Allgemeine Zeitung. Nr. 16. Augsburg, 16. Januar 1840.am 1 Jan. nach England einschiffen. - Ueber die Vorgänge in Lahore sagt der Sun: "Wer dem jungen Usurpator, Rundschit Singhs Enkel, oder seinem Günstling, Dhian Singh, nur im mindesten mißfiel, ward entweder hingeschlachtet oder grausam verstümmelt, oder in Kerkerhöhlen geworfen, und sein Eigenthum confiscirt. Ein solcher Stand der Dinge in Lahore kann nicht geduldet werden; der Generalgouverneur von Indien wird sich genöthigt sehen, für den Thron des "alten Löwen vom Pendschab" einen andern Nachfolger zu ernennen." - Es hieß in Bombay, der Admiral in den dortigen Gewässern habe von der brittischen Regierung bereits die Weisung erhalten, in den Händeln mit China rasch und kräftig einzuschreiten. Man erwartete seine Abfahrt nach der chinesischen See am 29 Nov. und dort wird vermuthlich noch ein eignes brittisches Geschwader zu ihm stoßen. - Der Generalstatthalter, Lord Auckland war am 14 Nov., auf seiner Rückreise nach Calcutta, in Kurnaul angekommen. - Aus Aden war die Nachricht eingegangen, daß am 11 Oct. 5000 Mann der umwohnenden Araber, unter Anführung des Ex-Sultans (d. h. wohl des Sohns des Sultans) einen neuen Angriff auf diese Stadt versucht hatten, der aber nicht glücklicher als ihr voriger ausfiel. Sie wurden von der brittischen Besatzung mit einem Verlust von etwa 100 Todten zurückgeschlagen. am 1 Jan. nach England einschiffen. – Ueber die Vorgänge in Lahore sagt der Sun: „Wer dem jungen Usurpator, Rundschit Singhs Enkel, oder seinem Günstling, Dhian Singh, nur im mindesten mißfiel, ward entweder hingeschlachtet oder grausam verstümmelt, oder in Kerkerhöhlen geworfen, und sein Eigenthum confiscirt. Ein solcher Stand der Dinge in Lahore kann nicht geduldet werden; der Generalgouverneur von Indien wird sich genöthigt sehen, für den Thron des „alten Löwen vom Pendschab“ einen andern Nachfolger zu ernennen.“ – Es hieß in Bombay, der Admiral in den dortigen Gewässern habe von der brittischen Regierung bereits die Weisung erhalten, in den Händeln mit China rasch und kräftig einzuschreiten. Man erwartete seine Abfahrt nach der chinesischen See am 29 Nov. und dort wird vermuthlich noch ein eignes brittisches Geschwader zu ihm stoßen. – Der Generalstatthalter, Lord Auckland war am 14 Nov., auf seiner Rückreise nach Calcutta, in Kurnaul angekommen. – Aus Aden war die Nachricht eingegangen, daß am 11 Oct. 5000 Mann der umwohnenden Araber, unter Anführung des Ex-Sultans (d. h. wohl des Sohns des Sultans) einen neuen Angriff auf diese Stadt versucht hatten, der aber nicht glücklicher als ihr voriger ausfiel. Sie wurden von der brittischen Besatzung mit einem Verlust von etwa 100 Todten zurückgeschlagen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0008" n="0128"/> am 1 Jan. nach England einschiffen. – Ueber die Vorgänge in <hi rendition="#b">Lahore</hi> sagt der <hi rendition="#g">Sun</hi>: „Wer dem jungen Usurpator, Rundschit Singhs Enkel, oder seinem Günstling, Dhian Singh, nur im mindesten mißfiel, ward entweder hingeschlachtet oder grausam verstümmelt, oder in Kerkerhöhlen geworfen, und sein Eigenthum confiscirt. Ein solcher Stand der Dinge in Lahore kann nicht geduldet werden; der Generalgouverneur von Indien wird sich genöthigt sehen, für den Thron des „alten Löwen vom Pendschab“ <hi rendition="#g">einen andern Nachfolger zu ernennen</hi>.“ – Es hieß in Bombay, der Admiral in den dortigen Gewässern habe von der brittischen Regierung bereits die Weisung erhalten, in den Händeln mit China rasch und kräftig einzuschreiten. Man erwartete seine Abfahrt nach der chinesischen See am 29 Nov. und dort wird vermuthlich noch ein eignes brittisches Geschwader zu ihm stoßen. – Der Generalstatthalter, Lord Auckland war am 14 Nov., auf seiner Rückreise nach Calcutta, in Kurnaul angekommen. – Aus <hi rendition="#b">Aden</hi> war die Nachricht eingegangen, daß am 11 Oct. 5000 Mann der umwohnenden Araber, unter Anführung des Ex-Sultans (d. h. wohl des Sohns des Sultans) einen neuen Angriff auf diese Stadt versucht hatten, der aber nicht glücklicher als ihr voriger ausfiel. Sie wurden von der brittischen Besatzung mit einem Verlust von etwa 100 Todten zurückgeschlagen.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [0128/0008]
am 1 Jan. nach England einschiffen. – Ueber die Vorgänge in Lahore sagt der Sun: „Wer dem jungen Usurpator, Rundschit Singhs Enkel, oder seinem Günstling, Dhian Singh, nur im mindesten mißfiel, ward entweder hingeschlachtet oder grausam verstümmelt, oder in Kerkerhöhlen geworfen, und sein Eigenthum confiscirt. Ein solcher Stand der Dinge in Lahore kann nicht geduldet werden; der Generalgouverneur von Indien wird sich genöthigt sehen, für den Thron des „alten Löwen vom Pendschab“ einen andern Nachfolger zu ernennen.“ – Es hieß in Bombay, der Admiral in den dortigen Gewässern habe von der brittischen Regierung bereits die Weisung erhalten, in den Händeln mit China rasch und kräftig einzuschreiten. Man erwartete seine Abfahrt nach der chinesischen See am 29 Nov. und dort wird vermuthlich noch ein eignes brittisches Geschwader zu ihm stoßen. – Der Generalstatthalter, Lord Auckland war am 14 Nov., auf seiner Rückreise nach Calcutta, in Kurnaul angekommen. – Aus Aden war die Nachricht eingegangen, daß am 11 Oct. 5000 Mann der umwohnenden Araber, unter Anführung des Ex-Sultans (d. h. wohl des Sohns des Sultans) einen neuen Angriff auf diese Stadt versucht hatten, der aber nicht glücklicher als ihr voriger ausfiel. Sie wurden von der brittischen Besatzung mit einem Verlust von etwa 100 Todten zurückgeschlagen.
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