Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847.kennen mich nicht; was lieben Sie denn an mir? O, Sie profaniren die heilige Liebe, denn das, weßhalb ich vielleicht werth wäre, geliebt zu werden -- das ahnen Sie nicht. Sie lieben die flüchtigen, jungen Reize meines Körpers; und darin liegt die Schmach und Entwürdigung für mich." Nach diesen Worten wollte sie sich erheben; doch er hielt sie gewaltsam zurück, und rief leidenschaftlich: "Weib, so darfst Du nicht von mir gehen, um Gotten Willen, Weib, so nicht. Sieh, ich bin reich; ich bin Fürst; allen Glanz, alles Glück der Erde lege ich zu Deinen Füßen nieder. Du sollst Herrinn werden über alles, was ich besitze -- nur liebe, liebe mich! Und wenn Dein zögernder Muth Dir nicht hinweghilft über alle Schranken und Hemmnisse zu raschem Entschluß -- o so laß mir wenigstens die Hoffnung, daß ich einst nach Wochen, Monaten -- oder selbst nach Jahren Dich besitzen werde." Mit einem prächtigen, stolzen Blick sah die junge Frau den Prinzen an, und erwiederte nur: "Ich verachte Ihren Glanz -- und sie selbst von Herzen!" Außer sich vor Leidenschaft, umklammerte der Prinz Ihre Kniee und drückte heftige kennen mich nicht; was lieben Sie denn an mir? O, Sie profaniren die heilige Liebe, denn das, weßhalb ich vielleicht werth wäre, geliebt zu werden — das ahnen Sie nicht. Sie lieben die flüchtigen, jungen Reize meines Körpers; und darin liegt die Schmach und Entwürdigung für mich.“ Nach diesen Worten wollte sie sich erheben; doch er hielt sie gewaltsam zurück, und rief leidenschaftlich: „Weib, so darfst Du nicht von mir gehen, um Gotten Willen, Weib, so nicht. Sieh, ich bin reich; ich bin Fürst; allen Glanz, alles Glück der Erde lege ich zu Deinen Füßen nieder. Du sollst Herrinn werden über alles, was ich besitze — nur liebe, liebe mich! Und wenn Dein zögernder Muth Dir nicht hinweghilft über alle Schranken und Hemmnisse zu raschem Entschluß — o so laß mir wenigstens die Hoffnung, daß ich einst nach Wochen, Monaten — oder selbst nach Jahren Dich besitzen werde.“ Mit einem prächtigen, stolzen Blick sah die junge Frau den Prinzen an, und erwiederte nur: „Ich verachte Ihren Glanz — und sie selbst von Herzen!“ Außer sich vor Leidenschaft, umklammerte der Prinz Ihre Kniee und drückte heftige <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0069" n="57"/> kennen mich nicht; was lieben Sie denn an mir? O, Sie profaniren die heilige Liebe, denn <hi rendition="#g">das</hi>, weßhalb ich vielleicht werth wäre, geliebt zu werden — das ahnen Sie nicht. Sie lieben die flüchtigen, jungen Reize meines Körpers; und darin liegt die Schmach und Entwürdigung für mich.“ Nach diesen Worten wollte sie sich erheben; doch er hielt sie gewaltsam zurück, und rief leidenschaftlich: „Weib, <hi rendition="#g">so</hi> darfst Du nicht von mir gehen, um Gotten Willen, Weib, <hi rendition="#g">so</hi> nicht. Sieh, ich bin reich; ich bin Fürst; allen Glanz, alles Glück der Erde lege ich zu Deinen Füßen nieder. Du sollst Herrinn werden über alles, was ich besitze — nur liebe, liebe mich! Und wenn Dein zögernder Muth Dir nicht hinweghilft über alle Schranken und Hemmnisse zu raschem Entschluß — o so laß mir wenigstens die Hoffnung, daß ich einst nach Wochen, Monaten — oder selbst nach Jahren Dich besitzen werde.“ Mit einem prächtigen, stolzen Blick sah die junge Frau den Prinzen an, und erwiederte nur: „Ich verachte Ihren Glanz — und sie selbst von Herzen!“ Außer sich vor Leidenschaft, umklammerte der Prinz Ihre Kniee und drückte heftige </p> </div> </body> </text> </TEI> [57/0069]
kennen mich nicht; was lieben Sie denn an mir? O, Sie profaniren die heilige Liebe, denn das, weßhalb ich vielleicht werth wäre, geliebt zu werden — das ahnen Sie nicht. Sie lieben die flüchtigen, jungen Reize meines Körpers; und darin liegt die Schmach und Entwürdigung für mich.“ Nach diesen Worten wollte sie sich erheben; doch er hielt sie gewaltsam zurück, und rief leidenschaftlich: „Weib, so darfst Du nicht von mir gehen, um Gotten Willen, Weib, so nicht. Sieh, ich bin reich; ich bin Fürst; allen Glanz, alles Glück der Erde lege ich zu Deinen Füßen nieder. Du sollst Herrinn werden über alles, was ich besitze — nur liebe, liebe mich! Und wenn Dein zögernder Muth Dir nicht hinweghilft über alle Schranken und Hemmnisse zu raschem Entschluß — o so laß mir wenigstens die Hoffnung, daß ich einst nach Wochen, Monaten — oder selbst nach Jahren Dich besitzen werde.“ Mit einem prächtigen, stolzen Blick sah die junge Frau den Prinzen an, und erwiederte nur: „Ich verachte Ihren Glanz — und sie selbst von Herzen!“ Außer sich vor Leidenschaft, umklammerte der Prinz Ihre Kniee und drückte heftige
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Sophie - A Digital Library of Works by German-Speaking Women: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in der Syntax von "Sophie".
(2013-03-13T15:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Heinrich Heine Universität Düsseldorf: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-03-13T15:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-03-13T15:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |