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Allgemeine Zeitung. Nr. 52. Augsburg, 21. Februar 1840.

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1839 tausend Nummern übersteigt, daß die Gesammtzahl aller noch bestehenden Actien auf ungefähr 38,000 Nummern und deren ganzes Dotationscapital auf ungefähr 1,060,000 fl. sich beläuft, wird zugleich vorläufig (bis zu dem, wie gewöhnlich Ende März erscheinenden Rechenschaftsberichte mit dem Anhange bemerkt, daß auch in diesem Jahre 1840eine Zinsen-Vergütung auf Einlagen im Betrag von wenigstens 100 fl. (nicht auf Zuzahlungen) stattfindet, so zwar, daß bis Ende Junius anstatt 100 fl. je nur 98 fl., und in den Monaten Julius, August und September anstatt 100 fl. je nur 99 fl. zu entrichten sind; für die spätern Monate wird keine Zinsen-Vergütung geleistet. Eintritts-Gebühren werden bei dieser Anstalt bekanntlich nicht entrichtet.

Den 1 Februar 1840

Direction der allgemeinen Renten-Anstalt.

[573-75]

Bekanntmachung.

Der pensionirte k. Pfarrer, Philipp Karl Manger, früher in Arnshausen, Sohn der Philipp Manger'schen Eheleute, angeblich zu Schwemmelsbach, ist am 28 Julius v. J. zu Kissingen im Kreise Unterfranken und Aschaffenburg ohne Hinterlassung eines Testaments verstorben.

Es werden sonach alle diejenigen, welche an den Nachlaß des Verlebten als Erben oder aus irgend einem andern Rechtstitel Ansprüche zu machen gedenken, hiemit aufgefordert, solche
binnen drei Monaten
von heute an im dießgerichtlichen Geschäftszimmer Nr. 27 um so gewisser anzumelden und nachzuweisen, als sie sonst bei Auseinandersetzung des Nachlasses nicht berücksichtigt werden sollen.

Decr. Schweinfurt, den 11 Februar 1840

Königliches Kreis- und Stadtgericht.

Dr. Seuffert, Director.

Stolle.

[485-87]

Ravensburg.

Verkauf einer Fabrik.

Vermöge oberamtsgerichtlichen Auftrags vom 31 Januar d. J. in der Debitsache des W. G. Wagner und Comp. werden folgende Liegenschaften und Fabrikeinrichtungen zum Verkauf ausgesetzt.

Die zum Betrieb einer Seidenspinnerei eingerichtete Fabrik im Oelschwang, hiesiger Gemeinde, eine Viertelstunde von der Stadt entfernt, an dem sogenannten Flattbach gelegen, und bestehend aus:
einem zweistöckigen Wohnhaus, gemauert, mit gewölbtem Keller im BVA. 1200 fl.;
einem ganz neuen zweistöckigen Fabrikgebäude, unten gemauert, oben geriezelt mit französischem Dachstuhl. BVA, 10,000 fl.;
dem gehenden Werke Geisbett, 2 eisernen Wellbäumen; 7 eisernen Kammrädern; 1 hölzernen Tambour und aufrechtem eisernem Wellbaum. BVA. 1900 fl;
3/8 M. 11, 7 Rth. Garten beim Haus.

Zur Seidenspinnerei gehören und werden verkauft:
Maschinen:
1 großer Wolf;
1 kleiner detto;
2 Streichmaschinen, cylinderartig;
2 Vorkamm-Maschinen an einem Getrieb;
3 Streich- und 1 Lockmaschinen;
1 Drehstuhl sammt Werkzeug;
1 Schneidmesser;
1 Feinspinnmaschine mit 176 Spindeln;
1 detto mit 144;
1 detto zu Flachs- und Seiden brauchbar mit 64 Spindeln;
1 detto noch nicht zusammengesetzt;
1 Vorspinnmaschine mit 144 Spindeln;
1 detto mit 88 Spindeln;
1 Feinspinnmaschine mit 176 Spindeln;
1 Kratztisch;
1 Bandmaschine mit 5 Aufsätzen;
1 Spulmaschine mit 12 Spulen;
1 Auflegtisch mit Zugmaschinen;
1 Stuhl mit 2 Zugmaschinen;
1 detto;
1 Scheer- und Bürstenmaschine;
3 Häspel;
1 Zettelrahm;
2 Webstühle;
2 detto.

Auf den Gebäuden und Gütern haften außer den Steuern keine erheblichen Beschwerden.

Da das Fabrikgebäude mit einer ansehlichen Wasserkraft versehen ist, so würde es sich auch zu einem andern Fabrikbetrieb eignen, wie denn auch ehedem in demselben die Papierfabrication betrieben wurde.

Die Verkaufsverhandlung wird
Donnerstag den 5 März,
Nachmittags 2 Uhr,
auf dem hiesigen Rathhause vorgenommen werden.

Auswärtige, der Verkaufsbehörde unbekannte Kaufslustige haben sich über ihr Prädicat und Vermögen durch obrigkeitliche Zeugnisse auszuweisen.

Den 8 Februar 1840

Stadtrath.

Stadtschultheiß v. Zwerger.

[409-11]

Oeffentl. Bekanntmachung.

Da die geistliche Stiftung, welche der verlebte ehemalige erzbischöflich Mainzische Official Franz Kuno v. Benzel am 22 October 1727 zum Besten der Nachkommen seiner beiden Geschwister, nämlich Jakob v. Benzel und Elisabetha v. Benzel, verehelicht gewesene v. Höchlein, wenn sich solche ernstlich dem geistlichen Stande widmen wollen, und deßfalls die Theologie oder die Rechtswissenschaft studiren, oder zu Rom in Praxis stehen, errichtet hat, wieder auf das ursprüngliche Stiftungscapital von 6000 fl. seither gestiegen ist, und nach Anordnung des Stifters die jährlichen Zinsen hieraus bezogen werden können so werden die etwaigen Nachkommen aus obigen beiden v. Benzel'schen Stämmen hievon in Kenntniß gesetzt, wenn sie auf die Benutzung des erwähnten Stipendiums Ansprüche erheben wollen, aufgefordert, diese ihre Eigenschaft, als Abkömmlinge der v. Benzel'schen Familien sowohl, als auch die in der Stiftungs-Urkunde ausgesprochenen Erfordernisse bei unterzeichneter, von höherer Behörde angeordneter Stiftungs-Provision anzumelden und gehörig zu begründen, widrigenfalls die Erträgnisse der Stiftung so wie seither zum Capital geschlagen und verwaltet werden.

Aschaffenburg, am 24 Januar 1840

Die angeordnete frhrl. v. Benzel'sche Stiftungs-Provision.

Kurz.

Lemibach.

Huler, Actuar.

[533-34]

Stuttgart.

Verkauf des Kaufmann Mohr'schen Gartens.

Die Wittwe des im vorigen Jahre verstorbenen Kaufmanns J. G. Mohr dahier hat ihren außer dem Calwer- und Büchsenthor an der Militärstraße, auf der Sommerseite in einem der reizendsten Theile des Stuttgarter Thals gelegenen Garten für 32,000 fl. verkauft, unter Vorbehalt einmaligen öffentlichen Aufstreichs, bei dessen Ergebniß es jedenfalls sein unabänderliches Verbleiben hat. Dieses Gut, welches schon wegen seines arrondirten Meßgehalts von ungefähr 11 Morgen zu einer Seltenheit Stuttgarts gehört, ist zum Betrieb irgend eines ökonomischen, gewerblichen, wirthschaftlichen Unternehmens ebensowohl geeignet, als zu einem Lustsitze. Dasselbe enthält 1) als Hauptgebäude das Wohnhaus, bestehend in zwei abgesonderten gewölbten Kellern; zu ebener Erde: in sechs gegen Mittag gelegenen Zimmern, wovon fünf heizbar sind, und einer kleinen Kammer, zwei Küchen, Speisekammer, Stallung für 4 Stücke Rindvieh und 2 Pferde. Das ganze Gebäude theilt längs ein geschlossener Oehre, an dessen hintere Seite sich zwei große ebenfalls geschlossene Räume anreihen. Im obern Stock: in 4 unheizbaren Zimmern, einer Kammer, einem sehr großen Trockenboden. Vor dem Hause ist ein mit Platten belegter Rebgang. 2) Hinter dem Hause: eine steinerne Waschküche und eine steinerne Obstdörre. 3) Neben dem Hause: einen großen Schopf, in welchem sich eine Mosttrotte mit Kelterbaum, Futterkammer und mehrere Holzställe befinden. 4) Zwei Nebengebäude, wovon eines bis unter das Dach massiv erbaut ist, und welche zu ebener Erde eine große vollständige Einrichtung zur Essigbereitung, nebst Essigkeller und Stube und kleine Küferwerkstätte, und in den obern Stockwerken zwei Zimmer, wovon eines heizbar ist, Küche und große Bühne enthalten. 5) Ein steinernes heizbares Gewächshaus. 6) Auf der südwestlichen Seite: einen Pavillon mit Saal und fünf Zimmern, wovon drei heizbar sind, nebst Küche und Speisekammer; unter dem Dach: einen großen Boden, und vor dem Gebäude eine steinerne Terrasse mit eisernem Geländer. 7) Zwei Pumpbrunnen. 8) Wirthschafts- und Billardgerechtigkeit. 9) Der die Gebäude umgebende Raum ist ringsum theilweise mit hoher Mauer eingezäunt, und als Gras-, Küchen-, Baum- und Lustgarten mit allen Gattungen von Obstbäumen und Zierpflanzen gut angelegt, und gleich wie alle Gebäude in gutem baulichem Stand.

Zum Aufstreich auf hiesigem Rathhaus ist
Donnerstag der 5 März.

Mittags 12 Uhr,
bestimmt, und werden etwaige Kaufsliebhaber hiezu mit dem Bemerken eingeladen, daß ihnen bis dahin die Einsichtnahme nicht nur des ganzen Guts, sondern auch der darin schriftlich aufgelegten näheren Kaufsbedingungen offen steht.

[47]

Für Leihbibliotheken und Lesevereine.

In der Unterzeichneten sind erschienen:
Gesammelte Erzählungen
von der Verfasserin
der Bilder des Lebens.

Erster Band.

35 Bogen. 8. brosch. Preis 3 fl. oder
1 Rthlr. 20 gr.

Inhalt: Dürftigkeit und Ueberfluß, in zwei Doppelschilderungen. - Die Nacht im Juragebirge. - Paul und Josephine, oder die Schmuggler vom Jura. - Der schweizerische Pflanzer am Ohio.

Statt aller Empfehlung erlauben wir uns hier die in Nr. 34 v. J. der Blätter für Litteratur und bildende Kunst stehende Beurtheilung anzuführen: "Der tiefe Sinn, das reine Gemüth, der edle Geist, welcher in den Bildern des Lebens waltet, deren Werth wir auch in diesen Blättern beurkundet haben, findet sich auch in diesen gesammelten Erzählungen wieder. Sie zeichnen sich durch Innigkeit sowohl als durch Klarheit, vor Allem aber durch ein ächt religiöses und rein sittliches Gefühl vor so vielen Tageserscheinungen aus, welche nur zu blenden, nicht zu erhellen, nur die Zeit zu verflüchtigen, nicht das Gemüth zu erheben suchen. Und darum eignen sie sich auch namentlich vor vielen andern ähnlichen Schriften zur Lecture für Jungfrauen und Frauen, deren Sinn unverdorben, und deren Geist auf das Höhere und einzig Wahre im Menschenleben gerichtet ist. Sie sind dabei eben so fern von jeder pedantischen Trockenheit wie von zelotischer Eiferung, sondern die lebenvollste Liebe spiegelt sich in ihnen anmuthig und mit den wärmsten Farben in allen Strahlenbrechungen ihrer innigsten Empfindungen. Nur steht jedes Gemeine fern, und Alles trägt den Stempel eines Seelenadels, der, seines innern Werthes sich bewußt, doch von der liebenswürdigsten Demuth durchdrungen ist. Unsere Leserinnen besonders werden mit uns übereinstimmen, wenn sie diese Erzählungen in Geist und Herz werden aufgenommen haben."

Stuttgart und Tübingen, im Januar 1840

J. G. Cotta'sche Buchhandlung.

1839 tausend Nummern übersteigt, daß die Gesammtzahl aller noch bestehenden Actien auf ungefähr 38,000 Nummern und deren ganzes Dotationscapital auf ungefähr 1,060,000 fl. sich beläuft, wird zugleich vorläufig (bis zu dem, wie gewöhnlich Ende März erscheinenden Rechenschaftsberichte mit dem Anhange bemerkt, daß auch in diesem Jahre 1840eine Zinsen-Vergütung auf Einlagen im Betrag von wenigstens 100 fl. (nicht auf Zuzahlungen) stattfindet, so zwar, daß bis Ende Junius anstatt 100 fl. je nur 98 fl., und in den Monaten Julius, August und September anstatt 100 fl. je nur 99 fl. zu entrichten sind; für die spätern Monate wird keine Zinsen-Vergütung geleistet. Eintritts-Gebühren werden bei dieser Anstalt bekanntlich nicht entrichtet.

Den 1 Februar 1840

Direction der allgemeinen Renten-Anstalt.

[573-75]

Bekanntmachung.

Der pensionirte k. Pfarrer, Philipp Karl Manger, früher in Arnshausen, Sohn der Philipp Manger'schen Eheleute, angeblich zu Schwemmelsbach, ist am 28 Julius v. J. zu Kissingen im Kreise Unterfranken und Aschaffenburg ohne Hinterlassung eines Testaments verstorben.

Es werden sonach alle diejenigen, welche an den Nachlaß des Verlebten als Erben oder aus irgend einem andern Rechtstitel Ansprüche zu machen gedenken, hiemit aufgefordert, solche
binnen drei Monaten
von heute an im dießgerichtlichen Geschäftszimmer Nr. 27 um so gewisser anzumelden und nachzuweisen, als sie sonst bei Auseinandersetzung des Nachlasses nicht berücksichtigt werden sollen.

Decr. Schweinfurt, den 11 Februar 1840

Königliches Kreis- und Stadtgericht.

Dr. Seuffert, Director.

Stolle.

[485-87]

Ravensburg.

Verkauf einer Fabrik.

Vermöge oberamtsgerichtlichen Auftrags vom 31 Januar d. J. in der Debitsache des W. G. Wagner und Comp. werden folgende Liegenschaften und Fabrikeinrichtungen zum Verkauf ausgesetzt.

Die zum Betrieb einer Seidenspinnerei eingerichtete Fabrik im Oelschwang, hiesiger Gemeinde, eine Viertelstunde von der Stadt entfernt, an dem sogenannten Flattbach gelegen, und bestehend aus:
einem zweistöckigen Wohnhaus, gemauert, mit gewölbtem Keller im BVA. 1200 fl.;
einem ganz neuen zweistöckigen Fabrikgebäude, unten gemauert, oben geriezelt mit französischem Dachstuhl. BVA, 10,000 fl.;
dem gehenden Werke Geisbett, 2 eisernen Wellbäumen; 7 eisernen Kammrädern; 1 hölzernen Tambour und aufrechtem eisernem Wellbaum. BVA. 1900 fl;
3/8 M. 11, 7 Rth. Garten beim Haus.

Zur Seidenspinnerei gehören und werden verkauft:
Maschinen:
1 großer Wolf;
1 kleiner detto;
2 Streichmaschinen, cylinderartig;
2 Vorkamm-Maschinen an einem Getrieb;
3 Streich- und 1 Lockmaschinen;
1 Drehstuhl sammt Werkzeug;
1 Schneidmesser;
1 Feinspinnmaschine mit 176 Spindeln;
1 detto mit 144;
1 detto zu Flachs- und Seiden brauchbar mit 64 Spindeln;
1 detto noch nicht zusammengesetzt;
1 Vorspinnmaschine mit 144 Spindeln;
1 detto mit 88 Spindeln;
1 Feinspinnmaschine mit 176 Spindeln;
1 Kratztisch;
1 Bandmaschine mit 5 Aufsätzen;
1 Spulmaschine mit 12 Spulen;
1 Auflegtisch mit Zugmaschinen;
1 Stuhl mit 2 Zugmaschinen;
1 detto;
1 Scheer- und Bürstenmaschine;
3 Häspel;
1 Zettelrahm;
2 Webstühle;
2 detto.

Auf den Gebäuden und Gütern haften außer den Steuern keine erheblichen Beschwerden.

Da das Fabrikgebäude mit einer ansehlichen Wasserkraft versehen ist, so würde es sich auch zu einem andern Fabrikbetrieb eignen, wie denn auch ehedem in demselben die Papierfabrication betrieben wurde.

Die Verkaufsverhandlung wird
Donnerstag den 5 März,
Nachmittags 2 Uhr,
auf dem hiesigen Rathhause vorgenommen werden.

Auswärtige, der Verkaufsbehörde unbekannte Kaufslustige haben sich über ihr Prädicat und Vermögen durch obrigkeitliche Zeugnisse auszuweisen.

Den 8 Februar 1840

Stadtrath.

Stadtschultheiß v. Zwerger.

[409-11]

Oeffentl. Bekanntmachung.

Da die geistliche Stiftung, welche der verlebte ehemalige erzbischöflich Mainzische Official Franz Kuno v. Benzel am 22 October 1727 zum Besten der Nachkommen seiner beiden Geschwister, nämlich Jakob v. Benzel und Elisabetha v. Benzel, verehelicht gewesene v. Höchlein, wenn sich solche ernstlich dem geistlichen Stande widmen wollen, und deßfalls die Theologie oder die Rechtswissenschaft studiren, oder zu Rom in Praxis stehen, errichtet hat, wieder auf das ursprüngliche Stiftungscapital von 6000 fl. seither gestiegen ist, und nach Anordnung des Stifters die jährlichen Zinsen hieraus bezogen werden können so werden die etwaigen Nachkommen aus obigen beiden v. Benzel'schen Stämmen hievon in Kenntniß gesetzt, wenn sie auf die Benutzung des erwähnten Stipendiums Ansprüche erheben wollen, aufgefordert, diese ihre Eigenschaft, als Abkömmlinge der v. Benzel'schen Familien sowohl, als auch die in der Stiftungs-Urkunde ausgesprochenen Erfordernisse bei unterzeichneter, von höherer Behörde angeordneter Stiftungs-Provision anzumelden und gehörig zu begründen, widrigenfalls die Erträgnisse der Stiftung so wie seither zum Capital geschlagen und verwaltet werden.

Aschaffenburg, am 24 Januar 1840

Die angeordnete frhrl. v. Benzel'sche Stiftungs-Provision.

Kurz.

Lemibach.

Huler, Actuar.

[533-34]

Stuttgart.

Verkauf des Kaufmann Mohr'schen Gartens.

Die Wittwe des im vorigen Jahre verstorbenen Kaufmanns J. G. Mohr dahier hat ihren außer dem Calwer- und Büchsenthor an der Militärstraße, auf der Sommerseite in einem der reizendsten Theile des Stuttgarter Thals gelegenen Garten für 32,000 fl. verkauft, unter Vorbehalt einmaligen öffentlichen Aufstreichs, bei dessen Ergebniß es jedenfalls sein unabänderliches Verbleiben hat. Dieses Gut, welches schon wegen seines arrondirten Meßgehalts von ungefähr 11 Morgen zu einer Seltenheit Stuttgarts gehört, ist zum Betrieb irgend eines ökonomischen, gewerblichen, wirthschaftlichen Unternehmens ebensowohl geeignet, als zu einem Lustsitze. Dasselbe enthält 1) als Hauptgebäude das Wohnhaus, bestehend in zwei abgesonderten gewölbten Kellern; zu ebener Erde: in sechs gegen Mittag gelegenen Zimmern, wovon fünf heizbar sind, und einer kleinen Kammer, zwei Küchen, Speisekammer, Stallung für 4 Stücke Rindvieh und 2 Pferde. Das ganze Gebäude theilt längs ein geschlossener Oehre, an dessen hintere Seite sich zwei große ebenfalls geschlossene Räume anreihen. Im obern Stock: in 4 unheizbaren Zimmern, einer Kammer, einem sehr großen Trockenboden. Vor dem Hause ist ein mit Platten belegter Rebgang. 2) Hinter dem Hause: eine steinerne Waschküche und eine steinerne Obstdörre. 3) Neben dem Hause: einen großen Schopf, in welchem sich eine Mosttrotte mit Kelterbaum, Futterkammer und mehrere Holzställe befinden. 4) Zwei Nebengebäude, wovon eines bis unter das Dach massiv erbaut ist, und welche zu ebener Erde eine große vollständige Einrichtung zur Essigbereitung, nebst Essigkeller und Stube und kleine Küferwerkstätte, und in den obern Stockwerken zwei Zimmer, wovon eines heizbar ist, Küche und große Bühne enthalten. 5) Ein steinernes heizbares Gewächshaus. 6) Auf der südwestlichen Seite: einen Pavillon mit Saal und fünf Zimmern, wovon drei heizbar sind, nebst Küche und Speisekammer; unter dem Dach: einen großen Boden, und vor dem Gebäude eine steinerne Terrasse mit eisernem Geländer. 7) Zwei Pumpbrunnen. 8) Wirthschafts- und Billardgerechtigkeit. 9) Der die Gebäude umgebende Raum ist ringsum theilweise mit hoher Mauer eingezäunt, und als Gras-, Küchen-, Baum- und Lustgarten mit allen Gattungen von Obstbäumen und Zierpflanzen gut angelegt, und gleich wie alle Gebäude in gutem baulichem Stand.

Zum Aufstreich auf hiesigem Rathhaus ist
Donnerstag der 5 März.

Mittags 12 Uhr,
bestimmt, und werden etwaige Kaufsliebhaber hiezu mit dem Bemerken eingeladen, daß ihnen bis dahin die Einsichtnahme nicht nur des ganzen Guts, sondern auch der darin schriftlich aufgelegten näheren Kaufsbedingungen offen steht.

[47]

Für Leihbibliotheken und Lesevereine.

In der Unterzeichneten sind erschienen:
Gesammelte Erzählungen
von der Verfasserin
der Bilder des Lebens.

Erster Band.

35 Bogen. 8. brosch. Preis 3 fl. oder
1 Rthlr. 20 gr.

Inhalt: Dürftigkeit und Ueberfluß, in zwei Doppelschilderungen. – Die Nacht im Juragebirge. – Paul und Josephine, oder die Schmuggler vom Jura. – Der schweizerische Pflanzer am Ohio.

Statt aller Empfehlung erlauben wir uns hier die in Nr. 34 v. J. der Blätter für Litteratur und bildende Kunst stehende Beurtheilung anzuführen: „Der tiefe Sinn, das reine Gemüth, der edle Geist, welcher in den Bildern des Lebens waltet, deren Werth wir auch in diesen Blättern beurkundet haben, findet sich auch in diesen gesammelten Erzählungen wieder. Sie zeichnen sich durch Innigkeit sowohl als durch Klarheit, vor Allem aber durch ein ächt religiöses und rein sittliches Gefühl vor so vielen Tageserscheinungen aus, welche nur zu blenden, nicht zu erhellen, nur die Zeit zu verflüchtigen, nicht das Gemüth zu erheben suchen. Und darum eignen sie sich auch namentlich vor vielen andern ähnlichen Schriften zur Lecture für Jungfrauen und Frauen, deren Sinn unverdorben, und deren Geist auf das Höhere und einzig Wahre im Menschenleben gerichtet ist. Sie sind dabei eben so fern von jeder pedantischen Trockenheit wie von zelotischer Eiferung, sondern die lebenvollste Liebe spiegelt sich in ihnen anmuthig und mit den wärmsten Farben in allen Strahlenbrechungen ihrer innigsten Empfindungen. Nur steht jedes Gemeine fern, und Alles trägt den Stempel eines Seelenadels, der, seines innern Werthes sich bewußt, doch von der liebenswürdigsten Demuth durchdrungen ist. Unsere Leserinnen besonders werden mit uns übereinstimmen, wenn sie diese Erzählungen in Geist und Herz werden aufgenommen haben.“

Stuttgart und Tübingen, im Januar 1840

J. G. Cotta'sche Buchhandlung.

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1839 tausend Nummern übersteigt, daß die Gesammtzahl aller noch bestehenden Actien auf ungefähr 38,000 Nummern und deren ganzes Dotationscapital auf ungefähr 1,060,000 fl. sich beläuft, wird zugleich vorläufig (bis zu dem, wie gewöhnlich Ende März erscheinenden Rechenschaftsberichte mit dem Anhange bemerkt, daß auch in diesem Jahre 1840eine Zinsen-Vergütung auf Einlagen im Betrag von wenigstens 100 fl. (nicht auf Zuzahlungen) stattfindet, so zwar, daß bis Ende Junius anstatt 100 fl. je nur 98 fl., und in den Monaten Julius, August und September anstatt 100 fl. je nur 99 fl. zu entrichten sind; für die spätern Monate wird keine Zinsen-Vergütung geleistet. Eintritts-Gebühren werden bei dieser Anstalt bekanntlich nicht entrichtet.</p><lb/>
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          <p>Die Wittwe des im vorigen Jahre verstorbenen Kaufmanns J. G. Mohr dahier hat ihren außer dem Calwer- und Büchsenthor an der Militärstraße, auf der Sommerseite in einem der reizendsten Theile des Stuttgarter Thals gelegenen Garten für 32,000 fl. verkauft, unter Vorbehalt einmaligen öffentlichen Aufstreichs, bei dessen Ergebniß es jedenfalls sein unabänderliches Verbleiben hat. Dieses Gut, welches schon wegen seines arrondirten Meßgehalts von ungefähr 11 Morgen zu einer Seltenheit Stuttgarts gehört, ist zum Betrieb irgend eines ökonomischen, gewerblichen, wirthschaftlichen Unternehmens ebensowohl geeignet, als zu einem Lustsitze. Dasselbe enthält 1) als Hauptgebäude das Wohnhaus, bestehend in zwei abgesonderten gewölbten Kellern; zu ebener Erde: in sechs gegen Mittag gelegenen Zimmern, wovon fünf heizbar sind, und einer kleinen Kammer, zwei Küchen, Speisekammer, Stallung für 4 Stücke Rindvieh und 2 Pferde. Das ganze Gebäude theilt längs ein geschlossener Oehre, an dessen hintere Seite sich zwei große ebenfalls geschlossene Räume anreihen. Im obern Stock: in 4 unheizbaren Zimmern, einer Kammer, einem sehr großen Trockenboden. Vor dem Hause ist ein mit Platten belegter Rebgang. 2) Hinter dem Hause: eine steinerne Waschküche und eine steinerne Obstdörre. 3) Neben dem Hause: einen großen Schopf, in welchem sich eine Mosttrotte mit Kelterbaum, Futterkammer und mehrere Holzställe befinden. 4) Zwei Nebengebäude, wovon eines bis unter das Dach massiv erbaut ist, und welche zu ebener Erde eine große vollständige Einrichtung zur Essigbereitung, nebst Essigkeller und Stube und kleine Küferwerkstätte, und in den obern Stockwerken zwei Zimmer, wovon eines heizbar ist, Küche und große Bühne enthalten. 5) Ein steinernes heizbares Gewächshaus. 6) Auf der südwestlichen Seite: einen Pavillon mit Saal und fünf Zimmern, wovon drei heizbar sind, nebst Küche und Speisekammer; unter dem Dach: einen großen Boden, und vor dem Gebäude eine steinerne Terrasse mit eisernem Geländer. 7) Zwei Pumpbrunnen. 8) Wirthschafts- und Billardgerechtigkeit. 9) Der die Gebäude umgebende Raum ist ringsum theilweise mit hoher Mauer eingezäunt, und als Gras-, Küchen-, Baum- und Lustgarten mit allen Gattungen von Obstbäumen und Zierpflanzen gut angelegt, und gleich wie alle Gebäude in gutem baulichem Stand.</p><lb/>
          <p>Zum Aufstreich auf hiesigem Rathhaus ist<lb/>
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          <p>Inhalt: Dürftigkeit und Ueberfluß, in zwei Doppelschilderungen. &#x2013; Die Nacht im Juragebirge. &#x2013; Paul und Josephine, oder die Schmuggler vom Jura. &#x2013; Der schweizerische Pflanzer am Ohio.</p><lb/>
          <p>Statt aller Empfehlung erlauben wir uns hier die in Nr. 34 v. J. der Blätter für Litteratur und bildende Kunst stehende Beurtheilung anzuführen: &#x201E;Der tiefe Sinn, das reine Gemüth, der edle Geist, welcher in den Bildern des Lebens waltet, deren Werth wir auch in diesen Blättern beurkundet haben, findet sich auch in diesen gesammelten Erzählungen wieder. Sie zeichnen sich durch Innigkeit sowohl als durch Klarheit, vor Allem aber durch ein ächt religiöses und rein sittliches Gefühl vor so vielen Tageserscheinungen aus, welche nur zu blenden, nicht zu erhellen, nur die Zeit zu verflüchtigen, nicht das Gemüth zu erheben suchen. Und darum eignen sie sich auch namentlich vor vielen andern ähnlichen Schriften zur Lecture für Jungfrauen und Frauen, deren Sinn unverdorben, und deren Geist auf das Höhere und einzig Wahre im Menschenleben gerichtet ist. Sie sind dabei eben so fern von jeder pedantischen Trockenheit wie von zelotischer Eiferung, sondern die lebenvollste Liebe spiegelt sich in ihnen anmuthig und mit den wärmsten Farben in allen Strahlenbrechungen ihrer innigsten Empfindungen. Nur steht jedes Gemeine fern, und Alles trägt den Stempel eines Seelenadels, der, seines innern Werthes sich bewußt, doch von der liebenswürdigsten Demuth durchdrungen ist. Unsere Leserinnen besonders werden mit uns übereinstimmen, wenn sie diese Erzählungen in Geist und Herz werden aufgenommen haben.&#x201C;</p><lb/>
          <p>Stuttgart und Tübingen, im Januar 1840</p><lb/>
          <p>J. G. Cotta'sche Buchhandlung.</p>
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[0415/0015] 1839 tausend Nummern übersteigt, daß die Gesammtzahl aller noch bestehenden Actien auf ungefähr 38,000 Nummern und deren ganzes Dotationscapital auf ungefähr 1,060,000 fl. sich beläuft, wird zugleich vorläufig (bis zu dem, wie gewöhnlich Ende März erscheinenden Rechenschaftsberichte mit dem Anhange bemerkt, daß auch in diesem Jahre 1840eine Zinsen-Vergütung auf Einlagen im Betrag von wenigstens 100 fl. (nicht auf Zuzahlungen) stattfindet, so zwar, daß bis Ende Junius anstatt 100 fl. je nur 98 fl., und in den Monaten Julius, August und September anstatt 100 fl. je nur 99 fl. zu entrichten sind; für die spätern Monate wird keine Zinsen-Vergütung geleistet. Eintritts-Gebühren werden bei dieser Anstalt bekanntlich nicht entrichtet. Den 1 Februar 1840 Direction der allgemeinen Renten-Anstalt. [573-75] Bekanntmachung. Der pensionirte k. Pfarrer, Philipp Karl Manger, früher in Arnshausen, Sohn der Philipp Manger'schen Eheleute, angeblich zu Schwemmelsbach, ist am 28 Julius v. J. zu Kissingen im Kreise Unterfranken und Aschaffenburg ohne Hinterlassung eines Testaments verstorben. Es werden sonach alle diejenigen, welche an den Nachlaß des Verlebten als Erben oder aus irgend einem andern Rechtstitel Ansprüche zu machen gedenken, hiemit aufgefordert, solche binnen drei Monaten von heute an im dießgerichtlichen Geschäftszimmer Nr. 27 um so gewisser anzumelden und nachzuweisen, als sie sonst bei Auseinandersetzung des Nachlasses nicht berücksichtigt werden sollen. Decr. Schweinfurt, den 11 Februar 1840 Königliches Kreis- und Stadtgericht. Dr. Seuffert, Director. Stolle. [485-87] Ravensburg. Verkauf einer Fabrik. Vermöge oberamtsgerichtlichen Auftrags vom 31 Januar d. J. in der Debitsache des W. G. Wagner und Comp. werden folgende Liegenschaften und Fabrikeinrichtungen zum Verkauf ausgesetzt. Die zum Betrieb einer Seidenspinnerei eingerichtete Fabrik im Oelschwang, hiesiger Gemeinde, eine Viertelstunde von der Stadt entfernt, an dem sogenannten Flattbach gelegen, und bestehend aus: einem zweistöckigen Wohnhaus, gemauert, mit gewölbtem Keller im BVA. 1200 fl.; einem ganz neuen zweistöckigen Fabrikgebäude, unten gemauert, oben geriezelt mit französischem Dachstuhl. BVA, 10,000 fl.; dem gehenden Werke Geisbett, 2 eisernen Wellbäumen; 7 eisernen Kammrädern; 1 hölzernen Tambour und aufrechtem eisernem Wellbaum. BVA. 1900 fl; 3/8 M. 11, 7 Rth. Garten beim Haus. Zur Seidenspinnerei gehören und werden verkauft: Maschinen: 1 großer Wolf; 1 kleiner detto; 2 Streichmaschinen, cylinderartig; 2 Vorkamm-Maschinen an einem Getrieb; 3 Streich- und 1 Lockmaschinen; 1 Drehstuhl sammt Werkzeug; 1 Schneidmesser; 1 Feinspinnmaschine mit 176 Spindeln; 1 detto mit 144; 1 detto zu Flachs- und Seiden brauchbar mit 64 Spindeln; 1 detto noch nicht zusammengesetzt; 1 Vorspinnmaschine mit 144 Spindeln; 1 detto mit 88 Spindeln; 1 Feinspinnmaschine mit 176 Spindeln; 1 Kratztisch; 1 Bandmaschine mit 5 Aufsätzen; 1 Spulmaschine mit 12 Spulen; 1 Auflegtisch mit Zugmaschinen; 1 Stuhl mit 2 Zugmaschinen; 1 detto; 1 Scheer- und Bürstenmaschine; 3 Häspel; 1 Zettelrahm; 2 Webstühle; 2 detto. Auf den Gebäuden und Gütern haften außer den Steuern keine erheblichen Beschwerden. Da das Fabrikgebäude mit einer ansehlichen Wasserkraft versehen ist, so würde es sich auch zu einem andern Fabrikbetrieb eignen, wie denn auch ehedem in demselben die Papierfabrication betrieben wurde. Die Verkaufsverhandlung wird Donnerstag den 5 März, Nachmittags 2 Uhr, auf dem hiesigen Rathhause vorgenommen werden. Auswärtige, der Verkaufsbehörde unbekannte Kaufslustige haben sich über ihr Prädicat und Vermögen durch obrigkeitliche Zeugnisse auszuweisen. Den 8 Februar 1840 Stadtrath. Stadtschultheiß v. Zwerger. [409-11] Oeffentl. Bekanntmachung. Da die geistliche Stiftung, welche der verlebte ehemalige erzbischöflich Mainzische Official Franz Kuno v. Benzel am 22 October 1727 zum Besten der Nachkommen seiner beiden Geschwister, nämlich Jakob v. Benzel und Elisabetha v. Benzel, verehelicht gewesene v. Höchlein, wenn sich solche ernstlich dem geistlichen Stande widmen wollen, und deßfalls die Theologie oder die Rechtswissenschaft studiren, oder zu Rom in Praxis stehen, errichtet hat, wieder auf das ursprüngliche Stiftungscapital von 6000 fl. seither gestiegen ist, und nach Anordnung des Stifters die jährlichen Zinsen hieraus bezogen werden können so werden die etwaigen Nachkommen aus obigen beiden v. Benzel'schen Stämmen hievon in Kenntniß gesetzt, wenn sie auf die Benutzung des erwähnten Stipendiums Ansprüche erheben wollen, aufgefordert, diese ihre Eigenschaft, als Abkömmlinge der v. Benzel'schen Familien sowohl, als auch die in der Stiftungs-Urkunde ausgesprochenen Erfordernisse bei unterzeichneter, von höherer Behörde angeordneter Stiftungs-Provision anzumelden und gehörig zu begründen, widrigenfalls die Erträgnisse der Stiftung so wie seither zum Capital geschlagen und verwaltet werden. Aschaffenburg, am 24 Januar 1840 Die angeordnete frhrl. v. Benzel'sche Stiftungs-Provision. Kurz. Lemibach. Huler, Actuar. [533-34] Stuttgart. Verkauf des Kaufmann Mohr'schen Gartens. Die Wittwe des im vorigen Jahre verstorbenen Kaufmanns J. G. Mohr dahier hat ihren außer dem Calwer- und Büchsenthor an der Militärstraße, auf der Sommerseite in einem der reizendsten Theile des Stuttgarter Thals gelegenen Garten für 32,000 fl. verkauft, unter Vorbehalt einmaligen öffentlichen Aufstreichs, bei dessen Ergebniß es jedenfalls sein unabänderliches Verbleiben hat. Dieses Gut, welches schon wegen seines arrondirten Meßgehalts von ungefähr 11 Morgen zu einer Seltenheit Stuttgarts gehört, ist zum Betrieb irgend eines ökonomischen, gewerblichen, wirthschaftlichen Unternehmens ebensowohl geeignet, als zu einem Lustsitze. Dasselbe enthält 1) als Hauptgebäude das Wohnhaus, bestehend in zwei abgesonderten gewölbten Kellern; zu ebener Erde: in sechs gegen Mittag gelegenen Zimmern, wovon fünf heizbar sind, und einer kleinen Kammer, zwei Küchen, Speisekammer, Stallung für 4 Stücke Rindvieh und 2 Pferde. Das ganze Gebäude theilt längs ein geschlossener Oehre, an dessen hintere Seite sich zwei große ebenfalls geschlossene Räume anreihen. Im obern Stock: in 4 unheizbaren Zimmern, einer Kammer, einem sehr großen Trockenboden. Vor dem Hause ist ein mit Platten belegter Rebgang. 2) Hinter dem Hause: eine steinerne Waschküche und eine steinerne Obstdörre. 3) Neben dem Hause: einen großen Schopf, in welchem sich eine Mosttrotte mit Kelterbaum, Futterkammer und mehrere Holzställe befinden. 4) Zwei Nebengebäude, wovon eines bis unter das Dach massiv erbaut ist, und welche zu ebener Erde eine große vollständige Einrichtung zur Essigbereitung, nebst Essigkeller und Stube und kleine Küferwerkstätte, und in den obern Stockwerken zwei Zimmer, wovon eines heizbar ist, Küche und große Bühne enthalten. 5) Ein steinernes heizbares Gewächshaus. 6) Auf der südwestlichen Seite: einen Pavillon mit Saal und fünf Zimmern, wovon drei heizbar sind, nebst Küche und Speisekammer; unter dem Dach: einen großen Boden, und vor dem Gebäude eine steinerne Terrasse mit eisernem Geländer. 7) Zwei Pumpbrunnen. 8) Wirthschafts- und Billardgerechtigkeit. 9) Der die Gebäude umgebende Raum ist ringsum theilweise mit hoher Mauer eingezäunt, und als Gras-, Küchen-, Baum- und Lustgarten mit allen Gattungen von Obstbäumen und Zierpflanzen gut angelegt, und gleich wie alle Gebäude in gutem baulichem Stand. Zum Aufstreich auf hiesigem Rathhaus ist Donnerstag der 5 März. Mittags 12 Uhr, bestimmt, und werden etwaige Kaufsliebhaber hiezu mit dem Bemerken eingeladen, daß ihnen bis dahin die Einsichtnahme nicht nur des ganzen Guts, sondern auch der darin schriftlich aufgelegten näheren Kaufsbedingungen offen steht. [47] Für Leihbibliotheken und Lesevereine. In der Unterzeichneten sind erschienen: Gesammelte Erzählungen von der Verfasserin der Bilder des Lebens. Erster Band. 35 Bogen. 8. brosch. Preis 3 fl. oder 1 Rthlr. 20 gr. Inhalt: Dürftigkeit und Ueberfluß, in zwei Doppelschilderungen. – Die Nacht im Juragebirge. – Paul und Josephine, oder die Schmuggler vom Jura. – Der schweizerische Pflanzer am Ohio. Statt aller Empfehlung erlauben wir uns hier die in Nr. 34 v. J. der Blätter für Litteratur und bildende Kunst stehende Beurtheilung anzuführen: „Der tiefe Sinn, das reine Gemüth, der edle Geist, welcher in den Bildern des Lebens waltet, deren Werth wir auch in diesen Blättern beurkundet haben, findet sich auch in diesen gesammelten Erzählungen wieder. Sie zeichnen sich durch Innigkeit sowohl als durch Klarheit, vor Allem aber durch ein ächt religiöses und rein sittliches Gefühl vor so vielen Tageserscheinungen aus, welche nur zu blenden, nicht zu erhellen, nur die Zeit zu verflüchtigen, nicht das Gemüth zu erheben suchen. Und darum eignen sie sich auch namentlich vor vielen andern ähnlichen Schriften zur Lecture für Jungfrauen und Frauen, deren Sinn unverdorben, und deren Geist auf das Höhere und einzig Wahre im Menschenleben gerichtet ist. Sie sind dabei eben so fern von jeder pedantischen Trockenheit wie von zelotischer Eiferung, sondern die lebenvollste Liebe spiegelt sich in ihnen anmuthig und mit den wärmsten Farben in allen Strahlenbrechungen ihrer innigsten Empfindungen. Nur steht jedes Gemeine fern, und Alles trägt den Stempel eines Seelenadels, der, seines innern Werthes sich bewußt, doch von der liebenswürdigsten Demuth durchdrungen ist. Unsere Leserinnen besonders werden mit uns übereinstimmen, wenn sie diese Erzählungen in Geist und Herz werden aufgenommen haben.“ Stuttgart und Tübingen, im Januar 1840 J. G. Cotta'sche Buchhandlung.

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 52. Augsburg, 21. Februar 1840, S. 0415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_052_18400221/15>, abgerufen am 19.04.2024.