Aston, Louise: Meine Emancipation, Verweisung und Rechtfertigung. Brüssel, 1846.zur Last gelegt, welche die bürgerliche Ruhe gefährden sollten. Als Beweise dieser Bestrebungen "Ansichten über Religion und Ehe," welche ich gesprächsweise, ohne Ahnung eines polizeilichen Examens geäußert. Ferner eine Anzahl anonymer Briefe an ein hochlöbliches Polizei-Präsidii, ja, an Ew. Majestät, meinen allergnädigsten König, selbst. Wahrscheinlich auch hat man die Widmung des Gottschall'schen Gedichtes "Madonna und Magdalena" und einen verläumderischen Correspondenzartikel der Deutschen Allgemeinen Zeitung, herrührend von einem persönlichen Feinde, zu einer Anklage gegen mich benutzt; denn beides war meinen Polizeiacten beigeheftet. Ebenfalls kann meine Verwechselung mit einer hier in männlicher Kleidung in Restaurationen umherziehenden Engländerin mir bei einer hochlöblichen Polizei-Behörde geschadet haben. In einer an Sr. Excellenz den Herrn Minister von Bodelschwingh gerichteten Eingabe vom 23sten März dieses Jahres, bat ich, eine Aufhebung des gegen mich erlassenen Dekretes gnädigst veranlassen zur Last gelegt, welche die bürgerliche Ruhe gefährden sollten. Als Beweise dieser Bestrebungen „Ansichten über Religion und Ehe,“ welche ich gesprächsweise, ohne Ahnung eines polizeilichen Examens geäußert. Ferner eine Anzahl anonymer Briefe an ein hochlöbliches Polizei-Präsidii, ja, an Ew. Majestät, meinen allergnädigsten König, selbst. Wahrscheinlich auch hat man die Widmung des Gottschall'schen Gedichtes „Madonna und Magdalena“ und einen verläumderischen Correspondenzartikel der Deutschen Allgemeinen Zeitung, herrührend von einem persönlichen Feinde, zu einer Anklage gegen mich benutzt; denn beides war meinen Polizeiacten beigeheftet. Ebenfalls kann meine Verwechselung mit einer hier in männlicher Kleidung in Restaurationen umherziehenden Engländerin mir bei einer hochlöblichen Polizei-Behörde geschadet haben. In einer an Sr. Excellenz den Herrn Minister von Bodelschwingh gerichteten Eingabe vom 23sten März dieses Jahres, bat ich, eine Aufhebung des gegen mich erlassenen Dekretes gnädigst veranlassen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0029" n="29"/> zur Last gelegt, welche die bürgerliche Ruhe gefährden sollten.</p> <p>Als Beweise dieser Bestrebungen „Ansichten über Religion und Ehe,“ welche ich gesprächsweise, ohne Ahnung eines polizeilichen Examens geäußert.</p> <p>Ferner eine Anzahl anonymer Briefe an ein hochlöbliches Polizei-Präsidii, ja, an Ew. Majestät, meinen allergnädigsten König, selbst.</p> <p>Wahrscheinlich auch hat man die Widmung des<hi rendition="#g"> Gottschall</hi>'schen Gedichtes „<hi rendition="#g">Madonna und Magdalena</hi>“ und einen verläumderischen Correspondenzartikel der Deutschen Allgemeinen Zeitung, herrührend von einem persönlichen Feinde, zu einer Anklage gegen mich benutzt; denn beides war meinen Polizeiacten beigeheftet.</p> <p>Ebenfalls kann meine Verwechselung mit einer hier in männlicher Kleidung in Restaurationen umherziehenden Engländerin mir bei einer hochlöblichen Polizei-Behörde geschadet haben.</p> <p>In einer an Sr. Excellenz den Herrn Minister <hi rendition="#g">von Bodelschwingh</hi> gerichteten Eingabe vom 23sten März dieses Jahres, bat ich, eine Aufhebung des gegen mich erlassenen Dekretes gnädigst veranlassen </p> </div> </body> </text> </TEI> [29/0029]
zur Last gelegt, welche die bürgerliche Ruhe gefährden sollten.
Als Beweise dieser Bestrebungen „Ansichten über Religion und Ehe,“ welche ich gesprächsweise, ohne Ahnung eines polizeilichen Examens geäußert.
Ferner eine Anzahl anonymer Briefe an ein hochlöbliches Polizei-Präsidii, ja, an Ew. Majestät, meinen allergnädigsten König, selbst.
Wahrscheinlich auch hat man die Widmung des Gottschall'schen Gedichtes „Madonna und Magdalena“ und einen verläumderischen Correspondenzartikel der Deutschen Allgemeinen Zeitung, herrührend von einem persönlichen Feinde, zu einer Anklage gegen mich benutzt; denn beides war meinen Polizeiacten beigeheftet.
Ebenfalls kann meine Verwechselung mit einer hier in männlicher Kleidung in Restaurationen umherziehenden Engländerin mir bei einer hochlöblichen Polizei-Behörde geschadet haben.
In einer an Sr. Excellenz den Herrn Minister von Bodelschwingh gerichteten Eingabe vom 23sten März dieses Jahres, bat ich, eine Aufhebung des gegen mich erlassenen Dekretes gnädigst veranlassen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in der Syntax von zeno.org
(2013-03-15T10:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus zeno.org entsprechen muss.
Google Books: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-03-15T10:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-03-15T10:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |