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Allgemeine Zeitung. Nr. 105. Augsburg, 14. April 1840.

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Meteorologisches.

Als Beitrag zur Würdigung der von Erman in Schumachers astronomischen Nachrichten Nr. 390 gegebenen und in der Allgem. Zeitung 1840Beilage 51 mitgetheilten Hypothese eines zusammenhängenden, die Sonne ringförmig umkreisenden Stromes von Sternschnuppen, dessen und der Erdbahn Knoten unser Planet am 13 November und 10 August eines jeden Jahres erreiche, und der sich am 7 Februar und 10 Mai, dann an den zunächst darauf folgenden Tagen zwischen Sonne und Erde stelle und dadurch eine Abnahme unserer Luftwärme bewirke - als solchen Beitrag gebe ich ein paar Reihen täglicher Media der Temperatur der Luft im Schatten, wie ich sie überhaupt für jeden einzelnen Tag des Jahres aus 65 Jahrgängen hiesiger Beobachtungen gefunden habe. Jeder Reihe geht mehrere Tage hindurch eine stetige Zunahme der Luftwärme voraus.

[Tabelle]
S.
Deutsche Gelehrte in Rom.

Die Mitglieder des archäologischen Instituts haben zu Ende des vergangenen Jahres einen weiteren Band ihrer Annalen und unherausgegebenen Monumente erscheinen lassen, der mit zu den interessantesten Publicationen dieser Anstalt gehört, die wieder frisch ihrem alten Glanzpunkt entgegenstrebt. - Dr. Emil Braun ist von einer größeren Reise nach Deutschland, die für das Institut und die Wissenschaft nicht ohne Resultat bleiben dürfte, zurückgekehrt, eben so Dr. Papencordt von einem Ausfluge durch die Städte der Mark, aus deren Archiven er wichtiges Material zu seiner weit vorgeschrittenen Geschichte Roms im Mittelalter sammelte. - Dr. Heinrich Schultz aus Dresden bereitet sich zur Abreise ins Vaterland, und somit ist zu hoffen, daß seine, durch vortreffliche Zeichnungen illustrirte Kunstgeschichte Süditaliens im Mittelalter ihrer Veröffentlichung näher rückt. Wenn dieses Werk erschienen seyn und der hiesige badische Geschäftsträger, Hr. v. Maler, sich bewogen finden wird, seine spanischen Kunstdenkmale herauszugeben, so wird die deutsche Litteratur zwei Werke besitzen, die in Hinsicht auf Eleganz und charakteristische Richtigkeit der Zeichnungen, auf Gründlichkeit und Geschmack der Darstellung, auf Neuheit endlich und Wichtigkeit der Resultate mit den vorzüglichsten Prachtwerken Englands und Frankreichs unbesorgt werden in die Schranken treten können, während sie den Vorzug haben, durch die Uneigennützigkeit ihrer Verfasser einem größeren Kreise von Lesern zugänglich zu werden, als derlei Werke bei ihrem hohen Preise gewöhnlich haben können.

Die erste archäologische Celebrität Deutschlands, Ottfried Müller aus Göttingen, ist nach einem längeren Aufenthalt von hier über Neapel nach Griechenland abgereist. Seine italienische und griechische Reise wird für die Alterthumswissenschaft von der größten Bedeutung seyn, und wohl jedenfalls eine neue Ausgabe seines Handbuchs der Archäologie der Kunst hervorrufen. Hr. Schöll aus Berlin begleitet ihn. - Auch der durch seine Schrift über den vaticanischen Apoll rühmlichst bekannte Professor Feuerbach aus Freiburg weilt in der Sammlung mannichfachen wissenschaftlichen Materials unter uns. Der österreichische Archäolog Dr. E. Melly ist von einem mit dem berühmten Architekturmaler Werner unternommenen Ausflug nach den Nekropolen des alten Tarquinia (jetzt Corneto) zurückgekommen, und es dürfte wohl die Herausgabe der wichtigsten der dortigen Wandmalereien die erwünschte Folge ihres Aufenthalts seyn, was um so mehr zu wünschen wäre, als die vortrefflichen Stakelberg'schen Zeichnungen als verloren zu betrachten sind. Ueberdieß sammelt Melly reichliches Material zu einem allgemeinen Handbuche der Vasenkunde, wozu er einen längern Aufenthalt in Neapel, dessen königliche Akademie ihm zu ihrem Mitglied ernannt hat, ausschließlich benützte. - Der österreichische Historiker Fürst Lichnowsky war wiederholt von Wien hier angelangt, um seine Forschungen behufs seiner Geschichte der Habsburger in den vaticanischen Archiven fortzusetzen. *) Dr. Schwers aus Hannover arbeitet rastlos an einer kritischen Ausgabe der heil. Schrift.

Deutschland.

In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer wurde mit Berathung des Strafgesetzentwurfs fortgefahren. Bei den Raufhändeln wurde auf Sanders Antrag, dem die Regierungscommissäre zustimmten, beschlossen, daß diejenigen, welche dabei Messer, Dolche oder ähnliche gefährliche Werkzeuge gebrauchen, oder sonst mit besonderer Rohheit oder Hinterlist verfahren, von geschärfter Strafe getroffen werden.

Der XIII. Titel handelt von der Tödtung oder Beschädigung Anderer durch Vergiftung. Die Artikel sprechen von "Gift und andern Substanzen, von denen dem Thäter bekannt war, daß sie wie Gift den Tod bewirken können." Auf Baumgärtners Anfrage, wie die heimliche Beibringung anderer schädlichen Substanzen, die nicht gerade den Giften gleich seyen, zu bestrafen sey, erwiederte Geheimrath Duttlinger, daß hiebei nicht die besondern Vorschriften über Vergiftung, sondern die allgemeinen Vorschriften über Tödtung oder Körperverletzung zur Anwendung kommen.

Nach §. 224 wird derjenige, welcher Nahrungsmitteln, Arzneistoffen oder anderen Waaren, die er gewerbsmäßig absetzt, der Gesundheit gefährliche Dinge beimischt oder zusetzt, von Gefängniß- oder Geldstrafe getroffen. Auf den Vorschlag des Staatsraths Jolly wurde gesetzt: "von Gefängniß- und Geldstrafe", und auf Posselts Antrag wurde das Maximum der Strafe wegen mitunter vorkommender sehr schwerer Fälle auf drei Jahre Arbeitshaus erhöht. Ein Vorschlag des Staatsraths Jolly, daß hier ein gerichtliches Einschreiten nur

*) Daß Fürst Lichnowsky, nach einem Aufenthalt von einigen Monaten, aus Rom bereits in München auf der Rückreise nach Wien angekommen ist, haben wir angezeigt.
Meteorologisches.

Als Beitrag zur Würdigung der von Erman in Schumachers astronomischen Nachrichten Nr. 390 gegebenen und in der Allgem. Zeitung 1840Beilage 51 mitgetheilten Hypothese eines zusammenhängenden, die Sonne ringförmig umkreisenden Stromes von Sternschnuppen, dessen und der Erdbahn Knoten unser Planet am 13 November und 10 August eines jeden Jahres erreiche, und der sich am 7 Februar und 10 Mai, dann an den zunächst darauf folgenden Tagen zwischen Sonne und Erde stelle und dadurch eine Abnahme unserer Luftwärme bewirke – als solchen Beitrag gebe ich ein paar Reihen täglicher Media der Temperatur der Luft im Schatten, wie ich sie überhaupt für jeden einzelnen Tag des Jahres aus 65 Jahrgängen hiesiger Beobachtungen gefunden habe. Jeder Reihe geht mehrere Tage hindurch eine stetige Zunahme der Luftwärme voraus.

[Tabelle]
S.
Deutsche Gelehrte in Rom.

Die Mitglieder des archäologischen Instituts haben zu Ende des vergangenen Jahres einen weiteren Band ihrer Annalen und unherausgegebenen Monumente erscheinen lassen, der mit zu den interessantesten Publicationen dieser Anstalt gehört, die wieder frisch ihrem alten Glanzpunkt entgegenstrebt. – Dr. Emil Braun ist von einer größeren Reise nach Deutschland, die für das Institut und die Wissenschaft nicht ohne Resultat bleiben dürfte, zurückgekehrt, eben so Dr. Papencordt von einem Ausfluge durch die Städte der Mark, aus deren Archiven er wichtiges Material zu seiner weit vorgeschrittenen Geschichte Roms im Mittelalter sammelte. – Dr. Heinrich Schultz aus Dresden bereitet sich zur Abreise ins Vaterland, und somit ist zu hoffen, daß seine, durch vortreffliche Zeichnungen illustrirte Kunstgeschichte Süditaliens im Mittelalter ihrer Veröffentlichung näher rückt. Wenn dieses Werk erschienen seyn und der hiesige badische Geschäftsträger, Hr. v. Maler, sich bewogen finden wird, seine spanischen Kunstdenkmale herauszugeben, so wird die deutsche Litteratur zwei Werke besitzen, die in Hinsicht auf Eleganz und charakteristische Richtigkeit der Zeichnungen, auf Gründlichkeit und Geschmack der Darstellung, auf Neuheit endlich und Wichtigkeit der Resultate mit den vorzüglichsten Prachtwerken Englands und Frankreichs unbesorgt werden in die Schranken treten können, während sie den Vorzug haben, durch die Uneigennützigkeit ihrer Verfasser einem größeren Kreise von Lesern zugänglich zu werden, als derlei Werke bei ihrem hohen Preise gewöhnlich haben können.

Die erste archäologische Celebrität Deutschlands, Ottfried Müller aus Göttingen, ist nach einem längeren Aufenthalt von hier über Neapel nach Griechenland abgereist. Seine italienische und griechische Reise wird für die Alterthumswissenschaft von der größten Bedeutung seyn, und wohl jedenfalls eine neue Ausgabe seines Handbuchs der Archäologie der Kunst hervorrufen. Hr. Schöll aus Berlin begleitet ihn. – Auch der durch seine Schrift über den vaticanischen Apoll rühmlichst bekannte Professor Feuerbach aus Freiburg weilt in der Sammlung mannichfachen wissenschaftlichen Materials unter uns. Der österreichische Archäolog Dr. E. Melly ist von einem mit dem berühmten Architekturmaler Werner unternommenen Ausflug nach den Nekropolen des alten Tarquinia (jetzt Corneto) zurückgekommen, und es dürfte wohl die Herausgabe der wichtigsten der dortigen Wandmalereien die erwünschte Folge ihres Aufenthalts seyn, was um so mehr zu wünschen wäre, als die vortrefflichen Stakelberg'schen Zeichnungen als verloren zu betrachten sind. Ueberdieß sammelt Melly reichliches Material zu einem allgemeinen Handbuche der Vasenkunde, wozu er einen längern Aufenthalt in Neapel, dessen königliche Akademie ihm zu ihrem Mitglied ernannt hat, ausschließlich benützte. – Der österreichische Historiker Fürst Lichnowsky war wiederholt von Wien hier angelangt, um seine Forschungen behufs seiner Geschichte der Habsburger in den vaticanischen Archiven fortzusetzen. *) Dr. Schwers aus Hannover arbeitet rastlos an einer kritischen Ausgabe der heil. Schrift.

Deutschland.

In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer wurde mit Berathung des Strafgesetzentwurfs fortgefahren. Bei den Raufhändeln wurde auf Sanders Antrag, dem die Regierungscommissäre zustimmten, beschlossen, daß diejenigen, welche dabei Messer, Dolche oder ähnliche gefährliche Werkzeuge gebrauchen, oder sonst mit besonderer Rohheit oder Hinterlist verfahren, von geschärfter Strafe getroffen werden.

Der XIII. Titel handelt von der Tödtung oder Beschädigung Anderer durch Vergiftung. Die Artikel sprechen von „Gift und andern Substanzen, von denen dem Thäter bekannt war, daß sie wie Gift den Tod bewirken können.“ Auf Baumgärtners Anfrage, wie die heimliche Beibringung anderer schädlichen Substanzen, die nicht gerade den Giften gleich seyen, zu bestrafen sey, erwiederte Geheimrath Duttlinger, daß hiebei nicht die besondern Vorschriften über Vergiftung, sondern die allgemeinen Vorschriften über Tödtung oder Körperverletzung zur Anwendung kommen.

Nach §. 224 wird derjenige, welcher Nahrungsmitteln, Arzneistoffen oder anderen Waaren, die er gewerbsmäßig absetzt, der Gesundheit gefährliche Dinge beimischt oder zusetzt, von Gefängniß- oder Geldstrafe getroffen. Auf den Vorschlag des Staatsraths Jolly wurde gesetzt: „von Gefängniß- und Geldstrafe“, und auf Posselts Antrag wurde das Maximum der Strafe wegen mitunter vorkommender sehr schwerer Fälle auf drei Jahre Arbeitshaus erhöht. Ein Vorschlag des Staatsraths Jolly, daß hier ein gerichtliches Einschreiten nur

*) Daß Fürst Lichnowsky, nach einem Aufenthalt von einigen Monaten, aus Rom bereits in München auf der Rückreise nach Wien angekommen ist, haben wir angezeigt.
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[0833/0009] Meteorologisches. _ Regensburg. Als Beitrag zur Würdigung der von Erman in Schumachers astronomischen Nachrichten Nr. 390 gegebenen und in der Allgem. Zeitung 1840Beilage 51 mitgetheilten Hypothese eines zusammenhängenden, die Sonne ringförmig umkreisenden Stromes von Sternschnuppen, dessen und der Erdbahn Knoten unser Planet am 13 November und 10 August eines jeden Jahres erreiche, und der sich am 7 Februar und 10 Mai, dann an den zunächst darauf folgenden Tagen zwischen Sonne und Erde stelle und dadurch eine Abnahme unserer Luftwärme bewirke – als solchen Beitrag gebe ich ein paar Reihen täglicher Media der Temperatur der Luft im Schatten, wie ich sie überhaupt für jeden einzelnen Tag des Jahres aus 65 Jahrgängen hiesiger Beobachtungen gefunden habe. Jeder Reihe geht mehrere Tage hindurch eine stetige Zunahme der Luftwärme voraus. S. Deutsche Gelehrte in Rom. _ Rom, 31 März. Die Mitglieder des archäologischen Instituts haben zu Ende des vergangenen Jahres einen weiteren Band ihrer Annalen und unherausgegebenen Monumente erscheinen lassen, der mit zu den interessantesten Publicationen dieser Anstalt gehört, die wieder frisch ihrem alten Glanzpunkt entgegenstrebt. – Dr. Emil Braun ist von einer größeren Reise nach Deutschland, die für das Institut und die Wissenschaft nicht ohne Resultat bleiben dürfte, zurückgekehrt, eben so Dr. Papencordt von einem Ausfluge durch die Städte der Mark, aus deren Archiven er wichtiges Material zu seiner weit vorgeschrittenen Geschichte Roms im Mittelalter sammelte. – Dr. Heinrich Schultz aus Dresden bereitet sich zur Abreise ins Vaterland, und somit ist zu hoffen, daß seine, durch vortreffliche Zeichnungen illustrirte Kunstgeschichte Süditaliens im Mittelalter ihrer Veröffentlichung näher rückt. Wenn dieses Werk erschienen seyn und der hiesige badische Geschäftsträger, Hr. v. Maler, sich bewogen finden wird, seine spanischen Kunstdenkmale herauszugeben, so wird die deutsche Litteratur zwei Werke besitzen, die in Hinsicht auf Eleganz und charakteristische Richtigkeit der Zeichnungen, auf Gründlichkeit und Geschmack der Darstellung, auf Neuheit endlich und Wichtigkeit der Resultate mit den vorzüglichsten Prachtwerken Englands und Frankreichs unbesorgt werden in die Schranken treten können, während sie den Vorzug haben, durch die Uneigennützigkeit ihrer Verfasser einem größeren Kreise von Lesern zugänglich zu werden, als derlei Werke bei ihrem hohen Preise gewöhnlich haben können. Die erste archäologische Celebrität Deutschlands, Ottfried Müller aus Göttingen, ist nach einem längeren Aufenthalt von hier über Neapel nach Griechenland abgereist. Seine italienische und griechische Reise wird für die Alterthumswissenschaft von der größten Bedeutung seyn, und wohl jedenfalls eine neue Ausgabe seines Handbuchs der Archäologie der Kunst hervorrufen. Hr. Schöll aus Berlin begleitet ihn. – Auch der durch seine Schrift über den vaticanischen Apoll rühmlichst bekannte Professor Feuerbach aus Freiburg weilt in der Sammlung mannichfachen wissenschaftlichen Materials unter uns. Der österreichische Archäolog Dr. E. Melly ist von einem mit dem berühmten Architekturmaler Werner unternommenen Ausflug nach den Nekropolen des alten Tarquinia (jetzt Corneto) zurückgekommen, und es dürfte wohl die Herausgabe der wichtigsten der dortigen Wandmalereien die erwünschte Folge ihres Aufenthalts seyn, was um so mehr zu wünschen wäre, als die vortrefflichen Stakelberg'schen Zeichnungen als verloren zu betrachten sind. Ueberdieß sammelt Melly reichliches Material zu einem allgemeinen Handbuche der Vasenkunde, wozu er einen längern Aufenthalt in Neapel, dessen königliche Akademie ihm zu ihrem Mitglied ernannt hat, ausschließlich benützte. – Der österreichische Historiker Fürst Lichnowsky war wiederholt von Wien hier angelangt, um seine Forschungen behufs seiner Geschichte der Habsburger in den vaticanischen Archiven fortzusetzen. *) Dr. Schwers aus Hannover arbeitet rastlos an einer kritischen Ausgabe der heil. Schrift. Deutschland. _ Karlsruhe, 4 April. In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer wurde mit Berathung des Strafgesetzentwurfs fortgefahren. Bei den Raufhändeln wurde auf Sanders Antrag, dem die Regierungscommissäre zustimmten, beschlossen, daß diejenigen, welche dabei Messer, Dolche oder ähnliche gefährliche Werkzeuge gebrauchen, oder sonst mit besonderer Rohheit oder Hinterlist verfahren, von geschärfter Strafe getroffen werden. Der XIII. Titel handelt von der Tödtung oder Beschädigung Anderer durch Vergiftung. Die Artikel sprechen von „Gift und andern Substanzen, von denen dem Thäter bekannt war, daß sie wie Gift den Tod bewirken können.“ Auf Baumgärtners Anfrage, wie die heimliche Beibringung anderer schädlichen Substanzen, die nicht gerade den Giften gleich seyen, zu bestrafen sey, erwiederte Geheimrath Duttlinger, daß hiebei nicht die besondern Vorschriften über Vergiftung, sondern die allgemeinen Vorschriften über Tödtung oder Körperverletzung zur Anwendung kommen. Nach §. 224 wird derjenige, welcher Nahrungsmitteln, Arzneistoffen oder anderen Waaren, die er gewerbsmäßig absetzt, der Gesundheit gefährliche Dinge beimischt oder zusetzt, von Gefängniß- oder Geldstrafe getroffen. Auf den Vorschlag des Staatsraths Jolly wurde gesetzt: „von Gefängniß- und Geldstrafe“, und auf Posselts Antrag wurde das Maximum der Strafe wegen mitunter vorkommender sehr schwerer Fälle auf drei Jahre Arbeitshaus erhöht. Ein Vorschlag des Staatsraths Jolly, daß hier ein gerichtliches Einschreiten nur *) Daß Fürst Lichnowsky, nach einem Aufenthalt von einigen Monaten, aus Rom bereits in München auf der Rückreise nach Wien angekommen ist, haben wir angezeigt.

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 105. Augsburg, 14. April 1840, S. 0833. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_105_18400414/9>, abgerufen am 22.11.2024.