Allgemeine Zeitung. Nr. 25. Augsburg, 25. Januar 1840.
Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten. II. Auswärtige Verhältnisse. Nichts ist eingetreten, was die Harmonie unsers Verkehrs mit Oesterreich, Belgien, Dänemark, Frankreich, Neapel, Portugal, Preußen, Rußland oder Schweden getrübt hätte. Der innere Zustand Spaniens hat sich merklich gebessert, und es ist wohlgegründete Hoffnung vorhanden, die Rückkehr des Friedens werde jenem Lande seine frühere Wohlfahrt wieder verschaffen, und die Regierung befähigen, alle ihre innern und auswärtigen Verbindlichkeiten zu erfüllen. Die portugiesische Regierung, mit Vergnügen sag' ich es, hat die eilfte und letzte Rate, die sie unsern Bürgern für die in der Uebereinkunft vom 3 März 1837 näher bestimmten Ansprüche schuldig war, vollständig bezahlt. Ich lege Ihnen die mit den Königen von Sardinien und Niederland abgeschlossenen Handelsverträge vor, deren Ratificationen seit der Vertagung des Congresses ausgewechselt worden sind. Die freisinnigen Principien, auf denen diese Verträge ruhen, werden sie Ihrer Billigung empfehlen. Der Handelsvertrag mit Sardinien ist der erste, den dieses Königreich schloß; er wird, hoffe ich, den Erwartungen des gegenwärtigen Souveräns entsprechen, die Entwickelung der Hülfsquellen seines Landes fördern und den Unternehmungsgeist seines Volks beleben. Der mit den Niederlanden beseitigt glücklicherweise einen lange bestehenden Streitgegenstand und überhebt unsern künftigen Handelsverkehr aller Furcht vor Störung. Auch hat der König der Niederlande, als weitern Beweis seines Gerechtigkeitssinnes und seines Wunsches, jede Ursache zur Unzufriedenheit zu heben, Schadenersatz für ein amerikanisches Schiff geleistet, das im Jahr 1800 von einem französischen Caper genommen und nach Curacao gebracht worden war, wo der Ertrag zum Nutzen der damals und einige Zeit nachher unter holländischer Herrschaft stehenden Insel verwendet wurde. Der Tod des letzten Sultans hat keine Aenderung in unsern Verhältnissen zur Türkei herbeigeführt. Unser neulich ernannter Ministerresident ist in Konstantinopel angekommen, und ich habe von dem jetzigen Herrscher Zusicherungen erhalten, daß er die Verbindlichkeiten unsers Vertrags, so wie jene der Freundschaft, in demselben Geist erfüllen werde, der seinem erlauchten Vater zur Richtschnur diente. Mit Bedauern muß ich Ihnen sagen, daß noch keine Uebereinkunft zur Ausgleichung der Forderungen unserer Bürger an Mexico von der Regierung dieses Landes ratificirt worden ist. Die erste Uebereinkunft zu diesem Zweck würde von dem Präsidenten Mexico's der Genehmigung des Congresses nicht vorgelegt, weil er glaubte, der König von Preußen, als Schiedsrichter im Falle der Meinungsuneinigkeit in der von den Vereinigten Staaten und Mexico niederzusetzenden Commission, werde die Uebernahme dieses friedlichen Amtes von sich ablehnen. Obgleich nicht vollkommen befriedigt durch den von Mexico eingehaltenen Gang, trug ich doch kein Bedenken, die gebotene Erläuterung im versöhnendsten Geist aufzunehmen, und ertheilte einer Uebereinkunft, um die unsern Bürgern zu leistenden Zahlungen auf eine Weise zu bestimmen, die, bei gleicher Gerechtigkeit gegen sie, für minder lästig und unpassend für die mexicanische Regierung gehalten wurde, mit Freuden meine Beistimmung. Im Vertrauen auf die guten Absichten dieser Regierung erhielt Hr. Ellis die Weisung sich nach Mexico zu begeben, und der diplomatische Verkehr zwischen den beiden Ländern ist wieder angeknüpft. Die neue Uebereinkunft ist, wie er uns meldet, kürzlich von dem Präsidenten dieser Republik dem Congreß unter Umständen vorgelegt worden, welche eine schnelle Ratification versprechen - ein Resultat, das ich nicht bezweifeln kann. Dem Commissar der Vereinigten Staaten sind nach unserer Uebereinkunft mit Texas in Bezug auf Festsetzung der Gränzlinie zwischen unserm Gebiet und dem dieser neuen Republik, einschlägige Instructionen ertheilt worden. Die Commissarien beider Regierungen traten im verflossenen August in New-Orleans zusammen, wo sie annoch, wie zu vermuthen, mit Erfüllung ihrer Pflichten beschäftigt sind. Die neue Regierung von Texas hat durch ihre schnelle Genugthuung für die zwei vereinsstaatlichen Schiffen widerfahrenen Unbilden ihren Wunsch bethätigt, freundschaftliche Verhältnisse mit uns zu pflegen. Mit Mittelamerika ist eine Uebereinkunft, wegen Erneuerung seines frühern Vertrags mit den Vereinigten Staaten, abgeschlossen worden. Sie war vor der Abreise unsers letzten Geschäftsträgers von dort noch nicht ratificirt, und die von ihm überbrachte Abschrift vor der Vertagung des Senats in der letzten Session nicht eingegangen. Mittlerweile ist die zur Auswechselung der Ratificationen bestimmte Frist verstrichen; ich erachte es daher, in Folge des Todes unseres Geschäftsträgers für angemessen, einen besondern Agenten nach Mittelamerika abzusenden, um die Geschäfte unserer dortigen Mission zu Ende zu bringen, und wegen Verlängerung der Zeit zur Auswechselung der Ratificationen mit der Regierung ein Uebereinkommen zu treffen. Die von den Staaten, welche früher die Republik Columbia bildeten, ernannte Commission zur Ausgleichung der Forderungen an diese Regierung hat, in Folge einer sehr unerwarteten Auslegung des Vertrags, unter dem sie handelt, ausgesprochen, es sey keine Bestimmung hinsichtlich derjenigen Forderungen vereinsstaatlicher Bürger festgesetzt worden, welche von Prisen columbischer Caperer herrührten und vor den Gerichtshöfen gegen die nordamerikanischen Reclamanten entschieden wurden. Dieser Entscheid
Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten. II. Auswärtige Verhältnisse. Nichts ist eingetreten, was die Harmonie unsers Verkehrs mit Oesterreich, Belgien, Dänemark, Frankreich, Neapel, Portugal, Preußen, Rußland oder Schweden getrübt hätte. Der innere Zustand Spaniens hat sich merklich gebessert, und es ist wohlgegründete Hoffnung vorhanden, die Rückkehr des Friedens werde jenem Lande seine frühere Wohlfahrt wieder verschaffen, und die Regierung befähigen, alle ihre innern und auswärtigen Verbindlichkeiten zu erfüllen. Die portugiesische Regierung, mit Vergnügen sag' ich es, hat die eilfte und letzte Rate, die sie unsern Bürgern für die in der Uebereinkunft vom 3 März 1837 näher bestimmten Ansprüche schuldig war, vollständig bezahlt. Ich lege Ihnen die mit den Königen von Sardinien und Niederland abgeschlossenen Handelsverträge vor, deren Ratificationen seit der Vertagung des Congresses ausgewechselt worden sind. Die freisinnigen Principien, auf denen diese Verträge ruhen, werden sie Ihrer Billigung empfehlen. Der Handelsvertrag mit Sardinien ist der erste, den dieses Königreich schloß; er wird, hoffe ich, den Erwartungen des gegenwärtigen Souveräns entsprechen, die Entwickelung der Hülfsquellen seines Landes fördern und den Unternehmungsgeist seines Volks beleben. Der mit den Niederlanden beseitigt glücklicherweise einen lange bestehenden Streitgegenstand und überhebt unsern künftigen Handelsverkehr aller Furcht vor Störung. Auch hat der König der Niederlande, als weitern Beweis seines Gerechtigkeitssinnes und seines Wunsches, jede Ursache zur Unzufriedenheit zu heben, Schadenersatz für ein amerikanisches Schiff geleistet, das im Jahr 1800 von einem französischen Caper genommen und nach Curaçao gebracht worden war, wo der Ertrag zum Nutzen der damals und einige Zeit nachher unter holländischer Herrschaft stehenden Insel verwendet wurde. Der Tod des letzten Sultans hat keine Aenderung in unsern Verhältnissen zur Türkei herbeigeführt. Unser neulich ernannter Ministerresident ist in Konstantinopel angekommen, und ich habe von dem jetzigen Herrscher Zusicherungen erhalten, daß er die Verbindlichkeiten unsers Vertrags, so wie jene der Freundschaft, in demselben Geist erfüllen werde, der seinem erlauchten Vater zur Richtschnur diente. Mit Bedauern muß ich Ihnen sagen, daß noch keine Uebereinkunft zur Ausgleichung der Forderungen unserer Bürger an Mexico von der Regierung dieses Landes ratificirt worden ist. Die erste Uebereinkunft zu diesem Zweck würde von dem Präsidenten Mexico's der Genehmigung des Congresses nicht vorgelegt, weil er glaubte, der König von Preußen, als Schiedsrichter im Falle der Meinungsuneinigkeit in der von den Vereinigten Staaten und Mexico niederzusetzenden Commission, werde die Uebernahme dieses friedlichen Amtes von sich ablehnen. Obgleich nicht vollkommen befriedigt durch den von Mexico eingehaltenen Gang, trug ich doch kein Bedenken, die gebotene Erläuterung im versöhnendsten Geist aufzunehmen, und ertheilte einer Uebereinkunft, um die unsern Bürgern zu leistenden Zahlungen auf eine Weise zu bestimmen, die, bei gleicher Gerechtigkeit gegen sie, für minder lästig und unpassend für die mexicanische Regierung gehalten wurde, mit Freuden meine Beistimmung. Im Vertrauen auf die guten Absichten dieser Regierung erhielt Hr. Ellis die Weisung sich nach Mexico zu begeben, und der diplomatische Verkehr zwischen den beiden Ländern ist wieder angeknüpft. Die neue Uebereinkunft ist, wie er uns meldet, kürzlich von dem Präsidenten dieser Republik dem Congreß unter Umständen vorgelegt worden, welche eine schnelle Ratification versprechen – ein Resultat, das ich nicht bezweifeln kann. Dem Commissar der Vereinigten Staaten sind nach unserer Uebereinkunft mit Texas in Bezug auf Festsetzung der Gränzlinie zwischen unserm Gebiet und dem dieser neuen Republik, einschlägige Instructionen ertheilt worden. Die Commissarien beider Regierungen traten im verflossenen August in New-Orleans zusammen, wo sie annoch, wie zu vermuthen, mit Erfüllung ihrer Pflichten beschäftigt sind. Die neue Regierung von Texas hat durch ihre schnelle Genugthuung für die zwei vereinsstaatlichen Schiffen widerfahrenen Unbilden ihren Wunsch bethätigt, freundschaftliche Verhältnisse mit uns zu pflegen. Mit Mittelamerika ist eine Uebereinkunft, wegen Erneuerung seines frühern Vertrags mit den Vereinigten Staaten, abgeschlossen worden. Sie war vor der Abreise unsers letzten Geschäftsträgers von dort noch nicht ratificirt, und die von ihm überbrachte Abschrift vor der Vertagung des Senats in der letzten Session nicht eingegangen. Mittlerweile ist die zur Auswechselung der Ratificationen bestimmte Frist verstrichen; ich erachte es daher, in Folge des Todes unseres Geschäftsträgers für angemessen, einen besondern Agenten nach Mittelamerika abzusenden, um die Geschäfte unserer dortigen Mission zu Ende zu bringen, und wegen Verlängerung der Zeit zur Auswechselung der Ratificationen mit der Regierung ein Uebereinkommen zu treffen. Die von den Staaten, welche früher die Republik Columbia bildeten, ernannte Commission zur Ausgleichung der Forderungen an diese Regierung hat, in Folge einer sehr unerwarteten Auslegung des Vertrags, unter dem sie handelt, ausgesprochen, es sey keine Bestimmung hinsichtlich derjenigen Forderungen vereinsstaatlicher Bürger festgesetzt worden, welche von Prisen columbischer Caperer herrührten und vor den Gerichtshöfen gegen die nordamerikanischen Reclamanten entschieden wurden. 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Als das einzig durchgreifende Mittel diesem Uebel zu steuern, wurde jenes Verbot betrachtet, welches daher der Bischof Franzén und das Consistorium auswirken zu müssen glaubten. Sie haben es nicht dabei bewenden lassen. Ihrer Aufforderung zufolge hat die Priesterschaft in allen Provinzen des Nordlandes dem in diesem kalten Klima allgemein gewordenen Gebrauch von spirituosen Getränken einhellig entsagt, und dieses Beispiel ist von einem großen Theil der Einwohner dieser Provinzen befolgt worden. In den übrigen Provinzen Schwedens haben seit einiger Zeit die Mäßigkeitsvereine große Fortschritte gemacht. Man sieht nicht selten, wie Hochzeits- und andere Feste unter den Bauern gefeiert werden, ohne daß Branntwein dabei vorkommt. Eine bedeutende Anzahl von Branntweinbrennereien ist aufgegeben worden.</p> </div> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten</hi>.</hi> </head><lb/> <p>II. <hi rendition="#g">Auswärtige Verhältnisse</hi>.</p><lb/> <p>Nichts ist eingetreten, was die Harmonie unsers Verkehrs mit <hi rendition="#g">Oesterreich</hi>, <hi rendition="#g">Belgien</hi>, <hi rendition="#g">Dänemark</hi>, <hi rendition="#g">Frankreich</hi>, <hi rendition="#g">Neapel</hi>, <hi rendition="#g">Portugal</hi>, <hi rendition="#g">Preußen</hi>, <hi rendition="#g">Rußland</hi> oder <hi rendition="#g">Schweden</hi> getrübt hätte. 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Der Handelsvertrag mit Sardinien ist der erste, den dieses Königreich schloß; er wird, hoffe ich, den Erwartungen des gegenwärtigen Souveräns entsprechen, die Entwickelung der Hülfsquellen seines Landes fördern und den Unternehmungsgeist seines Volks beleben. Der mit den Niederlanden beseitigt glücklicherweise einen lange bestehenden Streitgegenstand und überhebt unsern künftigen Handelsverkehr aller Furcht vor Störung. Auch hat der König der Niederlande, als weitern Beweis seines Gerechtigkeitssinnes und seines Wunsches, jede Ursache zur Unzufriedenheit zu heben, Schadenersatz für ein amerikanisches Schiff geleistet, das im Jahr 1800 von einem französischen Caper genommen und nach Curaçao gebracht worden war, wo der Ertrag zum Nutzen der damals und einige Zeit nachher unter holländischer Herrschaft stehenden Insel verwendet wurde.</p><lb/> <p>Der Tod des letzten Sultans hat keine Aenderung in unsern Verhältnissen zur <hi rendition="#g">Türkei</hi> herbeigeführt. 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Obgleich nicht vollkommen befriedigt durch den von Mexico eingehaltenen Gang, trug ich doch kein Bedenken, die gebotene Erläuterung im versöhnendsten Geist aufzunehmen, und ertheilte einer Uebereinkunft, um die unsern Bürgern zu leistenden Zahlungen auf eine Weise zu bestimmen, die, bei gleicher Gerechtigkeit gegen sie, für minder lästig und unpassend für die mexicanische Regierung gehalten wurde, mit Freuden meine Beistimmung. Im Vertrauen auf die guten Absichten dieser Regierung erhielt Hr. Ellis die Weisung sich nach Mexico zu begeben, und der diplomatische Verkehr zwischen den beiden Ländern ist wieder angeknüpft. Die neue Uebereinkunft ist, wie er uns meldet, kürzlich von dem Präsidenten dieser Republik dem Congreß unter Umständen vorgelegt worden, welche eine schnelle Ratification versprechen – ein Resultat, das ich nicht bezweifeln kann. Dem Commissar der Vereinigten Staaten sind nach unserer Uebereinkunft mit <hi rendition="#g">Texas</hi> in Bezug auf Festsetzung der Gränzlinie zwischen unserm Gebiet und dem dieser neuen Republik, einschlägige Instructionen ertheilt worden. Die Commissarien beider Regierungen traten im verflossenen August in New-Orleans zusammen, wo sie annoch, wie zu vermuthen, mit Erfüllung ihrer Pflichten beschäftigt sind. Die neue Regierung von Texas hat durch ihre schnelle Genugthuung für die zwei vereinsstaatlichen Schiffen widerfahrenen Unbilden ihren Wunsch bethätigt, freundschaftliche Verhältnisse mit uns zu pflegen. Mit <hi rendition="#g">Mittelamerika</hi> ist eine Uebereinkunft, wegen Erneuerung seines frühern Vertrags mit den Vereinigten Staaten, abgeschlossen worden. Sie war vor der Abreise unsers letzten Geschäftsträgers von dort noch nicht ratificirt, und die von ihm überbrachte Abschrift vor der Vertagung des Senats in der letzten Session nicht eingegangen. Mittlerweile ist die zur Auswechselung der Ratificationen bestimmte Frist verstrichen; ich erachte es daher, in Folge des Todes unseres Geschäftsträgers für angemessen, einen besondern Agenten nach Mittelamerika abzusenden, um die Geschäfte unserer dortigen Mission zu Ende zu bringen, und wegen Verlängerung der Zeit zur Auswechselung der Ratificationen mit der Regierung ein Uebereinkommen zu treffen. Die von den Staaten, welche früher die Republik <hi rendition="#g">Columbia</hi> bildeten, ernannte Commission zur Ausgleichung der Forderungen an diese Regierung hat, in Folge einer sehr unerwarteten Auslegung des Vertrags, unter dem sie handelt, ausgesprochen, es sey keine Bestimmung hinsichtlich derjenigen Forderungen vereinsstaatlicher Bürger festgesetzt worden, welche von Prisen columbischer Caperer herrührten und vor den Gerichtshöfen gegen die nordamerikanischen Reclamanten entschieden wurden. 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der Regierung, wird vermuthlich Sprecher des Bürgerstandes; er hat ein großes Haus in der Hauptstadt auf fünfzehn Monate für 5000 Rthlr. gemiethet. Sprecher des Bauernstandes wird wahrscheinlich der neulich erwähnte Strindlund. Die Reichtagsmänner beginnen hier einzutreffen. Vorgestern wurde hier der Rådman Abom zum Repräsentanten der Bürgerschaft gewählt, statt des Rådman Rinman, der die Wahl nicht angenommen hatte. – Die Regierung hat, auf den Antrag des Bischofs und des Consistoriums von Hernösand, die Einfuhr des Branntweins in Lappland, mit wenigen Ausnahmen, verboten. Gleich allen ungebildeten Völkern, waren die Lappen längst dem Genuß dieses gefährlichen Reizmittels unmäßig ergeben. Es war nichts Ungewöhnliches, bei den Jahrmärkten, und selbst bei dem Gottesdienst, eine Anzahl Lappen betrunken zu sehen. Als das einzig durchgreifende Mittel diesem Uebel zu steuern, wurde jenes Verbot betrachtet, welches daher der Bischof Franzén und das Consistorium auswirken zu müssen glaubten. Sie haben es nicht dabei bewenden lassen. Ihrer Aufforderung zufolge hat die Priesterschaft in allen Provinzen des Nordlandes dem in diesem kalten Klima allgemein gewordenen Gebrauch von spirituosen Getränken einhellig entsagt, und dieses Beispiel ist von einem großen Theil der Einwohner dieser Provinzen befolgt worden. In den übrigen Provinzen Schwedens haben seit einiger Zeit die Mäßigkeitsvereine große Fortschritte gemacht. Man sieht nicht selten, wie Hochzeits- und andere Feste unter den Bauern gefeiert werden, ohne daß Branntwein dabei vorkommt. Eine bedeutende Anzahl von Branntweinbrennereien ist aufgegeben worden.
Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten.
II. Auswärtige Verhältnisse.
Nichts ist eingetreten, was die Harmonie unsers Verkehrs mit Oesterreich, Belgien, Dänemark, Frankreich, Neapel, Portugal, Preußen, Rußland oder Schweden getrübt hätte. Der innere Zustand Spaniens hat sich merklich gebessert, und es ist wohlgegründete Hoffnung vorhanden, die Rückkehr des Friedens werde jenem Lande seine frühere Wohlfahrt wieder verschaffen, und die Regierung befähigen, alle ihre innern und auswärtigen Verbindlichkeiten zu erfüllen. Die portugiesische Regierung, mit Vergnügen sag' ich es, hat die eilfte und letzte Rate, die sie unsern Bürgern für die in der Uebereinkunft vom 3 März 1837 näher bestimmten Ansprüche schuldig war, vollständig bezahlt. Ich lege Ihnen die mit den Königen von Sardinien und Niederland abgeschlossenen Handelsverträge vor, deren Ratificationen seit der Vertagung des Congresses ausgewechselt worden sind. Die freisinnigen Principien, auf denen diese Verträge ruhen, werden sie Ihrer Billigung empfehlen. Der Handelsvertrag mit Sardinien ist der erste, den dieses Königreich schloß; er wird, hoffe ich, den Erwartungen des gegenwärtigen Souveräns entsprechen, die Entwickelung der Hülfsquellen seines Landes fördern und den Unternehmungsgeist seines Volks beleben. Der mit den Niederlanden beseitigt glücklicherweise einen lange bestehenden Streitgegenstand und überhebt unsern künftigen Handelsverkehr aller Furcht vor Störung. Auch hat der König der Niederlande, als weitern Beweis seines Gerechtigkeitssinnes und seines Wunsches, jede Ursache zur Unzufriedenheit zu heben, Schadenersatz für ein amerikanisches Schiff geleistet, das im Jahr 1800 von einem französischen Caper genommen und nach Curaçao gebracht worden war, wo der Ertrag zum Nutzen der damals und einige Zeit nachher unter holländischer Herrschaft stehenden Insel verwendet wurde.
Der Tod des letzten Sultans hat keine Aenderung in unsern Verhältnissen zur Türkei herbeigeführt. Unser neulich ernannter Ministerresident ist in Konstantinopel angekommen, und ich habe von dem jetzigen Herrscher Zusicherungen erhalten, daß er die Verbindlichkeiten unsers Vertrags, so wie jene der Freundschaft, in demselben Geist erfüllen werde, der seinem erlauchten Vater zur Richtschnur diente. Mit Bedauern muß ich Ihnen sagen, daß noch keine Uebereinkunft zur Ausgleichung der Forderungen unserer Bürger an Mexico von der Regierung dieses Landes ratificirt worden ist. Die erste Uebereinkunft zu diesem Zweck würde von dem Präsidenten Mexico's der Genehmigung des Congresses nicht vorgelegt, weil er glaubte, der König von Preußen, als Schiedsrichter im Falle der Meinungsuneinigkeit in der von den Vereinigten Staaten und Mexico niederzusetzenden Commission, werde die Uebernahme dieses friedlichen Amtes von sich ablehnen. Obgleich nicht vollkommen befriedigt durch den von Mexico eingehaltenen Gang, trug ich doch kein Bedenken, die gebotene Erläuterung im versöhnendsten Geist aufzunehmen, und ertheilte einer Uebereinkunft, um die unsern Bürgern zu leistenden Zahlungen auf eine Weise zu bestimmen, die, bei gleicher Gerechtigkeit gegen sie, für minder lästig und unpassend für die mexicanische Regierung gehalten wurde, mit Freuden meine Beistimmung. Im Vertrauen auf die guten Absichten dieser Regierung erhielt Hr. Ellis die Weisung sich nach Mexico zu begeben, und der diplomatische Verkehr zwischen den beiden Ländern ist wieder angeknüpft. Die neue Uebereinkunft ist, wie er uns meldet, kürzlich von dem Präsidenten dieser Republik dem Congreß unter Umständen vorgelegt worden, welche eine schnelle Ratification versprechen – ein Resultat, das ich nicht bezweifeln kann. Dem Commissar der Vereinigten Staaten sind nach unserer Uebereinkunft mit Texas in Bezug auf Festsetzung der Gränzlinie zwischen unserm Gebiet und dem dieser neuen Republik, einschlägige Instructionen ertheilt worden. Die Commissarien beider Regierungen traten im verflossenen August in New-Orleans zusammen, wo sie annoch, wie zu vermuthen, mit Erfüllung ihrer Pflichten beschäftigt sind. Die neue Regierung von Texas hat durch ihre schnelle Genugthuung für die zwei vereinsstaatlichen Schiffen widerfahrenen Unbilden ihren Wunsch bethätigt, freundschaftliche Verhältnisse mit uns zu pflegen. Mit Mittelamerika ist eine Uebereinkunft, wegen Erneuerung seines frühern Vertrags mit den Vereinigten Staaten, abgeschlossen worden. Sie war vor der Abreise unsers letzten Geschäftsträgers von dort noch nicht ratificirt, und die von ihm überbrachte Abschrift vor der Vertagung des Senats in der letzten Session nicht eingegangen. Mittlerweile ist die zur Auswechselung der Ratificationen bestimmte Frist verstrichen; ich erachte es daher, in Folge des Todes unseres Geschäftsträgers für angemessen, einen besondern Agenten nach Mittelamerika abzusenden, um die Geschäfte unserer dortigen Mission zu Ende zu bringen, und wegen Verlängerung der Zeit zur Auswechselung der Ratificationen mit der Regierung ein Uebereinkommen zu treffen. Die von den Staaten, welche früher die Republik Columbia bildeten, ernannte Commission zur Ausgleichung der Forderungen an diese Regierung hat, in Folge einer sehr unerwarteten Auslegung des Vertrags, unter dem sie handelt, ausgesprochen, es sey keine Bestimmung hinsichtlich derjenigen Forderungen vereinsstaatlicher Bürger festgesetzt worden, welche von Prisen columbischer Caperer herrührten und vor den Gerichtshöfen gegen die nordamerikanischen Reclamanten entschieden wurden. Dieser Entscheid
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