Allgemeine Zeitung. Nr. 84. Augsburg, 24. März 1840.[921] An die geehrten Abnehmer von Sporschils großer Chronik oder Geschichte Die Franzosen, denen die hohe Tugend, daß sie auf ihre Nationalehre eifersüchtig sind, selbst von ihren Feinden nachgerühmt werden muß, haben seit der zweimaligen Anwesenheit deutscher Sieger in Paris Alles aufgeboten, um den Eindruck, den dieses Ereigniß in Europa hervorbrachte, zu verringern, und die Verminderung ihres Ruhmes in eine Erhöhung desselben umzuwandeln. Thätiger in der Geschichtsschreibung der Zeit Napoleons als die Deutschen, und damit stets den politischen Zweck verbindend, ihr Vaterland als die Metropole der Civilisation, ihre Kriegskunst als die allein achtbare darzustellen, haben französische Schriftsteller ersten Ranges die Geschichte des Kampfes des verbündeten Europa's gegen Napoleon in dem angedeuteten Sinne theils unmittelbar beschrieben, theils in ihre Werke über die französische Revolution und die Kaiserzeit verwebt. Alle diese Schriften wurden und werden in Deutschland gierig gelesen, und noch vergeht kein Jahr, ohne daß blendend geschriebene Publicationen der Art in unserm Vaterlande verbreitet werden. Der Erfolg dieser immerwährenden Bearbeitung der Gemüther liegt am Tage. Außer jenen Wenigen, welche von denen noch am Leben sind, welche die Geschichte jener großen Zeit zwar nicht geschrieben, dafür aber gemacht haben, und außer jenen gleichfalls Wenigen, die aus dem wissenschaftlichen Studium jener berühmten Feldzüge bessere Einsicht geschöpft haben, ist die Mehrzahl der Menschen durch die einseitigen, in immer neuer Form sich wiederholenden Darstellungen französischer Geschichtsschreiber zu dem Glauben verleitet worden, daß die Erfolge der Jahre 1813, 1814 und 1815 lediglich der rohen Uebermacht und keineswegs einer bewunderungswürdigen Kriegskunst zugeschrieben werden müssen. Ja es gibt nur zu Viele, welche einen Schwarzenberg, einen Blücher, einen Bülow, einen York, einen Kleist, einen Wrede sogar unter Napoleons, von ihnen allenthalben auf das Haupt geschlagenen Marschälle stellen. Während die französischen, in zahllosen Uebersetzungen verbreiteten Schriftsteller dergestalt die Meinungen der Mehrzahl gewonnen, haben die Deutschen versäumt, jene glorreiche Zeit, die Zeit der Wiederherstellung ihrer Nationalunabhängigkeit und der höchsten Entfaltung ihres kriegerischen Ruhmes, mit jenem Schwunge und jener Gediegenheit darzustellen, welche den deutschen Schriftstellern niemals fehlen, sobald sie eine andere Geschichte als die ihres eigenen Vaterlandes schreiben. Von den Werken, die über den Befreiungskrieg je für das gebildete Publicum überhaupt erschienen sind, mußte sich dasselbe abwenden, oder konnte sich ihnen vielmehr gar nicht zukehren, weil dieselben ohne historische Kritik, ohne Kenntniß der großen Kunst des Krieges, ohne innern organischen Zusammenhang geschrieben, und nichts weiter als eine von links und rechts zusammengewürfelte Mosaikarbeit sind, die einem geläuterten Geschmacke unmöglich zusagen kann. Andrerseits sind die wenigen Werke, welche sich über das Ganze jener Kriege verbreiten, und für den Militär von Fach geschrieben wurden, für das größere Publicum schlechterdings ungenießbar, das Meiste aber findet sich in Biographien, Monographien, einzelnen Bearbeitungen in den militärischen Zeitschriften seit 1815 zerstreut. Zu der Lässigkeit der deutschen Geschichtschreiber ersten Ranges kam noch ein anderer Umstand, der wesentlich beitrug, das Andenken an jene Zeit zu trüben. Es haben nämlich ausländische, der Sache der Verbündeten angehörige Schriftsteller, theils in französischer, theils in englischer, theils in russischer Sprache, alle aber von den zahlreichen Kammerdienern der Litteratur eiligst in unsere Muttersprache übersetzt, die Verdienste der deutschen Heerführer im Befreiungskriege verkleinert. Anfangs traten jene Schriftsteller leise auf, tadelten nur hie und da; als aber von Seite der Betheiligten weder unmittelbar noch mittelbar eine Entgegnung erfolgte, diese endlich einer nach dem andern wegstarben, wurden sie dreister, sprachen zuletzt von einem Schwarzenberg, einem Blücher, als wären diese Männer aller Feldherrnkunst baar gewesen, und schrieben den Ruhm des Gedankens, häufig auch den der Ausführung lediglich Ausländern zu. So hat man von französischer Seite aus wohlverstandenem, von andern Seiten aus mißverstandenem Patriotismus den Ruhm der Deutschen in dem großen Befreiungskriege verkleinert, und die Heroen desselben zum Theil sogar verlästert, um den Kranz unvergänglicher Glorie auf andere Häupter zu setzen. Von diesen Ansichten, die keine vereinzelten sind, sondern von den ehrwürdigen Ueberresten jener unüberwindlichen deutschen Phalanxe, welche die Unabhängigkeit unseres gemeinsamen Vaterlandes mit ihrem Blute erkauft haben, voll Unmuth getheilt werden, ist der Verfasser des vorliegenden, unter dem Volkstitel "die große Chronik" erscheinenden Geschichtswerkes bei Abfassung desselben ausgegangen. Er hat, wie die bereits erschienenen Lieferungen der ganzen Welt beweisen, die Geschichte jener großen Kämpfe in ihrem rganischen Zusammenhange dargestellt; man sieht, nicht nur was, sondern wie und warum Alles geschehen ist; endlich war er bestrebt, die Anforderungen des Militärs vom Fache mit der dem größern Publicum willkommenen Eleganz des Styls und Lebendigkeit der Darstellung zu vereinigen. Es leitete ihn dabei die Ueberzeugung, daß unparteiische Schilderung hinreichen werde, die mißliebigen Urtheile, welche sich in Folge jenes im Eingange auseinander gesetzten Zusammentreffens der Umstände über den Befreiungskampf und seine Helden bei nur zu vielen Menschen gebildet haben, vollständig zu zerstreuen. Dem unterzeichneten Verleger blieb nur übrig, den hochgesinnten Verfasser gewähren zu lassen, unbekümmert, welche große Vermehrung der Verlagskosten aus einer Erweiterung des Werkes entstehe. Wie unerläßlich und nothwendig aber diese Erweiterung ist, werden die geehrten Abnehmer des Werkes daraus entnehmen, daß in drei Jahren von so großen Heeren, wie sie Europa niemals noch gesehen, gekämpft wurde, und daß nur allein sechzig große Schlachten und Treffen geschildert werden müssen. Es bedarf nur dieser Andeutung, um jeden Billigdenkenden zu überzeugen, daß sich der unterzeichnete Verleger genöthigt sieht, die Zahl der Lieferungen auf zweiunddreißig zu vermehren. Nicht nur wird diese Zahl in keinem Falle überschritten werden, sondern von der vierundzwanzigsten Lieferung an wird jede Lieferung mindestens sechs Bogen stark seyn, also das bisherige Volumen einer Lieferung um das Dreifache übersteigen, ohne daß auch die geringste Preiserhöhung für die einzelne Lieferung eintritt. Es wird zugleich Jedem, der mit den Herstellungskosten eines Werkes der Art nur einigermaßen vertraut ist, hieraus klar werden, daß der unterzeichnete Verleger selbst sehr bedeutende Opfer nicht scheut, um ein würdiges Nationalwerk herzustellen. - Braunschweig, im März 1840 George Westermann. Vorstehendes Werk ist zu haben in allen Buchhandlungen Deutschlands, der Schweiz und der österreichischen Monarchie; in Augsburg bei Rieger u. Comp., in Wien bei Gerold, Schaumburg u. Comp., Tendler u. Schäfer, Mösle's Wittwe u. Braumüller; in Gräz bei Ferstl; in Brünn bei Seidel u. Comp. und Gastl; in Prag bei Haase Söhne, Borrosch u. Andre; in Pesth bei Hartleben u. Kilian u. Comp. [994] Festgeschenk für die Osterzeit, In allen Buchhandlungen ist zu haben: Ein Gebet- und Erbauungsbuch für gebildete Katholiken. 7te vermehrte und verbesserte Auflage. Mit Approbation des bischöfl. Ordinariats zu Augsburg. Preis: Druckp. 1 fl. - 16 gr. Velinp. 1 fl. 36 kr. - 1 Rthlr. 4 gr. Prachtausgabe Ein aus dem Innersten, religiondurchdrungenen Gemüthe gegangenes Werk religiöser Anschauung Gottes und der Erscheinungen in der Natur, das, in Liebe und Andacht geschaffen, Liebe und Andacht, Erhebung und sanfte Gottbegeisterung in jedem Beruhigung und Frieden suchenden Herzen weckt, nährt und beschützt. Es fand ohne Selbstanpreisung eine so rasche Bekanntwerdung und Verbreitung in Deutschland, daß in nicht vollen 7 Jahren die 6 ersten starken Auflagen gänzlich vergriffen waren und eine 7te nothwendig machten. Aus der Fluth von Betbüchern erheben sich allerdings sehr werthvolle Erbauungsschriften, allein ihrer sind für gebildete Katholiken nur wenige, und selbst diese der Form und dem Inhalte nach so verschieden, daß die "Glocke der Andacht" zur Seite sich dem Gediegensten stellen darf, was je zur Erbauung des gebildeten betenden Katholiken in der Form eines Betbuchs erschien. Möge Jeder, der sich nach etwas Besserm sehnt als nach vergänglichem Glück und Gut, stille Winke nach oben, Trost, Frieden und Beruhigung in diesen reinen Seelenergüssen eines vielgeprüften Christen finden! Dieß des Verfassers frommer Wunsch und das Ziel seiner edlen Absicht. Die Ausstattung wetteifert würdig mit dem Inhalte. Diese neue Ausgabe ist mit einem herrlichen Stahlstiche geziert und auf schönes Papier gedruckt. Augsburg, März 1840 Matth. Rieger'sche Buchhandlung. [744-45] Bei Otto Wigand, Buchhändler in Leipzig, ist so eben erschienen: Die Trennung der Justiz und Administration. Ein Beitrag zur Staatsphilosophie und zum positiven deutschen Staatsrechte. gr. 8. 1840 Brosch. 2 Thlr. Damerow, Professor Dr. H., Ueber die relative Verbindung der Irren-, Heil- und Pflege-Anstalten in historisch-kritischer, so wie in moralischer, wissenschaftlicher und administrativer Beziehung. Eine staatsarzneiwissenschaftliche [921] An die geehrten Abnehmer von Sporschils großer Chronik oder Geschichte Die Franzosen, denen die hohe Tugend, daß sie auf ihre Nationalehre eifersüchtig sind, selbst von ihren Feinden nachgerühmt werden muß, haben seit der zweimaligen Anwesenheit deutscher Sieger in Paris Alles aufgeboten, um den Eindruck, den dieses Ereigniß in Europa hervorbrachte, zu verringern, und die Verminderung ihres Ruhmes in eine Erhöhung desselben umzuwandeln. Thätiger in der Geschichtsschreibung der Zeit Napoleons als die Deutschen, und damit stets den politischen Zweck verbindend, ihr Vaterland als die Metropole der Civilisation, ihre Kriegskunst als die allein achtbare darzustellen, haben französische Schriftsteller ersten Ranges die Geschichte des Kampfes des verbündeten Europa's gegen Napoleon in dem angedeuteten Sinne theils unmittelbar beschrieben, theils in ihre Werke über die französische Revolution und die Kaiserzeit verwebt. Alle diese Schriften wurden und werden in Deutschland gierig gelesen, und noch vergeht kein Jahr, ohne daß blendend geschriebene Publicationen der Art in unserm Vaterlande verbreitet werden. Der Erfolg dieser immerwährenden Bearbeitung der Gemüther liegt am Tage. Außer jenen Wenigen, welche von denen noch am Leben sind, welche die Geschichte jener großen Zeit zwar nicht geschrieben, dafür aber gemacht haben, und außer jenen gleichfalls Wenigen, die aus dem wissenschaftlichen Studium jener berühmten Feldzüge bessere Einsicht geschöpft haben, ist die Mehrzahl der Menschen durch die einseitigen, in immer neuer Form sich wiederholenden Darstellungen französischer Geschichtsschreiber zu dem Glauben verleitet worden, daß die Erfolge der Jahre 1813, 1814 und 1815 lediglich der rohen Uebermacht und keineswegs einer bewunderungswürdigen Kriegskunst zugeschrieben werden müssen. Ja es gibt nur zu Viele, welche einen Schwarzenberg, einen Blücher, einen Bülow, einen York, einen Kleist, einen Wrede sogar unter Napoleons, von ihnen allenthalben auf das Haupt geschlagenen Marschälle stellen. Während die französischen, in zahllosen Uebersetzungen verbreiteten Schriftsteller dergestalt die Meinungen der Mehrzahl gewonnen, haben die Deutschen versäumt, jene glorreiche Zeit, die Zeit der Wiederherstellung ihrer Nationalunabhängigkeit und der höchsten Entfaltung ihres kriegerischen Ruhmes, mit jenem Schwunge und jener Gediegenheit darzustellen, welche den deutschen Schriftstellern niemals fehlen, sobald sie eine andere Geschichte als die ihres eigenen Vaterlandes schreiben. Von den Werken, die über den Befreiungskrieg je für das gebildete Publicum überhaupt erschienen sind, mußte sich dasselbe abwenden, oder konnte sich ihnen vielmehr gar nicht zukehren, weil dieselben ohne historische Kritik, ohne Kenntniß der großen Kunst des Krieges, ohne innern organischen Zusammenhang geschrieben, und nichts weiter als eine von links und rechts zusammengewürfelte Mosaikarbeit sind, die einem geläuterten Geschmacke unmöglich zusagen kann. Andrerseits sind die wenigen Werke, welche sich über das Ganze jener Kriege verbreiten, und für den Militär von Fach geschrieben wurden, für das größere Publicum schlechterdings ungenießbar, das Meiste aber findet sich in Biographien, Monographien, einzelnen Bearbeitungen in den militärischen Zeitschriften seit 1815 zerstreut. Zu der Lässigkeit der deutschen Geschichtschreiber ersten Ranges kam noch ein anderer Umstand, der wesentlich beitrug, das Andenken an jene Zeit zu trüben. Es haben nämlich ausländische, der Sache der Verbündeten angehörige Schriftsteller, theils in französischer, theils in englischer, theils in russischer Sprache, alle aber von den zahlreichen Kammerdienern der Litteratur eiligst in unsere Muttersprache übersetzt, die Verdienste der deutschen Heerführer im Befreiungskriege verkleinert. Anfangs traten jene Schriftsteller leise auf, tadelten nur hie und da; als aber von Seite der Betheiligten weder unmittelbar noch mittelbar eine Entgegnung erfolgte, diese endlich einer nach dem andern wegstarben, wurden sie dreister, sprachen zuletzt von einem Schwarzenberg, einem Blücher, als wären diese Männer aller Feldherrnkunst baar gewesen, und schrieben den Ruhm des Gedankens, häufig auch den der Ausführung lediglich Ausländern zu. So hat man von französischer Seite aus wohlverstandenem, von andern Seiten aus mißverstandenem Patriotismus den Ruhm der Deutschen in dem großen Befreiungskriege verkleinert, und die Heroen desselben zum Theil sogar verlästert, um den Kranz unvergänglicher Glorie auf andere Häupter zu setzen. Von diesen Ansichten, die keine vereinzelten sind, sondern von den ehrwürdigen Ueberresten jener unüberwindlichen deutschen Phalanxe, welche die Unabhängigkeit unseres gemeinsamen Vaterlandes mit ihrem Blute erkauft haben, voll Unmuth getheilt werden, ist der Verfasser des vorliegenden, unter dem Volkstitel „die große Chronik“ erscheinenden Geschichtswerkes bei Abfassung desselben ausgegangen. 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Wie unerläßlich und nothwendig aber diese Erweiterung ist, werden die geehrten Abnehmer des Werkes daraus entnehmen, daß in drei Jahren von so großen Heeren, wie sie Europa niemals noch gesehen, gekämpft wurde, und daß nur allein sechzig große Schlachten und Treffen geschildert werden müssen. Es bedarf nur dieser Andeutung, um jeden Billigdenkenden zu überzeugen, daß sich der unterzeichnete Verleger genöthigt sieht, die Zahl der Lieferungen auf zweiunddreißig zu vermehren. Nicht nur wird diese Zahl in keinem Falle überschritten werden, sondern von der vierundzwanzigsten Lieferung an wird jede Lieferung mindestens sechs Bogen stark seyn, also das bisherige Volumen einer Lieferung um das Dreifache übersteigen, ohne daß auch die geringste Preiserhöhung für die einzelne Lieferung eintritt. Es wird zugleich Jedem, der mit den Herstellungskosten eines Werkes der Art nur einigermaßen vertraut ist, hieraus klar werden, daß der unterzeichnete Verleger selbst sehr bedeutende Opfer nicht scheut, um ein würdiges Nationalwerk herzustellen. – Braunschweig, im März 1840 George Westermann. Vorstehendes Werk ist zu haben in allen Buchhandlungen Deutschlands, der Schweiz und der österreichischen Monarchie; in Augsburg bei Rieger u. Comp., in Wien bei Gerold, Schaumburg u. Comp., Tendler u. Schäfer, Mösle's Wittwe u. Braumüller; in Gräz bei Ferstl; in Brünn bei Seidel u. Comp. und Gastl; in Prag bei Haase Söhne, Borrosch u. André; in Pesth bei Hartleben u. Kilian u. Comp. [994] Festgeschenk für die Osterzeit, In allen Buchhandlungen ist zu haben: Ein Gebet- und Erbauungsbuch für gebildete Katholiken. 7te vermehrte und verbesserte Auflage. Mit Approbation des bischöfl. Ordinariats zu Augsburg. Preis: Druckp. 1 fl. – 16 gr. Velinp. 1 fl. 36 kr. – 1 Rthlr. 4 gr. Prachtausgabe Ein aus dem Innersten, religiondurchdrungenen Gemüthe gegangenes Werk religiöser Anschauung Gottes und der Erscheinungen in der Natur, das, in Liebe und Andacht geschaffen, Liebe und Andacht, Erhebung und sanfte Gottbegeisterung in jedem Beruhigung und Frieden suchenden Herzen weckt, nährt und beschützt. Es fand ohne Selbstanpreisung eine so rasche Bekanntwerdung und Verbreitung in Deutschland, daß in nicht vollen 7 Jahren die 6 ersten starken Auflagen gänzlich vergriffen waren und eine 7te nothwendig machten. Aus der Fluth von Betbüchern erheben sich allerdings sehr werthvolle Erbauungsschriften, allein ihrer sind für gebildete Katholiken nur wenige, und selbst diese der Form und dem Inhalte nach so verschieden, daß die „Glocke der Andacht“ zur Seite sich dem Gediegensten stellen darf, was je zur Erbauung des gebildeten betenden Katholiken in der Form eines Betbuchs erschien. Möge Jeder, der sich nach etwas Besserm sehnt als nach vergänglichem Glück und Gut, stille Winke nach oben, Trost, Frieden und Beruhigung in diesen reinen Seelenergüssen eines vielgeprüften Christen finden! Dieß des Verfassers frommer Wunsch und das Ziel seiner edlen Absicht. Die Ausstattung wetteifert würdig mit dem Inhalte. Diese neue Ausgabe ist mit einem herrlichen Stahlstiche geziert und auf schönes Papier gedruckt. Augsburg, März 1840 Matth. Rieger'sche Buchhandlung. [744-45] Bei Otto Wigand, Buchhändler in Leipzig, ist so eben erschienen: Die Trennung der Justiz und Administration. Ein Beitrag zur Staatsphilosophie und zum positiven deutschen Staatsrechte. gr. 8. 1840 Brosch. 2 Thlr. Damerow, Professor Dr. H., Ueber die relative Verbindung der Irren-, Heil- und Pflege-Anstalten in historisch-kritischer, so wie in moralischer, wissenschaftlicher und administrativer Beziehung. 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Thätiger in der Geschichtsschreibung der Zeit Napoleons als die Deutschen, und damit stets den politischen Zweck verbindend, ihr Vaterland als die Metropole der Civilisation, ihre Kriegskunst als die allein achtbare darzustellen, haben französische Schriftsteller ersten Ranges die Geschichte des Kampfes des verbündeten Europa's gegen Napoleon in dem angedeuteten Sinne theils unmittelbar beschrieben, theils in ihre Werke über die französische Revolution und die Kaiserzeit verwebt. Alle diese Schriften wurden und werden in Deutschland gierig gelesen, und noch vergeht kein Jahr, ohne daß blendend geschriebene Publicationen der Art in unserm Vaterlande verbreitet werden. Der Erfolg dieser immerwährenden Bearbeitung der Gemüther liegt am Tage. Außer jenen Wenigen, welche von denen noch am Leben sind, welche die Geschichte jener großen Zeit zwar nicht geschrieben, dafür aber gemacht haben, und außer jenen gleichfalls Wenigen, die aus dem wissenschaftlichen Studium jener berühmten Feldzüge bessere Einsicht geschöpft haben, ist die Mehrzahl der Menschen durch die einseitigen, in immer neuer Form sich wiederholenden Darstellungen französischer Geschichtsschreiber zu dem Glauben verleitet worden, daß die Erfolge der Jahre 1813, 1814 und 1815 lediglich der rohen Uebermacht und keineswegs einer bewunderungswürdigen Kriegskunst zugeschrieben werden müssen. 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Die Franzosen, denen die hohe Tugend, daß sie auf ihre Nationalehre eifersüchtig sind, selbst von ihren Feinden nachgerühmt werden muß, haben seit der zweimaligen Anwesenheit deutscher Sieger in Paris Alles aufgeboten, um den Eindruck, den dieses Ereigniß in Europa hervorbrachte, zu verringern, und die Verminderung ihres Ruhmes in eine Erhöhung desselben umzuwandeln. Thätiger in der Geschichtsschreibung der Zeit Napoleons als die Deutschen, und damit stets den politischen Zweck verbindend, ihr Vaterland als die Metropole der Civilisation, ihre Kriegskunst als die allein achtbare darzustellen, haben französische Schriftsteller ersten Ranges die Geschichte des Kampfes des verbündeten Europa's gegen Napoleon in dem angedeuteten Sinne theils unmittelbar beschrieben, theils in ihre Werke über die französische Revolution und die Kaiserzeit verwebt. Alle diese Schriften wurden und werden in Deutschland gierig gelesen, und noch vergeht kein Jahr, ohne daß blendend geschriebene Publicationen der Art in unserm Vaterlande verbreitet werden. Der Erfolg dieser immerwährenden Bearbeitung der Gemüther liegt am Tage. Außer jenen Wenigen, welche von denen noch am Leben sind, welche die Geschichte jener großen Zeit zwar nicht geschrieben, dafür aber gemacht haben, und außer jenen gleichfalls Wenigen, die aus dem wissenschaftlichen Studium jener berühmten Feldzüge bessere Einsicht geschöpft haben, ist die Mehrzahl der Menschen durch die einseitigen, in immer neuer Form sich wiederholenden Darstellungen französischer Geschichtsschreiber zu dem Glauben verleitet worden, daß die Erfolge der Jahre 1813, 1814 und 1815 lediglich der rohen Uebermacht und keineswegs einer bewunderungswürdigen Kriegskunst zugeschrieben werden müssen. Ja es gibt nur zu Viele, welche einen Schwarzenberg, einen Blücher, einen Bülow, einen York, einen Kleist, einen Wrede sogar unter Napoleons, von ihnen allenthalben auf das Haupt geschlagenen Marschälle stellen.
Während die französischen, in zahllosen Uebersetzungen verbreiteten Schriftsteller dergestalt die Meinungen der Mehrzahl gewonnen, haben die Deutschen versäumt, jene glorreiche Zeit, die Zeit der Wiederherstellung ihrer Nationalunabhängigkeit und der höchsten Entfaltung ihres kriegerischen Ruhmes, mit jenem Schwunge und jener Gediegenheit darzustellen, welche den deutschen Schriftstellern niemals fehlen, sobald sie eine andere Geschichte als die ihres eigenen Vaterlandes schreiben. Von den Werken, die über den Befreiungskrieg je für das gebildete Publicum überhaupt erschienen sind, mußte sich dasselbe abwenden, oder konnte sich ihnen vielmehr gar nicht zukehren, weil dieselben ohne historische Kritik, ohne Kenntniß der großen Kunst des Krieges, ohne innern organischen Zusammenhang geschrieben, und nichts weiter als eine von links und rechts zusammengewürfelte Mosaikarbeit sind, die einem geläuterten Geschmacke unmöglich zusagen kann. Andrerseits sind die wenigen Werke, welche sich über das Ganze jener Kriege verbreiten, und für den Militär von Fach geschrieben wurden, für das größere Publicum schlechterdings ungenießbar, das Meiste aber findet sich in Biographien, Monographien, einzelnen Bearbeitungen in den militärischen Zeitschriften seit 1815 zerstreut.
Zu der Lässigkeit der deutschen Geschichtschreiber ersten Ranges kam noch ein anderer Umstand, der wesentlich beitrug, das Andenken an jene Zeit zu trüben. Es haben nämlich ausländische, der Sache der Verbündeten angehörige Schriftsteller, theils in französischer, theils in englischer, theils in russischer Sprache, alle aber von den zahlreichen Kammerdienern der Litteratur eiligst in unsere Muttersprache übersetzt, die Verdienste der deutschen Heerführer im Befreiungskriege verkleinert. Anfangs traten jene Schriftsteller leise auf, tadelten nur hie und da; als aber von Seite der Betheiligten weder unmittelbar noch mittelbar eine Entgegnung erfolgte, diese endlich einer nach dem andern wegstarben, wurden sie dreister, sprachen zuletzt von einem Schwarzenberg, einem Blücher, als wären diese Männer aller Feldherrnkunst baar gewesen, und schrieben den Ruhm des Gedankens, häufig auch den der Ausführung lediglich Ausländern zu. So hat man von französischer Seite aus wohlverstandenem, von andern Seiten aus mißverstandenem Patriotismus den Ruhm der Deutschen in dem großen Befreiungskriege verkleinert, und die Heroen desselben zum Theil sogar verlästert, um den Kranz unvergänglicher Glorie auf andere Häupter zu setzen.
Von diesen Ansichten, die keine vereinzelten sind, sondern von den ehrwürdigen Ueberresten jener unüberwindlichen deutschen Phalanxe, welche die Unabhängigkeit unseres gemeinsamen Vaterlandes mit ihrem Blute erkauft haben, voll Unmuth getheilt werden, ist der Verfasser des vorliegenden, unter dem Volkstitel „die große Chronik“ erscheinenden Geschichtswerkes bei Abfassung desselben ausgegangen. Er hat, wie die bereits erschienenen Lieferungen der ganzen Welt beweisen, die Geschichte jener großen Kämpfe in ihrem rganischen Zusammenhange dargestellt; man sieht, nicht nur was, sondern wie und warum Alles geschehen ist; endlich war er bestrebt, die Anforderungen des Militärs vom Fache mit der dem größern Publicum willkommenen Eleganz des Styls und Lebendigkeit der Darstellung zu vereinigen. Es leitete ihn dabei die Ueberzeugung, daß unparteiische Schilderung hinreichen werde, die mißliebigen Urtheile, welche sich in Folge jenes im Eingange auseinander gesetzten Zusammentreffens der Umstände über den Befreiungskampf und seine Helden bei nur zu vielen Menschen gebildet haben, vollständig zu zerstreuen.
Dem unterzeichneten Verleger blieb nur übrig, den hochgesinnten Verfasser gewähren zu lassen, unbekümmert, welche große Vermehrung der Verlagskosten aus einer Erweiterung des Werkes entstehe. Wie unerläßlich und nothwendig aber diese Erweiterung ist, werden die geehrten Abnehmer des Werkes daraus entnehmen, daß in drei Jahren von so großen Heeren, wie sie Europa niemals noch gesehen, gekämpft wurde, und daß nur allein sechzig große Schlachten und Treffen geschildert werden müssen.
Es bedarf nur dieser Andeutung, um jeden Billigdenkenden zu überzeugen, daß sich der unterzeichnete Verleger genöthigt sieht, die Zahl der Lieferungen auf zweiunddreißig zu vermehren. Nicht nur wird diese Zahl in keinem Falle überschritten werden, sondern von der vierundzwanzigsten Lieferung an wird jede Lieferung mindestens sechs Bogen stark seyn, also das bisherige Volumen einer Lieferung um das Dreifache übersteigen, ohne daß auch die geringste Preiserhöhung für die einzelne Lieferung eintritt. Es wird zugleich Jedem, der mit den Herstellungskosten eines Werkes der Art nur einigermaßen vertraut ist, hieraus klar werden, daß der unterzeichnete Verleger selbst sehr bedeutende Opfer nicht scheut, um ein würdiges Nationalwerk herzustellen. – Braunschweig, im März 1840
George Westermann.
Vorstehendes Werk ist zu haben in allen Buchhandlungen Deutschlands, der Schweiz und der österreichischen Monarchie; in Augsburg bei Rieger u. Comp., in Wien bei Gerold, Schaumburg u. Comp., Tendler u. Schäfer, Mösle's Wittwe u. Braumüller; in Gräz bei Ferstl; in Brünn bei Seidel u. Comp. und Gastl; in Prag bei Haase Söhne, Borrosch u. André; in Pesth bei Hartleben u. Kilian u. Comp.
[994]
Festgeschenk für die Osterzeit,
für die Jugend und für Erwachsene.
In allen Buchhandlungen ist zu haben:
Die Glocke der Andacht.
Ein Gebet- und Erbauungsbuch für gebildete Katholiken.
7te vermehrte und verbesserte Auflage.
Mit Approbation des bischöfl. Ordinariats zu Augsburg.
Preis: Druckp. 1 fl. – 16 gr. Velinp. 1 fl. 36 kr. – 1 Rthlr. 4 gr. Prachtausgabe
mit 3 Stahlst. 2 fl. 24 kr. oder 1 Rthlr. 12 gr.
Ein aus dem Innersten, religiondurchdrungenen Gemüthe gegangenes Werk religiöser Anschauung Gottes und der Erscheinungen in der Natur, das, in Liebe und Andacht geschaffen, Liebe und Andacht, Erhebung und sanfte Gottbegeisterung in jedem Beruhigung und Frieden suchenden Herzen weckt, nährt und beschützt.
Es fand ohne Selbstanpreisung eine so rasche Bekanntwerdung und Verbreitung in Deutschland, daß in nicht vollen 7 Jahren die 6 ersten starken Auflagen gänzlich vergriffen waren und eine 7te nothwendig machten. Aus der Fluth von Betbüchern erheben sich allerdings sehr werthvolle Erbauungsschriften, allein ihrer sind für gebildete Katholiken nur wenige, und selbst diese der Form und dem Inhalte nach so verschieden, daß die „Glocke der Andacht“ zur Seite sich dem Gediegensten stellen darf, was je zur Erbauung des gebildeten betenden Katholiken in der Form eines Betbuchs erschien. Möge Jeder, der sich nach etwas Besserm sehnt als nach vergänglichem Glück und Gut, stille Winke nach oben, Trost, Frieden und Beruhigung in diesen reinen Seelenergüssen eines vielgeprüften Christen finden! Dieß des Verfassers frommer Wunsch und das Ziel seiner edlen Absicht. Die Ausstattung wetteifert würdig mit dem Inhalte. Diese neue Ausgabe ist mit einem herrlichen Stahlstiche geziert und auf schönes Papier gedruckt.
Augsburg, März 1840
Matth. Rieger'sche Buchhandlung.
[744-45]
Bei Otto Wigand, Buchhändler in Leipzig, ist so eben erschienen:
Bohlen, P. a, Ritus anhâra id est Tempestatum cyclus, Carmen sanskritum, Kâlidâso adscriptum, edidit, latina interpretatione, germanica versione metrica atque annotationibus criticis instruxit. 8 maj. 1840 Broschirt 1 Thlr. 12 gr.
Die Trennung der Justiz und Administration. Ein Beitrag zur Staatsphilosophie und zum positiven deutschen Staatsrechte. gr. 8. 1840 Brosch. 2 Thlr.
Damerow, Professor Dr. H., Ueber die relative Verbindung der Irren-, Heil- und Pflege-Anstalten in historisch-kritischer, so wie in moralischer, wissenschaftlicher und administrativer Beziehung. Eine staatsarzneiwissenschaftliche
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