekommene englische Kriegsdampfschiff Gorgon letzterem von Lord Ponsonby den Auftrag überbrachte, dem Pascha hart zuzusetzen, denn die dem Vicekönig gemachten Mittheilungen und der Ton, in dem sie erfolgten, lassen voraussetzen, daß England denselben auf alle mögliche Weise zu stacheln sucht. Erstens benachrichtigte Obrist Hodges den Pascha, daß er von Lord Ponsonby beauftragt sey, die Rückkehr der Officiere und Matrosen der türkischen Flotte nach Konstantinopel so viel als möglich zu begünstigen, auch ihnen die Mittel dazu zu verschaffen. Hierauf erhielt er vom Pascha die Antwort: „daß er Befehl geben würde (wie er ihn denn auch sogleich gegeben), den ersten der türkischen Officiere oder Matrosen, der Miene machen würde ohne seine Erlaubniß abreisen zu wollen, vor ein Kriegsgericht zu stellen und erschießen zu lassen. Diese runde Antwort soll eine lebhafte Discussion zur Folge gehabt haben, worin Obrist Hodges dem Pascha die unangenehmsten Sachen gesagt, unter Anderm, daß er nichts als ein gewöhnlicher Pascha der Pforte sey, der er gehorchen müsse, bis er unabhängig erklärt sey, welches indessen sobald nicht der Fall seyn dürfte; überdieß dürfe er überzeugt seyn, daß England nie einwilligen werde, ihm Syrien zu überlassen, und daß er sich glücklich schätzen könne, wenn man ihm Aegypten lasse. Es wurde jedoch nichts Bestimmtes von dem Vorhaben Englands, noch was ihm dasselbe zugestehen wolle, erwähnt. Sodann benachrichtigte Obrist Hodges den Pascha, daß die Engländer die für ihn angeworbenen Albaneser auf den jonischen Inseln zurückgehalten, indem sie nicht gestatten könnten, daß er seine Armee auf Kosten und mit Unterthanen der Türkei recrutire. Der Pascha blieb die Antwort darauf nicht schuldig: Zwanzigtausend Albaneser sind in meinen Diensten, und wenn ich deren vierzigtausend mehr haben will so werden sie trotz der ganzen Macht Englands hierherkommen. Man ging nun zu andern Beschwerden über, z. B. daß der Pascha in Mingrelien Unruhen anzustiften suche. Da wurde er ungeduldig, stand auf und erwiederte heftig, daß er die ganze Türkei in seinen Händen habe, daß es lediglich von ihm abhinge, sie, wann und wie er wolle, aufzuwiegeln. So wie Obrist Hodges den Pascha erhitzt sah, bat er ihn sich nicht zu erzürnen. „Ihre Fragen und Vorwürfe sind dazu gemacht, mich in Zorn zu treiben, doch lassen wir diese Discussionen!“ Darauf verließ er den Divan, Hrn. Hodges mit Hrn. Allisson, Gesandtschaftssecretär in Konstantinopel und ersterem von Lord Ponsonby beigegeben, zurücklassend. So endigte denn diese dreitägige
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