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Auerbach, Berthold: Brief an Daniel Sanders. Berlin, 17. Mai 1880.

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Hier, lieber Dr[.] Sanders, mein
neues Buch, ich weiß es gern
unter Ihrem wohlwollenden
Auge. Ich muß sagen, daß mir
jetzt sogar der allzeit so be-
glückende Beruf entleidet wird.
Was soll ein Buch mehr in
der Welt, und sei es noch so
mutig und gewissenhaft geformt
und geliebt, in dieser deutschen
Culturvermischung, in dieser
Epidemie der Inhumanität, die
heutigen Tages in unserem Vater-
land passiert? Unser Freund
Heinrich Oppenheim ist todt. Es ist keine

Hier, lieber Dr[.] Sanders, mein
neues Buch, ich weiß es gern
unter Ihrem wohlwollenden
Auge. Ich muß sagen, daß mir
jetzt sogar der allzeit so be-
glückende Beruf entleidet wird.
Was soll ein Buch mehr in
der Welt, und sei es noch so
mutig und gewissenhaft geformt
und geliebt, in dieser deutschen
Culturvermischung, in dieser
Epidemie der Inhumanität, die
heutigen Tages in unserem Vater-
land passiert? Unser Freund
Heinrich Oppenheim ist todt. Es ist keine

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[[1r]/0001] Hier, lieber Dr. Sanders, mein neues Buch, ich weiß es gern unter Ihrem wohlwollenden Auge. Ich muß sagen, daß mir jetzt sogar der allzeit so be- glückende Beruf entleidet wird. Was soll ein Buch mehr in der Welt, u. sei es noch so mutig u. gewissenhaft geformt u. geliebt, in dieser deutschen Culturvermischung, in dieser Epidemie der Inhumanität, die heutigen Tages in unserem Vater- land passiert? Unser Freund Heinrich O. ist todt. Es ist keine

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Zitationshilfe: Auerbach, Berthold: Brief an Daniel Sanders. Berlin, 17. Mai 1880, S. [1r]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/auerbach_sanders2_1880/1>, abgerufen am 24.11.2024.